Vor nunmehr 78 Jahren ereignete sich die größte Tragödie in der Geschichte der Seefahrt: Ein sowjetisches U-Boot torpedierte ein mit Flüchtlingen überladenes Passagierschiff. Über 9.000 Menschen starben. Wir entreißen die Opfer dem Vergessen – auch in unserer Geschichtsausgabe «Verbrechen an Deutschen», über die Sie hier mehr erfahren

    _ von Jan von Flocken

    Der Funkspruch stieß im sowjetischen Marinehauptquartier zunächst auf erhebliche Skepsis. Am Morgen des 1. Februar 1945 hatte das U-Boot S-13 aus seinem Operationsgebiet in der Ostsee gemeldet: «30. Januar – 21:08 Uhr aufgetaucht / drei Torpedos abgefeuert. Mit Bestimmtheit Dampfer etwa 20.000 Tonnen versenkt.»

    Doch der U-Boot-Kommandant Alexander Marinesko galt als Trunkenbold und Aufschneider. Mehrfach hatte er Erfolgsmeldungen abgesetzt, die sich hinterher als falsch oder stark übertrieben erwiesen. Was er jetzt rapportierte, stimmte indes mit der Wahrheit überein: S-13 verursachte die größte Schiffskatastrophe aller Zeiten.

    Die letzte Zuflucht

    Tatsächlich hat Marineskos Boot am 30. Januar 1945 abends gegen 19 Uhr, nach drei Wochen ereignislosen Patrouillierens, in der südlichen Ostsee ein großes Schiff entdeckt, das untypischerweise mit voll aufgeblendeten Positionslichtern gen Westen läuft. Es ist die «Wilhelm Gustloff», die am Mittag des 30. Januar den Kai von Gotenhafen (Gdingen; heute Gdynia) verlassen hat.

    Das 1938 in Dienst gestellte Flaggschiff der NS-Urlauberorganisation Kraft durch Freude (KdF) soll jetzt Flüchtlinge aus den deutschen Ostprovinzen vor den Truppen von Stalins Roter Armee retten, die seit Anfang Januar 1945 über die Grenze vorgestoßen sind und dabei unter der Zivilbevölkerung Angst und Schrecken verbreiten.

    Das Schiff ist für weniger als 2.000 Passagiere ausgelegt – jetzt sind über 10.000 an Bord.

    Am 29. Januar 1939 registriert der Einschiffungsoffizier Waldemar Terres bis 17 Uhr in Gotenhafen 7.956 an Bord gekommene Flüchtlinge, dann hört er auf zu zählen, weil die Lage durch immer mehr nachdrängende Massen, wohl an die 2.500, völlig unübersichtlich wird. Wie viele Menschen sich an Bord befanden, wird man nie exakt ermitteln können.

    U-Boot-Kommandant Marinesko versenkte die Flüchtlingsschiffe «Gustloff» und «Steuben (12.000 Tote) – und wurde zum Helden der Sowjetunion erklärt. Foto: Archiv

    Heinz Schön, «Gustloff»-Überlebender und einer der profundesten Kenner dieser Materie, kommt auf die Zahl 10.582. Man darf bei aller gebotenen Vorsicht davon ausgehen, dass sich ungefähr 10.300 bis 10.500 Menschen auf dem Schiff drängten: 8.800 Zivilisten, davon eine große Zahl Kinder, sowie etwa 1.500 Angehörige der Wehrmacht, darunter 162 Schwerverwundete, 340 Marinehelferinnen und 918 Soldaten der 2. U-Boot-Lehrdivision.

    Dass sich auf einem für nur 1.900 Passagiere und Besatzungsmitglieder ausgelegten Dampfer eine solche Menge zusammenfinden konnte, liegt an der Ausnutzung auch noch der kleinsten Plätze. Man hatte sogar das große Schwimmbecken im E-Deck leerpumpen lassen, um hier 175 Marinehelferinnen unterzubringen, von denen nur zwei überleben sollten. «Auf sämtlichen Fluren, in allen Gängen und in den Kabinen drängten sich die Flüchtlinge. Es gab kein Durchkommen. Die Notdurft wurde in kleinen Ecken verrichtet, auf dem ganzen Schiff roch es nach Kot und Urin», erinnerte sich Willi Schäfer, damals 25 Jahre alter Matrose in der 2. U-Boot-Lehrdivision.

