Sind die sogenannten Reichsflugscheiben nur ein Mythos – oder gab es die Hitler-UFOs wirklich? Bei der Suche nach einer Antwort findet man viel Fantastisches, aber auch erstaunliche Tatsachen. Ein Auszug aus COMPACT-Geschichte «Hitlers Geheimwaffen» – hier mehr erfahren.

    Sommer 1917: Während der Erste Weltkrieg tobt, treffen sich in einem Wiener Kaffeehaus vier Männer und eine Frau, um über die Zukunft der Menschheit zu diskutieren: der Geopolitiker Karl Haushofer, der Ingenieur und Pilot Lothar Waiz, der Freimaurer und spätere Gründer der Thule-Gesellschaft, Rudolf von Sebottendorf, ein Prälat Gernot von der mysteriösen Erbengemeinschaft der Tempelritter und das Medium Maria Orsic aus Zagreb. Die illustre Runde erörtert, inwiefern bestimmte Offenbarungstexte und esoterische Schriften von Belang für ihre Ziele sein könnten.

    Ende des Jahres 1919 findet ein weiteres Treffen von Mitgliedern der Erbengemeinschaft, einer Geheimgesellschaft namens Herren vom Schwarzen Stein und weiterer Personen statt. Darunter befindet sich der Physiker Winfried Otto Schumann (später Entdecker des Schumann-Resonanz genannten Phänomens elektromagnetischer Wellen). Auch Orsic ist wieder dabei – an ihrer Seite eine andere Frau mit übersinnlichen Fähigkeiten, die sich den anderen als Gudrun vorstellt.

    Kleinste Ausführung: Die «Vril I» soll einen Durchmesser von 10,5 bis 15 Metern gehabt haben. Besatzung: Ein bis fünf Mann. Die Angaben sind umstritten. Foto: Repro COMPACT

    Die Kroatin legt bei diesem Treffen medial empfangene Schriften in altsyrischer Sprache vor, die neben einer genauen Beschreibung des Sonnensystems Aldebaran und der dortigen Bewohner auch genaue Konstruktionspläne eines «Jenseitsflugzeugs» enthält. Um dieses Gerät in Scheibenform nachzubauen, wird 1921 die Vril-Gesellschaft gegründet, die nach außen als «Antriebstechnische Werkstätten» firmiert.

    Schon ein Jahr später wird ein erstes Modell des Raumschiffs in einer Scheune nahe München entwickelt. Der Antrieb besteht aus drei Scheiben von acht, sechs und sieben Metern Durchmesser. In der Mitte befindet sich je eine runde Öffnung, in die ein Aggregat montiert ist. Im Betriebszustand drehen sich der untere und der obere Teller in gegenläufiger Richtung, um zunächst ein elektromagnetisches Rotationsfeld aufzubauen, das bei maximaler Feldstärke die Gravitation abschirmen soll. (…)

    Blitzschnelle Scheiben

    So lautet gemäß Holger Gehring und Karl-Heinz Zunneck (Flugscheiben über Neuschwabenland, 2005) die gängige Legende über den Ursprung eines Phänomens, das unter dem Begriff «Reichsflugscheiben» bekannt geworden ist. Die Realität sah vermutlich etwas profaner aus – und führt uns in den Bereich sogenanter Grenzwissenschaften.

    Tatsache ist, dass in den Münchner BMW-Werken zwischen 1939 und 1945 verschiedene Prototypen eines sogenannten Flügelrades mit konventionellen Strahltriebwerken und einem 16-blättrigen Rotor entwickelt wurden. Der Jungfernflug des letzten Modells II V1 soll laut Josef Miranda und Paula Mercado (Die geheimen Wunderwaffen des III. Reiches, 2002) am 14. Februar 1945 bei Prag stattgefunden haben. Andere Autoren gehen davon aus, dass der Test nicht mit einem BMW-Flügelrad durchgeführt wurde, sondern mit einem V7 genannten Flugdiskus, der von dem Breslauer Ingenieur Richard Miethe konstruiert wurde. Dabei soll die fliegende Scheibe auf 12.400 Meter Höhe geschossen sein und eine Geschwindigkeit von 2.000 km/h erreicht haben.

