Grüezi mitenand! Immer nur Schnittchen wird auf die Dauer langweilig. Da könnte man sich doch zur Abwechslung mal eine zünftige Spezialität aus der schönen Schweiz gönnen. Wie die am besten gelingt, zeigt Ihnen das Kult-Kochbuch „Die 88 besten Fleischgerichte aus dem Reich“. Leckere Rezepte aus dem ganzen historischen deutschen Raum. Hier mehr erfahren

    Die Schweiz ist bekannt für ihre atemberaubende Landschaft, ihre präzisen Uhrmacherei und ihre direkte Demokratie. Und natürlich auch für ihre köstliche Küche. Unter den vielen delikaten Gerichten, die die eidgenössische Gastronomie zu bieten hat, ragt ein einfaches, aber dennoch absolut leckeres Gericht heraus: der Schweizer Wurstsalat.

    Diese herzhafte Spezialität aus Fleischwurst, Emmentaler Käse, Zwiebeln, Essig und Öl ist nicht nur ein Fest für den Gaumen, sondern auch ein Stück gesamtdeutscher Esskultur. Gastronom Tommy Frenck hat die Leckerei in sein Kult-Kochbuch „Die 88 besten Fleischgerichte aus dem Reich“ aufgenommen und schreibt dazu:

    „Salat? Ja, klar! Aber natürlich ist dieser bei uns aus Wurst. Merke: Der beste Salat ist immer die Wurst.“

    Klar, denn seine Rezeptsammlung ist zwar 100 Prozent politisch unkorrekt, aber 0 Prozent vegan. Ein gewisser Maler aus Braunau hätte daran also wenig Freude gehabt…

    Ein Schiff und sein Schicksal

    Umso mehr aber mit Sicherheit Wilhelm Gustloff, nach dem der Wurstsalat in „Die 88 besten Fleischgerichte aus dem Reich“ benannt ist. Wieso denn das? Was hat das Gericht mit der schrecklichen Schiffskatastrophe von 1945 zu tun? Nun ja, Namensgeber des vormaligen KdF-Dampfers war ein Wahlschweizer, nämlich besagter Wilhelm Gustloff, der ursprünglich aus Schwerin stammte.

    Gustloff zog es in die Eidgenossenschaft, wo er ein Netz von sogenannten Stützpunkten der NS-Bewegung in Bern, Glarus, Lausanne und Zuoz spann und Ortsgruppen Davos, Lugano, Zürich und Basel gründete. Doch richtig Fuß konnten die Hitler-Anhänger in der Schweiz nie fassen. Klar, die Eidgenossen lieben die Freiheit.

    Die Wilhelm Gustloff als Lazarettschiff 1939 in Danzig. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-H27992 / Sönnke, Hans, CC-BY-SA 3.0 creativecommons.org

    Am 4. Februar 1936 wurde Gustloff nach einer Berlin-Reise in seiner Davoser Wohnung von dem Studenten David Frankfurter mit einer Pistole erschossen. Zu dieser Zeit war gerade das neueste und größte KdF-Schiff in Auftrag gegeben worden. Anlässlich des Attentats wurde es 1937 auf den Namen „Wilhelm Gustloff“ getauft.

    Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es zuerst zu einem Lazarett-, dann zu einem Flüchtlingsschiff umfunktioniert und diente der Evakuierung von Deutschen aus Ost- und Westpreußen. Ein sowjetisches U-Boot versenkte die „Wilhelm Gustloff“ am 30. Januar 1945 – ausgerechnet am Geburtstag des Namensgebers. Über 9.000 Menschen starben.

    Der besondere Pfiff

    Man sieht: „Die 88 besten Fleischgerichte aus dem Reich“ bietet nicht nur Rezepte, sondern vermittelt auch historisches Wissen. Das gilt auch für den Schweizer Wurstsalat. Dessen Geschichte reicht lange Zeit zurück. Es wird vermutet, dass das Gericht im 19. Jahrhundert in den ländlichen Gebieten der Eidgenossenschaft entstanden ist, wo einfache und herzhafte Mahlzeiten aus den Zutaten zubereitet wurden, die gerade zur Hand waren.