    Auf der Höhe vom pommerschen Stolpmünde (heute Ustka) wird das Schiff gegen 20 Uhr vom U-Boot S-13 gesichtet. Da es mit Positionslichtern fährt, ist es ein gut auszumachendes Ziel – gleichzeitig aber ein deutliches Zeichen dafür, dass es sich nicht um ein Kriegsschiff handelt und keine feindlichen Absichten hegt. Immerhin kann die «Gustloff» wegen der wenigen Wehrmachtsoldaten an Bord als Truppentransporter gelten. Ob sie mit Flugabwehrgeschützen bewaffnet war, wie gelegentlich behauptet, ist ungeklärt. Bisher gibt es keinen gesicherten Nachweis, wann, von wem und wie viele Flakgeschütze an Deck montiert wurden.

    Die Hölle bricht los

    S-13 feuert gegen 21:15 aus 700 Metern Entfernung insgesamt vier Torpedos ab, von denen drei ins Ziel finden: am Bug, unter dem E-Deck und im Maschinenraum. Sofort stoppen die Schiffsmaschinen, das Licht fällt aus. Auf der Kommandobrücke sieht Kapitän Friedrich Petersen, wie das vordere A-Deck langsam im nur zwei Grad kalten Wasser der Ostsee verschwindet. Das leergepumpte Schwimmbecken tief unter der Wasserlinie wird zuerst getroffen. Nur zwei Marinehelferinnen, die Geschwister Ursula und Rosemarie Resas, können mit Hilfe eines Offiziers, der ihnen den Weg durch das Chaos bahnt, das nackte Leben retten.

    Auf den unteren Decks bricht die Hölle los. «Die Menschen laufen nicht, sondern bewegen sich wie eine Raupe nach oben, höher und höher. Meter um Meter», beschrieb der damals 18-jährige Schön, der sich auf dem über der Wasserlinie liegenden B-Deck befindet, die Situation. Und weiter:

    «Unter ihren Füßen Menschenleiber, meist Frauen und Kinder, gefallen, niedergerissen, totgetrampelt. Bevor ich einen klaren Gedanken fassen kann, bin ich mittendrin in einem Menschenknäuel. Von hinten werde ich auf die Treppe, auf die Stufen voller Lebender und Toter gestoßen. Willenlos werde ich nach oben getragen, eingeklemmt in ein tobendes, schreiendes Menschenbündel.»

    Auch wenn die meisten Passagiere mit einer Schwimmweste ausgestattet sind – in der eiskalten, bewegten See haben sie kaum eine Überlebenschance. Andere Rettungsmittel wie Dutzende Kutter, Boote und Flöße, die der 1. Offizier Louis Reese bereitgestellt hat, erhalten einige der Verzweifelten am Leben.

    Flüchtlinge aus dem deutschen Osten: Für viele blieb nur der gefährliche Weg über das Meer. Foto: picture alliance / ZB

    Um 21:36 Uhr, 20 Minuten nach den tödlichen Treffern, nimmt das herbeigeeilte Torpedoboot «Löwe» die ersten Schiffbrüchigen an Bord. Seine Scheinwerfer erfassen ein Rettungsboot, das gerade abgefiert wird, plötzlich durch Brechen des hinteren Kutterläufers durchsackt und dann senkrecht an der Schiffswand hängen bleibt. «Alle Menschen, die darin waren, stürzten mit lautem Geschrei aus dem Boot auf die Wasseroberfläche.»

    Der junge Marinesoldat Manfred Dittrich berichtet in seinem Buch Das letzte Torpedoboot über eine Rettungsaktion: «Uns allen bot sich ein schauriger Anblick (…). Die ganze Wasseroberfläche rings um die ”Gustloff” war aufgewühlt von tausenden um das nackte Leben kämpfenden Menschen. Jeder einzelne versuchte, eines der viel zu wenigen Rettungsboote zu erklimmen (…). Die meisten waren überfüllt und kenterten. Die Menschen in diesen Booten, die sich schon fast als gerettet betrachtet hatten, mussten in die eiskalten Fluten zurück (…) und versanken unter sich überschlagenden Hilferufen in der See.»

    Trotz drohender U-Boot-Gefahr gelang es der Besatzung von Dittrichs T 36 nach mehreren Stunden, 564 Männer, Frauen und Kinder vor dem sicheren Tod zu retten und nach Sassnitz auf Rügen zu transportieren. Der U-Boot-Kommandant wurde 1990 postum zum «Helden der Sowjetunion» ernannt.

