Mit einer Demo forderten die Bewohner der „Zentralen Aufnahmestelle“ (ZASt) in Bremen die Verlegung in andere Unterkünfte. Nicht nur die Angst vor Corona treibt sie um. Furcht aber empfinden gleichfalls Millionen von deutschen Arbeitnehmern, die sich eng gedrängt in öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg zur Arbeit machen müssen, um für ihren und für deren Lebensunterhalt zu sorgen – ohne vergleichbar aggressiv aufzutreten.

    Etwa 600 Menschen vornehmlich aus Afrika – überwiegend ohne Bleibeperspektive und mit nicht geklärten Identitäten aufgrund nicht vorhandener Papiere – leben derzeit in der ZASt Lindenstraße in Vegesack, warten teils monatelang auf Entscheidungen zu ihren Asylverfahren. Bereits im Oktober hatten sie mithilfe des Flüchtlingsbündnis „Together we are Bremen“ auf die Zustände im Zentrum aufmerksam gemacht: Bis zu sechs Personen in einem Raum, keine Privatsphäre, Kochen ist verboten; es wird ihnen in der Kantine serviert…

    Trotz Corona-Einreisestopp und geschlossener Grenzen, und trotz der ohnehin beengten Wohnverhältnisse nahm Bremen noch im März 73 neue Asylbewerber auf, darunter einen Corona-Infizierten. Am Donnerstag nun erneuerten die Bewohner mithilfe linker Aktivisten ihre Forderungen: Schließung der ZASt, stattdessen Unterkünfte mit Privatsphäre, Unterbringung in Hotels, Schutz vor dem Virus – nicht ohne die Rassismuskarte auszuspielen: „Sie scheren sich nur um Weiße, und nur Araber werden verlegt. Wir haben genug von diesem Rassismus!“, schreit eine Frau in die Kamera.

    https://twitter.com/i/status/1247239794700279811

    Nirgendwo sonst auf der Welt gab es vor Corona mehr Proteste als auf dem Schwarzen Kontinent: Millionen von Afrikanern gingen vergangenes Jahr auf die Straße, forderten die Classe politique heraus, emanzipierten sich. Wo die Perspektiven düster sind, erwacht der Kampfgeist. Wer leidet, erzwingt Verbesserungen, wo nötig einen Umsturz. Nun wird das Virus zum Brandbeschleuniger der Wut, die bei dieser Demo greifbar war, und der „Unmut“ sollte ein Warnsignal sein.

    Diese Babys sind Deutsche!

    So fuchtelte eine andere Frau mit einem Säugling im Arm dem Kameramann mit der Faust unter der Nase: „Diese Babys wurden hier geboren, hier registriert, sie gehören zu Deutschland. Sie sind Deutsche! Diese Kinder sind hier, um diese Nation zu unterstützen. Diese Kinder wachsen auf, um ihr Bestes für diese Nation zu geben. Ihr wisst nicht, wer künftig Präsident dieses Landes wird – es könnte mein Baby sein“, sieht sie bereits jetzt das enorme Potenzial ihres Sprösslings.

    Eine andere brüllt: „Ein Schwarzer wäre ein guter Kanzler für Deutschland“, begleitet von lautem Gejohle, als habe man sich schon jetzt dieses Land untertan gemacht.

    Doch eine neue Unterkunft – bis auf für vorerst rund 100 „Flüchtlinge“, die auf Jugendherbergen verteilt werden –, ist ansonsten nicht vorgesehen: „Es ist eine Auflage des Bundes, dass Menschen mit schlechter Bleibeperspektive nicht in kommunale Einrichtungen umziehen“, so Bernd Schneider, Sprecher von Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne). „Man will ihnen keine falschen Hoffnungen machen.“

    Was die Bundesregierung konterkariert: Trotz Corona werden jetzt zunächst erstmal 50 sogenannte unbegleitete Minderjährige (Ankerkinder) aus Griechenland eingeflogen, standesgemäß mit einem Charterflugzeug. Unterdessen verlangt Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD), Deutschland solle in den kommenden Wochen bis zu 500 aufnehmen. Darüber wird heute entschieden.

    Derzeit seien Deutschland und Luxemburg „die Einzigen, die überhaupt noch bereit sind, Kinder aufzunehmen“, sagte Maas heute den Sendern RTL und n-tv. Luxenburg nimmt sage und schreibe ZWÖLF auf, um Deutschland als „großes, wichtiges Land in der Europäischen Union“ anzuspornen, wie Außenminister Jean Asselborn den Deutschen Honig ums Maul schmierte, dieweil diese mal wieder den Hals nicht voll genug bekommen. Die anderen Staaten werden wissen, warum sie zurückhaltend sind: Ihren Bürgern, die weltweit von Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit oder Insolvenzen betroffen und von Armut bedroht sind, zusätzliche Lasten aufzubürden, ist nur schwer vermittelbar. „Aber wir wollen nicht länger auf andere warten und fangen jetzt an“, zeigt sich Maas optimistisch, dass weitere Länder Deutschlands Moral-Edikt erneut auf den Leim gehen.

    Auch Berlin will in Eigenregie handeln und unbegleitete minderjährige „Flüchtlinge“ (MUFL) aus dem Elendscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos in die Hauptstadt holen. Berlins Justizsenator Dirk Behrendt denkt laut dem Tagesspiegel über 1500 nach – „oder auch noch mehr“. Das wäre für das Land „eine europäische, eine menschenrechtliche Verpflichtung“. Seien die erst einmal evakuiert, stünden die nächsten Fragen an, „zum Beispiel die Familienzusammenführung“, bereitet der Grüne seiner Partei den Weg in ihre kühnsten Deutschland-Vernichtungspläne.

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    In Moria leben zurzeit mehr als 20.000 „Flüchtlinge“ – und ja, die Verhältnisse dort sind katastrophal. Das aber werden sie hierzulande gleichfalls sein, wenn nicht nur angesichts Coronas, sondern zusätzlich zu fehlender Schutzkleidung für medizinisches Personal wie auch für die Bürger noch zigtausende von Wohlstandsforderern die Unterbringungs-, Versorgungs- und Pflegekapazitäten sprengen!

    Es steht außer Frage: Dem Elend in Moria muss – und kann – begegnet werden: vor Ort. Denn je hierzulande untergebrachtem MUFL werden pro Monat rund 6000 Euro fällig. Bei 1500 summieren sich die Kosten jeden Monat auf neun Millionen Euro (!) – ein Betrag, mit dem man dort Containerdörfer bauen und Hygiene sowie menschenwürdige Unterbringung gewährleisten könnte.

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