    Miethe war allerdings nur einer der Konstrukteure, die an Flugscheiben arbeiteten. Entsprechende Pläne gab es auch von Rudolf Schriever, Otto Habermohl, dem Italiener Giuseppe Belluzzo und dem Erfinder J. Andreas Epp, der ein ganzes Buch über seine Forschungen verfasst hat (Die Realität der Flugscheiben, 2002), in dem er auch auf die Modelle seiner Kollegen eingeht. (…)

    Implosionsmaschine

    Der Startschuss zur Entwicklung von Reichsflugscheiben soll im April 1941 gefallen sein. Oberingenieur Georg Klein, einst Sonderbevollmächtigter für die Flugzeugproduktion im Protektorat Böhmen und Mähren, sagte der Hamburger Morgenpost dazu 1953:

    «Auf einer geheimen Konferenz im Reichsluftfahrtministerium in Berlin gab Reichsmarschall Hermann Göring (…) die Anweisung, (…) noch schnellere Flugzeuge zu entwickeln. Göring forderte, von der althergebrachten Rumpfform abzuweichen und Flächenformen zu schaffen, da nur auf diese Weise günstigere aerodynamische und statische Voraussetzungen gegeben seien.»

    Bereits im März 1950 war im Spiegel ein Interview mit dem Aeronautik-Ingenieur und vormaligen Testpiloten Rudolf Schriever erschienen, der 1942 im böhmischen Eger den von Lusar erwähnten Flugkreisel für die Luftwaffe entwickelt haben will. Herausstechendes Merkmal des Apparats sei eine breite Schaufelblattscheibe von über 14 Metern Durchmesser gewesen, die um eine Gondel rotiert habe. Deren oberer Teil, eine Kabine mit einer halbkugeligen, transparenten Haube, habe als Kommandostand gedient, der untere habe drei Gasturbinen zum Antrieb des Geräts enthalten.

    Modelldarstellung von Schaubergers Repulsine. Foto: www.implosion-ev.de

    Verschiedene Autoren behaupten, dass es mehrere Typen solcher Reichsflugscheiben gab – neben der eingangs erwähnten V7 kursieren vor allem fantasievolle Bezeichnungen wie «Haunebu» und «Vril» –, die über eine vollkommen neuartige Antriebsart verfügt hätten, die nicht auf Explosion (von Treibstoffen), sondern auf Implosion basierte.

    In diesem Zusammenhang fällt immer wieder der Name Viktor Schauberger, der 1940 das Patent für eine sogenannte Implosionsmaschine anmeldete, deren Energieausstoß neunmal höher als von einer normalen Turbine ausfiel und darüber hinaus starke Vakuumeffekte erzeugte.

    Gilbert Sternhoff schreibt in seinem Buch Die Rückkehr der Dritten Macht (2021): «Kurz danach schrieb Schauberger seinem Cousin, er habe ein Flugzeug erfunden, das keinerlei Geräusch verursache. In einer Korrespondenz mit der Wiener Firma Kertl vom Februar 1941 beschrieb er den Zweck dieses Prototyps. Zum einen sollte er der Erforschung von Freier Energie dienen, zum anderen seine Theorien über das mit dieser Energie mögliche Schweben in der Luft bestätigen.»

    Offizielle Akten über den aus Österreich stammenden Ingenieur sind bis heute spurlos verschwunden, obgleich eine Zusammenarbeit mit Hans Kammler und der SS als gesichert gilt. (…)

    Ferne Galaxie

    Nun fragt sich der aufmerksame Leser vermutlich, was dies mit der eingangs erwähnten Legende über Maria Orsic und die Vril-Gesellschaft zu tun haben könnte. Das Autoren-Duo Norbert Jürgen-Ratthofer und Ralf Ettl geben in ihrer Schrift Das Vril-Projekt (1992) die Antwort: Diese okkulte Runde sei zusammen mit Schauberger an der Entwicklung der «Haunebu» beteiligt gewesen. Und mit solchen Flugscheiben seien dann 1945 nicht nur Angehörige der NS-Elite nach Neuschwabenland in der Antarktis entkommen, sondern auch nach Aldebaran – 67 Lichtjahre von der Erde entfernt. (…)

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