Es ist ein ganz besonderes Zeitdokument: 1953 trat die FDP mit Trommeln und Fanfaren im Lübecker Kolosseum auf. Am Rednerpult: Der unvergessene General Hasso von Manteuffel, der das ewige Deutschland beschwört.

    Der legendäre General der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg saß von 1953 bis 1957 für die Freien Demokraten im Deutschen Bundestag. Damals dominierte der nationale Flügel die FDP, vor allem in Nordrhein-Westfalen (auch über den sogenannten Naumann-Kreis hinaus): Man berief sich aufs Deutsche Reich, forderte eine Generalamnestie für vormalige NS-Funktionäre, trat für die Ehre des deutschen Frontsoldaten ein.

    General von Manteuffel war damals einer der Köpfe des nationalliberalen Lagers. Später wandte er sich von der FDP ab, ging zur Deutschen Partei (DP). In unserem Filmarchiv haben wir Aufnahmen von einer Parteiveranstaltung aus dieser guten alten Zeit der FDP gefunden: Einmarsch mit Fanfaren und Trommeln, gesäumt von Flaggen mit den Wappen der deutschen Ostgebiete. Statt Maskenpflicht und Political Correctness Marschmusik und Fackel-Parade. Sehen Sie diese erhebenden Bilder in dem Video oben.

    FDP-Plakat von 1949: Schluss mit dem Schuldkult. Foto: CC0

    Ein echter Patriot

    Eine überaus bedeutende Persönlichkeit der Freidemokraten zu dieser Zeit war auch der Oberfranke Thomas Dehler, der von 1949 bis 1953 als Bundesminister der Justiz amtierte und von 1954 bis 1957 Parteivorsitzender der FDP war.

    Der Jurist war im Dritten Reich scharfen Angriffen ausgesetzt, weil er mit der Jüdin Irma Frank verheiratet war. Die NS-Machthaber stuften die Verbindung als „privilegierte Mischehe“ ein, in Streichers antisemitischem Hetzblatt Der Stürmer wurde er als „echter Judengenosse“ verunglimpft. Dennoch setzte er in seiner Eigenschaft als Bundesjustizminister später ein Amnestiegesetz durch, um das politische Leben in der Bundesrepublik „zu entgiften“, wie er sagte.

    Dehler, der durch und durch Patriot war, wollte auch juristisch einen Schlussstrich unter die NS-Zeit ziehen.

    In ihrem Nachruf auf Dehler schrieb die National-Zeitung 1967

    „Er war in vielem nicht unserer Auffassung. Ihm bleiben wir aber verbunden durch sein unablässiges Suchen nach Wegen zur deutschen Wiedervereinigung und durch den Glauben daran, dass auch die Meinung anderer Respekt verdient. Seine leidenschaftlichen Appelle für die Rückkehr der Saar, für die Bewahrung des Rechts und gegen die Verlängerung der Verfolgungsverjährung für Kriegstaten bleiben unvergessen.“

    Erich Mende (FDP) auf dem Cover des „Spiegel“ 1961. Foto: Spiegel

    Stolzer Ritterkreuzträger

    Dass die FDP noch weit bis in die 1980er und sogar 1990er Jahre hinein über einen wahrnehmbaren nationalliberalen Flügel verfügte, wird vor allem an dem gebürtigen Oberschlesier Erich Mende deutlich. Er war von 1960 bis 1968 Vorsitzender der Freidemokraten und stand von 1957 bis 1963 der FDP-Bundestagsfraktion vor. Von 1963 bis 1966 war er Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen und zugleich Vizekanzler unter Ludwig Erhard.

    Mende erlebte den Zweiten Weltkrieg an vorderster Front, zuletzt beim Feldzug gegen die Sowjetunion. Er wurde dreimal verwundet und erlebte das bittere Ende als Regimentskommandeur in Ostpreußen. In britischer Gefangenschaft verhinderte er durch beherzte Intervention die Sprengung des Marineehrenmals in Laboe.