    Den Untergang der «Wilhelm Gustloff» überlebten laut Statistik der Marine 1.239 Personen. Mindestens 9.100 Menschen kamen demnach in den Fluten ums Leben. Als Letzter wird der anderthalbjährige Frank-Michael Freymüller aus Gotenhafen geborgen, seine Mutter und die zehnjährige Schwester Jutta sterben in der eiskalten See. Das Passagierschiff sinkt schließlich mit schwerer Schlagseite gegen 22:15 Uhr.

    Vergessene Heldentaten

    Tragödien wie die der «Wilhelm Gustloff» und anderer Schiffe vermitteln den Eindruck, die Evakuierung von Flüchtlingen über die Ostsee sei ein völliges Desaster gewesen. Doch diese Folgerung ist falsch. Tatsächlich retteten Handels- und Kriegsmarine insgesamt 2,4 Millionen Menschen. Dabei gingen 245 Schiffe mit 40.000 Passagieren verloren. Das heißt, 98,3 Prozent aller Flüchtlinge blieben am Leben – eine logistische Meisterleistung der deutschen Marine.

    Sie ist das Verdienst von Konteradmiral Conrad Engelhardt, Chef des Seetransportwesens der Wehrmacht. Er setzt ab Mitte Januar 1945 mit Deckung seines Oberbefehlshabers Großadmiral Karl Dönitz und gleichsam hinter Hitlers Rücken alles ein, was an militärischem Schiffsraum zur Verfügung steht: vom Schlachtschiff «Gneisenau» bis zu Hilfskreuzern, Kriegsfischkuttern und Marinefährprähmen. Auch jeder halbwegs seetüchtige zivile Pott wurde von Engelhardts Männern requiriert – vom 25.500 Bruttotonnenregister (BRT) schweren Luxuspassagierdampfer «Cap Arcona» bis zum Lotsenschoner «Prinz Adalbert» mit 137 BRT. Sie retten das menschliche Strandgut aus Königsberg, Danzig, Gotenhafen, Pillau, Memel, Kolberg.

    Vergessenes Leid: Tausende ließen ihr Leben in der eisigen Ostsee. Szene aus der ZDF-Dokumentation «Die Gustloff» (2008). Foto: Screenshot ZDF

    All das erfolgt unter größter Lebensgefahr (die Alliierten besitzen die Lufthoheit über der Ostsee, ihre U-Boote lauern in der Tiefe) und unter schwierigsten Bedingungen. Die Schiffe müssen in enge Häfen einlaufen; der Einsatz vorwiegend kleinerer Sicherungsfahrzeuge wird durch unruhige See, Winterstürme und Treibstoffmangel erschwert. Die Disziplin der Flüchtlinge und die vorbildliche Organisation der Kriegsmarine tragen dazu bei, dass diese Massenflucht nicht im Chaos endet.

    Das Geschehen um die «Gustloff»-Katastrophe bleibt lange Zeit im kollektiven Gedächtnis der Deutschen. Sicher auch deshalb, weil es 1959 unter dem Titel Nacht fiel über Gotenhafen  unter der Regie von Frank Wisbar verfilmt wird. Heute liegt das Wrack zwölf Seemeilen vor der Ostseeküste in 48 Metern Tiefe. Die Karten des polnischen Seefahrtsamtes verzeichnen es als «Navigationshindernis Nr. 73».

    Der 1963 verstorbene Kommandant von S-13, Alexander Marinesko – er war unehrenhaft aus der Marine entlassen worden und saß wegen Diebstahls zwei Jahre im Gefängnis –, wurde 1990 von KP-Generalsekretär Michail Gorbatschow postum zum «Helden der Sowjetunion» ernannt. In Kaliningrad, dem früheren Königsberg, steht ein Denkmal zur Erinnerung an ihn. Ein Mahnmal für die Opfer der «Wilhelm Gustloff» sucht man vergeblich.

    Das große Tabu des 20. Jahrhunderts: Die Lager in Polen und der Tschechoslowakei, die Rheinwiesenlager von Amerikanern und Briten, sowjetische Massenvergewaltigungen, alliierter Bombenterror. In COMPACT-Geschichte „Verbrechen an Deutschen“ dokumentieren wir den Leidensweg des deutschen Volkes im 20. Jahrhundert – und geben den vergessenen Opfern eine Stimme. Ein unverzichtbares Nachschlagewerk – zur Erinnerung für die Alten, zur Einführung für die Jungen. Hier bestellen.

