Dem Handball geht der Nachwuchs aus, dennoch verschließe er sich laut dem Sportsoziologen Klaus Cachay den Migranten. Es fehlten Menschen mit Migrationshintergrund in der Nationalmannschaft, kritisiert der WDR und titelt: „Handball in Deutschland erreicht Migranten nicht.“ Eine Frage wurde hier außen vorgelassen: WOLLEN die überhaupt erreicht werden?

    Nach Diskreditierung einer ganzen Generation als „Umwelt-Sau“ beziehungsweise „Nazi-Sau“ zündet der WDR die nächste Stufe von Rassismus gegen Deutsche. Haben Kampf- und Fitnesssport- oder Fußballvereine, in denen Jugendliche mit Migrationshintergrund im Schnitt mit rund vierzig Prozent vertreten sind, also acht Mal so viele wie beim Handball, etwa bessere Werbung oder zielgerichtetere Integrationsarbeit geleistet als der deutsche Handball, dem letzteres zur Last gelegt wird? Oder liegt es vielmehr an mangelndem Interesse all der kleinen Türken, Araber und Afrikaner, für die diese Sportart auch in ihren Heimat- oder Herkunftsländern kaum einen Stellenwert hat? Kinder, Enkel und Urenkel von Einwanderern jedenfalls sind selten in einem Handballverein zu finden, der im Unterschied zu Fußball und zur vielfältiger gewordenen Gesellschaft hauptsächlich autochthon deutsch geblieben ist. Forderung nach Migrantenquote hin oder her.

    Von einer „verspäteten Willkommenskultur“ schrieb die Zeit bereits im Februar 2016 – waren dem Verband etwa beizeiten die Teddys ausgegangen? Es klingt nach einer politischen, einer sportpolitischen Fehlleistung, dem deutschen Handball das Kartoffelfeld überlassen zu haben, das Multikulti nicht beackern dürfe. Da ist sie wieder, die allgegenwärtige Delegation von Schuld an die Deutschen. Da lauert sie wieder, die Rechtsaußen-Falle. Da knattert er wieder, der linke Umerziehungsmotor, der nun auch vor den Migranten rattert. Ob sie Handball wollen oder nicht.

    Der Handball sei nicht multikulturell genug und müsse gegen sein „Kartoffel-Image“ kämpfen, polemisierte der Philosoph Wolfram Eilenberger schon vor vier Jahren. So spottete er über die Kader-Zusammensetzung der EM 2016, es habe „keinen einzigen Spieler mit dunkler Hautfarbe oder auch nur südländischem Teint“ gegeben. Welch eine Schande!

    Der zwangsfinanzierte WDR stellt fest, der Handball hierzulande, weiß und deutsch, werde zum Problemsport. Kaum ein Sport in Deutschland tue sich so schwer, Jugendliche mit Migrationshintergrund für sich zu gewinnen. Selbst Sportarten wie Reiten und Tennis schafften das besser. Etwa fünf Prozent der Spieler haben eine Einwandererbiografie; ungefähr jede fünfte Person hierzulande hat einen Migrationshintergrund. Nur blonde, aber keine schwrzen Köpfe spielen zu sehen, böte keinen Reiz beim Zuschauen. Obwohl die Mitgliederzahl des DHB seit Jahren sinke, habe der Verband das Problem lange ignoriert, heißt es in der schandhaften Reportage.

    Was nicht den Tatsachen entspricht: Seit mehr als vier Jahren ist er aktiv, Kinder mit Migrationshintergrund zu rekrutieren. Alljährlich veranstaltet er Trainings mit ehemaligen Nationaltrainern in rund 2.500 Grundschulen. Der DHB ließ Handball-Comics verteilen, die auch ins Türkische und Arabische übersetzt wurden. Seit 2014 gibt es sogar einen hauptamtlichen Projektleiter für Mitgliederentwicklung, der sich unter anderem um Migration kümmert.

    Interesse oder Desinteresse an Handball ist eine Frage von Kultur und Sozialisation und unterwirft sich nicht einer linken Agenda: Bei Kindern türkischer oder afrikanischer Herkunft ist Fußball angesagt. Punkt. Handball ist stellenweise gar verpönt. Angesichts der Mehrzahl der Zuwanderer aus der Türkei wird deren Unterrepräsentation in dieser Sportart dann verständlich – und nicht die Unterstellung von Ausgrenzung nichtdeutscher Kinder und Jugendlicher, wie eine Studie im European Journal for Sport and Society vom August 2018 impliziert.

    Derzufolge würden Handballvereine Migranten nicht bewusst ausschließen, doch unbewusst Grenzen ziehen – zum einen wegen des Anblicks von überwiegend blonden, autochthon aussehenden Kindern mit weißer Haut, die signaliserten: „Wir sind eine geschlossene Gruppe.“ Zum anderen wegen ihrer typisch deutschen Werte wie Bodenständigkeit, Ehrlichkeit, Authentizität.

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    Bedenklicher allerdings als die Unterrepräsentation von jugendlichen Zuwanderern im deutschen Handball ist, wenn diese sich von genannten Tugenden ebenso abschrecken ließen wie die Autoren der Studie, die sie als Begründung hervorheben. Diese Attribute herrschten einst auch auf deutschen Fußballplätzen vor, bis Mitglieder bestimmter Vereine das Verprügeln von Schiedsrichtern als neuen Maßstab für Missfallen an deren Entscheidungen setzten…

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