Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren? Mit welchen Folgen ist zu rechnen, wenn man regelmäßig Alkohol trinkt? Welche Möglichkeiten gibt es, auf sein Bier oder seinen abendlichen Wein nicht verzichten und trotzdem keine Langzeitfolgen befürchten zu müssen? *

    Wenn es abends gemütlich werden soll, darf oft ein Gläschen Wein nicht fehlen. Schnell kommt dann selige Stimmung auf und der Alltag rückt in weite Ferne. Als gäbe es fast nichts Schöneres. Bliebe es bei einem Glas, so sagen nicht wenige Experten dem Rotwein viele gute Dinge nach. Ärzte wiederum warnen vor dem regelmäßigen Gebrauch. Wer hat nun recht?

    Jugendliche trinken weniger Alkohol

    Schaut man sich Studien zum weltweiten Alkoholkonsum an, so steigt dieser stetig. In Deutschland gibt es eine sinkende Tendenz. Eine für Deutschland erstellte Erhebung lässt aufhorchen: Jugendliche trinken weniger Alkohol als noch vor wenigen Jahren. Derzeit sind es noch ganze 8,7 Prozent. Dafür trinken sich junge Erwachsene öfter mal in den Rausch.

    Dass diese Angaben mit einem dicken Fragezeichen zu versehen sind, ist dem Phänomen der sozialen Erwünschtheit zuzuschreiben. Da der Konsum von Alkohol in der gesellschaftlichen Diskussion als negativ behaftet gilt, wird bei den Antworten auf entsprechende Fragen auch öfters gelogen. Daher muss mit einer höheren Dunkelziffer gerechnet werden.

    Any way: Sind die absoluten Zahlen vielleicht zu niedrig angesetzt, so kann man davon ausgehen, dass zu jeder Zeit gleich viel „gelogen“ wird und daher wenigstens der Vergleich stimmt. Im Vergleich zu 2004 ist heute ein enormer Rückgang zu konstatieren: Damals gaben noch über 20% aller Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren an, mindestens einmal pro Woche Alkohol zu trinken.

    Dass die Deutschen insgesamt beim Alkoholkonsum zur Weltspitze gehören, hat sich auch mit den jüngsten Erhebungen nicht groß geändert. Wir Deutschen sind stolz auf das Bier nach deutschem Reinheitsgebot und haben darüberhinaus auch herrliche Weinanbaugebiete. Betrachtet man die Menge an alkoholischen Getränken, so werden in Deutschland pro Kopf mehr als 130 Liter konsumiert. Das ist viel!

    Während Bier etwa die Hälfte aller dieser Getränke ausmacht, teilen sich Spirituosen und Weine den Rest etwa zu gleichen Teilen. Allein mit Spirituosen werden pro Jahr ca. 2,3 Mrd. Euro Umsatz gemacht. Auch der deutsche Staat verdient am Alkoholkonsum mit: 2018 alleine rd. 2,1 Mrd. Euro.

    Eine Frage, die immer wieder diskutiert wird, ob Alkohol bereits in kleinen Mengen schädlich oder doch eher nützlich ist, soll in diesem Artikel näher beleuchtet werden.

    Offizielle Angaben der WHO billigen jedem Mann pro Tag ca. 30 Gramm Alkohol zu. Frauen dürfen weniger, etwa nur 20 Gramm, was einem halben Liter Bier entspricht. Das entspricht auch der landläufigen Meinung, dass ein Glas Wein am Abend sogar als gesund gilt.

    Alkohol: auch in kleinen Mengen schädlich?

    Wer regelmäßig trinkt, läuft Gefahr, unauffällig in eine Alkoholsucht oder andere Suchtstörungen zu geraten. Annähernd 10 Millionen Menschen trinken allein in Deutschland Alkohol in Mengen, die als kritisch einzustufen sind. Jeder weiß, dass bei einem Rausch Nervenzellen im Gehirn absterben. Dass aber auch der gemäßigte Alkoholkonsum dem Gehirn schaden kann, ist unbekannt.

    Ja, man glaubt sogar, das tägliche Glas Rotwein sei vorteilhaft für die Gesundheit, zumindest für das Herz-Kreislauf-System. Doch was nützt ein gesundes Herz, wenn es im Gehirn zu Problemen kommt? Forscher der University of San Diego veröffentlichten im März 2018 eine Studie, der zufolge schon ein einziger Drink die Entscheidungsfähigkeit des Betreffenden deutlich beeinträchtigen kann.

