In Berlin offeriert das Futurium seinen Besuchern die Schöne Neue Welt des Transhumanismus. Angeblich als Dialog-Plattform intendiert, besteht die Präsentation zu 90 Prozent aus Propaganda. Lesen Sie alles über die Gefahren des Transhumanismus und der zugehörigen Great Reset-Propaganda im brandaktuellen Spezialausgabe: „Transhumanismus – Künstliche Intelligenz und das Ende des Menschen“: Gleichermaßen ein wissenschaftliches Grundlagenwerk und ein politisches Manifest, um alle aufzurütteln. Hier mehr erfahren.

    _ von Jonas Glaser

    2019 war Berlin endlich reif für das Futurium – einem Museum für grüne Zukunft. Aber nicht lange: Die Lockdown-Diktatur verlangte alsbald die Schließung zur vermeintlichen Seucheneindämmung. Ende 2022 wurde wieder eröffnet. Dazwischen fand ein Regierungswechsel statt: von der Merkel- zur Ampel-Lumperei. Folge: Der Zeitgeist passt jetzt noch besser zum Futurium.

    In der Nähe des Hauptbahnhofs gelegen und mit freiem Eintritt lockend, zieht der mehrstöckige Betonbau jeden Tag Zigtausende – darunter überdurchschnittlich viele Schüler und Studenten – an, die mal einem Roboter den Greifarm schütteln oder einem Mad Scientist mit einer Crispr-Schere zur Hand gehen wollen. Überall blinken Lichter und locken Animationen. Spielerisch lernen Kinder und Teenager den Umgang mit Androiden, Cyborgs und Künstlicher Intelligenz, Eingriffe in unser Erbgut werden als völlig selbstverständlich dargestellt. Aber der Reihe nach.

    Von der Zahnfee zum Nanobot

    Als Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie privater Unternehmen, also stark interessengebunden, versteht sich die Schau dennoch als «unabhängige Plattform für Dialog und Vernetzung zwischen Staat, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft». Dem kann der Direktor, Dr. Stefan Brand, nur beipflichten: Das Futurium solle zum Nachdenken anregen. Darüber, welche Zukunft wir uns erhoffen. Interaktive Einrichtungen wie der Wünsche-Speicher laden den Besucher ein, eigene Visionen zu entwickeln. Nein, die Zukunft will Brand nicht vorhersagen:

    «Wir sind kein Prognose-Institut». Man wolle Wege und Pfade aufzeigen, wie wir künftig ein «nachhaltigeres Leben führen können». Denn «Nachhaltigkeit» sei «die zentrale Frage». Als Schwurbler mit Regierungsauftrag will Brand «das Planen in längeren Zeiträumen mit entschlossenem Handeln im Hier und Jetzt» verbinden. Letzteres klingt nach Basta-Politik ohne viel Diskutieren, schreit geradezu nach Propaganda. Und die kommt im Futurium nicht zu kurz.

    Schlafschafe: Wer seine Untertänigkeit gegenüber den Herrschenden zeigen will, spaziert noch immer mit Maske durchs Futurium. Foto: David von Becker

    Eingeteilt ist die Ausstellung in drei sogenannte Denkräume zu den Themen Natur, Mensch und Technik. Ein Sub-Areal widmet sich dem Transhumanismus. Was hier durch Exponate, interaktive Spielangebote und deren Beschreibungen serviert wird, hat mit Ausgewogenheit wenig zu tun. Neunzig Prozent sind Versprechen auf Optimierung von Gesellschaft und Homo sapiens. Risiken und Nebenwirkungen? – Finden sich nur selten auf dem Beipackzettel. Der Infotext zur nanotechnischen Gebisspflege beispielsweise zitiert einen (fiktiven) Dentisten:

    «Ah, die Zahnwurzel. Das tut weh. Aber nicht verzagen, ich hab’ da was Neues im Angebot: unsere Zahn-O-Bots. Einmal gespritzt, kümmern sich die ultra-winzigen Maschinen lebenslang um deine Zähne – ohne Schmerzen. Oder ich ziehe den Zahn. Was wäre dir denn lieber? Deine Zukunft: Wie entscheidest du?» Tja, wie soll ein Knirps entscheiden, wenn er zwischen schmerzfreien Kügelchen und einer Zahn-OP wählen darf? Leider erfährt er nicht, was die Nano-Bällchen darüber hinaus anrichten. Motto: Ach, lass die mal machen. Ganz wie bei den mRNA-Spritzen… Die Zusicherung, dass «du entscheidest» ist bei so einseitiger Information ziemlich wertlos. Der Patient wird Opfer der Propaganda – ganz wie in der Pandemie.

