Politisch korrekte Sprachregelung hat den Anspruch, die Realität zu verändern. Dabei greift sie zum zwanghaft-magischen Denken, das archaische Tabuisierung zitiert. Das zeigt sich am deutlichsten in der Gender-Debatte, die sogar die Vergangenheit noch lebender Personen auslöschen will. Was steht hinter dem LGBT- und Gender-Kult? Welche internen Widersprüche transportiert deren Ideologie? Das erfahren Sie in der August-Ausgabe von COMPACT, die man hier bestellen kann.
Annalena Baerbocks (Grüne) letzter Skandal: Im Interview erzählte sie von einem schulischen Arbeitsblatt, in dem das „N-Wort“ noch verwendet werde. Reporter haben nach diesem Arbeitsblatt recherchiert und nichts gefunden! Auch die Grünen verweigern jegliche Auskunft. Da tut sich die Frage auf: Ist das rassistische Arbeitsblatt nur eine Erfindung der grünen Kanzlerkandidatin? Aber das interessiert kaum jemanden. Viel wichtiger war: Baerbock hatte das „N-Wort“ ausgesprochen. Sie hatte „Neger“ gesagt.
Begriffe, die vom politisch korrekten Mainstream zu Tabu-Wörtern erklärt werden, dürfen selbst im kritischen Kontext nicht mehr wörtlich zitiert, sondern nur angedeutet werden. Wenn sich jemand über den Begriff „Neger“ aufregt, muss er jetzt sagen: „Mich stört das N-Wort.“ Aber was soll das bringen? Es ist wie bei dem Wort „Fuck“: wer „F…“ schreibt, hat es angeblich nicht verwendet, obwohl er den Leser dazu gezwungen hat, sich die fehlenden Buchstaben vorzustellen. Hier betreten wir den archaischen Bereich des magischen Denkens. Die Furcht vor dem Aussprechend des bösen Namens, von dem Fluch, der böse Geister herbeiruft. Antiaufklärung pur. Das zeigt sich noch deutlicher in der Gender-Sprache.
„Ellen Page“: auf Twitter verboten
Als die Schauspielerin Ellen Page verkündete, sie sei ein Transmann und heiße ab sofort Elliot, folgten die Mainstream-Medien bei Fuß und bezeichneten sie als „er“. Auch bei Wikipedia ist sie nur noch als „Elliot Page“ vertreten. Nach den Brust-Amputationen hat sie auf Instagram ein Foto ihres nackten Oberkörpers publiziert. Der Name Ellen gilt jetzt im Neusprech als „Deadname“ (Totname). Sie damit noch zu benennen wäre ein Verstoß gegen das brandneue Tabu des „Deadnaming“. Auf Twitter ist es bereits verboten. Und Amazon tauschte – laut Spiegel-Bericht – in den Besetzungslisten ihrer 52 Filme den Namen Ellen ebenfalls gegen Elliot aus – obwohl sie diese Streifen allesamt als Frau gedreht hat.
Auch darf ein Mainstream-Journalist Ellen/Elliot Page nicht mehr als „sie“ bezeichnen – selbst wenn er über ihre Vergangenheit schreibt! Wer Hemmungen hat, einen Satz wie „und dann spielte er die schwangere Juno“ zu schreiben, muss so formulieren, dass die dritte Person Sinular nicht zum Einsatz kommt. Jörg Buttgereits satirischer Brief an Frau Page, mit dem Titel „Liebe Ellen Page“ versehen, dürfte keine Neuauflage mehr erleben.
Retusche der Vergangenheit
Dass Frau Page, auch wenn ihre Geschlechtsumwandlung noch nicht abgeschlossen ist, nur noch als Herr Elliot Page angeredet werden möchte, mag Verständnis finden, aber hier geht es um mehr: Frau Ellen Page soll niemals existiert haben. So wie Stalin auf Gruppenfotos all jene Mitkämpfer wegretuschieren ließ, die er zwischenzeitlich beseitigt hatte. Pages früheres Sein darf – in guter sprachmagischer Tradition – nur angedeutet werden. Wer „Ellen“ sagt, beschwört den Geist der Vergangenheit und wird dafür von der Online-Inquisition zwar nicht mehr verbrannt, aber gelöscht. Wie lange wird es dauern, bis man die frühen Filme mit ihr verbietet? Oder ihre Fans auffordert, altes Material über sie zu entsorgen? Hier geht es nicht um Neuauflagen älterer Bücher. Hier soll die Existenzphase einer Person, die noch lebt, sprachlich negiert werden.
Deutschland im Regenbogen-Wahn: Nicht nur die Linke, auch vermeintlich bürgerliche Kräfte und die Wirtschaft mischen mit. Was hinter dem LGBT- und Gender-Kult steht, worin seine inneren Widersprüche bestehen – und wo es noch Widerstandskräfte gegen solche Entwicklungen gibt, lesen Sie in der August-Ausgabe von COMPACT, die man hier bestellen kann oder einfach auf das Banner unten klicken.