Das deutsche Kaiserreich war besser als sein heutiger Ruf, wie bereits im ersten Teil dieses Beitrags beschrieben wurde. Wer Wilhelm II. quasi als Vorläufer Hitlers darstellt, betreibt üble Geschichtsklitterung. Weitere Richtigstellungen finden Sie in unserer Sonderausgabe Geschichtslügen gegen Deutschland, das Sie hier bestellen können.

    Die zahlreichen Entdeckungen auf technischem und naturwissenschaftlichem Gebiet ließen das deutsche Kaiserreich wirtschaftlich florieren.

    Ab 1846 stellte Carl Zeiss in Zusammenarbeit mit Ernst Abbe, einem Physikprofessor der Universität Jena, leistungsfähige Mikroskope für den wissenschaftlichen Gebrauch mit genau geschliffenen Linsen her, und Otto Schott schuf er die Grundlagen der modernen Optik. Die Zeiss-Werke in Jena hatten international einen ausgezeichneten Ruf.

    1843 wurde von Friedrich Gottlob Keller eine Möglichkeit gefunden, massenhaft Billigpapier zu produzieren, sodass Tageszeitungen großflächig möglich wurden. 1887 erfand Emil Berliner den Plattenspielerspieler, 1903 der Glastechniker Reinhold Burger die Thermosflasche, 1907 Ottomar Heinsius von Mayenburg die Zahnpasta, 1908 Melitta Bentz den Kaffeefilter. Und das sind bei weitem nicht alle Erfindungen, die es damals im Deutschen Reich gab.

    Aspririn-Packung Verpackung, um 1940. Foto: ANKAWÜ, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

    1879 synthetisierte Felix Hoffmann das Aspirin, das vom Bayer-Konzern bis heute vermarktet wird.
    1883 flankierte Reichskanzler Otto von Bismarck den wirtschaftlichen Aufstieg der Unternehmen mit einer Absicherung der Arbeitnehmerschaft: Er schuf eine moderne Sozialgesetzgebung und eine Kranken- und Sozialversicherung, die damals beispiellos in der Welt war.

    Enormes Bevölkerungswachstum

    Infolge der guten wirtschaftlichen Entwicklung stieg die Einwohnerzahl im Deutschen Reich von 41 Millionen im Jahr 1871 bis 65 Millionen im Jahr 1910 – also um 58,5 Prozent. Die Bevölkerung war zu 98,3 Prozent christlich (62,3 % Protestanten, 35,8 % Katholiken, 0,2 % andere Konfessionen), zu Juden 1,3 Prozent jüdisch (insgesamt 615.000 Juden, davon 555.000 deutsche Juden, die anderen 60.000 überwiegend aus Polen) und zu 0,4 Prozent andersgläubig.

    Zionismus wurde von den meisten deutschen Juden abgelehnt, sie fühlten sich als Deutsche und stützten die Monarchie. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung betrug durchschnittlich etwas über ein Prozent, war aber in akademischen und künstlerischen Berufen höher: Notare und Anwälte: 14,6 Prozent, Richter: 4,3 Prozent, Ärzte: 6,0 Prozent. Sie konzentrierten sich vor allem in großen Städten: Frankfurt/Main: 10,0 Prozent, Berlin und Umland: 5,0 Prozent, Königsberg/Preußen und Hamburg: jeweils 3,2 Prozent.

    Hitler kriecht aus dem Versailler Vertrag. Zeitgenössische britische Karikatur. Foto: Daniel Fitzpatrick, 1930, The Ohio State University

    Eine Verfolgung von Juden, wie es ab 1933 gab, war unter Kaiser Wilhelm II. unvorstellbar. Hitlers Aufstieg wurde übrigens von angloamerikanischen Wirtschafts- und Finanzkreisen gefördert, wie unter Thorsten Schulte in seinem Buch Fremdbestimmt und der US-amerikanische Historiker Anthony Sutton in COMPACT-Geschichte Wer finanzierte Hitler? Das dunkle Geheimnis der Wall Street nachweisen.

    Claus Schenk Graf von Stauffenberg diente zunächst als Patriot in der deutschen Wehrmacht. Erst als er erkannte, wie verbrecherisch und größenwahnsinnig Hitler agierte – auch viele Generäle wollten den Russlandfeldzug spätestens 1944 nicht mehr mittragen –, wandelte er sich zum Gegner, versuchte, den „Führer“ durch ein Attentat zu beseitigen und büßte dies mit seinem Leben.

    „Deutsche Größe bleibt bestehen“

    Wie viel Leid wäre den Juden, aber auch den Deutschen, den Russen und anderen europäischen Völkern erspart geblieben, hätte man sich rechtzeitig wieder auf den Geist des Wilhelminismus und des Preußentums besonnen. Die Katastrophe kam nicht, weil Deutschland zu preußisch war – sondern weil es sich zu wenig Preußen orientierte. So sollen wir noch heute für die Untaten unter Hitler büßen – der Schuldkult nimmt kein Ende.

    Diesen gilt es aber zu beenden, denn über 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat auch das deutsche Volk das Recht, wieder als gleichberechtigtes Mitglied der Völkerfamilie – ohne Fremdbestimmung – zu existieren. Auch vergibt unser Herr Jesus Christus und zürnt nicht für immer.

    Beschließen wir daher in diesem Sinne den Beitrag mit den Zeilen aus Schillers Gedichtsfragment „Deutsche Größe“ (1801):

    Finster zwar und grau von Jahren,
    Aus den Zeiten der Barbaren
    Stammt der Deutschen altes Reich.
    Doch lebendge Blumen grünen
    Unter gotischen Ruinen gleich.

    Das ist nicht des Deutschen Größe
    Ob zu siegen mit dem Schwert,
    In das Geisterreich zu dringen
    Männlich mit dem Wahn zu ringen
    Das ist seines Eifers wert.

    Schwere Ketten drückten alle
    Völker auf dem Erdenballe
    Als der Deutsche sie zerbrach
    Fehde bot dem Vatikane
    Krieg ankündigte dem Wahne
    Der die ganze Welt bestach.

    Höhern Sieg hat der errungen
    Der der Wahrheit Blitz geschwungen,
    Der die Geister selbst befreit
    Freiheit der Vernunft erfechten
    Heißt für alle Völker rechten
    Gilt für alle ew‘ge Zeit.

    Deutschlands Majestät und Ehre
    Ruhet nicht auf dem Haupt seiner Fürsten.
    Stürzt auch in Kriegesflammen
    Deutschlands Kaiserreich zusammen,
    Deutsche Größe bleibt bestehen.


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