Heute verleumdet, rief er das Volk einst zum Kampf gegen die napoleonische Fremdherrschaft auf. Dabei pflegte er gute Beziehungen zu Russland. Sein Vermächtnis lebt in „Die Schönheit unserer deutschen Kultur“ fort. Hier mehr erfahren.

    Als die Greifswalder Universität 2018 ihres Patrons beraubt wurde, war dies die Folge einer jahrelangen Hetzkampagne, die von hasserfüllten Kleingeistern betrieben wurde. Seit 1815 trug die altehrwürdige pommersche Lehranstalt den Namen Ernst Moritz Arndts – also jenes großen Patrioten und Publizisten, der Zeit seines Lebens  nicht müde wurde, bei den Deutschen ein Nationalgefühl zu wecken und für die Erhebung gegen die napoleonische Fremdherrschaft zu begeistern, wie auch Eduard Klaus in seinem Prachtband „Die Schönheit unserer deutschen Kultur“ herausstellt.

    Für Arndt, der leidenschaftlich und doch politisch instinktsicher am deutschen Napoleonbild mitwirkte, war der Usurpator eine „gewaltige Naturkraft“: Er „trägt dunkel den Geist der Zeit in sich und wirkt allmächtig durch ihn“. Gegen diesen, der das deutsche Volk knechtete, stritt Arndt für die Befreiung seiner Nation mit Flugblättern, Liedern und Schriften, die in ihrer elementaren Wortgewalt an einen Martin Luther erinnerten.

    In Arndts „Kurzem Katechismus für deutsche Soldaten“ von 1812 heißt es:

    „Das ist die wahre Soldatenehre, dass kein König und Fürst, keine Gewalt noch Herrschaft den edlen und freien Mann zwingen kann, das Schändliche oder Unrechte zu tun oder tun zu helfen. Das ist die deutsche Soldatenehre, dass der brave Krieger dem Könige oder Fürsten, der ihm zu gebieten wagt, für die Franzosen und ihren Despoten und gegen die Freiheit und Ehre ihres Landes zu fechten, den Degen im Angesicht zerbreche.“

    Und weiter: „Der Soldat hat die Waffen angezogen, dass er sein Vaterland und seine Ehre verteidige, seine Eltern, Weiber und Kinder beschirme und den übermütigen und treulosen Feind, der sein Land bedrohet und angreift, zurücktreibe.“

    Was heute verschwiegen wird

    Arndts heutige Gegner werden einwenden, die zitierten Zeilen belegten, dass er ein Franzosenhasser gewesen sei. Weshalb aber wird von ihm in seinem eigenen Land etwas anderes erwartet als flammender Widerstand gegen fremde Aggressoren, während jene Linksintellektuellen die französischen Revolutionäre für ihren Kampf gegen Despotie und Tyrannei feiern?

    Arndt gab nur das wieder, was die Masse des Volkes dachte und sprach. Sehr wohl vermochte der Schriftsteller zwischen den brandschatzenden, mordenden, plündernden Truppen Napoleons und dem französischen Volk zu unterscheiden. Dies jedoch wird von seinen heutigen Widersachern verschwiegen, weil es nicht in ihr Konzept passt.

    Mit seinem publizistischen Kampf gegen Napoleon, den Eduard Klaus in „Die Schönheit unserer deutschen Kultur“ angemessen würdigt, erreichte Arndt zunächst noch nicht sehr viel. 1812 bildete er als politischer Publizist zusammen mit dem auf Russlands Zaren Alexander I. einwirkenden Freiherrn vom Stein, mit Hermann von Boyen und Carl von Clausewitz als militärischen Sachverständigen das so genannte Komitee für die deutschen Angelegenheiten in Russland.

    Die Konvention von Tauroggen

    Arndt unternahm den Versuch, mittels seines 1812 in Sankt Petersburg verfassten „Soldatenkatechismus“ auf die im Bündnis mit Frankreich kämpfenden deutschen Soldaten einzuwirken. Diese Schrift rief sie dazu auf, den napoleonfreundlichen deutschen Fürsten Gehorsam und Fahneneid aufzukündigen, hatte allerdings nicht die erhoffte Wirkung.

