Advent, Advent, das zweite Lichtlein brennt. COMPACT-Redakteure stellen Lektüre vor, die auf ihrem Nachttisch liegt. Heute ist der Chefredakteur dran. Die vorgestellten Bücher finden Sie in der Rubrik „Ami go home“ in unserem Online-Shop. Hier mehr erfahren.

    Oskar Lafontaine denkt nicht an Ruhestand. Der NATO-Krieg gegen Russland hat das alte Schlachtross aufgeschreckt. Mit seinem neuen Buch „Ami, it’s time to go“ knüpft er an seinen allerersten Bestseller an: 1983 erschien bei Rowohlt „Angst vor den Freunden. Die Atomwaffen-Strategie der Supermächte zerstört die Bündnisse“ – ein Plädoyer für den Austritt zumindest aus der Militärstruktur der NATO nach dem Vorbild von de Gaulle.

    Seine aktuelle Streitschrift formuliert im Titel zugespitzter. Zum US-Vorgehen gegen Nord Stream 2 kann man in „Ami, it’s time to go“ lesen, was noch nie ein BRD-Politiker in einem Buch geschrieben hat: „Die Bundesregierung spricht von einem Eingriff in die Souveränität. Welch ein Irrtum. Souverän waren wir nie. Seit dem Zweiten Weltkrieg bestimmen die Amis bei uns über Krieg und Frieden.“

    Lafontaine fährt fort: „Die Militärbasen der USA in Deutschland schützen uns nicht, sondern sie gefährden uns.“ Deshalb sei es „in unserem Sicherheitsinteresse, die US-Militärbasen auf deutschem Boden aufzulösen“. Und weiter: „‚Ami go home!‘ müsste das Motto der deutschen Politik sein, nachdem immer klarer wird, dass die mächtigste Militärmacht der Welt in zunehmendem Maße das Völkerrecht missachtet und die ganze Welt terrorisiert.“ Das Buch „Ami, it’s time to go“ von Oskar Lafontaine kann man hier bestellen.

    Ein Hauch von Volksfront

    Selbst Lafontaines Frau Sahra Wagenknecht geht nicht so weit, den vollständigen Abzug der US Army aus unserem Land zu fordern. Ihre Zurückhaltung ist umso unverständlicher, als man für diese Position mittlerweile sogar Unterstützung von national orientierten Kapitalisten bekommen kann. Ein Beispiel ist das Buch „Ami go home! Eine Neuvermessung der Welt“ von Stefan Baron.

    Der Mann ist nicht irgendwer: Er war bis Mai 2012 Kommunikationschef der Deutschen Bank und vorher Chefredakteur der Wirtschaftswoche. Er schreibt: „Das aufstrebende China stellt zunehmend die globale Vormachtstellung Amerikas infrage. Zur Abwehr des Herausforderers verlangt Amerika von Europa, mit ihm in einen neuen Kalten Krieg zu ziehen. Lässt Europa sich darauf ein, gefährdet es jedoch nicht nur den Weltfrieden. Es riskiert auch seinen Wohlstand, eine weitere Integration, seine Werte und die letzte Option darauf, in der Welt von morgen noch eine führende Rolle spielen zu können. Deshalb muss Europa sich von Amerika emanzipieren und politisch, wirtschaftlich sowie militärisch seinen eigenen Weg gehen.“ Das Buch kann man hier bestellen.

    Dass vernünftige Kommunisten und vernünftige Kapitalisten im Angesicht eines Weltbrandes ihr Kriegsbeil (genannt Klassenkampf) begraben und gemeinsam für den Frieden und die Souveränität des Vaterlandes arbeiten, war Kern der sogenannten Volksfront-Politik der Komintern ab 1935. Die heutigen Linken, mit Ausnahme von Lafontaine und wenigen anderen, haben das nie kapiert.

    Bei den Altlinken sieht es besser aus. Gerade hat Egon Krenz, der letzte Parteichef der SED, den ersten Band seiner Memoiren („Aufbruch und Aufstieg“) vorlegt. Seitenlang geht es darin um die Politik unter dem Motto „Deutschland einig Vaterland“, mit der sich die DDR in den 1950er Jahren gegen den Spaltungskurs von Konrad Adenauer stemmte.

    Krenz, der noch 1946 als Mitglied der Ost-CDU Plakate der SED überklebte, wurde auch über diesen roten Patriotismus nach links gezogen. „Ami, go home“ war damals zwischen Elbe und Oder höchst populär: Der von Ernst Busch gesungene Propaganda-Song reüssierte als Schlager, den auch Antikommunisten mitträllerten. „Aufbruch und Aufstieg“ von Egon Krenz können Sie hier bestellen.

    Sie finden alle vorgestellten Prophetie-Bücher von Stephan Berndt in der Rubrik „Ami go home“ in unserem Online-Shop erhältlich. Hier bestellen.

     

    2 Kommentare

    1. Willi Kuchling am

      Wenn der Ami heimgeht, geht auch die ganze ReGIERung. Schließlich sind wir, D und A, noch immer besetzte Feindstaaten aus Sicht unserer Beschützer.
      Aber das wird nix, die Mehrheit hat mit Wahlkreuz „Ja, Weitermachen!“ angeordnet und freut sich über ihr Dasein.

    2. Heute Plauen ….nicht grosse ,aber eindrucksvolle Demonstration …. Weiter so Plauen !!! Die Macht muss aus den Angeln gehoben werden ,die führen Deutschland und das Volk in das Vollverderben !!!
      Ist das zweite Kerzlein angezündt ….der Funken bei den Preisen und die Ausweglosigkeit auch bei den Wessis überspringt …..

      Alle Macht dem Volke !!! Entmachtung der Politiker restlos ohne Ausnahme ! Rettet das Haus der Deutschen vor soviel Schmutz und Kriegsbereitschaft !!!