    In COMPACT-Spezial 38 „Transhumanismus – Künstliche Intelligenz und das Ende des Menschen“ lesen Sie, dass KI-Experten in Ihren Prognosen über Nanotechnik ohnehin keinen Freiraum für Entscheidung vorfinden. So vermutet der Ingenieur und Futurist Ray Kurzweil: «Die erste Hälfte des einundzwanzigsten Jahrhunderts wird von drei ineinandergreifenden Revolutionen gekennzeichnet sein: Genetik, Nanotechnik und Robotik.»

    Winke-winke: Der Hausroboter erinnert an einen Teletubbie.Foto: David von Becker

    Zweites Beispiel: Ein Wandtext zur Robotik. «In Science-Fiction-Welten gibt es sie schon: Roboterwesen, die denken und fühlen wie ,echte’ Menschen. Und manchmal sogar ihre Schöpfer*innen austricksen. In den Forschungslaboren dagegen wird noch an manch grundlegender Fähigkeit gearbeitet.

    Doch die Entwicklung schreitet schnell voran, und intelligente Maschinen könnten bald unzählige Aufgaben in unserer Gesellschaft übernehmen. Einige Arbeiten geben wir gerne ab, bei anderen gibt es heftige Diskussionen: Werden Roboter zu Konkurrenten? Kommen sie uns zu nahe? Behalten wir die Kontrolle? Unser Verhältnis zur Maschine wird sich verändern. Wie? Das müssen wir selbst entscheiden.»

    – Beginnen wir mit dem Schlusssatz: Wieder suggeriert man dem Besucher, «wir» könnten entscheiden. Wer ist «wir»? Nein, nicht «wir», sondern Konzernchefs entscheiden, ob sie Angestellte künftig gegen Roboter austauschen oder nicht. Selbst in Bereichen, wo tatsächlich jeder Bürger eigene Entscheidungen trifft, etwa beim Smartphone, sind bereits viele Alltagsnotwendigkeiten auf dessen Besitz ausgerichtet (aktuelles Beispiel: 49-Euro-Ticket), dass von «Freiwilligkeit» kaum noch die Rede sein kann. Technische Innovationen sind Flutwellen, die das Gros mitreißen. Ihr Besitz wird zu einem gefühlten Muss. Zugegeben, der Infotext enthält kritische Einwürfe. Aber auf die erste Frage – «Werden Roboter zu Konkurrenten?» – antwortet das Museum an anderer Stelle mit Entwarnung. Zitiert wird der Vater der Robotik, Joseph Engelberger: «Bald werden alle Hamburger von Robotern hergestellt. Was werden diejenigen, die dort gearbeitet haben, tun? Sie werden Gitarre für den Kunden spielen.» Sehr witzig. Wo doch das Abspielen einer Soundfile unendlich preisgünstiger ist.

    In COMPACT-Spezial 38 „Transhumanismus – Künstliche Intelligenz und das Ende des Menschen“ lesen Sie, dass Futuristen eine Entsolidarisierung transhumaner Eliten mit „überflüssigen“ Arbeitslosen befürchten. So warnt der Historiker Yuval Harari: «Wenn die Massen ihre ökonomische Bedeutung und ihre politische Macht verlieren, dann könnte der Staat zumindest teilweise den Anreiz verlieren, in ihre Gesundheit, Bildung und Wohlfahrt zu investieren. Es ist höchst gefährlich, überflüssig zu sein. Die Zukunft der Massen wird somit vom guten Willen einer kleinen Elite abhängen (…) im Falle einer Krise– etwa einer Klimakatastrophe – wäre es ziemlich verführerisch und nicht besonders schwer, die überflüssigen Menschen einfach über Bord zu werfen.»