    Doch zur Jahreswende 1812/13, nach der unerwarteten Russlandkatastrophe des für unbesiegbar gehaltenen Franzosenkaisers, war endlich der Zeitpunkt gekommen, die Probe aufs Exempel zu machen, ob das Wort von Ernst Moritz Arndt an sein Volk noch ein Echo finden würde:

    „Wie ihr auch getrennt seid, wie man euch auch geteilt und verschieden gemacht hat – ihr seid Kinder einer Sprache, seid durch sie ungetrennt und werdet sicher eins werden, wenn ihr euch nicht selbst aufgebt.“

    Und siehe da: Die Konvention von Tauroggen, die am 30. Dezember 1812 der preußische General Yorck von Wartenburg mit dem russischen General von Diebitsch abschloss, läutete den Beginn des großen nationalen Befreiungskampfes ein, durch den Preußen und mit ihm ganz Deutschland die französische Fremdherrschaft schließlich abschüttelte.

    Lesen Sie morgen den zweiten Teil dieses Beitrags: „Das ganze Deutschland soll es sein“.

    Die Lyrik der Befreiung: Eduard Klaus erinnert an sie in seinem Buch «Die Schönheit unserer deutschen Kultur». Ein wahrer Prachtband: 225 Seiten, Atlas-Großformat,  mit 112 farbigen, eigens für dieses Buch geschaffenen Künstler-Collagen und patriotischen Texten. Das findet man heute sonst nirgendwo. Hier bestellen.

    8 Kommentare

    1. Man muß daran erinnern, daß das Russland von 1813/14 nicht das Russland von 2022 ff. ist. Damals, als das Pferd noch das schnellste Verkehrsmittel zu Land war, war Deutschland groß genug und die leere Weite des russischen Raumes ein militärischer und wirtschaftlicher Nachteil. Heute ist es umgekehrt und Russland eine nukleare Großmacht. Deutschland militärisch eine Null, kann mit Russland nicht auf Augenhöhe verkehren. Russland ist ein gefährlicher Nachbar.

    2. Die Universität Greifswald hieß erst 1933, nach der Machtergreifung der Nazis, Ernst-Moritz-Arndt. Der Leiter des Stahlhelm veranlasste die Namensänderung

    3. Weiß jemand, ob das Arndt- Gymnasium in Berlin-Zehlendorf noch existiert ?

    4. jeder hasst die Antifa am

      Die Rotgrünen Garden und ihre Bilderstürmer wollen die Deutsche Geschichte und Nation auslöschen,bis auf gewisse dreizehn Jahre,die brauchen sie um ihre Gegner zu diffamieren.

    5. Die freiheitliche „Studentenschaft“ und der „Senat“, so las ich damals, erreichten gegen den Willen der Greifswalder Bevölkerung, daß der Name des Deutschen Patrioten Ernst-Moritz Arndt offenbar voller Abscheu geächtet wurde. Da die Uni Greifswald den „anrüchigen“ Namen von 1933-1945 und von 1954-2018 getragen hat, muß Ernst-Moritz Arndt wohl gleichermaßen Nazi und Kommunist gewesen sein, so daß er im besten Deutschland aller Zeiten nicht mehr tragbar war! „Unsere“ intellektuellen Eliten sind nun mal konsequent. Als uralter Mann befürchte ich noch zu erleben, daß aus der Bezeichnung „Bundesrepublik Deutschland“ der inzwischen offenbar ebenso anrüchige Begriff „Deutschland“ getilgt werden wird. Und den Namen des Antisemiten Luther sollte die „Lutherstadt Wittenberg“ ebenfalls entfernen. Die Eliten kriegen das schon hin!

    6. Peter vom Berge am

      Wir brauchen heute eine Reinkarnation von Ernst Moritz Arndt, der Deutschland von der angelsächsisch/amerikanischen Fremdherrschaft befreit!

      • Viel wichtiger wäre allerdings die Befreiung Deutschlands von jenen Narren, welche eine angelsächsich/amerikanische Fremdherrschaft halluzinieren und eine russische Fremdherrschaft herbei sehnen.

    7. Auch über diese elenden Kreaturen der heutigen Deutschen Politik wird die Zeit hinweggehen mitsamt ihren geistigen Hehlern im Bildungswesen und der Journaille.