Er war eine der schillerndsten Figuren des Schwarzen Ordens: Karl Maria Wiligut erforschte die Runen – und zelebrierte Rituale auf der Wewelsburg. Auf dem Gipfelpunkt des Dritten Reiches holte ihn seine Vergangenheit ein. In COMPACT-Geschichte Das okkulte Reich lesen Sie, welches dunkle Geheimnis ihn am Ende heimsuchen sollte. Hier mehr erfahren.

    _ von Gerhard Hallstatt

    In einem Buchgeschäft in Wien entdeckte ich eines Tages ein Werk, das meine Neugier weckte. Der Umschlag zeigte einen charismatischen alten Mann mit hoher Stirn und weißem Bart – der Archetyp eines abendländischen Visionärs und Wissenden, eines alten Meisters. Das Buch hieß Der Rasputin Himmlers, Autor war Rudolf Mund.

    Die Biografie handelte von Karl Maria Wiligut, einem österreichischen Offizier, der sich intensiv mit Runen und nordischer Mythologie beschäftigte. Er lebte und arbeitete unter verschiedenen Namen: Wiligut, Widar, Weisthor. Als Mystiker wirkte er allerdings keineswegs im stillen Kämmerlein eines esoterischen Elfenbeinturms, sondern wurde eine Art ariosophischer Privatsekretär im Persönlichen Stab von SS-Reichsführer Heinrich Himmler. (…)

    1933 kam es zu einer entscheidenden Wende in seinem Leben, als er Himmler kennenlernte. Offenkundig war auch der SS-Führer beeindruckt von Wiligut, seinem Wissen und seiner militärischen Laufbahn. Er betrachtete den Runenkundler zweifellos als einen Geheimnisträger, dessen Wissen die Wiedergeburt eines fast eingeäscherten germanischen oder arischen Urglaubens ermöglichen könnte. (…)

    Wiligut wurde Leiter der Abteilung für Ur- und Frühgeschichte im Rasse- und Siedlungshauptamt der SS in München. Seine Bedeutung als Autorität im Bereich von Runenkunde und Brauchtum für die SS stieg, allerdings nahm diese ariosophische Monopolstellung für den alten Herrn sehr viel Zeit und Kraft in Anspruch.

    In ihrem Buch „The Secret King“ widmen sich  Michael Moynihan und Stephen Flowes Wiliguts Runen-Magie. Foto: Feral House

    Er entwarf den silbernen Totenkopfring der SS und wählte auch die Runen für den Ring aus: die Sig-Rune, die Hagal-Rune, das Hakenkreuz und eine Binderune für Got, jenes Wort, das Wiligut in seiner nordischen Religion für Gott verwendete.

    Die vielen Göttinnen und Götter der Edda spielten in seiner Glaubenswelt kaum eine Rolle, und so schien Wiliguts Gotosglaube offenbar ideal für Himmlers Vision zehntausender gottgläubiger SS-Männer. In fremde Hände durfte der Totenkopfring nie gelangen, in Zeitungen sollte der Ring nicht erwähnt werden. Fotografien waren ebenfalls verboten, um Fälschungen zu vermeiden. (…)

    Wiligut war es auch, der Himmler davon überzeugte, die Wewelsburg bei Paderborn nicht nur als Schulungsstätte zu verwenden, sondern auch in ein mystisch-martialisches Heiligtum der SS umzuwandeln. Beide wollten sich in dieser Kultstätte ein ariosophisches Denkmal setzen. Das geheimnisvolle Projekt war durchaus vergleichbar mit Schloss Neuschwanstein – und Himmler galt als ebenso burgennärrisch wie der bayerische Märchenkönig Ludwig II.

    Jedes Frühjahr war in der Burg ein Treffen aller SS-Gruppenführer geplant, auch sollten künftige Gruppenführer hier ihren Eid auf Got und den Führer leisten. Ein eigener Schrein war vorgesehen für…

    Den vollständigen Beitrag lesen Sie in COMPACT-Geschichte „Das okkulte Reich“. Dort erfahren Sie mehr über Wiliguts militärische und esoterische Laufbahn. Außerdem enthüllen wir das dunkle Geheimnis, das er vor der SS verbergen wollte, von dem er am Ende doch aber doch wieder heimgesucht wurde. Für das vollständige Inhaltsverzeichnis und die Möglichkeit zur Bestellung klicken Sie hier.

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