    Heute gibt es zahlreiche Varianten, die von Region zu Region und von Familie zu Familie variieren. Die Grundzutaten sind jedoch stets die gleichen: dünn geschnittene Wurst (typischerweise Fleischwurst), Zwiebeln, Essig, Öl, Salz, Pfeffer und oft noch frische Kräuter wie Schnittlauch oder Petersilie. Und natürlich Emmentaler. Den besonderen Pfiff erhält diese Köstlichkeit dadurch, dass sie mit einer würzigen Vinaigrette angemacht wird.

    Wichtig ist dabei, wie man in „Die 88 besten Fleischgerichte aus dem Reich“ erfährt:

    „Da die Säure im Essig die Qualität des Käses mindert, immer erst kurz vor dem Servieren marinieren!“

    Also, wenn Sie zum Abendbrot mal Appetit auf etwas Besonderes, Herzhaftes und Leckeres haben, probieren Sie den Wurstsalat „Wilhelm Gustloff“. Sie werden es nicht bereuen!

    Jetzt aber schnell: Besorgen Sie sich das Kult-Kochbuch „Die 88 besten Fleischgerichte aus dem Reich“ und lernen Sie diese und andere Spezialitäten aus allen historischen deutschen Landen kennen – der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt. 0% vegan, 100% politisch unkorrekt. Hier bestellen.

     

     

    24 Kommentare

    1. Katzenellenbogen am

      Das ist auch ein beliebtes kaltes Gericht in Wien, nur lässt man bei uns in Österreich meistens den Käse weg. Aber wenn der Wurstsalat jetzt nach einem NS-Agitator bzw. KdF-Dampfer benannt wird, könnte er schon bald, so wie die Eiernockerl, zu einem tabuisierten Gericht werden (Skandaaal!!! Antisemitisches Hassverbrechen!! Auf diesem FB-Posting sieht man, wie Martin Sellner und J. E. gemeinsam Schweizer Wurstsalat essen!!)…

    2. Wer hier den göttlichen und köstlichen Wurstsalat – in den verschiedensten Variationen die es gibt – meint verunglimpfen zu müssen, ist günstigenfalls ein Kulturbanause und nichtwissender sowie nichtsahnender Kostverächter.

      • Fischers Fritz am

        @ Obelix
        So isse’s! Schon als Kind war Wurstsalat mein Lieblingsgericht für das ich bei den ungeliebten Wanderungen meiner Eltern kilometerweit mitmarschiert bin, allerdings bei erheblich größeren Portionnen, als oben abgebildet.

      • @Obelix:

        "Für anderthalb Pfund Rehrücken eß ich auch mal drei Tage einfach garnix ;)"

    3. Noch mal: Ein Gericht (Speise) ist schon etwas mehr als nur Wurststreifen mit Grünzeug mixen. Ich bezweifle auch, daß es 88 typisch deutsche Gerichte gibt. Im großen Berlin gab es in der 2.Hälfte des vorigen Jahrhunderts ZWEI Restaurants mit betont deutscher Küche. Und deren Besucher waren meistens ausländische Touristen. Man geht nicht essen, um dort auch nur wieder Mutters Küche zu mampfen. Das Seltene reizt, Gewohntes stumpft ab.

      • @Sokrates:

        Dieser Vergleich (Berlin) hinkt auf mehreren Ebenen.

        1. Man geht (als Tourist) nicht nach Berlin, um Deutschland kennenzulernen, sondern um zu sehen wie der Rest von Deutschland in 10 20 Jahren aussieht.
        Ebensowenig sind bspw. New York oder San Francisco repräsentativ für die USA.

        2. "Mutters Küche" ist in ausnahmslos jedem Land der Welt der Ursprung und die Basis der in den Restaurants angebotenen jeweiligen einheimischen Küche. Ist eigentlich n no brainer, völlig zwangsläufig und logisch.
        Man kann nur heimisch oder "fremdländisch" essen gehen.
        Eine Unterscheidung zwischen "Mutters Küche" und "Nicht Mutters Küche" ist unsinnig.

        3. Zitat:"…Das Seltene reizt, Gewohntes stumpft ab."
        Das ist maßgeblich abhängig von der jeweiligen Person.
        Ich hab´s bis heute nicht geschafft, mich mit Jever, Chianti und Rehrücken abzustumpfen.

      • Fischers Fritz am

        "Das Seltene reizt, Gewohntes stumpft ab."

