Beobachtungen beim TV-Duell der Spitzenfrauen von AfD und BSW. Mehr dazu heute Abend im Brennpunkt von COMPACT.DerTag – um 20 Uhr hier auf dieser Webseite oder auf unserem Youtube-Kanal.

    1.) Alice Weidel, die ansonsten die TV-Duelle Tino Chrupalla überlässt, hat sich gut geschlagen. Sahra Wagenknecht obsiegte dennoch. Sie war schneller und präziser in ihrer Reaktion und bot mehr Fakten.

    2.) Als Hauptpluspunkt kann Weidel verbuchen, dass Wagenknecht ihr bei der Rechtsextremismus-Skala zwischen  1 und 10 nur eine 6 gab – also praktisch einen Mittelwert. Damit hat Wagenknecht die AfD-Frau als gemäßigt dargestellt und sie damit in ihrem eigenen Milieu weiter diskussionswürdig, wenn nicht sogar potenziell wählbar gemacht.

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    3.) Am Anfang hat Wagenknecht gleich gepunktet, indem sie der AfD als „Beleidigung“ anrechnete, sie und das BSW als Trojanisches Pferd bzw. Steigbügelhalter für die Altparteien dargestellt zu haben. Weidel wies das zurück – aber leider ohne Argumente. Die Vorwürfe an das BSW sind nämlich vollkommen angemessen, das hätte sich leicht belegen lassen. Warum hat Weidel nicht gesagt: Die Schnittmengen zwischen uns sind so groß – warum hat sich denn das BSW trotzdem in die Arme der CDU geworfen und zum Teil der Brandmauer gemacht?

    4.) Siegtreffer für Wagenknecht beim Thema Naher Osten: Die kritiklose Unterstützung der israelischen Kriegspolitik („Selbstverteidigung“ – hä???) durch Weidel ist ein  Eigentor für eine Friedenspartei. Damit verliert die AfD im gesamten Osten Stimmen an das BSW.

    5.) Unentschieden beim Thema Ukraine/Russland. Hier wurden die großen Schnittmengen deutlich.

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    6.) Abwehrschwäche Weidels beim Thema Höcke: Sie hat die infamen Unterstellungen Wagenknechts gegen den Thüringer nicht in der Sache zurückgewiesen, sondern stattdessen mit blödsinnigen Vorwürfen gegen die „Kommunistin“ gekontert. So blieb der Eindruck: Weidel steht selbst nicht hinter ihrem Parteifreund – was leider wohl auch stimmt.

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    7.) Weidel kam trotzdem in der Summe gut rüber. Bei den nächsten Duellen, die kommen werden, kann sie die Schwächen wettmachen. Das Diskursfeld zwischen AfD und BSW bleibt nach diesem TV-Duell weiter offen, das bietet den Blauen Chancen bei der zu erwartenden Selbstentzauberung des BSW in Koalitionen mit den Altparteien.

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