    Man muss sich also nicht erst eine Flasche Wein zu Gemüte führen, um Auswirkungen auf das Gehirn zu spüren. Ein einzelnes Glas genügt! Die Probanden mussten während des Tests bestimmte Aufgaben erfüllen, und man maß dabei die Gehirntätigkeit. Dabei stellte sich heraus, dass durch den Alkohol offensichtliche jene Regionen im Gehirn betroffen waren, die die Entscheidungsfähigkeit beeinflussten.

    Nur ein einziger alkoholischer Drink kann die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, beeinträchtigen. Das ist besonders fatal, da man sich dessen nicht bewusst ist, weil die Bewegungskontrolle nicht eingeschränkt ist. Man sich also keinesfalls betrunken oder beschwipst fühlt und glaubt, dass man im Vollbesitz seiner kognitiven Fähigkeiten sei. Insbesondere beim Autofahren könnte sich dies negativ auswirken, wenn in Gefahrensituationen, die Fähigkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen, eingeschränkt ist.

    Mineral- und Vitalstoffhaushalt

    Unsere Kost ist oft nicht ausgewogen, zu schwer und arm an Mineral- und Vitalstoffen, insbesondere fehlen ausreichend Antioxidantien. So haben die freien Radikalen ein leichtes Spiel und können bei der Suche nach dem fehlenden Elektron jede unserer Zellen angreifen, diese unter oxidativen Stress setzen und schädigen. Vor allem werden dadurch entzündliche Prozesse ausgelöst. Diese verlaufen oft zunächst still und können nach Jahren zu chronischen Erkrankungen führen wie Herz-Kreislauf, Diabetes oder auch Alzheimer.

    Will man diese Entwicklung stoppen, kann man zum einen die Ernährung umstellen und zum anderen, mit starken Antioxidantien wie dem immer beliebter werdenden Astaxanthin den freien Radikalen wirksam begegnen.

    Dass Astaxanthin darüberhinaus eine umfassende Schutzwirkung für unsere Gesundheit entfaltet, haben wir hier beschrieben.

    Eine weitere wichtige Komponente, insbesondere im Alter ab 40 ist der Q10-Spiegel. Das Coenzym Q10 ist wesentlich an der Energieerzeugung in unseren Zellen, genauer in den Mitochondrien beteiligt. Ist der Q10-Spiegel zu niedrig, sinkt auch die Energieproduktion.

    Da die körpereigene Produktion mit den Jahren stark nachlässt und ab 40 eine wichtige Grenze unterschreitet, muss hier nachgeholfen werden. Mit ausgewählten Lebensmitteln kann man Q10 direkt aufnehmen, etwa Fisch wie Ölsardinen.

    Man könnte auch versuchen die Q10-Produktion anzukurbeln. Jedoch weiß man über diesen Prozess noch zu wenig. Bleibt als dritte Möglichkeit regelmäßig ein gutes Q10-Präparat einzunehmen. Hier reichen normalerweise 150 bis 180 mg. Leistungssportler nehmen gerne mehr, da beim intensiven Sport der Energiebedarf schon nach 40 min. stark ansteigt und hier ein Q10-Mangel droht.

    Doch auch ungesunde Lebensweise, Schlaf- und Bewegungsmangel und Stress lassen freie Radikale die Oberhand gewinnen. Mit den gleichen Folgen wie oben beschrieben. Hinzukommt, dass durch diese Faktoren auch der Mineral- und Vitalstoffverbrauch höher ist als üblich.

    Geht man davon aus, dass Alkohol zu den 7 wichtigsten Magnesiumräubern  gehört, so ist Stress einer davon. Die Folge: wir Deutschen sind anfälliger fürErkrankungen aus regelmäßigem Alkoholkonsum als z. B. unsere südlichen Nachbarn.

    Wer auf sein tägliches Glas Wein nicht (mehr) verzichten möchte, sollte im Gegenzug auf seinen Mineral- und Vitalstoffhaushalt achten. Insbesondere neben dem Astaxanthin können auch Vitamin C, als ein wichtiges Antioxidans, OPC als Reparaturmeister an den Gefäßen, Vitamin E, Zink, Selen und Magnesium Schäden aufhalten oder sogar verhindern helfen.

    Wer seine Lebensweise umstellen und damit den Stress reduzieren kann, findet zukünftig auch mehr Zeit, Phasen der Entspannung und der aktiven Erholung einzubauen.

