Der polnische Geheimdienst drangsalierte nach Kriegsende 1945 unzählige Deutsche, sperrte sie in Lager, folterte und ermordete sie. An führender Stelle für die Truppe in Kattowitz tätig war der später gefeierte Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Alles über den polnischen Terror lesen Sie in in unserer demnächst erscheinenden Sonderausgabe „Polens verschwiegene Schuld – Verbrechen an Deutschen von Versailles bis zur Vertreibung“. Unsere Antwort auf die Reparationsforderungen aus Warschau. Hier mehr erfahren.

    Mit Czeslaw Geborski und Salomon „Shlomo“ Morel hatten polnische Geheimpolizisten die Oberaufsicht über zwei besonders grauenhafte Nachkriegs-Konzentrationslager, in denen Deutsche interniert, gefoltert und ermordet wurden: Lamsdorf und Schwientochlowitz.

    Weitaus bekannter als diese beiden Menschenschinder ist jedoch ein anderer 1945 in Schlesien eingesetzter Nachrichtendienstler: Marcel Reich-Ranicki. Der spätere „Literaturpapst“ war laut den Unterlagen des Warschauer Ministeriums für öffentliche Sicherheit damals Leiter einer sogenannten Operationsgruppe des polnischen Geheimdienstes Urzad Bezpieczenstwa (UB) im oberschlesischen Kattowitz. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehört das polnische Silberne Verdienstkreuz „für herausragende Verdienste, Tapferkeit im Kampf mit Diversionsbanden und musterhaften Dienst“ beim UB.

    Jahrhundertverbrechen: Mindestens 12 Millionen Deutsche wurden 1945 aus ihrer Heimat vertrieben. Tausende wurden in polnischen Lagern interniert, gefoltert und ermordet. Foto: Ausschnitt Intro COMPACT-Geschichte

    Was „Tapferkeit im Kampf mit Diversionsbanden“ bedeutet, erhellt sich, wenn man weiß, dass die Deutschen im polnischen Machtbereich 1945 von offizieller Seite mit Vorliebe als „Diversanten“ – also Saboteure – bezeichnet wurden, was zugleich als Rechtfertigung für brutales Vorgehen gegen sie diente.

    In der einst von der Bundesregierung herausgegebenen „Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa“ (Band I/1, 1, S. 110 E f.) heißt es über Reich-Ranickis Truppe, den UB:

    „Wie zu allen Zeiten eines Regimewechsels blühte das Denunziantentum unter Polen und Deutschen, dazu kam der blinde Hass der polnischen Miliz und des staatlichen Sicherheitsdienstes (UB), die mit der Ausführung der Verhaftungen und der Bewachung und Vernehmung in den Gefängnissen beauftragt waren und bisweilen mit Verhaftungen eine üble Geschäftemacherei verbanden.“

    Und weiter:

    „Wie einst die Bewachungsmannschaften der SS in den Konzentrationslagern, deren Vergehen man sühnen wollte, so hatten jetzt die polnischen Sicherheitsorgane freie Hand, und es spielten sich in den Gefängnissen Ostpreußens, Pommerns und Oberschlesiens die gleichen Folterungen und Misshandlungen ab.“

    Der Bericht fährt fort:

    „Anders als bei den Verhaftungen durch die Russen begegneten den Deutschen seitens der Polen vielerorts ein ausgeprägter Deutschenhass und ein wahrer Sadismus in der Erfindung von Grausamkeiten und sonstigen Formen der Erniedrigung. Den größten Umfang hatten die Verhaftungs- und Vergeltungsmaßnahmen in Oberschlesien, das aufgrund der polnischen Neugliederung der Verwaltungsbezirke in Ostdeutschland der Wojewodschaft Kattowitz unterstellt war.“