    Nach dem Krieg trug der große deutsche Patriot, der sich stets schützend vor seine Kriegskameraden stellte, auf Anregung von Theodor Heuss bei öffentlichen Anlässen das Ritterkreuz, das ihm im Zweiten Weltkrieg verliehen worden war. Bei der Bundestagswahl 1961 erreichte die FDP unter seiner Führung mit 12,8 Prozent das beste Bundestagswahlergebnis – ein Rekord, der erst 2009 übertroffen werden sollte.

    Enttäuscht über die Rolle der Liberalen in der Regierung Brandt und in scharfer Gegnerschaft zu dessen neuer Ostpolitik, verließ Mende im Oktober 970 die FDP in Richtung CDU, für die er 1972 und 1976 erneut in den Bundestag gewählt wurde.

    Auf den Hund gekommen

    Statt aus solchen geistig-politischen Traditionen zu schöpfen, ist die FDP unter Christian Lindner total auf den Hund gekommen. Bundesjustizminister Marco Buschmann kümmert sich darum, dass jeder sein Geschlecht einmal pro Jahr wechseln kann, Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann will in den Krieg gegen Russland ziehen, die Partei schwurbelt auf ihrer Website von einem „ganzheitlichen Diversity Management“.

    Patrioten wie Hasso von Manteuffel, Thomas Dehler und Erich Mende rotieren im Grabe: Das ist gewiss nicht die FDP, für die sie einst um Freiheit und Gerechtigkeit für Deutschland kämpften. Das ist nur noch ein erbärmlicher Trümmerhaufen, der politisch abserviert gehört.

    Kinder, das waren noch Zeiten: Als FDP-Chef Mende sein Ritterkreuz trug, der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher sich zum Reich bekannte und von der Union „Verzicht ist Verrat“ plakatiert wurde! Wie aus einstigen Volksparteien Parteien gegen das eigen Volk wurden, lesen Sie in COMPACT-Spezial „Verrat am Wähler – Geschichte und Gegenwart der Altparteien“. Eine Abrechnung mit den heutigen Polit-Schranzen – und eine Erinnerung an bessere Zeiten. Hier bestellen.

    16 Kommentare

    1. Heutzutage kaum zu glauben, aber anno 1976 wußte man auch bei den SPezialDemokraten noch was Vertrauen und Werte schafft und sichert:

      "Stolz auf unser Land", "Unser Staat, Unsere Nation", "Erfolgreiche Verständigungspolitik statt Konfrontation", "wirtschaftliche Leistungsfähigkeit", "Innere Sicherheit und Freiheit", "Verständigung und Versöhnung", "Verbindung von Leistung und Perspektive",…

      Nachzulesen in einer internen Hinweisliste an Kanzler Helmut Schmidt im Vorfeld des Wahlkampfes 1976 (Quelle: https://www.nachdenkseiten.de/?p=88968 )
      Dem aufmerksamen Leser entgeht allerdings nicht daß dahinter dennoch die altbekannte Agenda von Klassenkampff, Solidarität und Gesellschaftsumbau steckt – samt der polemischen Hetz- und Kampfbegriffe die auch heute noch brandaktuell sind.

    2. Rápido González am

      Betr.: Die Tragik des Foristen Han Bauerbär
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      Im COMPACT-Forum ob seiner einfältigen Weltanschauung immer wieder geschmäht – letztmalig von Rabe am 8/10 – 01:44 – diagnostiziere ich als Nichtakademiker ohne auch nur einem Semester der Psychologie auf dem Buckel, dem Mitforisten Han Bauerbär eine pathologische, geistige Flatulenz.
      Han Bauerbärs tragisches Leiden greift mir ans Herz’l, greift mir in nicht unerheblicher Weise dolle sehr ans Herz’l . . .

    3. De facto hat sich nichts geändert in Germoney bzw. an der deutschen Mentalität.
      Wird sich auch nie
      Selbstverarsche und Groessenwahn, unterschiedlicher Ausprägung, in allen Belangen.

