Anlässlich des 82. Jahrestages der Schlacht von El-Alamein hat die italienische Regierung den Kampf ihrer Soldaten als „heroisch“ und die Niederlage als „tragisch“ bezeichnet. Die Schuldkult-Medien jaulen auf. Mehr über diese und andere große Kämpfe lesen Sie in COMPACT-Geschichte „Panzerschlachten: Die legendären Blitzkrieger von Erwin Rommel bis Moshe Dayan“. Jetzt auch im Rabatt-Paket mit zwei weiteren Weltkriegs-Ausgaben. Hier mehr erfahren.

Der Spiegel ist schwer empört: „Darf man das? Soldaten feiern, die für eine faschistische Regierung gestorben sind? Italiens Rechtsaußen-Regierung findet: ja.“ Grund dafür ist ein Social-Media-Post, den das italienische Verteidigungsministerium in der vergangenen Woche anlässlich des 82. Jahrestages der Schlacht von El-Alamein veröffentlichte. Deutsche und Italiener kämpften damals gemeinsam gegen die Briten in Nordafrika.
Was für andere Nationen eine Selbstverständlichkeit ist, soll laut BRD-Spiegel ein Skandal sein: Die italienische Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ehrt in dem Beitrag die eigenen Soldaten, „die ihr Leben für unsere Freiheit geopfert haben“. Die Niederlage von El-Alamein bezeichnet sie als „tragisch“, den Kampf der Männer als „heroisch“. So weit, so normal.
Der Wüstenfuchs greift an
Für uns Deutsche ist die Schlacht von El-Alamein im Oktober/November 1942 untrennbar mit dem Namen Erwin Rommels verbunden. Spektakuläre Einsätze im Zweiten Weltkrieg begründeten seinen Ruf. „Wir werden uns durchboxen“, lautete das Leitmotiv des Generals. Sein Löwenmut – beispielsweise im Westfeldzug 1940 – ist legendär. Als Kommandeur der 7. Panzerdivision, „Gespensterdivision“ genannt, durchbrach er mit blitzschnellen Vorstößen die Ardennenlinie, stieß bis zum Atlantik vor.
Am 21. Juni 1942 nahm er Tobruk, die berühmte Wüstenfestung, und stand, mittlerweile im Range eines Generalfeldmarschalls, schließlich bei El-Alamein vor den Toren Alexandrias in Ägypten. Die darauffolgende Schlacht, die zwischen dem 23. Oktober und dem 4. November 1942 stattfand, war ein entscheidender Wendepunkt des Krieges.

Die britischen Streitkräfte unter dem Kommando von General Bernard Montgomery konnten dem deutschen Afrikakorps unter Rommel eine empfindliche Niederlage beibringen, die den Alliierten im strategisch wichtigen Nordafrika einen klaren Vorteil verschaffte. Ihr Erfolg leitete schließlich den Rückzug der deutschen Truppen aus der Region ein.
Dennoch: Rommel schrieb Kriegsgeschichte. Soldaten aus den eigenen Reihen verehrten ihn glühend. Aber auch auf den Feind übte er eine unglaubliche Faszination und gleichzeitig auch großen Schrecken aus. So schrieb etwa der britische General Auchinleck in einem Geheimbefehl an britische Korps- und Divisionskommandeure:
„Es besteht die Gefahr, dass unser Freund Rommel eine Art ‚Zauber‘ oder ‚Kinderschreck‘ für unsere Truppe wird. Denn die Männer sprechen zu viel von ihm. (…) Ich fordere Sie daher auf, mit allen möglichen Mitteln den Eindruck zu verwischen, dass Rommel mehr darstellt als ein gewöhnlicher deutscher General.“
Nach der Schlacht von El-Alamein gelang es Rommel mit enormem taktischen Geschick, seine dezimierten Verbände immer wieder einer Umfassung oder gar Vernichtung zu entziehen. Den Rückzug aus der Stellung hatte er gegen ausdrücklichen Befehl Hitlers vollzogen. Als klar wurde, dass Nordafrika gegen Briten und Amerikaner, die in Algerien und Marokko gelandet waren, nicht mehr zu halten war, musste Rommel das Kommando des Afrikakorps abgeben. Man wollte den populären General nicht mit dem Stigma der Niederlage behaften.
Nach dem Verlust von Afrika wurde Rommel monatelang als Propagandafigur herumgereicht. Erst im November 1943 war er im „Sonderauftrag West“ für die Verteidigung der französischen Atlantikküste verantwortlich – eine angesichts der materiellen Unterlegenheit unlösbare Aufgabe. Nach der alliierten Landung am 6. Juni 1944 konnte er den übermächtigen Feind mit seiner Heeresgruppe drei Wochen lang auf der Halbinsel Cotentin festnageln.
Rommel und der 20. Juli
Langsam kam Rommel aber zu der Erkenntnis, dass die Lage im Westen unhaltbar wurde, ja dass der Krieg verloren war, und er machte daraus keinen Hehl. In einem Schreiben an Hitler richtete er am 15. Juli die kaum verhüllte Forderung, im Westen mit den Alliierten Frieden zu schließen.
Ob Rommel zum Kreis der Widerständler des 20. Juli gehörte, darüber streiten seine Biografen bis heute. Man sollte berücksichtigen, dass sein offenherziges Naturell mit Verschwörungen und Kungeleien in Hinterzimmern wenig anzufangen wusste. Für ihn galt wohl eher die Maxime seines Kollegen Erich von Manstein: „Preußische Feldmarschälle meutern nicht.» Eine lebensgefährliche Verletzung am 17. Juli machte ihm aktives Handeln ohnehin unmöglich.
Dennoch geriet er langsam in Verdacht, und am 14. Oktober 1944 wurde der Marschall in seinem schwäbischen Heimatort Herrlingen vor die Alternative Volksgerichtshof oder Freitod gestellt. Rommel wählte noch am selben Tag die zweite Option. Warum er auf dieses Ansinnen einging, ist ein bis heute ungelöstes Rätsel.
Er hätte das Dritte Reich bis auf die Knochen blamieren können, wenn es gezwungen gewesen wäre, seinen mit Abstand bekanntesten Militär vor Gericht zu stellen. Rommel bevorzugte die Alternative und griff zur Giftkapsel. Zuweilen gehen Helden leise in den Tod.
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