    Ein Gläschen Wein

    Geht man davon aus, dass Bier und Wein auch zum Genuss getrunken werden, dann ist das schon einmal ein positiver Effekt. Dabei ist jedoch Genuss nicht mit Entspannung gleichzusetzen. Wer mit Alkohol entspannen möchte, gerät schnell in eine Abhängigkeitsspirale. Anders ist es mit berühmten Glas oder Bier. Nicht täglich, aber dafür dann zum Genuss, als Höhepunkt oder Abschluss eines Tages. Die dadurch erzeugte positive Grundstimmung ist schon per se gut für Seele und Körper.

    Ein Gläschen Rotwein hat nämlich durchaus positive Wirkung. Es kann nämlich das Risiko auf Diabetes und Herzinfarkte senken. Insbesondere wird diese Wirkung dunklen Weinen zugeschrieben. Womit wir wieder bei dem Thema Antioxidantien wären. Diese kommen als Inhaltsstoffe des Rotweins nämlich hier zum Tragen. Sie verhindern ähnlich wie das Q10 die vorzeitige Alterung und den schnellen Zelltod.

    Auch für das Gehirn und die Vorbeuge gegen Alzheimer kann ein maßvoller Konsum von Rotwein nützlich sein. So jedenfalls eine US-amerikanische Studie. Hier gehen die Entzündungswerte im Gehirn durch den Rotwein zurück. So wurden auch bestimmte Abfallprodukte wie Beta-Amyloid- und Tau-Proteine schneller abtransportiert. Dass insbesondere die Tau-Proteine eine starke Konzentration bei Alzheimer-Patienten aufweisen, haben wir hier bereits beschrieben.

    Zeugungsfähigkeit

    Unabhängig davon, dass Alkohol Suchtpotential hat und nicht jeder sein Limit kennt, müssen weitere Gesundheitsgefahren beachtet werden. So haben jüngste Studien ergeben, dass bereits der Konsum von fünf Bier pro Woche die Zeugungsfähigkeit herabsetzen kann. Die dänische Studie erfasste die Gewohnheiten junger Wehrdiensttauglicher in den Wochen vor einem Test auf Spermienqualität. Das Ergebnis: für die Zeugungsfähigkeit war insbesondere der Zeitraum von einer Woche entscheidend.

    Je mehr und je häufiger die jungen Männer in der Woche vor der Untersuchung getrunken hatten, desto weniger Spermien hatten sie. Auch der Anteil der normal funktionsfähigen Spermien sank mit dem Alkoholkonsum.

    Diese Auswirkungen konnten bereits ab fünf oder mehr Einheiten in der Woche beobachtet werden, was ja lediglich fünf Fläschchen Bier entspricht, und diese Alkoholmengen von sehr vielen Männern pro Woche getrunken werden.

    Gravierende Veränderungen traten jedoch erst bei mehr als fünfundzwanzig Einheiten wöchentlich auf. Teilnehmer, die ganze vierzig Einheiten in der Woche konsumierten, hatten ein Drittel weniger Spermien als ihre Altersgenossen, die maximal fünf Einheiten zu sich nahmen. Der Anteil funktionsfähiger Spermien war sogar um die Hälfte reduziert. Ob diese Entwicklung nur auf den Alkohol zurückzuführen sei, konnte die Studie nicht restlos klären.

    Dass die Zeugungsfähigkeit sich dagegen mit ausgewogener Ernährung erhöhen ließe, dürfte nicht überraschen. Insbesondere scheinen Antioxidantien wie das starke Astaxanthin auch eines ist, hier eine wichtige Rolle zu spielen.

    Demenz, schon in jungen Jahren

    Dass Alkohol zu den Risikofaktoren für Demenzerkrankungen zählt, ist bekannt. Allerdings war bislang nicht klar, in welchem Umfang Alkohol die Gefahr für eine Demenz erhöht. Eine neuere Studie an über einer Million Demenzkranken lässt tief blicken. Insbesondere interessierten die Forscher, die Fälle der frühen Demenzerkrankungen. Damit sind alle vor dem 65. Lebensjahr gemeint. Diese kommen auf etwa 5,7 Prozent.

    Mehr als die Hälfte dieser Demenzfälle – 57 Prozent – hatte sich aufgrund eines zu starken Alkoholkonsums entwickelt. Als „starken Alkoholkonsum“ bezeichnet die WHO den täglichen Konsum von mehr als 60 g Alkohol bei Männern und 40 g bei Frauen.