    4. Früher war die FDP schneidig.
      Heute schwimmt sie orientierungslos im Einheitsbrei der Blockparteien.

    5. jeder hasst die Antifa am

      Früher hatten die FDP noch Ritterkreuzträger heute nur noch dekadente Schxxxln

    6. Rápido González am

      Es wurde seinerzeit kolpotiert, daß Theodor Heuß [ der übrigens im Reichstag für das Ermächtigungsgestz zu Gunsten Hitlers gestimmt hat ] zum damaligen FDP-Vorsitzenden gesagt haben soll: "Herr Dr. Mende, sie sollten bei diplomatischen Empfängen stolz das ihnen verliehene Ritterkreuz tragen und die einmalige Leistung des deutschen Soldaten in allen Waffengattungen gebührend würdigen . . ."

      • Schlimm, dass Vaterlandsverraeter wie Sie ueberhaupt Plattformen zur Praesentation finden.

        • Marques del Puerto am

          @Rabe,

          wieso, auch Meckis Mitarbeitern wird hier was geboten.
          Compact ist bunt und Weltoffen….;-)

          Mit besten Farben
          Marques del Puerto

    7. Wahre alte deutsche Werte und Symbolik wie das Eiserne Kreuz und der Reichsadler, ja damals waren das noch anständige Zeiten. Schöne Marschmusik und Fackeln das war aber bestimmt Ende der 60er vorbei. Es gab auch keinen Schuldkult und nationalen Selbsthass. Dafür gibt es heute falsche Solidarität& Toleranz, antideutsche Hetze 24h Non-Stop dank der Medienmafia. Es gibt keine wahren Werte sondern nur noch Konsummaterialismus und eine verdammt hohe Armutsspirale mit Kriminalitätsrate. So wie auf diesem Video müsste Deutschland aussehen da wäre alles In Ordnung und wir hätten nicht solche Verhältnisse wie in Berlin, Frankfurt M. oder Hamburg, die leider schon auf kleinere Städte zu greifen. mfg

    8. ja auch die CDU und CSU war vor Jahren noch anders drauf.
      nach heutigen "Sprech" wären das rechtsradikale , eigendlich schon nazistische Parteien gewesen.

      aber leider aus und vorbei , heute haben sie ( die Parteien der deutschen Einheitsfront =CDU/CSU-FDP-SPD-Linke-Grüne) sich das Land als Beute unter den Nagel gerissen. dazu sind sie auch noch elende speichellecker der wahren Herren aus Washington.

      • Marques del Puerto am

        @hans,

        Schlüppa Joe…ääh… Sleeping Joe ,mussten sie erst vor kurzen darauf hinweisen, dass seine deutsche Kolonie ( BRD ) übern Teich liegt und nicht neben Wisconsin.
        Er dachte immer,er setzt sich in den Helli und ist in 2h bei Schulze um Ärsche aufzureissen . ;-)
        Sein Sprecher sagte , er sei nicht dement, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche, die Vernichtung von Russland und Deutschland.
        Was der US-Pflegefall aber noch nicht weiß ist, wenn in Deutschland die Lampen ausgehen , wir es auch bei ihm recht dunkel.

        Mit besten Grüssen
        Marques del Puerto

    9. Marques del Puerto am

      Und Morgen steht bei Spiegel- Online wieder, Compact zeigte Naziaufmärsche der NSDAP und ermunterete seine Leser das „Hakenkreuz“ öffentlich zu tragen. ;-)

      Wollen wir wetten ?

      Mit besten Grüssen
      Marques del Puerto

      • An Marques del Puerto: leider erkennt man nur 3 Buchstaben FDP und das Eiserne Kreuz als Banner auf der Bühne, aber mit Computertechnik kann man bestimmt die Kreuzform verändern und die Buchstaben um 2 weitere erweitern und passgerecht formen und somit gewünscht zusammensetzen. Das wäre schon möglich mit der guten Technik. mfg

        • Marques del Puerto am

          @möller ,

          ich habe da auch so meine Erfahrungen mit Spiegel. In meinem Wappen was über 1000Jahre alt ist, haben diese Qualitätsjorrnalisten auch versteckte Nazisymbole erkennen wollen.
          Mich würde es also absolut nicht wundern mit der guten Technik ;-)

          Mit besten Grüssen
          Marques del Puerto