100 Jahre KP China (Teil 1): Das früher sozialistische Reich ist heute ein Strippenzieher des Great Reset geworden. Mehr dazu in COMPACT-Spezial Geheime Mächte – Great Reset und Neue Weltordnung. Das Enthüllungswerk können Sie hier bestellen.

    „Die letzten Kommunisten von Weltrang“ titelt der Spiegel heute, da in der Volksrepublik die großen Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag der KP beginnen. Doch Kommunismus gibt es in China nur noch auf dem Papier. In der Praxis verbindet das Regime die übelsten Elemente des Raubtierkapitalismus, eine scharfe Spaltung in Reich und Arm, mit den schlimmsten Auswüchsen des Stalinismus, ein Überwachungssystem mit Straflagern.

    Befreiung und neue Unterdrückung

    Die Geschichte der Partei zerfällt in folgende Phasen: Die chaotischen 1920er Jahre endeten im Debakel des Umsturzversuches in Schanghai (1927), als eine klassisch proletarische Revolution versucht wurde. Maos entscheidende Lehre daraus war das Verlassen der Städte, das Setzen auf die Bauern – ein Bruch mit marxistischen Dogmen, aber logisch in einer vorwiegend agrarisch strukturierten Gesellschaft.

    Die Intervention der Japaner – schleichend schon zu Beginn der 1930er Jahre, ganz offen ab 1937 – brachte ein strategisches Problem: Sollte sich die KP vorwiegend als Verteidigerin der nationalen Souveränität aufstellen und den Sozialismus nicht mehr direkt anstreben – das war die Devise von Stalin, der ein Bündnis der KP mit den Antikommunisten der Kuomintang vorschlug. Oder sollte man beides gleichzeitig anstreben, die Befreiung von der japanischen Besatzung und der sozialistische Umsturz – diese Linie verfocht Mao.

    Mao Tse-tung: Der sogenannte Große Vorsitzende gehörte 1921 zu den Mitbegründern der Kommunistischen Partei Chinas.

    Das Wunder geschah: Mao setzte sich durch. Seine Bauernarmee schlug nicht nur die Japaner (1945), sondern trieb auch die Truppen Chiang Kai-sheks in die Flucht (1949) – die suchten Zuflucht auf der Insel Taiwan. Nach Jahrhunderten weißer Einmischung war China endlich wieder ein selbständiger Staat – ein Grund für das Renommee, das die Kommunisten trotz aller Verbrechen auch heute noch im Land genießen.

    Die Rivalität zwischen Stalin und Mao prägte die Volksrepublik von Anfang an. Zunächst übernahm man das sowjetische Modell des Aufbaus einer Schwerindustrie auf Kosten der Bauernschaft. Doch Mao erkannte, dass die Kollateralschäden dieser Entwicklung verheerend sein würden.

    Seine Gegenstrategie machte die Lage aber noch schlimmer: Der „Große Sprung nach vorn“ ab Ende der 1950er Jahre setzte auf eine dezentrale Industrieentwicklung, jedes Dorf sollte seinen eigenen primitiven Hochofen zur Stahlerzeugung bauen. Die Produktivität stürzte ab, Hungertote waren in zweistelliger Millionenhöhe zu beklagen.

    Manifest: Die sogenannte Mao-Bibel war auch bei den 68ern überaus beliebt. Foto: Repro COMPACT

    Mao geriet unter Druck, der liberale Parteiflügel um Präsident Liu Shaoqi wollte Reformen. Dagegen entfesselte der Große Vorsitzende ab 1966 die „Große Proletarische Kulturrevolution“, die alles als „bürgerlich“ oder „traditionell“ angesehene vernichten und den direkten Weg zur klassenlosen Gesellschaft bahnen sollte.

    Die zügellose Gewalt führte zu anarchistischen Zuständen, die jugendlichen Roten Garden bedrohten das Machtmonopol der Partei. Schon Anfang der 1970er Jahre wurde eine Kurskorrektur eingeleitet, aber die linksradikale Viererbande um Maos Ehefrau Jiang Qing behielt starken Einfluss.

    Mit dem Tod Maos 1976 besserte sich die Lage sehr schnell. Der neue starke Mann, Deng Xiaoping, ließ marktwirtschaftliche Reformen zu und lockerte die Diktatur. Mit der Devise „Egal ob die Katze weiß oder schwarz ist, Hauptsache, sie fängt Mäuse“ drängte er die Ideologen zurück.

    Das Anwachsen der Demokratiebewegung wurde freilich erneut zur Gefährdung des Machtmonopols der KP. Mit der Niederschlagung der Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 war damit Schluss.

    Die roten Mandarine

    Die Corona-Krise wurde von westlichen Raubtierkapitalisten und Chinas roten Mandarinen gemeinsam inszeniert. Die Milliardäre hüben wie drüben waren die Nutznießer. Geradezu unheimlich ist das Tempo des Aufstiegs der Superreichen in China: Im Jahr 2006 gab es in der Volksrepublik gerade 16 Milliardäre.

    Im Jahr eins nach Corona-Beginn, im Mai 2021, finden sich unter den 2.755 von Forbes gelisteten Milliardären 626 rote Mandarine – die alteingesessene Supermacht USA hat mit 724 nur noch knapp die Nase vorn. Die Dynamik zeigt sich in den Veränderungen des letzten Jahres: Aus dem nur noch nominell sozialistischen Riesenreich schafften es 238 Superreiche neu in die Charts, aus den Vereinigten Staaten lediglich 110.

    Chinesischer Multimilliardär: Alibaba-Gründer Jack Ma. Foto: Frederic Legrand – COMEO | Shutterstock.com

    Reichster Chinese mit einem Privatvermögen von 71 Milliarden Dollar ist auf Platz 14 der Forbes-Liste Zhong Shanshan, der mit Trinkwasser und Pharma sein Geld macht. Ihm auf den Fersen sind die Internet-Giganten Pony Ma (Tencent, betreibt unter anderem die Facebook-Alternative WeChat) mit knapp 59 Milliarden Dollar auf Platz 21, Alibaba-Chef Jack Ma mit 46 Milliarden Dollar auf Platz 28 sowie Colin Zheng Huang, Chef des Online-Discounters Pinduoduo, mit 43,5 Milliarden Dollar auf Platz 30.

    Auf paradoxe Weise hat sich die Warnung Maos vor den „Machthabern auf dem kapitalistischen Weg“ innerhalb der KP bewahrheitet: Das Privatkapital, das er mit kommunistischer Brutalität unterdrückt hat, hat sich unter seinen liberaler gestimmten Nachfolgern zu einem bestimmenden Faktor in der Volksrepublik entwickelt.

    Die unter Deng entstandene Bourgeoisie hat die maoistischen Unterdrückungsmethoden nicht abgeschafft, sondern lediglich modernisiert und setzt sie nun zum Schutz der eigenen Privilegien ein. Rote Mandarine und rote Parteibonzen sind zur herrschenden Klasse der Volksrepublik verschmolzen.

    Wird fortgesetzt.

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