    Der Historiker und Welt-Journalist Gerhard Gnauck beleuchtet in seinem 2009 erschienenen Buch „Wolke und Weide“ die polnischen Jahre Reich-Ranickis. Dieser hatte den Autor zunächst wissen lassen: „Ich kann mich an gar nichts erinnern.“ Dennoch gelang es Gnauck, die Geschehnisse zumindest teilweise zu rekonstruieren. Über den späteren Literaturkritiker, der damals noch Marceli Reich hieß, schreibt er:

    „Der Mann, der (Anfang 1945) in Kattowitz von der Ladefläche springt, ein hagerer Brillenträger, Anfang zwanzig, heißt Marceli Reich. Er ist einer von jenen, die im ostpolnischen Lublin von den künftigen kommunistischen Machthabern des Landes an die Spitze von ‚Operationsgruppen‘ gestellt wurden. Ausgerüstet mit Proviant für die ersten 15 Tage und ausreichend bewaffnet, sollen sie jetzt im strategisch und wirtschaftlich wichtigen Oberschlesien, einer Region voller Kohlegruben und Stahlwerke, das UB aufbauen, die ‚Sicherheitsbehörde‘. ‚Schlesien – das ist Gold‘, hatte Stalin seinen Generälen eingeschärft; daraufhin hatten diese bei ihrem Vormarsch einen Zangengriff geplant, um das Industriegebiet unzerstört in die Hand zu bekommen.“

    Operationsgruppenleiter Reich sei nun die Aufgabe zugekommen, „die Zensur aufzubauen“. In „Wolke und Weide“ heißt es weiter:

    „Mit wem Marceli Reich in Kattowitz diese neue Behörde aufgebaut hat und wie das ablief, daran kann er sich heute nicht mehr erinnern. Über seine Mitarbeiter sagt er lediglich: ‚Man hat uns die Mädel vom örtlichen Postamt zugewiesen.‘ Erst spät und nur ein einziges Mal hat er anklingen lassen, dass er diesen Kriegswinter in Oberschlesien keineswegs vergessen hat, bis heute nicht. Zeuge von Übergriffen auf die deutsche Zivilbevölkerung, sagte er bei dieser Gelegenheit, sei er ‚überhaupt nicht‘ gewesen.“

    Letztere Aussage erscheint vor dem alltäglichen Terror, den Deutsche in diesen Jahren seitens polnischer Milizionäre und Geheimdienstler erleben mussten, einigermaßen unglaubwürdig. Ob Reich-Ranicki selbst in entsprechende Untaten involviert war, ist bis heute nicht restlos geklärt. Allzu unwahrscheinlich ist diese Möglichkeit jedenfalls nicht.

    Im Jahr 1946 wurde Marceli Reich von seiner Geheimdienstzentrale an die polnische Militärmission in Berlin versetzt. 1948 kam er als Einsatzleiter im Range eines Hauptmanns zur Spionage gegen Großbritannien nach London. Ende 1949 bat Reich um seine Abberufung aus England und kehrte nach Warschau zurück.

    Anfang 1950 wurde er aus dem Geheimdienst entlassen. Nach Tätigkeiten als Lektor und Journalist, unter anderem für die „Trybuna Ludu“, das Zentralorgan der Kommunistischen Partei, blieb Reich-Ranicki während einer Studienfahrt im Juli 1958 in Frankfurt am Main. Dort begann schließlich seine Karriere bis hin zum bekanntesten Literaturkritiker der Bundesrepublik.

    Wie polnische Milizionäre und Geheimdienstler nach Kriegsende in den Ostgebieten wüteten und tausende Deutsche in Lager sperrten, folterten und ermordeten, lesen Sie in COMPACT-Geschichte „Polens verschwiegene Schuld – Verbrechen an Deutschen von Versailles bis zur Vertreibung“. Unsere Antwort auf die unverschämten Reparationsforderungen aus Warschau. Hier bestellen.