    46 Kommentare

    1. Die Sowjets haben in Ost- und Mitteldeutschland beim Einmarsch Matratzen auf die Straße geschmissen, dann Frauen, vom Mädchen bis zur Oma, auf offener Straße vergewaltigt. Anschließend abgebrochene Glasflaschen in die Scheide gesteckt oder gleich den Hals durchgeschnitten.

    2. Gustav Voere am

      in Russland sieht man auf manchen Autos folgende Aufkleber:

      "1941 – 1945 Wir können es wiederholen"
      Daneben ein Männchen mit Hammer und Sichel, daß ein Männchen mit Hakenkreuz (oder deutscher Flagge) vergewaltigt.

      https://cs4.pikabu.ru/post_img/2016/08/09/5/1470724143176967083.jpg

      • Nun, die Hakenkreuzfigur müsste wesentlich kleiner sein als die Hammer-Und-Sichel-Figur, so in Kleinkindsgröße, dann kommt das der Geschichte näher.
        Der besudelt das russische Volk ohne dass er es merkt.
        Das sind Ilja Ehrenburgs Erben, kann mir schon vorstellen was das für welche sind.

    3. Ihre Versenkung durch das sowjetische U-Boot S 13 am 30. Januar 1945 ist mit rund 10.000 Opfern, darunter mehr als 5.000 Kinder sowie Tausende Frauen, Greise und Verwundete, die größte Katastrophe der Geschichte der Seefahrt.
      Das U-Boot S 13 versenkte am 9. Februar 1945 auch die „Steuben“ mit etwa 4.000 Zivilisten an Bord. Ein anderes U-Boot, L 3, torpedierte am 16. April 1945 den Truppentransporter „Goya“, der ebenfalls zahlreiche Flüchtlinge an Bord hatte. Dabei starben wahrscheinlich etwa 7.000 Menschen.

    4. Walter Gerhartz am

      So walzten russische Panzerspitzen südlich von Gumbinnen bei Großwaltersdorf an der Rominte einen Flüchtlingstreck nieder. In Nemmersdorf an der Angerapp schlachtete die Soldateska die Einwohnerschaft regelrecht ab. Sie nagelten vergewaltigte Frauen an Scheunentore, schlugen Kleinkindern mit Gewehrkolben die Schädel ein. Die Menschen seien "fast ausschließlich bestialisch ermordet worden, bis auf nur wenige, die Genickschüsse aufwiesen", berichtete ein Zeuge nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

    5. Damerkow in Pommern am 9. März 1945. In der Stube eines Bauernhauses kauern einige Greise, Frauen und Kinder. Sie haben Angst, denn russische Verbände sind in den Ort eingerückt. Kurz darauf sei, berichtet eine Überlebende, ein Rotarmist in den Raum gestürzt: "Er sagte kein Wort, guckte sich um und ging nach hinten, wo die jungen Mädchen und Frauen saßen. Er winkte nur einmal mit dem Finger nach meiner Schwester. Als diese nicht gleich aufstand, trat er dicht vor sie hin und hielt seine Maschinenpistole gegen ihr Kinn. Da krachte auch schon der Schuß. Ihr Kopf fiel auf die Seite und das Blut rann in Strömen. Sie war sofort tot, ohne nur einen Laut von sich zu geben."

    6. Wilhelmine von Schlachtendorff am

      Mein Oma stand mit sechs Kindern in Gotenhafen direkt vor der "Gustloff" und dann hieß es durch einen Feldwebel, "Gute Frau, wir sind überladen und übervoll! Sie kommen nicht mehr an Bord! Gehen Sie weiter! Meine Oma: "Herr Feldwebel, aber ich stehe hier mit sechs Kindern!". Dabei hielt sie meinen Vater auf dem Arm, der gerade einmal 11 Monate alt war… Der Feldwebel: "Zurück! Sie sollen zurück gehen – VERSTANDEN!"…

      Meine Oma und mein Vater (mit seinen fünf Geschwistern) wurde dann von einem U-Boot-Jäger, der ebenfalls vollkommen überüberüberladen war, nach Dänemark evakuiert. Dort saßen sie in einem Zelt bis 1947 und dies die gesamte Zeit über ohne jede medizinische Versorgung! Tausende deutscher Kleinkinder und Kinder starben. Die Dänen halfen nicht, partout nicht. Ihre Ärzte weigerten sich, deutsche Kinder zu behandeln. Mein Vater, extrem zäh und widerstandsfähig, überlebt. Anschließend warfen die Dänen uns hinaus und wurden wir nach Konfession über Westdeutschland verteilt. Die evangelischen Preußen wurden nach Schleswig-Holstein, "Niedersachsen" (das es noch nicht gab!), Ostwestfalen, Hessen und Württemberg verteilt.