        Genauso, wie die Kommentare von Sokrates. :-)

    4. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und das soll auch so sein.
      Aber Wurstsalat…?!? Das ist beim besten Willen kein Gericht, sondern einfach der Rest, der sich im Haus noch finden ließ auf einem Teller.
      Da trink ich lieber noch fünf Bier und geh‘ am nächsten Tag einkaufen.

      • Theodor von Thane am

        @ Walter:

        Selten so einen Unsinn gehört. Ein Schweizer Wurstsalat ist kein Resteessen. Emmentaler ist auch nicht gerade ein Billigkäse. In Bayern ist der Wurstsalat (Variante mit Regensburgern, ohne Käse, manchmal auch mit) sogar einer der beliebtesten Biergarten-Klassiker.

        • Ausnahmsweise hat der "Walter" die richtige Einsicht und schon macht Theodor den Jack out of the Box. Natürlich ist Wurstsalat Resteverwertung, Emmentaler gibt es billig bei Aldi und Bier ist ein Pöbelgetränk, erfunden um Gerste für Menschen verzehrbar zu machen und die Bayern und ihre Biergarten…… na ja.

        • @Theodor von Thane:

          Zitat:"…sogar einer der beliebtesten Biergarten-Klassiker…"

          Richtig: ‚Biergarten‘ – da geht man zum geselligen Trinken hin, nicht um dort zu essen.

          Unbelassen dessen; ich habe mich weder zum Preis noch zur Qualität der Zutaten geäußert. Meinetwegen kann der Wurstsalat auch vom feinsten Iberico oder Mangalitza Schwein und Trüffelpecorino sein – er bleibt ein schneller Notnagel für den akuten Hunger.
          Ich sprach auch von ‚Gericht‘; da gehört für mich schon bissl mehr als nur ‚Schneiden und hübsch dekorieren‘ dazu.

    5. Übrigens finde ich auch den Namen "Wilhelm Gustloff" ziemlich geschmacklos, schließlich fanden bei dem Drama, ausgelöst durch ein russisches U-Boot, Tausende einen recht unschönen Tod in der eisigen Ostsee.
      Überhaupt lassen sich meine Geschmacksnerven nicht patriotisch trimmen, ich würde sogar russischen Kaviar essen, wenn er nicht unbezahlbar wäre.

      • Theodor von Thane am

        @ Sokrates:

        Hat nichts mit dem Untergang der Gustloff zu tun. Siehe unten, 18:53 Uhr.

    6. Das Niveau sinkt dramatisch ab, jetzt schon bis Wurstsalat. Geht das jetzt immer so weiter, bis alle 88 Rezepte durch sind ?

    7. Hans von Pack am

      …ziemlich "geschmacklos" diese Art von "Erinnerungskultur" angesichts einer der größten Schiffs-"Katastrophen" der Weltgeschichte! Was dürfen wir noch erwarten? "David-Frankfurter-Würstchen" und ein dreifaches Hoch auf den Großen Führer Stalin, der fast 10.000 Flüchtlinge in der kalten Ostsee ersäufen.

      • Theodor von Thane am

        @ Hans von Pack:

        Geschmacklos wäre es, wenn sich der Name des Wurstsalats von der Schiffskatastrophe ableiten würde. Ich schätze aber, der Name bezieht sich auf den Namensgeber des torpedierten Schiffes. Sonst wäre da ja keine Verbindung zur Schweiz. Insofern ein kleiner Gag. Ob geschmacklos, politisch unkorrekt oder halt klischeehaft, möge jeder für sich entscheiden…

        • Na, dann entscheide Ich mal. Ich finde den Namen für eine Speise unpassend, egal ob auf den ermordeten Namensinhaber selbst oder auf das nach ihm benannte Schiff und seine wahrscheinlich ebenfalls ermordeten letzten Fahrgäste bezogen wird. Schließlich will ich nicht auch noch beim Essen daran erinnert werden, daß der Mensch eine mörderische Bestie ist.
          Ob die Torpedierung der W.G. ein weiteres russisches Kriegsverbrechen war, ist nicht restlos geklärt. Es hängt davon ab , ob der U-Boot-Kommandant das Schiff für einen Truppentransporter halten durfte.

        • Aber, aber… Er war doch ein Russe… Verzeihung: ein Sowjetbürger! Dürfte Ihnen aber eins sein, oder?

        • Will Ust bestreiten, daß die meisten Sowjetbürger Russen waren ? O.K. Stalin u. Trotzki waren keine.