    22 Kommentare

    1. Peter Fassbender am

      Die Polen sind nicht die Erfinder der Konzentrationslager, das sind die Briten. Im britischen Krieg gegen die Buren um 1900 konnten sie der geringen Zahl der Kämpfer nicht Herr werden. Also schickten sie ihre Truppen aus, beraubten brutal die Farmen der Buren, brannten sie nieder und deportierten die Überlebenden Frauen und Kinder in Stacheldrahtverhaue in einer Trockensteppe. Von den 120.000 Frauen und Kindern in den Lagern starben mehr als 25.000 an Hunger, Durst, fehlender Versorgung und Krankheiten.

      Die Polen hatten schon 1923 KZ’s für die Deutschen. Aber nach 1945 richteten sie etwa 1500 Vernichtungslager ein, um die Ostdeutschen zu dezimieren. Es gab Schläge, entsetzliche Folterungen, bestialische Morde, nur wenige Überlebende. Eines der schlimmsten Lager war Lamsdorf. Die Zahl der Ermordeten unter den 20.000.000 (laut den Historikern Schickel, Nawratil u.a.) Vertriebenen ist schwer zu schätzen, "offiziell" 2,3 Millionen, die Wahrheit liegt eher über drei Millionen, Adenauer schätzte über 6 Millionen.
      Zusammen mit den Verhungerten in der von der Militärdiktatur der Alliierten inszenierten Hungersnot und den Ermodeten Kriegsgefangenen auf den Rheinwiesenlagern verloren mehr Menschen im "Nachkrieg" 1945-1951 ihr Leben, als deutsche Soldaten im Krieg gefallen waren.

      • "Die Polen sind nicht die Erfinder der Konzentrationslager, das sind die Briten."

        Ja und nein weil der erste konzentrationslager eigentlich stattfand während der bürgerkrieg in die Vereinigte Staaten. Das wohl bekannste war damals das Andersonville-gefängnis.

    2. Dennis Idaczyk am

      Würde mich auch nicht wundern, wenn herauskäme, daß der weder lesen noch schreiben konnte.

    3. Die offiziellen Einschaltquoten zu seiner Sendung "Das Literarische Quartett" waren 100pro manipuliert.
      Seine Goschen war nicht zum aushalten, das tat sich doch niemand länger als 1 1/2 Minurwn an.

    4. Man muss gar nicht unbedingt in die Geschichte gehen sondern einfach in seinem Umfeld in der Stadt gucken. Selbst in Kleinstädten sind Polen (immer noch) kriminell organisiert und arbeiten mit Intensivtätern zusammen und sind auch an illegalen Flüchtlingsströmen beteiligt! Mich hat das immer gewundert, wenn ein Krimineller aufflog, dass nie die polnische Herkunft genannt wurde. Viele Polen haben sich nicht integriert und hassen anscheinend immer noch die Deutschen! Von einem Polen weiß ich, dass sein Opa angeblich im Konzentrationslager umgekommen ist, aber er selber versteht sich wunderbar mit Anhängern von Hitler. Wie passt das alles zusammen? Viele Polen sind total durchtrieben, verlogen, versoffen, hochgradig kriminell, hinterhältig, frauenverachtend und extrem egoistisch und nur auf den eigenen Vorteil bedacht!
      Ich habe das schon lange gemerkt, dass da irgendetwas im Busch ist, wenn dann auch noch die Städte im Bund sind mit polnischen Städten!

      • @Frank
        "Haut doch die Polen, daß sie am Leben verzagen; ich habe alles Mitgefühl für ihre Lage, aber wir können, wenn wir bestehn wollen, nichts andres tun, als sie ausrotten; der Wolf kann auch nichts dafür, dass er von Gott geschaffen ist, wie er ist, und man schießt ihn doch dafür tot, wenn man kann."
        Bismack in einem Brief an seine Schwester Malwine aus dem Jahr 1861.

    5. Ein 99-jähriger Wehrmachtssoldat ist "zum Glück"zu krank, um vor ein bestdeutsches Gericht gezerrt zu werden.

      Ob es jemanden gibt, bereit die "Werte" der späten BRD unter Einsatz seines Lebens zu verteidigen, wird sich bald zeigen.