      • Wilhelmine von Schlachtendorff am

        ….
        Wir wissen, wozu "der Russe" fähig war und ist. Schlimmer, sie haben das nie aufgearbeitet oder sich gar bei uns Deutschen für den Millionenfachen Mord (naqch dem 9. Mai 1945) entschuldigt!!! Und daher müssen wir Deutschen annehmen, dass sie es immer wieder tun würden, wenn sie die Gelegenheit dazu bekämen. Herr Putin, den ich sehr bewundere, hat es nicht verstanden, hier eine andere Gangart einzuschlagen, die zu einer Aussöhnung und zu Vertrauen geführt hätte. Schade, denn diese Chance hat er verpasst! ebenso die Verteibung von uns Deutschen und die Besetzung des heiligsten preußischen Bodens: Königsbergs. Das alles, die Nichtrückgabe Könisgerbergs usw usf hat zu dem schwelenden Russenhass beigetragen, dem selbst ich mit meinem ambivalenten Verhältnis gegenüber dieser Nation unterliege!

        • Arminius Hammer am

          Sehr geehrte Frau von Schlachtendorff, Ihren Aussagen zur Haltung der Russen in Bezug auf ihre Kriegs- und Nachkriegsverbrechen an uns Deutschen stimme ich absolut zu. In diesem Punkt hat sich der russische Präsident bislang sehr enttäuschend verhalten. Vielleicht sind es chasarische Hintergründe. Es ist im übrigen eine Schande für die Russen, Königsberg den Namen eines bolschewistischen Politverbrechers zu geben. Na ja, die Russen haben sich eben noch nicht von ihrem obersten Politverbrecher Stalin getrennt.

        • Hört, hört ! Aber warum ist das Verhältnis ambivalent ? Ich kann bei bestem Willen an der Nation nichts Einnehmendes entdecken. Putler war sicher ein ganzer Kerl , wenn auch kein Feldherr . Ich fürchte , der ständige Aufenthalt in den historischen Prunkräumen des Kreml , mit den Türöffnern in Uniformen des 19. Jahrhunderts, hat in ihm die Vorstellung geweckt , Zar zu sein. Die waren auf dem Thron geboren, konnten sich Niederlagen leisten , er nicht. Ich fürchte, er wird den Unterschied noch fühlen müssen.

    7. Daß der Mut von Menschen, die sowas er-und überlebt hatten , für immer gebrochen war, kann ich verstehen . Nicht verstehen kann ich, warum sie das auf sämtliche Nachkriegsgenerationen bis auf den heutigen Tag weitergeben konnten. Irgendwann müßte man doch über die größte Katastrohe hinwegkommen , oder ?

      • Nein, Traumata werden auch auf der epigenetischen Ebene weitergegeben., bis in die 3…4 Generation

    8. Danke für den Artikel. Meine Großeltern und zwei Tanten kamen mit der Gustloff um.

    9. jeder hasst die Antifa am

      Die Versenkung der Gustloff war ein widerliches Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung.

    10. Es gab noch nie einen Krieg ohne Kriegsverbrechen. Das setzt sich gegenwärtig nahtlos fort. Und es trifft i.d.R. die Wehrlosen. Gerade auch deswegen ist es so existentiell wichtig, Kriege zu verhindern bzw. zu beenden und sie nicht noch wahnhaft zu eskalieren.

    11. Käpt’n Blaubär am

      Gustloff auch ein Kriegsverbrechen wie Dresden Leningrad oder die Versenkung des Passagierschiffes Cap Arkona in der Nordsee durch die Engländer

      • Helfe mir mal . Was war das Kriegsverbrechen in Leningrad ? Die Versenkung eines Dampfer ist jedenfalls kein Kriegsverbrechen , jedenfalls dann nicht, wenn die Lage es nicht erlaubt , die Besatzung vorher zum Verlassen des Schiffes aufzufordern und ein Prisen-Kommando an Bord zu schicken.