    60 g Alkohol entsprechen einer Flasche Wein. Eine frühe Demenz verkürzt auch die Lebenszeit. Jeder, der gerne einer vorzeitigen Demenz vorbeugen möchte, sollte daher seinen Alkoholkonsum genau kontrollieren und sich umgehend an seinen Arzt wenden, wenn er gewisse Gewohnheits- oder sogar Abhängigkeitsmuster bei sich beobachten kann.

    Leberzirrhose

    Weltweit sind rund 6 Prozent aller Todesfälle auf Leberzirrhosen zurückzuführen, die jedoch nur zu 50 Prozent durch Alkohol verursacht werden. Ging man bisher davon aus, dass dazu ein übermäßiger Alkoholkonsum notwendig sei, um körperliche Schäden, wie eine Leberzirrhose davon zu tragen, so spricht die Auswertung des globalen Statusberichts der WHO zu Gesundheit und Alkohol eine ganz andere Sprache.

    Immerhin umfasst dieser Report Daten aus mehr als 190 Ländern. Das etwas überraschende Resultat: Selbst die von der WHO „erlaubten“ 20 bzw. 30 g Alkohol am Tag reichen aus, um eine Leberzirrhose
    zu bekommen, wenn man diese Menge Alkohol regelmäßig zu sich nimmt.

    Das bedeutet im Klartext, dass für Frauen schon ein einziges alkoholisches Getränk und für Männer zwei Drinks täglich der Leber dauerhaft schaden können. Das Risiko wird dadurch um 11 % gesteigert. Oha!

    Wie kann es also sein, dass beispielsweise ein bis zwei Gläser Wein pro Tag oft als so gesundheitsfördernd angepriesen werden? So heißt es beispielsweise des Öfteren, dass ein geringfügiger Alkoholkonsum sogar das Risiko für Herzerkrankungen senken kann.

    Zum einen arbeiten einige der zitierten Pro-Studien mit unsauberem Datenmaterial. Zum anderen ist auch beim Alkoholkonsum die Gesamtsituation zu berücksichtigen. Insbesondere die Ernährungsgewohnheiten scheinen hier eine wichtige Rolle zu spielen. Ebenso meinen die Forscher, dass z. B. Rotwein einige gesundheitsfördernde Aspekte hätte. Jedoch müssten diese Konsumenten zumindest zweimal die Woche Sport treiben.

    Nach dem Motto: (Rot)Wein ist nur für Sportler gut, insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

    Weniger Zucker

    Zum Schluss haben die Wissenschaftler noch einige Zusammenhänge herausgefunden, die schon im Kindesalter geprägt zu werden scheinen. Wer schon als Kind mehr zu Süßem greift, neigt in späteren Jahren zu mehr Alkoholkonsum. Inwieweit der Alkohol dann schon ein bestelltes Feld findet, steht noch auf einem anderen Blatt. Offensichtlich wird hier das Suchtpotential von Zucker ein möglicher Wegbereiter zum späteren Verlangen nach der Droge Alkohol als Erwachsener.

    Zusammenfassung

    Keineswegs ist Alkoholkonsum grundsätzlich zu verdammen. Man sollte sich jedoch der Gefahren bewusst sein. Zum einen ist Alkohol eine Droge. Bei der man sein Maß kennen muss. Ist man ihr einmal verfallen, so zerstört sie physisch und psychisch wie jede andere. Zum anderen schadet es nicht, öfter auch mal ganz auf Alkohol zu verzichten. Insbesondere in Phasen hoher physischer und psychischer Belastung. Zum dritten ist eine ausgewogene Ernährung, reich an Vital- und Mineralstoffen, die auch noch stark antioxidativ wirkt, eine gute Grundlage nicht auf ein Gläschen Wein verzichten zu müssen. Wer zweimal die Woche moderat Sport treibt, darf sich öfters auch mal ein Gläschen „leisten“.

    Letztens sollte man die Wirkung auch „erlaubter“ Mengen Alkohol auf unser Gehirn, insbesondere in brenzligen Situationen kennen und nicht unterschätzen. Dann kann man ein Gläschen in Ehren tatsächlich nicht verwehren.


    * In diesem Artikel wird u. a. auf Produkte der 9 Leben GmbH verlinkt. Für diese Links erhält COMPACT keinerlei Vergütungen. 

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