In ihren Parteien sind sie umstritten, doch Sahra Wagenknecht und Björn Höcke lassen sich nicht aus dem Spiel nehmen. Denn sie haben, was vielen fehlt: Rückgrat. Diese Eigenschaft ermöglichte es Sahra Wagenknecht beispielsweise, Verständnis für die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen in unserem Land zu zeigen. In unserem neuen COMPACT-Spezial Querdenker: Liebe und Revolution haben wir für Sie die Geschichte und die Hintergründe einer faszinierenden Bewegung aufgeschrieben. Das Heft können Sie HIER bestellen!

    Eines muss man ihr lassen: Schneid hat sie. Während es den meisten Parteikarrieristen nur darum geht, beim Klüngel nicht anzuecken und möglichst oft das zu wiederholen, was das Establishment der Arrivierten hören will, um den eigenen Aufstieg innerhalb des Apparats nicht zu gefährden – Daniel Günther und Jens Spahn beispielsweise sind durch die hohe Kunst der Liebedienerei ganz nach oben gekommen –, gehört sie zu denen, die lieber die Politik ändern als ihre Meinung.

    Querdenkerin ohne Parteirückhalt

    Dass nun endlich auch im linken Lager der komplette Irrsinn der so genannten Identitätspolitik diskutiert wird, ist auch ihr zu verdanken. In ihrem neuen Buch Die Selbstgerechten räumt Sahra Wagenknecht auf mit dem „Linksilliberalismus“ und seinem typischen Vertreter, dem „Lifestyle-Linken“ mit seiner ausgeprägten Neigung, Privilegien, die letztlich vor allem einem funktionierenden Kapitalismus entstammen, „für persönliche Tugenden zu halten und seine Weltsicht und Lebensweise zum Inbegriff von Progressivität und Verantwortung zu verklären“. Damit hat sie sich unter den Jakobinern in ihrer Partei ebenso wenig Freunde gemacht wie Wolfgang Thierse bei der Zombie-Partei SPD mit seiner Wutrede gegen linke Identitätspolitik, veröffentlicht in der FAZ.

    Auch ihre Bewegung Aufstehen, eine offene Diskussions- und Sammlungsbewegung unzufriedener Menschen nicht nur des linken Lagers, lief gefällig am Parteiapparat der Liste Links vorbei, profitierte allerdings nicht unerheblich auch von der Gunst der öffentlich-rechtlichen Leitmedien, zu denen Wagenknecht eine symbiotische Beziehung pflegt. Vieles von dem, was sie angestoßen hat, ist ihr gelungen. Doch die Partei hat die Querdenkerin nicht hinter sich. Zu oft widersprach sie dem modischen Geschwafel linker Kader, die geistig in dumpfestem Maoismus stecken geblieben sind.

    Gegen den „Antirassismus“ der Selbstgerechten

    Auch Die Selbstgerechten, ihr neuer Frontalangriff auf den wild gewordenen Ochsen, den ihre Partei gerade reitet, blieb nicht folgenlos: Mehrere Parteifeinde legten ihr nahe, auf eine erneute Kandidatur für den Bundestag zu verzichten. Von einer „Kriegserklärung“ an junge Linkswähler sprach ihre Fraktionskollegin Niema Movassat, die sich als privilegierte Migrantin vom Vorwurf der antirassistischen Selbstgerechtigkeit offenbar besonders angesprochen fühlte.

    Längst ist die einstige Proletarierpartei ja zum selbsttherapeutischen Plansch-, Päppel- und Tummelbecken für Menschen mit nicht-deutschen Wurzeln geworden. Die Linksjugend in Wagenknechts nordrheinwestfälischem Landesverband kritisierte ihre Haltung als „prokapitalistisch“. Unterm Strich gilt gleichwohl: Die Linke kommt an ihrer charismatischen Frontfrau nicht vorbei, auch wenn sie vielen in der Partei mit ihrem unbeirrten Festhalten an dem, was sie für richtig erkannt hat, quer im Magen liegt.

    Im morgen erscheinenden zweiten Teil dieser Serie nimmt sich COMPACT-Autor Phil Mehrens dann den AfD-Politiker Björn Höcke vor.

    Auch Sahra Wagenknecht sprach sich schon gegen eine Stigmatisierung aller Kritiker der Corona-Maßnahmen aus. In unserem neuen COMPACT-Spezial Querdenker: Liebe und Revolution haben wir für Sie die Geschichte und die Hintergründe dieser faszinierenden Bewegung aufgeschrieben. Das Heft bietet neben dem Gespräch mit Lenz viele weitere Interviews mit Köpfen, Aktivisten und Promis der neuen Freiheitsbewegung , unter anderem mit Dr. Bodo Schiffmann, Samuel Eckert, Fußball-Weltmeister Thomas Berthold, Soul-Ikone Xavier Naidoo, Eva Rosen, Miriam Hope, Oliver Janich oder Dr. Heinrich Fiechtner. Zum vollständigen Inhaltsverzeichnis und zur Bestellung von COMPACT-Spezial 28 „Die Querdenker – Liebe und Revolution“ gelangen Sie HIER oder durch einen Klick auf das Banner unten.

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