        • Willy Ulrich Jg.1909 vermisst bei Lublin 44 am

          Zufällig war mein Schwager bei der Blockade bei Leningrad dabei. Es war für unsere Wehrmacht nicht möglich diese Millionenstadt einzunehmen. Und so beschloss die oberste Heeresleitung diese Stadt auszuhungern und sämtliche Versorgungsleitungen zu unterbinden. Mein Schwager erzählte es mir persönlich beim Heimaturlaub und man konnte das tägliche Sterben durch das Fernglas sehen…..

    12. Tilman Ohlstaedt am

      Es wird Zeit, Denkmäler für die Gustloff-Opfer zu bauen, wie auch Gedenktafeln oder Stolpersteine für Opfer an seinerzeit ausgebombten Häusern anzubringen. Warum tut das hier niemand?

      Wieweit sind wir Deutschen heute schuld daran, wenn eine verrückte Regierung Waffen in Kriegsgebiete liefert? Wir sind so viel und so wenig daran schuld, wie die Menschen 1939-45 am 2. Weltkrieg schuld waren. Es ist schwierig, kriegsgeile Regierungen zu stürzen. Auch die meisten US-Bürger lehnen Angriffskrieg ab, aber was können sie gegen ihre meist verbrecherischen Regierungen tun? Immerhin sind viele US-Soldaten fahnengeflüchtet, etwa nach Kanada.

      • Wo sollen Waffen denn sonst hin geliefert werden ? Da werden sie schließlich gebraucht . Ist nichts verrücktes daran . Verrückt ist nur , millionenteure Waffen zu verschenken. Fahnenflüchtige sind Lumpen , besonders wenn sie nicht gezwungen wurden, Soldat zu werden ,wie die US- Soldaten.

    13. Vielleicht sollte man mal eine Petition an Wladimir Wladimirowitsch Putin schicken, das Denkmal zu entfernen – oder wenigstens historisch korrekt zu kommentieren. Zwar ist Rußland nicht die Sowjetunion, aber Kaliningrad ist Königsberg und zur Zeit in russischer Obhut. Putin könnte ein Zeichen setzen…

      • (..) ein Zeichen setzen (..)
        Zeichen setzt er nicht, Putin ist nicht Faeser.

        (..) Kaliningrad ist Königsberg (..)
        Ohne einen einzigen Deutschen? Wer so argumentiert kennt nicht das Ausmaß über das, was zwischen 1945 und 1947 dort geschah. Abgesehen davon dass es die größte Massenvergewaltigung der Weltgeschichte war, ist eine 100%ige ethnische Säuberung einmalig, das hat es noch nie gegeben, ein Paar haben das immer überstanden aber in diesem Fall nicht.

        • Geht nicht , den Raub der Polen beklagen, aber den der Russen freundlich abnicken. Deutsches Land bleibt auch dann deutsches Land, wenn alle Deutschen dort vertrieben wurden.

        • @ Ho Chi Minh

          Das war der perfekte Völkermord, es gibt kein ostpreußisches Volk mehr. Die Überlebenden, die man "Vertriebene" nannte, sind am Aussterben.
          Haben Sie mal auf die Karte geschaut wo das überhaupt liegt? Die Strecke München – Berlin ist im Vergleich ein Katzensprung. Schauen Sie sich das mal an!

      • Gisela Arndt am

        Putin und seine Tschekisten sind doch diejenigen, die die ganze anti-deutsche und antifaschistische Hetze betreiben!
        Euer Freund Putin hat Anfang der 2000er auch nicht die Beutekunst zurückgegeben, als er von uns höflich darum gebeten wurde. Ihr glaubt ja auch, daß er deutsch-freundlich sei, weil er mal in Dresden lebte. Er war aber als Angehöriger des KGB und der russischen Besatzungsmacht hier, der Leute gefügig machte und erpresste, und nicht germanophiler Schöngeist.

        • Danke, eine Erfrischung in diesem Russensumpf. Leider wird die Frau Arndt hier nicht bleiben , frau könnte es den Russennarren gar nicht oft genug sagen.

      • Die Sowjetunion wurde von kleinen, grünen Marsmännchen bewohnt , ja ? Oder waren es doch vielleicht Russen ? Putler hat z.Z. dringendere Sorgen.

      • Russland ist 100% geistig die Sowjetunion, nur ohne Kommunismus und Planwirtschaft. 100%ige Identifikation mit der Sowjetunion.

