Dem Vergessen entrissen: Seit 2000 Jahren stehen deutsche Frauen als Mütter, Heldinnen, Künstlerinnen, Philosophinnen und Wissenschaftlerinnen ihren Mann. Ohne ihren Löwenmut und ihre Leidensfähigkeit hätte unser Volk nicht überlebt. Aber anders als in Frankreich, wo jedes Kind wenigstens von Jeanne d’Arc weiß, sind diese Vorbilder bei uns oft nur Experten bekannt. COMPACT-Autor Jan von Flocken setzt unserer besseren Hälfte ein Denkmal in 22 großen und 21 kleinen Porträts: in COMPACT-Geschichte „Deutsche Frauen – die klügsten und tapfersten aus 2000 Jahren“.

    COMPACT-Autor Jan von Flocken mit der Cover-Heldin aus „Deutsche Frauen“, Christin Schellhase. Foto: privat

    Im Vorwort schreibt Bestsellerautor Jan von Flocken:

    Um es sämtlichen feministisch Wildbewegten vorweg ins Stammbuch zu schreiben: Die folgenden Beiträge könnten unverhohlen frauenfeindlich ausfallen. Aus heute überall dominierender neomarxistischer Betrachtungsweise ohnehin. Oft wird hier die Rede gehen über Repräsentantinnen der parasitären, ausbeuterischen Adelskaste. Wo bleiben stattdessen die Heldinnen der Arbeit, die Revolutionsfurien?

    Ein Unding das alles auch aus genderpolitischer Sicht. Was sind denn bitte sehr «Frauen»? Zweifellos fühlte sich Katharina die Große als Mann, denn sie ritt im Herrensitz und trug gelegentlich Uniform. Kaiserin Gisela regierte zeitweise für ihren Gemahl mit männlichen Machtinsignien – ein ganz klarer Fall von Transgender. Eleonore Prochaska gehört zur Spezies der Hermaphroditen (Zwitter), weil sie als Soldat unter Soldaten kämpfte. Und Margarethe von Parma benutzte in Brüssel nachweislich eine Unisex-Toilette (vulgo Plumpsklo).

    Wenn der Autor gleichwohl hartnäckig auf seiner dieserhalb wohl frauenverachtenden und -betrachtenden Position verharrt, dann beruht das auf dem Umstand, dass die Einteilung von 99,9 Prozent der Menschheit in Männlein und Weiblein eine 4.000 Jahre hindurch unbestrittene Tatsache darstellt. Erst seit historisch kurzer Frist haben reichlich übergeschnappte Profx_*Innen aus Übersee ihre Hirnchimäre von den 35 oder 67 Geschlechtern geboren. Sofern diese Damen (?) überhaupt gebärfähig bzw. -willig sein sollten.
    Tatsache bleibt auch, dass Frauen lange Zeit unterdrückt wurden, kaum Bildung genossen, weniger Rechte und Reichtümer besaßen als Männer. Die Frage, warum sie sich das jahrhundertelang klaglos gefallen ließen, sei nebenher erlaubt. Ebenso steht fest, dass jahrhundertelang bei Katastrophen die Devise «Frauen und Kinder zuerst!» galt. Im Zweifelsfall hatte immer der Mann zu verrecken.

    Die gesamte Geschlechterfrage scheint doch eher eine unzerstörbare, womöglich beide Seiten bereichernde Symbiose zwischen den Phänomenen Maskulinum und Femininum. Die tapfer-kluge Dorothea Erxleben konnte nur Deutschlands erste studierte Doktorin werden, weil ein liberaler Preußenkönig sie unterstützte. Katharina mutierte in Russland zur Großen, weil sie ihren Gemahl ermorden ließ. Hildegard von Bingen erlangte Berühmtheit, weil zahllose Männer aus höchsten Kreisen ihren Rat suchten. Leni Riefenstahls Unglück bestand darin, dass sie ihre Talente zeitweise Adolf Hitler zur Verfügung stellte. Man bleibe auch in diesem Kasus lieber auf dem berühmten Teppich. Es sei vielmehr den himmlischen Heerscharen in der finalen Szene von Goethe Faust II freudig beigestimmt:
    «Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis;
    Das Unzulängliche, hier wird‘s Ereignis;
    Das Unbeschreibliche, hier ist‘s getan;
    Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan.»

