Christiane Schmauder ist die Lebensgefährtin von Andreas Ziegler, der 2020 auf dem Weg zu einer Querdenken-Demo von Antifas beinahe zu Tode geprügelt worden wäre. Für COMPACT berichtet sie regelmäßig vom Prozess in Stuttgart-Stammheim. Mehr über die Verbindungen von Politik und Medien zur Antifa lesen Sie in COMPACT-Spezial Antifa – Die linke Macht im Untergrund. Hier mehr erfahren.

    _ Christiane Schmauder

    Am zwölften Prozesstag (Montag, 19. Juli) überschlugen sich die Ereignisse. Lange wurde es vermutet, nun brachte ein Beweisantrag des Nebenklägervertreters Dubravko Mandic die Gewissheit: IG-Metall-Betriebsräte und hohe Funktionäre waren zumindest indirekt in den Überfall auf Andreas Ziegler und seine Mitstreiter am 16. Mai 2020 verwickelt!

    Gemeinsame Chat-Gruppe

    In dem geheimen WhatsApp-Chat „NoZentrum“ waren neben mehreren Tatbeschuldigten auch mehrere Gewerkschaftsfunktionäre der IG Metall angemeldet. So war zum Beispiel Administrator und damit Gründer der Gruppe kein Geringerer als der IG-Metall-Sekretär André Kaufmann. Die dazugehörige Telefonnummer fand der Anwalt der Geschädigten nach nur kurzer Internetrecherche auf einem Flyer der IG Metall. 

    In dem Chat unterhielt sich André Kaufmann mit Michael Clauss – IG-Metaller, Mitglied der Tarifkommission und Betriebsrat bei Daimler in Stuttgart-Untertürkheim – direkt im Nachgang über die Tat. Außerdem mit im Chat war Jose-Miguel Revilla, Vertrauenskörperleiter und ebenfalls Betriebsrat der IG Metall im Werk Untertürkheim. Revilla fiel schon im Vorfeld oft mit offener Hetze gegen Mitglieder von Zentrum Automobil auf. 

    Daimler-Betriebsrat JoseMiguel Revilla (IG Metall) war gemeinsam mit mehreren mutmaßlichen Tätern Mitglied einer geheimen Antifa-Chatgruppe. Bild: Screenshot Youtube

    So ätzte er am 3. September 2020 bei einer Antifa-Kundgebung über die betriebsinterne Konkurrenz:

    Die einen oder anderen von euch werden ja wissen, dass es im Werk Daimler-Mercedes Untertürkheim ja auch so ein paar Menschen… soll man sie Menschen nennen?… unterwegs sind. Unter dem Pseudo-Begriff Gewerkschaft Zentrum. Ich möchte die Namen gar nicht erwähnen, wir sollten ja auch keine Propaganda machen für Faschisten.

    Richter will Strafmaß drücken

    Derweil überraschte der Richter mit Bemerkungen hinsichtlich des zu erwartenden Strafmaßes. Gleich zweimal regte er an, die Tat nicht als versuchten Totschlag, sondern als schwere Körperverletzung zu beurteilen und den Hauptvorwurf somit abzumildern. Dies ist angesichts der Brutalität und der enormen Verletzungen der Opfer kaum nachvollziehbar. 

    Die als Zeugin vernommene Augenärztin von Überfallopfer Jens Dippon belegte, dass nurmehr zwei Prozent des Sehvermögens seines linken Auges verblieben und die völlige Erblindung nicht auszuschließen ist. 

    Jens Dippon (Zentrum Automobil) gehört neben Andreas Ziegler zu den drei Opfern des Antifa-Anschlags vom 16. Mai. Foto: Simon Kaupert

    Der Nebenklageanwalt von Dippon reagierte auf die Anregung, das Strafmaß zu mildern, mit einem Befangenheitsantrag gegen den Richter. Was nicht wirklich verwunderlich ist, denn weder bei den Zuständen vor dem Gericht, wo Angehörige der Geschädigten und Zuschauer sich Drohungen von linksextremer Seite ausgesetzt sahen, noch bei dem respektlosen Verhalten von Antifa-Anhängern im Gericht, die durch unangebrachte Sympathiebekundungen den Gerichtsalltag störten, hatte er es versäumt, angemessen einzugreifen.

    So machte der Richter für den Beobachter einen überforderten Eindruck. Es drängt sich dem einen oder anderen sogar der Verdacht auf, er wolle weder die Hintergründe noch die Motivlage beleuchten.  

    Es wurden noch weitere Beweisanträge gestellt, deren Bewertung nun aussteht. Abschließend bat der Richter, weitere Beweisanträge bis zum 22. Juli 2021 einzureichen. 


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