    Planwirtschaft im Schwab-Kommunismus

    Besonders fatal: Einerseits reduziert die Digitalisierung Optionen zum Gelderwerb, anderseits erhöht sie das Konsumangebot. Ein Ausstellungstext schwärmt: «Der Markt im Internet wächst rasant. (…) Kaufen wir im Netz ein, erhalten wir wesentlich mehr Informationen über das Produkt und sehen Preisvergleiche oder Bewertungen anderer Käufer*innen. Einkaufen wird in Zukunft nicht nur schneller und bequemer, sondern viel genauer auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sein. Künstliche Intelligenzen verarbeiten dafür riesige Datenmengen: Details zu Produkten ebenso wie persönliche, teils intime Informationen, mit deren Hilfe sie mehr über uns lernen.»

    Schön, dass Computer für uns mitdenken, «mehr über uns lernen» wollen – mit Konsequenzen, die sich im chinesischen Sozialpunktesystem bereits abzeichnen. Auch grüne Fanatiker und Versicherungskonzerne würden liebend gerne Minuspunkte beim Online-Shopping an Fleisch-, Tabak- oder Süßigkeiten-Besteller verteilen, auf dass die Bösewichte zur Strafe künftig höhere Beiträge zahlen müssen oder weniger Rente bekommen.

    Übrigens, der zitierte Infotext kommentiert eine Mini-Installation, von der man nicht weiß, ob sie einen Hipster-Park oder die Visionen des Weltwirtschaftsforums-Chefs Klaus Schwab zeigt. In dessen Great-Reset-Zukunft wird der tägliche Bedarf der Bewohner von einer KI errechnet, die auch die Beschaffung per Drohne organisiert.

    Cyborg-Michelangelo: Bild aus dem Ausstellungskatalog. Foto: Repro COMPACT

    Zur Einübung in die Cyborg-Existenz übersetzt eine «Gedankenmaschine» die Stimmung der Besucher in Farbe und Bewegung: Pinkfarbenes Licht und kurze Striche deuten auf Nervosität hin, Blau und lange Linien auf Entspannung. Ein Spiel, das vor allem Kinder fasziniert. Wie dagegen der Cyborg aussehen könnte, der künftig den Homo sapiens ersetzen soll, zeigt eine Bearbeitung von Michelangelos David-Statue (siehe Foto). Aber dienen die digitalen Ersatzteile ausschließlich medizinischen Zwecken?

    Nicht unbedingt. «Eine Zukunft voller neuer Technologien lässt viele von uns sich eine Welt vorstellen, in der es keine Makel mehr gibt und all unsere persönlichen Wünsche in Erfüllung gehen könnten», verrät ein Begleittext. Dann: «Einzelne werden so immer perfekter, aber wo bleibt unsere Vision von einem besseren gesellschaftlichen Miteinander?» Gute Frage. Die Ausstellung beantwortet sie nicht.

    In COMPACT-Spezial 38 „Transhumanismus – Künstliche Intelligenz und das Ende des Menschen“ lesen Sie, wie weit die Umbruchsfantasien der Transhumanisten tatsächlich gehen. Der Kulturphilosoph Frank Lisson warnt: «Für die nächsten Jahrhunderte steht eine derart gründliche Selbstrevision bevor, deren Ergebnisse uns heute
    noch erschaudern ließen.»

    Weniger Demokratie wagen

    Die transhumanen Albträume werden mit den übrigen grünen Gruselthemen kombiniert: Das Auto ist in fossile Nischen zurückgedrängt. Stattdessen kann man umstandslos vom Fahrrad in die Weltraumrakete umsteigen. Future Mobility ist ein Brettspiel für Kinder ab acht Jahren…

    Beim Thema Nahrung geht es um «Insekten als nachhaltige Alternative zu Fleisch». Und: «Warum gehören Quallen, Algen und alte Sorten unbedingt auf den Teller?» Und natürlich gibt es auf dem ganzen Planeten keine Grenzen mehr. Anstelle der Staaten entstehen «weltweite solidarische Bündnisse» zur Lösung aktueller Aufgaben. (Präsident George W. Bush nannte das im Irak-Krieg «Koalition der Willigen», aber das wird natürlich nicht erwähnt.) Der Besucher kann eine Petition unterschreiben, die fordert, jedem Erdenbürger bei Geburt eine Nationalität zuzulosen…

    Mit den Staaten wird auch gleich die gesellschaftliche Mitbestimmung abgeschafft. «Wie gehen wir die großen Herausforderungen dieser Welt an? Mit mehr Demokratie? Mit einer anderen Demokratie? Oder vielleicht sogar mit weniger?» Ein Modell nennt sich «All-Inea»: «Alle wichtigen Entscheidungen werden in Bürger*innenräten getroffen.