      • Hermann Löns am

        Wer zu alt wird, den bestraft das Leben. Wer nicht verteidigen will , wird gezwungen zu verteidigen. Und bekommt so eine Chance, nicht zu alt zu werden. Verteidigt werden ggF . ja nicht die "Werte" der späten ( ? hatte die jemals welche ? ) BRD ,sondern Deutschland , was immer noch unter der Schicht BRD liegt.

    6. Man kann sagen ,Ehre wem Ehre gebührt…… und Menschen mit herausragendem negativem Image ….besonders die ,dann vergesslich werden …… , und nicht mehr wissen ,dass sie überhaupt geboren wurden …….. Abgehalftert sich im Westen niedergelassen mit schwarzen Pfoten und Füssen ,bezahlt und honoriert wurden ……, dass ist die Aer von Gesinnungsschweinen ,die andere Menschen bevormunden wollen …..
      Viele bis über die Ohren verkommenden Charaktere , die den zweiten Weltkrieg als Teufel überlebten wurden wer in der Bundesrepublik …. Heute werden Menschen rechts abgestempelt ,die den Wetterbericht kritisieren … rechts ,Neofaschist ,nur um ein Argument der Rechtfertigung zu haben . Wer rechts ist ,reicht einfach die staatliche Linie …… ,und daran kann man nicht zweifeln. Rechts ist wie der Hinweis ….der hat die Pest …haltet euch fern von dem ,wir die guten Diener der Demokratie retten euch ……

    7. …in diesem Sinne: Armes Deutschland, du bist leider auf beiden Augen blind !! Dazu passend auch ein schönes Sprichwort, das lautet: Die dümmsten Küh und Kälber wählen ihren Metzger selber !!

    8. Es wäre eventuell noch zu ergänzen, dass die Eltern David und Helene Reich im KZ Treblinka zu Tode kamen und dass Marceli Reich und seiner Frau Teofila im Februar das Gleiche wderfahren wäre, hätten sie nicht im Februar aus dem Warschauer Ghetto fliehen können. Das rechtfertigt natürlich gar nichts, erklärt aber vielleicht doch manches.

      Es gab natürlich auch so manche Polen, Tschechen und sonstige, die sich den deutschen Besatzern gegenüber recht unterwürfig und anpassungsfähig zeigten und nachher ihre niedrigsten Instinkte rausließen.

    9. Komischer Weise sind die meisten der größten Übeltäter auf dieser Welt, seit urgedenken immer aus der gleichen Sekte. Das hat selbst Opa Adi immer wieder angemahnt.

    10. Achmed Kapulatzef am

      Man sollte nie vergessen, dass dieser übelste Demagoge und Hetzer auch der Schreiberling der Kommunisten war. Eines der menschlich und moralisch verkommenen Subjekte welches dieser Erdball beheimatet je beheimatet hat.

    11. Ist hier zwar etwas OT aber eventuell trotzdem interessant.
      Der Absatz links unten.
      Original von der C**-Webseite.

      https://www.cia.gov/readingroom/docs/CIA-RDP88-01314R000100360016-9.pdf

      • @rap
        Wirklich sehr interessant, wie die CIA die "Angelegenheit" einordnet.
        Klare Leseempfehlung!!!!

    12. Sokratesstan am

      Na, wer waren denn nach dem Krieg die Oberherren in Polen ? Die Russen. Was immer die Polen taten muß genau so ihren Herren, den Russen, zugerechnet werden.

    13. Die Polen müssen die dt Ostgebiete unter polnischer Verwaltung zurück geben. Und bis dahin Grenze DICHT machen, bis die Hölle zufriert.

      Wir brauchen eine Verfassung nach Art146GG. Mit Feindstaatenklausel. Das kann doch nicht so schwer sein.

      • Hermann Löns am

        Satz 1 : richtig.
        Satz 2 : Blödsinn. "Feindstaatenklausel " in einer Verfassung ? Humbug. Natürlich muß die bestehende Verfassung wesentlich geändert werden. Ob man sie dann als "neu" bezeichnet , ist Geschmackssache.