Der designierte US-Präsident Donald Trump hat Ex-General Keith Kellogg zum Sondergesandten für Russland und die Ukraine ernannt. Ausländische Medien haben die Entscheidung unterschiedlich kommentiert. Was haben wir von Trump zu erwarten? Die Antwort finden Sie in unserer Dezember-Ausgabe mit dem Titelthema „Geheimplan für Deutschland“. Wahrheit statt Fake News! Hier mehr erfahren.

    Die Reaktionen der internationalen Presse auf die Nominierung von Generalleutnant a. D. Keith Kellogg zum Sondergesandten für Russland und die Ukraine fallen höchst unterschiedlich aus. Wenig begeistert zeigt sich erwartungsgemäß die ukrainische Tageszeitung Glavkom. Sie schreibt:

    „Kurz gesagt, der Ukraine wird vorgeschlagen, den Krieg in den Grenzen des derzeit von uns kontrollierten Gebiets einzufrieren. Im Gegenzug für die Zustimmung würden wir von den USA Waffen und Sicherheitsgarantien erhalten, und Russland eine Lockerung der Sanktionen sowie den Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt.“

    Und weiter: „Irgendwann in der Zukunft stünde uns eine theoretische Rückkehr der besetzten Gebiete ‚auf diplomatischem Weg‘ in Aussicht, ebenso wahrscheinlich ist aber auch ein neuer Krieg, den Russland entfesseln würde, sobald es durch die entstandene Pause genügend Kräfte gesammelt hat.“

    Eines Friedensnobelpreises würdig

    Der in den USA lebende russische Wirtschaftsprofessor Konstantin Sonin sieht hingegen in der Ernennung von Kellogg eine Chance zur Beendigung des Ukraine-Krieges. „Natürlich macht dieser Plan nicht alle glücklich. Die territoriale Integrität der Ukraine bleibt nur auf dem Papier bestehen. Russland wird, im Austausch für seine Rückkehr auf die Weltmärkte, jahrzehntelang Entschädigungen an die Ukraine zahlen“, schreibt er auf Facebook.

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    Dennoch könne dieser Plan, so Sonin weiter, „im Unterschied zu vielen anderen, funktionieren“. Denn: „Der Krieg wird beendet. Genau für solche Entscheidungen wurden einst Friedensnobelpreise an Staatsmänner verliehen. Ähnlich waren die Lösungen in Korea und auf Zypern gestrickt, und auch ein Teil der Friedensabkommen im Nahost-Konflikt basierte auf vergleichbaren Prinzipien.“

    Der in Zürich erscheinende Tages-Anzeiger meint:

    „Kellogg ist der Auffassung, dass es im Interesse der USA liegt, sicherzustellen, dass Russland den Krieg verliert. Das deckt sich mit der Auffassung der meisten europäischen Regierungen. Über die konkreten Bedingungen allerdings dürfte noch viel zu reden sein. Auf die besetzten Gebiete solle die Ukraine nicht verzichten müssen, beteuert Kellogg. Aber deren Zukunft müsse durch Verhandlungen mit Russland statt durch militärische Operationen entschieden werden. Kellogg weiß, dass die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer mit den Minsker Abkommen ähnliche Ansätze verfolgten, die Russland dann aber nie respektierte.“

    Kelloggs Idee, Frieden durch Stärke zu schaffen, sei „nicht schlecht“, meint das litauische Medium TVNET. „Allerdings scheint diese Haltung sowohl aus Sicht des Aggressorstaates als auch der Ukraine nicht glaubwürdig genug untermauert. Schließlich gibt es keinen Grund zur Annahme, dass die USA ihre militärischen Lieferungen tatsächlich um ein Vielfaches erhöhen, wenn Russland nicht bereit ist, sich an Verhandlungstisch zu setzen, oder gegen die Bedingungen des Waffenstillstands verstößt – was die Waage dann völlig auf die Seite der Ukraine ausschlagen ließe. Wenn das möglich ist, warum wurde es nicht schon früher gemacht?“, so der Sender.

    „Bruch mit der aktuellen westlichen Politik“

    Die Frankfurter Allgemeine Zeitung sieht in Trumps und Kelloggs Plan „einen Bruch mit der aktuellen westlichen Politik“, die auf die Schwächung Russlands abziele. Es sei „schwer vorstellbar, dass die Europäer sich einem solchen Kurswechsel grundlegend widersetzen könnten. Sie waren bisher nicht in der Lage, die Ukraine allein zu unterstützen, und sie werden weiter auf Amerikas Schutz angewiesen sein“, meint die FAZ.

    Auch die spanische Tageszeitung El Mundo ist nicht so recht glücklich mit der Entscheidung Trumps. Dort ist zu lesen:

    „Keith Kellogg will Kiew den Hahn zudrehen und Moskau an die kurze Leine nehmen, indem er damit droht, ihn wieder aufzudrehen.“

    Sein Plan bedeute, so El Mundo, „die Vorstellung eines gerechten Friedens aufzugeben: Militärische Positionen werden konsolidiert – Russland würde 20 Prozent des {ukrainischen} Territoriums behalten – und Putin müsste nicht für seine Kriegsverbrechen bezahlen.“

    America First

    Der von Trump als Nationaler Sicherheitsberater nominierte Michael Waltz hingegen schreibt auf X:

    „Keith hat sein Leben der Verteidigung unseres großartigen Landes gewidmet und ist entschlossen, den Krieg in der Ukraine zu einer friedlichen Lösung zu bringen.“

    Auch das rechtskonservative US-Medium Breitbart bewertet die Entscheidung Trumps positiv:

    „Kellogg ist einer der Architekten eines stramm konservativen Strategiekonzepts, das für die kommende Regierung eine nationale Sicherheitsagenda unter dem Motto ‚America First‘ vorsieht.“

    Das Portal gibt zu bedenken: „Das Weiße Haus hat der Ukraine seit Beginn des russischen Einmarschs im Februar 2022 Sicherheitshilfe im Wert von über 56 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt und rechnet damit, noch weitere Milliarden nach Kiew zu schicken, bevor Biden (…) sein Amt verlässt.“

    Trump habe dies kritisiert. „Der künftige republikanische Präsident sagte, er könne den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden. Diese Äußerungen lassen darauf schließen, dass er die Ukraine dazu drängen würde, die von Russland besetzten Gebiete aufzugeben“, so Breitbart.

    Was haben wir von Trump zu erwarten? Die Antwort finden Sie in unserer Dezember-Ausgabe mit dem Titelthema „Geheimplan für Deutschland“. Wahrheit statt Fake News! Hier bestellen.

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