„Verbrechen der Wehrmacht“ schreit es vom Titelbild der Spiegel-Ausgabe 11/1997. Das Magazin begleitete damit die große Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ des Tabak-Millionärs Jan Philipp Reemtsma, die in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre durch Deutschland tourte. Diese und andere Geschichtslügen gegen Deutschland werden in der gleichnamigen COMPACT-Sonderausgabe auseinandergenommen. (Hier bestellen)

    Wehrmacht in „Der Spiegel“

    Prominent in der Reemtsma-Ausstelung wie auf dem Spiegel-Cover ist die Erschießung von Zivilisten im serbischen Pancevo kurz nach der deutschen Besetzung Jugoslawiens im April 1941 zu sehen. Ein Kriegsverbrechen der Wehrmacht, wie behauptet wird? Im Katalog der Wehrmachtsausstellung spricht man von willkürlich aufgegriffenen Zivilisten, die als Vergeltung für ermordete SS-Soldaten von Angehörigen des Regiments „Großdeutschlands“ liquidiert wurden. Auf der Seite 28 des Katalogs postuliert ein zum Bild hinzugefügter Text: „In Serbien ließ die Wehrmacht von Beginn an keine Zweifel aufkommen, dass sie gewillt war, auch gegen Zivilisten mit blutigen Mitteln vorzugehen. Als in Pancevo, der Hauptstadt des Banat, am 17. und 18. April 1941 – also noch vor der Kapitulation der jugoslawischen Armee – zwei SS-Männer erschossen wurden, ordnete der Standort-Kommandant, Oberstleutnant von Bandelow, als ‚Sühnemaßnahme‘ die Ermordung von Zivilisten an (…).“

    Doch handelte es sich bei diesem Ereignis tatsächlich um eine willkürliche Tötung von unschuldigen Zivilisten? Der Fernsehjournalist und sozialdemokratische Gewerkschaftler Rüdiger Proske – Mitbegründer des ARD-Polimagazins Panorama – nahm sich in seiner Streitschrift „Wider den liederlichen Umgang mit der Wahrheit“ aus dem Jahre 1999 die Schmäh-Austellung vor und ging dabei auch auf das besagte Bild und den Vorfall ein. Proske weist auf folgende Widersprüche und Fälschungen hin:

    Am 17. April 1941 wurde die Kapitulation der jugoslawischen Armee in Belgrad unterzeichnet, die rückwirkend ab dem 16. April Gültigkeit besaß. Schon hier – entweder bewusst oder unbewusst – kommt es zu einer Falschdarstellung im angesprochenen Ausstellungskatalog. Dort wurde ja die Behauptung aufgestellt, dass am 17. bzw. 18. April die Kapitulation noch nicht unterzeichnet war – Kampfhandlungen der jugoslawischen Seite wären nämlich in diesem Fall noch durch das Völkerrecht gedeckt gewesen.

    Erste Grausamkeiten gegen Deutsche fanden in Pancevo allerdings bereits am 12. April statt. Es handelte sich dabei um Donauschwaben, die Mitglieder einer Bürgerwehr waren und von den jugoslawischen Truppen verschleppt wurden. Einige Tage später hat man sie in der Nähe Belgrads tot aufgefunden – bestialisch ermordet und verstümmelt. Von Teilen der Bevölkerung und unter Mitwirkung eines Heeresmusikkorps der Wehrmacht wurden sie in Pancevo beigesetzt.

    Danach kam es zur Ermordung der deutschen Soldaten in Pancevo – nach der Kapitulation der jugoslawischen Armee. Dem folgte eine sogenannte Säuberungsaktion rund um den Friedhof der Stadt, denn die meisten der tödlichen Schüsse Schüsse waren aus diesem Bereich gefallen. Bei der Durchsuchung des Geländes wurden in den Gruften und Katakomben bewaffnete Zivilisten aufgegriffen. Weitere Schützen haben die deutschen Militäreinheiten in einem gegenüber liegenden Wirtshaus zu fassen bekommen. Ein unterirdischer Gang soll vom Friedhof dorthin geführt haben.

    Den Gefangenen wurde ein nach der Prozessordnung zulässiges Standgerichtsverfahren gemacht. 18 verhaftete Personen wurden zum Tode verurteilt. Handelte es sich um ehemalige Soldaten der serbischen Armee, wurden sie erschossen. Gehängt wurden dagegen diejenigen, die als Zivilisten geschossen hatten.

    War es ein Kriegsverbrechen? Eindeutig nein. Den das Standgericht und die anschließende Hinrichtung war von der Haager Landkriegsordnung gedeckt, das nur die Hinrichtung von Kriegsgefangenen verbietet. Und als Kriegsgefangener galt hiernach nur jemand, der auch als Angehöriger einer kriegführenden Partei, beispielsweise durch Uniformen, zu erkennen gewesen ist, das war hier nicht der Fall. Außerdem hatte die jugoslawische Armee bereits kapituliert. Diesbezüglich kam selbst das US-Militärgericht im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess zu der Feststellung: „Wir glauben, dass der Grundsatz feststeht, dass ein Zivilist, der an Kämpfen teilnimmt, sie unterstützt oder sonst fördert, sich der Bestrafung als Kriegsverbrecher im Rahmen des Kriegsrecht aussetzt. Kampf ist rechtmäßig nur für die kämpfenden Truppen eines Landes. Nur sie können fordern, als Kriegsgefangene behandelt zu werden.“

    Geschichtslügen gegen Deutschland widerlegen – COMPACT liefert Fakten und Argumente. Hier das Inhaltsverzeichnis von Geschichtslügen gegen Deutschland:

    Entstehung einer Nation
    «Der Deutsche war immer der Barbar»: Über die Verteufelung unserer Ahnen
    Finis Germanorum: Cancel Culture: Germanen gab es nie!
    Vom Alten Fritz zu Hitler?: Die Nazifizierung der Preußen
    Die sanfte Kolonialmacht: Siedlungspolitik unter Bismarck

    Erster Weltkrieg
    Befreiungsschlag aus Down Under: Ein Australier widerlegt deutsche Alleinschuld
    «An einem interessanten Wendepunkt»: Christopher Clark im Kreuzverhör
    Kein Hunnenkaiser: Üble Nachrede über Wilhelm II.
    Gräuelpropaganda zieht am besten: Die Lügen von der Kinderfolter
    Das Lusitania-Komplott: Der fingierte Kriegseintritt der USA
    Die Legende von der Dolchstoß-Legende: Wie Linke von ihrer Schuld ablenken

    Zweiter Weltkrieg
    Ein Krieg mit vielen Vätern: Das Jahr 1939 und die Westmächte
    Putin, der Revisionist: Wie Moskau die Diskussion neu öffnet
    Massenmord im Wald: Katyn – eine zählebige Lüge
    Der Friede, der nicht sein durfte: Ein verbotener Film über Rudolf Heß
    BRD-Sprech: Holocaust: Wie ein Begriff in unsere Welt kam
    Ein Bild lügt mehr als tausend Worte: Die Kolportagen der Wehrmachtsausstellung

    Der böse Bann
    Gegen den Schuldkult: Das Geschwätz vom deutschen Sonderweg
    «Deutschland denken heißt Auschwitz denken»: Der Historikerstreit ist nicht zu Ende

    Geschichtslügen gegen Deutschland: hier bestellen.

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