Cancel-Culture: Studenten der US-Universität Wisconsin sammeln 50.000 Dollar Spenden, um einen „rassistischen Stein“ vom Campus-Gelände entfernen zu lassen. Wie linke Sprachkorrektur und Cancel Culture die Realität vernebelt, lesen Sie in Thor Kunkels Bestseller Wörterbuch der Lügenpresse.

    Die sogenannte Cancel Culture hat wieder zugeschlagen: An der US-Universität Wisconsin ließen Studenten einen 70 Tonnen-Gedenkstein entfernen. Aufgestellt hatte man den zwei Milliarden Jahre alten Gletscherbrocken vor 94 Jahren, zum ehrenden Gedenken an den damaligen Universitätsdirektor und Geologen Thomas Chamberlin.

    Seine jetzige Entfernung kostete schlappe 50.000 Dollar, die universitäre Hipster-Kids über Spenden zusammenkratzten. Dass man in einer Zeit, wo Massenarmut in den USA vorherrscht, einen derartiges Vermögen für eine Stein-Entsorgung verballert, hat natürlich einen politisch hyperkorrekten Grund.

    Nein, der mit ihm geehrte Geologe Chamberlin war kein Rassist. Viel schlimmer: 1925, als das Monument errichtet wurde, erinnerte es einen damaligen Journalisten an den „Kopf eines Schwarzen“. Diese Assoziation vom steinernen Mohrenkopf ließ er in seinen Artikel einfließen. Vor 94 Jahren. Dieser längst vergessene Text wurde von Studierenden kürzlich im Archiv aufgespürt. Die zogen die Konsequenz:  der Brocken muss verschwinden (verbrennen geht bei Steinen ja nicht). Zumal dieser Spitzname für große, dunkle Felsen früher des Öfteren Verwendung fand.

    Das Entsorgen „schützt“ die Universität

    Historiker der Universität konstatierten zwar, es gebe keinen Hinweis darauf, dass ein Angehöriger der Hochschule den Stein jemals so bezeichnet habe, aber das nutzte nichts. Die Assoziation des externen Zeitungsschreibers klebt jetzt wie ein Fluch an dem Monument. Da gab es nur eins: das Böse musste entsorgt werden. Die Universität gab schließlich nach. In einer Erklärung heißt es:

    Den Stein als Monument von seinem prominenten Platz wegzubringen, schützt unsere Gemeinschaft vor weiteren Verletzungen, wobei gleichzeitig sein Wert für Bildungs- und Forschungszwecke für die Studenten erhalten bleiben kann.

    „Schützt unsere Gemeinschaft vor weiteren Verletzungen“: Magisches Denken pur. Wie gesagt: die gespendeten 70.000 Dollar wären bei farbigen Familien in US-Slums besser angelegt gewesen. Aber die Konfrontation mit echter Armut und Rassismus ist studentischen Hipstern nicht zuzumuten. Darum die Flucht in schwachsinnige Symbolpolitik.


    Wie linke Sprachkorrektur die Realität vernebelt, lesen Sie in Thor Kunkels Wörterbuch der Lügenpresse: Die von den System-Medien vorangetriebene Infantilisierung unserer Sprache hat inzwischen groteske Ausmaße erreicht. Deutsche Gazetten quellen über von Worthülsen, Begriffsumdeutungen, halbwahren Floskeln, wohlfeilen Mustersätzen, linguistischen Simplifizierungen, Kampfbegriffen und ewig gleichen linkspädagogischen Argumentationsmustern, die das Denken der Menschen normieren, ja ausschalten sollen. Hier bestellen

     

    Kommentare sind deaktiviert.