Eine von Anfang an verteufelte Theorie wird wieder ernsthaft diskutiert: dass Corona im Labor fabriziert wurde. Doch der Stimmungsumschwung hat einen Haken: Die Protagonisten zielen nur gegen China und blenden die amerikanische Biowaffenforschung aus. Werden wir schon wieder hinter die Fichte geführt? Das ist das Titelthema in COMPACT 7/2021, das jetzt schon lieferbar ist. (Am Kiosk ist die Ausgabe ab 26. Juni). Ein Auszug aus dem Aufmacherartikel.

    (…) Kam das Coronavirus nicht von Fledermäusen, sondern aus dem Wuhan Institute of Virology, der wichtigsten Bio-Forschungseinrichtung der Volksrepublik? Wer das behauptete, galt bis Anfang Mai 2021 als Covidiot, wurde im Mainstream verspottet und in den sozialen Netzwerken gelöscht.

    Doch urplötzlich wechselten Politik und Medien in den USA ihre Position. Der öffentlichkeitswirksame Stimmungsumschwung kam durch einen Riesenartikel auf der Titelseite des Wall Street Journal (WSJ) am 23. Mai 2021: «Geheimdiensterkenntnisse über kranke Mitarbeiter im Wuhan-Labor befeuern die Debatte über den Ursprung von Covid-19». Drei Tage später befahl US-Präsident Joe Biden seinen Schlapphüten die erneute Suche nach einem «Laborunfall» in China.

    Zwei Dinge an diesem WSJ-Aufmacher sind bemerkenswert. Zum einen der Autor, Michael R. Gordon. Er ist ein alter Haudegen der Neocons und half Präsident George W. Bush mit einer Serie von Artikeln in der New York Times, eine der tödlichsten Lügen des 21. Jahrhunderts zu verbreiten, nämlich die Lüge von den irakischen Massenvernichtungswaffen.

    Damit boxten die Falken die US-Invasion im Zweistromland 2003 gegen Widerstände in der US-Generalität durch. Die Fake-Infos waren direkt vom Geheimdienst durchgestochen worden, Gordon hatte sie bedenkenlos oder bereitwillig übernommen. Später entschuldigte sich die NYT für die Desinformation.

    Zum anderen war Gordons aktuelle WSJ-Story selbst genauso dünn wie seine NYT-Artikel 2002/2003. Sie bestand nur aus einem einzigen Detail, das mit Verweis auf «Geheimdiestquellen», aber ohne weiteren Beleg ausgebreitet wurde, nämlich dass drei Mitarbeiter des Wuhan-Instituts bereits im November 2019 im Krankenhaus behandelt werden mussten. Soll das der große Beweis für einen Laborunfall sein?

    Biomedizinisches Labor in China. Foto: Tom Robertson | Shutterstock.com

    Dass in einer zentralen Forschungseinheit mit vermutlich Hunderten von Mitarbeitern in der Grippesaison drei Kollegen klinisch versorgt werden müssen, dürfte nicht so ungewöhnlich sein. Zu Gordon passt es, dass er die US-Beteiligungen an den Virenexperimenten in Wuhan (siehe: «Der stille Amerikaner», ein weiterer Artikel in dieser COMPACT-Ausgabe) mit keinem Wort erwähnt – er ist der Mann, der immer nur gegen die andere Regierung beißt, nie gegen die eigene.

    Die amerikanische Spur

    Wenn die drei Patienten in Wuhan im November 2019 einen Laborunfall beweisen sollen – was soll man dann erst von den Vorgängen im wichtigsten Biolabor des US-Militärs in Fort Detrick/Maryland im Sommer desselben Jahres halten? Es wurde von der US-Seuchenbehörde CDC geschlossen!

    Im Februar 2020 behauptete der Asahi Shimbun, eine der größten Tageszeitungen Japans, dass Corona seinen Ursprung in den USA und nicht in China hatte, und dass zumindest einige der 14.000 US-amerikanischen Influenza-Toten im Jahr 2019 in Wirklichkeit Corona-Tote waren.