    14. In Petersburg hat Putin bzw. seine Leute Marinesko auch ein Denkmal bauen lassen.
      Aber das passt nur ins Bild, da man in Russland auch mit der Vergewaltigung von deutschen Frauen prahlt und ankündigt dies zu wiederholen.
      Sehr wenige Leute in Deutschland kennen Russland, die Russen, deren Mentalität und das Putin Regime so gut wie ich. Und mein Fazit zu Putins Russland ist: Land der Lüge, Land der Hetze und des Hasses.
      Den "Putin-Verstehern" (wenn es doch welche gäbe) wünsche ich viel Spaß bei der vielleicht kommenden "Befreiung" durch Russland, denn dazu wird es kommen, wenn wir schwach sind und Russland stark, bzw. es sich für stark genug hält.

    15. Welcher Teufel hat denn ausgerechnet Gorbatschow geritten , einen unehrenhaft entlassenen Offizier mitten in "Glasnost"u ."Perestroika" zum "Helden der Sowjetunion" zu ernennen., weil er viele Deutsche getötet hatte. Der gleiche Gorbatschow, dem die Deutschen doch so unendlich dankbar sein müssen, weil die Russkis sich endlich , 40 Jahre zu spät, aus Deutschland verpissten. Der U-Boot-Kommandant war sicher nicht der einzige Iwan , der die Flasche liebte. Fürst Bismarck sagt wohl nicht ohne Grund : "Traue niemals einem Russen ."

      • jeder hasst die Antifa am

        Stimmt und heute sagt man traue niemals einen Roten oder Grünen.

    16. Christel Bullmann am

      Dieser Geschichtsbeitrag sollte für alle jungen Menschen , in der Schule und den Universitäten zur Pflicht werden , damit sie mal wissen was die älteren Menschen schon mitgemacht haben . Nicht nur aufzählen wir alles verkehrt gemacht haben ,sondern es besser machen . Sie haben nur den Wohlstand kennen gelernt ,aber nie gefragt wo er herkommt . Ich finde das schlimm ,wie sie sich den Alten gegenüber benehmen . Ich bin 76 Jahre alt und ärgere mich sehr darüber wie mit unseren Wohlstand umgegangen wird. Und mir muß keiner etwas über Nachhaltigkeit und Entbehrungen erzählen . das haben wir alles hinter uns .

      • Bitte um Verzeihung, aber mit jetzt 76 Jahren, wie soll frau da Entbehrungen kennengelernt haben ? als Säugling ja wohl nicht . Entbehrungen kannte meine Mutter nach dem WK1 . Aber als ich sie einmal fragte, wie man das denn alles aushalten konnte , war ihre ziemlich unbekümmerte Antwort : " Ach, wir kannten es doch nicht anders".

    17. Vor wem retteten sie denn 2,4 Millionen Menschen ? Vor den russischen "Befreiern" doch. Die Menschen wußten schon, warum sie vor den russischen Gutmenschen nach Westen flohen. Weil sie "verhetzt" waren, werden Druschbaspinner behaupten . Nee, weil man von Menschen, die selbst kaum zu fressen haben und selbst erbarmungslos geschunden werden, keine glimpfliche Behandlung von Gefangenen erwarten kann. Dem russischen U Boot – Kommandanten kann man jedoch keinen Vorwurf machen . Daß zivile Passagierschiffe als Truppentransporter verwendet wurden ,war nicht ungewöhnlich. Er konnte nicht wissen , wer an Bord war und hätte seine Pflicht versäumt, wenn er das Schiff einfach hätte schwimmen lassen

      • Ein Schiff mit voller Beleuchtung und Positionslampen kennzeichnet sich als Zivielfahrzeug

        Aber die blutrünstigen Bolschewisten haben die besonders gern angegriffen

        • Roland Hertrich am

          So ist es. Es war eine einzige Orgie der Vergewaltigung und bestialischen Morden. Frauen wurden vergewaltigt, teilweise zig Fach und bis zum Tode. Dann hat man ihnen Pflöcke in die Vagina getrieben, Handgranaten reingesteckt, Brüste abgeschnitten, in die Vagina geschossen, auf der Kreissäge zerteilt, ihre schreienden Säuglinge an den Beinen genommen und mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen, Leute an Scheunentore genagelt und mit den Zungen an Tischplatten genagelt, Kinder vergewaltigt bis sie ohnmächtig wurden und dann den Schweinen zum Fraß vorgeworfen, ganze Züge voller Flüchtlinge restlos im Blutrausch niedergemetzelt, Flüchtlings Kolonnen mit dem Panzer überfahren. Frauen haben gebettelt erschossen zu werden, haben ihre Kinder ertränkt und erhängt, bevor sie sich selbst töteten. Ganze Ortschaften brachten sich um, um den Russen zu entkommen und halbe Städte. Wer viel Glück hatte, konnte sich eine Zyankali Kapsel besorgen, aber die waren nur für höhere Partei Leute. Man schätzt, daß sich eine Million Deutsche umbrachten. 3-5 Millionen Ost Flüchtlinge haben es nicht überlebt. Adenauer sprach sogar von 6 Millionen.