    Man mag es kaum glauben – «Mulieres sunt homini» (Frauen sind Menschen) stellte erst das Kirchenkonzil von Trient 1563 endgültig fest. Ob sie auch der bessere Teil der Menschheit sind? Seit Einführung des allgemeinen Frauenwahlrechts vor 100 Jahren ist unsere Erde jedenfalls nicht friedlicher, sicherer oder humaner geworden. Auf jeden Fall haben aber die Damen der Schöpfung vor allem in Deutschland einige höchst bemerkenswerte Gestalten hervorgebracht. Darum wohl dichtete Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 in der zweiten Strophe vom Lied der Deutschen:
    «Deutsche Frauen, deutsche Treue,
    Deutscher Wein und deutscher Sang
    Sollen in der Welt behalten
    Ihren alten schönen Klang.»

    Dass es letztlich auf die Leistung und nicht auf das Geschlecht ankommt, stellte schon Sophokles vor 2.500 Jahren in seinem Drama Antigone fest. Um es in leichter Abwandlung von Heinrich Spoerls Feuerzangenbowle zu sagen: Das folgende Kompendium ist ein Loblied auf die Frauen. Aber es ist möglich, dass die Gleichstellungsbeauftragten es nicht merken.

    Hier die vollständige Inhaltsübersicht über COMPACT-Geschichte „Deutsche Frauen. Die klügsten und tapfersten aus 2000 Jahren“:

    Feministinnen, aufgepasst!
    Vorwort von Jan von Flocken

    Frau, Mutter, Kämpferin, Unbeugsame
    Thusnelda (10 v. Chr. bis 17 n. Chr.)

    Die erste deutsche Dichterin
    Roswitha von Gandersheim (935 bis 1002)

    Lieben, leiden, Gutes tun
    Die heilige Elisabeth (1207 bis 1231)

    Seherin des Volkes
    Hildegard von Bingen (1098 bis 1179)

    Zur Hölle mit der Hexe!
    Agnes Bernauer (1410 bis 1435)

    Schlachtengöttin der Marsch
    Telse Kampen (um 1500)

    Galerie I
    Sieben Frauen

    Die Seele des Reformators
    Katharina von Bora (1499 bis 1552)

    Rebellin der Krone
    Margarethe von Parma (1522 bis 1586)

    Unbefleckt im Sumpf
    Liselotte von der Pfalz (1652 bis 1722)

    Die Erfindung der Vogelspinne
    Maria Sibylla Merian (1647 bis 1717)

    Reformerin auf dem Zarenthron
    Katharina die Große (1729 bis 1796)

    Summa cum laude
    Dorothea Erxleben (1715 bis 1762)

    Die einsame Königin
    Marie-Antoinette (1755 bis 1793)

    Eine schöne Seele
    Angelika Kauffmann (1741 bis 1807)

    Königin der Herzen
    Königin Luise (1776 bis 1810)

    Unsere Jeanne d’Arc

    Eleonore Prochaska (1785 bis 1813)

    Galerie II

    Sieben Frauen

    Erbarmen mit den Armen
    Bettina von Arnim (1785 bis 1859)

    In guten wie in schlechten Zeiten
    Auguste Viktoria (1858 bis 1921)

    «Bruch hat planmäßig stattgefunden»
    Elly Beinhorn (1907 bis 2007)

    Im blauen Licht, im tiefen Dunkel
    Leni Riefenstahl (1902 bis 2003)

    Trümmerfrauen
    1945 bis 1950

    Der Tod der Märchenprinzessin
    Romy Schneider (1938 bis 1982)

    Galerie III

    Sieben Frauen

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