    Bemerkenswert ist auch, dass sich japanische Staatsbürger im September 2019 auf Hawaii mit Covid infizierten – Menschen, die noch nie in China gewesen waren. Diese Ansteckungen auf amerikanischem Boden traten lange vor dem Ausbruch in Wuhan, aber nur kurz nach der Abriegelung von Fort Detrick auf.

    Das Biolabor des US-Militärs in Fort Detrick wurde von der US-Seuchenbehörde abgeriegelt.

    Asahi TV äußerte den Verdacht, dass einige der 300 US-amerikanischen Teilnehmer an den Military World Games (MWG) – einer Art Militärolympiade, die vom 18. bis 27. Oktober 2019 in Wuhan stattfand – das Virus eingeschleppt hätten, weil die US-Regierung dessen Aggressivität auf amerikanischem Boden zuvor nicht erkannt hatte.

    Dazu würde auch passen, dass sich ein Teil der Corona-Erstpatienten in Wuhan den Erreger nicht auf dem berüchtigten Nassmarkt eingefangen haben kann, sondern irgendwo sonst in der Stadt. Chinesische Medien schrieben, dass fünf «ausländische» Athleten oder andere Personen, die zu den MWG angereist waren, wegen einer unbestimmten Infektion ins örtliche Krankenhaus eingeliefert wurden.

    Die Asahi-Story wurde begierig von der Propaganda in der Volksrepublik aufgegriffen – könnte aber dennoch stimmen: Schon im November 2019, also kurz nach der Militärolympiade, gab der US-Geheimdienst National Center for Medical Intelligence (NCMI) eine Warnung heraus: Die US-Streitkräfte in Asien seien vom Ausbruch einer Seuche bedroht. Das Memorandum wurde mehrfach an den Militärgeheimdienst DIA, die Oberbefehlshaber der US-Army und den Präsidenten übermittelt.

    In den Büroräumen der US-Biowaffenforschungszentrale in Fort Detrick. Foto: picture alliance / AP

    ABC News fasste die Vorgänge am 9. April 2020 rückblickend unter der Überschrift «Als das Weiße Haus zum ersten Mal vor dem Coronavirus gewarnt wurde» zusammen. Das Pentagon und die Leitung des NCMI dementierten die Existenz des Berichts, aber er wurde andererseits von der Times of Israel bestätigt. Am 16. April 2020 meldete die Internet-Zeitung: «Die USA alarmierten Israel und die NATO über einen Seuchenausbruch im November. (…) Die US-Nachrichtendienste stellten eine ansteigende Seuchengefahr in Wuhan in der zweiten Woche jenes Monats fest und verfassten eine geheime Verschlusssache darüber.»

    Das war also Mitte November 2019 – sechs Wochen, bevor Peking die WHO erstmals über Corona informierte. Wie hätten die US-Schlapphüte derartige Früherkenntnisse über die drohende Gefahr haben können, wenn nicht die eigenen Leute in irgendeiner Weise darin verwickelt waren? (…)

    Die Entwicklung des Corona-Virus – und die Inszenierung einer Pandemie – war ein Joint Venture zwischen den chinesischen Kommunisten und dem Tiefen Staat in den USA. In COMPACT 7/2021 zeichnen wir detektivisch nach – auf molekularer, genetischer und politisch-strategischer Ebene –, wie diese komplizierte Operation über Bande ins Werk gesetzt wurde, und was das Ganze mit dem Great Reset zu tun hat. Hier die Inhaltsangabe des Titelthemas von COMPACT 7/2021 (ab sofort lieferbar – am Kiosk ab 26.6.):

    • Die Wuhan-Verschwörung: Biowaffen für den Great Reset
    • Die verräterische Spaltstelle: Detektivarbeit im Genom von Sars-CoV-2
    • Der stille Amerikaner: US-Virologe Fauci als Frankenstein
    • Baden gehen in Wuhan: Merkels Besuch am Corona-Ursprungsort

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