    Jedes Mal, wenn ein neuer Rat einberufen wird, bestimmt das Los zufällig darüber, wer mitmacht. So setzen sich die Räte immer wieder neu zusammen, und sehr viele unterschiedliche Menschen können mitentscheiden.» Das dürfte Luisa Neubauer mächtig gefallen. Wetten, dass solch ein Irrsinn demnächst als Abituraufgabe auftaucht?

    Unsere brandaktuelle Spezialausgabe: „Transhumanismus – Künstliche Intelligenz und das Ende des Menschen“: Gleichermaßen ein wissenschaftliches Grundlagenwerk und ein politisches Manifest, um alle aufzurütteln. Transhumanismus und KI – das ist das Thema, das in Kürze alles dominieren wird. Mit COMPACT-Spezial sind Sie auf der Höhe der Zeit. Jetzt bestellen.

    9 Kommentare

    1. Vorgestern habe ich vom COMPACT-Shop meine Monatsausgabe und die Geschichtsausgabe erhalten. Beide gelesen und Sehr Gut wie immer. So nun zum Thema willkommen im Great Reset: es ist nichts weiter als Gehirnwäsche und eine Blendung mit dauerhaften Schäden was hier in dieser Welt fabriziert wird. Genau deswegen gibt es in diesem Zauberverlies kostenlosen Eintritt. Aus meiner Sicht ist es ein Scheintempel wie im Altertum falsche Priester Spenden und Almosen verlangt haben im Namen des Olymps. Das alte Trickspiel hat sich bis in das Hier& Jetzt nicht geändert, aber fortschrittlich sich schon in Kitas gegendert. Also diese Realität wie George Lucas das STAR WARS Universum schuf mit dem ersten Film hätte er sich nie erträumt das alles mal wirklich so aussieht. Mögen die ganzen Schlafschafe diese Realität als kostenlosen Kinofilm sehen, aber wenn der junge Morgenländer solingisch tobt da ist für manch Konsumlämmchen das böse Erwachen oder Vorhangschluss. mfg

    2. Tomaten-Theo am

      Wenn die Bundeswehr einmal wirklich reformiert und vernünftig aufgestellt wird, kann sie an diesem Monstrum der Dekadenz Gebäudesprengungen und Häuserkampf üben. Wenn das als Übungsplatz nicht ausreicht, dann gibt es in dieser Gegend genügend andere nutzlose Betonquader…

    3. Zu Deutsch: Willkommen im Beklopptenwohnheim!

      Hässlichkeit soll in der Verwirrtheit materialistisch-ideologisierter Dogmatiker also die neue Schönheit sein. Abstoßend! Aus der Art schlagend!

      Es wird künftig einiges an Abbruch und Abriss (Rückbau/Abbau der Hässlichkeit) getätigt werden um die Welt der Deutschen wieder in Einklang zu bringen.

    4. Könnte man dem Habeck und seinen Konsorten nicht irgendeine KI einbauen? Damit sie wenigstens eine haben.

      • Th. Stahlberg am

        Ja, eine KI, die bei hoffnungslosen Entartungen wie in Gottes Natur alle Apoptose-Programme bereits auf der Zellebene und durchgängig einschaltet …

      • Sokratismus. am

        Aber die russennärrischen Ami-go- home- Brüller nicht vergessen, die brauchen sowas auch.

      • jeder hasst die Antifa am

        Die Grünen brauchen die künstliche Intelligenz denn sie haben keine.

      • @Hans Raum

        "… Damit sie wenigstens eine haben."

        Die funktionieren doch schon auf Autopilot, weil ihr Beklopptes Bewusstes ansonsten für einen Hirnschlag sorgen würde. Die Fernsteuerung muss unterbrochen werden. Das Deutsch benannte Volk muss der Internationalen Hochfinanz den Drücker wegnehmen und sagen: Zuviel Fernsehen ungesund!