Im Fall des brutalen Überfalls auf drei alternative Gewerkschafter in Stuttgart ist heute das Urteil in erster Instanz gefällt worden. Für die linksmilitante Szene ist es ein Affront, für die Geschädigten zumindest ein kleines Stück Gerechtigkeit. Mehr über diesen und weitere Fälle von linksextremer Gewalt lesen Sie in COMPACT-Spezial Antifa – Die linke Macht im Untergrund. Hier mehr erfahren.
Viereinhalb Jahre Haft für den Deutschen Joel Simon P., fünfeinhalb für den Kurden Diyar A. – das entschied am Mittwochmorgen das Oberlandesgericht in Stuttgart. Im Prozess gegen die Täter vom 16. Mai 2020 waren die beiden Antifa-Aktivisten die Hauptangeklagten.
An jenem Tag überfielen circa 40 Vermummte bewaffnet mit Schlagringen, Pfefferspray und einer Gaspistole die drei vermeintlich rechten Werksarbeiter Ingo Thut, Jens Dippon und Andreas Ziegler. Letzterer wurde dabei fast getötet. Wochenlang lag er im künstlichen Koma.
Gedrücktes Strafmaß
Die Staatsanwaltschaft hatte auf fünf und sechs Jahre Haft wegen versuchten Totschlags plädiert. Letztlich wurde die Tat nur als schwere Körperverletzung beurteilt, der Hauptvorwurf somit abgeschwächt.
Auch wenn sie bis heute mit den Folgen des Angriffs zu kämpfen haben – Dippon ist auf einem Auge erblindet, Thut leidet unter Angststörungen, Ziegler unter Gedächtnislücken – können die drei Geschädigten mit dem Ausgang des Prozesses leben. Vor allem weil sie anfangs gar nicht damit gerechnet hatten, dass es überhaupt zu einer Strafverfolgung kommen würde. Auch Nebenklägervertreter Dubravko Mandic bewertet das Urteil als einen „Teilerfolg“.
Antifas sinnen auf Rache
Als das Urteil verkündet wurde, machte sich Stille breit in den Reihen der Antifa, die vor dem Gerichtsgebäude in Stuttgart Stammheim eine überschaubare Kundgebung organisiert hatte. Vielen von ihnen stand der Schock ins Gesicht geschrieben.
Kurz darauf brachen die Linksextremen in wütende Sprechchöre aus. Unter anderem ertönte die Parole: „Lina E., wir holen euch zurück. Den Kampf um Befreiung gewinnen wir Stück für Stück.“ Damit zeigten sie ihre Solidarität mit der mutmaßlichen Rädelsführerin der sogenannten Hammerbande, die überwiegend in Ostdeutschland grausame Anschläge auf politisch Andersdenkende verübt haben soll. Deren Prozess ist aktuell noch am Laufen.
Unter dem Hashtag #freeJo für den Stuttgarter Verurteilten Joel Simon P. und #freeLina für die Leipziger Angeklagte kündigte ein Aktivist auf Twitter bereits an: „Nach den krassen Urteilen werden wir unsere Wut auf die Klassenjustiz am 23.10. in Leipzig auf die Straße tragen. No Justice No Peace!“ Mit Gewalteskalationen ist zu rechnen.
Einen ausführlichen Bericht über die heutige Urteilsverkündung sehen Sie heute um 20 Uhr in COMPACT.Der Tag.
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