          https://youtu.be/5Ywe5pFT928

          https://www.g-geschichte.de/forum/3-reich-2-weltkrieg/2999-russische-kriegsverbechen.html

          Und heute wird in Russland täglich Hass auf UNS geschürt und wir als Nazis bezeichnet.

        • Höchstens als Zivilfahrzeug (ohne e ) . Nur wurde das ja nicht selten nur vorgetäuscht , wie soll ein U-Boot- Kommandant das überprüfen ? Er muß, Lampen oder nicht, feuern lassen. Deine " blutrünstigen Bolschewisten " waren meistens Russen , selten Georgier, Juden oder Kalmücken

        • jeder hasst die Antifa am

          Bitte mal nicht vergessen die Nazis haben dort 25 Millionen tote Russen hinterlassen.

    18. Meine Schwiegermutter, damals natürlich noch ein Kind, mit ihrer Familie,
      hatten sogar Karten für das Schiff, sie kamen aus Königsberg konnten aber
      nicht mehr auf die Gustloff weil die schon total überfüllt war.
      Sie hatten Glück im Unglück wie man so schön sagt.
      Meione Schwiegermama lebt heute noch und denkt natürlich immer noch an
      das große Glück was sie damals hatten.

    19. Gehe jede Wette ein, daß auf der Straße gefragt nach dem größten Schiffunglück aller Zeiten jedem die Titanic mit 1.500 Toten einfällt und die 9.000 Ertrunkenen der Gustloff keine Erwähnung finden.

      • Wette ? Wird wohl niemand gegenhalten. Nur war die Titanic ein echtes Unglück , die Gustloff eine See- Kriegshandlung.

        • Wenn die Titanic mit 9.000 Briten und Amerikaner von einem deutschen U-Bott versenkt worden wäre, würde ihr Comment anders ausfallen, dann würden sie nicht zwischen echten Unglück und See-Kriegshandlung unterscheiden, wetten?

        • Rotes Gummiboot am

          Die Titanic war auch ein Verbrechen, anscheinend sind Sie noch nicht auf dem Laufenden…..Es war gezielter Aktien und Versicherungsbetrug und nur deswegen ließ man das Schiff untergehen.

    20. Meine Mutter war seinerzeit auf der "Gustloff", auf der Flucht zusammen mit ihrem Koffer und einer/zweier Freundin/nen. Sie verließ die Gustloff noch einmal und traf an Land zufällig einen Offizier des wohl nahen "Kreuzer Hipper"s aus ihrem Heimatort in Oberfranken. Nachdem sich beide über das Wiedersehen sehr gefreut hatten, fragte sie der Offizier, mit welchem Schiff sie auslaufen wird. Sie sagte: "Mit der Gustloff". Der Offizier erschrak fürchterlich und sagte sinngemäß zu ihr: "Das kommt überhaupt nicht in Frage! Die ist viel zu unsicher. Ich lasse dich auf keinen Fall mehr auf die Gustloff zurück." Sofort nahm er sie mit auf den Kreuzer Hipper; ihr Koffer verblieb auf der Gustloff.
      Einige Zeit nach dem Auslaufen hörte sie "drei Torpedos, die die Gustloff" trafen. An Bord brach Panik aus.

      Sie hat mir als Kind die Geschichte mehrfach erzählt und stets sinngemäß hinzugefügt: "Da muss noch was anderes mit der Gustloff gewesen sein, sonst hätte der Offizier des Kreuzer Hippers damals nicht so(!) reagiert. Der wusste was, was wir nicht wussten, sagte mir das aber nicht."

      Ich bin froh, dass ich diese kurze Geschichte nun weitergeben kann. Vielleicht trägt sie ja zu irgendetwas bei …

      • Interessant . Nur ist die sparsamste Erklärung wie fast immer die richtige : Der Marineoffizier wird einfach die Lage der unzulässig überfüllten "Gustloff " richtig beurteilt haben.