995 Milliarden Euro! Auf diesen beängstigenden Höchststand sind die sogenannten Target-Forderungen der Deutschen Bundesbank gegenüber anderen europäischen Notenbanken gestiegen. Dafür ist in erster Linie die Banca d`Italia verantwortlich, deren Verbindlichkeiten mit 537 Milliarden Euro einen neuen Höchststand erreichten. In der aktuellen Juli-Ausgabe des COMPACT-Magazins können Sie neben dem Titelthema Kinderschänder: Die Netzwerke der Eliten auch lesen, wie der geplante EU-Wiederaufbaufonds als Instrument zur Ausplünderung Deutschlands dient.

     Der sogenannte Target-Saldo der Deutschen-Bundesbank ist im Zuge der Corona-Krise nochmals stark angestiegen und nun nur noch einen Hauch von der Marke von einer Billion Euro entfernt. Dabei handelt es sich um offene und unbesicherte Forderungen der Deutschen Bundesbank gegenüber anderen europäischen Notenbanken.

    Target-Salden: Explosion seit der Finanzkrise 2007

    Das Zahlungsverkehrssystem Target2 wurde dazu geschaffen, um Zentralbankgeld zwischen den verschiedenen Ländern des Euro-Raumes zu überweisen. Das am 16. November 1998 eingeführte Vorläufermodell war ursprünglich ein reines Überweisungssystem, das nur einer Handvoll Experten überhaupt bekannt war. Es wurde entwickelt, um bereits vorhandene nationale Systeme miteinander zu verbinden und so den bargeldlosen grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr zu vereinfachen.

    Seit dem Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007 stiegen die Forderungen der Deutschen Bundesbank gegenüber anderen europäischen Notenbanken immer stärker an, ohne dass nach einer gewissen Zeit der eigentlich fällige Saldenausgleich vorgenommen wurde. Die Target-Schuldner befanden und befinden sich fast ausschließlich im südeuropäischen Raum. Mit den Krediten der Bundesbank wird den dortigen Instituten die Möglichkeit gegeben, weiter Kredite an Unternehmen und Privatleute zu vergeben.

    „Jeder ist mit seinen Ersparnissen dabei, ob er es weiß oder nicht“

    Finanzwissenschaftler machen immer wieder darauf aufmerksam, dass es sich bei den Targetsalden um einen unbesicherten und unverzinsten Überziehungskredit handelt, den Deutschland an andere Länder vergibt. Deutschland besitzt dabei nicht einmal die Möglichkeit, diesen Dispo irgendwie einzugrenzen.

    Der Ökonom Hans-Werner Sinn stellte in seinem im Jahr 2012 erschienenen Buch Die Target-Falle – Gefahren für unser Geld und unsere Kinder zu dieser Problematik fest:

    Jeder ist mit seinen Ersparnissen dabei, ob er es weiß oder nicht. Seine Altersversorgung besteht heute zu nicht unerheblichen Teilen aus bloßen Ausgleichsforderungen der Bundesbank oder ‚Verrechnungsposten‛, wie die Bundesregierung sagt, die die Bundesbank niemals fällig stellen kann und die sich in Luft auflösen, sollte der Euro zerbrechen. In keinem Fall kämen die deutschen Bürger bei einem Konkurs der Target-Schuldner wieder an die Ressourcen heran, die sie selbst einmal an das Ausland verliehen hatten, um davon später im wohlverdienten Ruhestand zu leben.

    Der größte Target-Schuldner der Deutschen Bundesbank ist derzeit die italienische Notenbank mit Verbindlichkeiten von 537 Milliarden Euro. Immer wieder wird von EU-freundlichen Journalisten und Politikern betont, dass die hohen Forderungen der Bundesbank gegen die Zentralbank in Rom ja erst dann zum Problem für Deutschland würden, wenn Italien aus dem Euro-Raum austritt.

    Deutschland ist schon jetzt hochgradig erpressbar

    Das bedeutet dann aber auch, dass die deutsche Regierung schon jetzt hochgradig erpressbar ist. Schon bei den Verhandlungen zum sogenannten Wiederaufbaufonds hat sich Italien bislang auf ganzer Linie durchgesetzt. Das Land soll nach derzeitigem Stand den größten Batzen Geld – insgesamt 172 Milliarden Euro – aus dem geplanten, insgesamt 750 Milliarden Euro schweren Vehikel der Union erhalten, den größten Teil davon in Form nicht rückzahlbarer Pauschalzuschüsse in den Staatshaushalt (bitte nach der Werbung weiterlesen).

    Die EU-Schuldengemeinschaft kommt nun im Gewand des „Corona-Wiederaufbaufonds“ – und sie wird insbesondere für Deutschland desaströse Folgen haben. Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des COMPACT-Magazins den Artikel „Wir sollen zahlen“, in dem dargestellt wird, wie den Deutschen nun das Fell über die Ohren gezogen wird. Lesen Sie in der aktuellen Ausgabe auch unsere Titelgeschichte Kinderschänder: Die Netzwerke der Eliten, die jetzt schon für Furore und für neue Verkaufsrekorde sorgt. Zum Bestellen bitte hier oder auf das Banner unten klicken.

     

    Außenminister Luigi di Maio von den „Fünf Sternen“ hat schon angekündigt, das Geld für Steuersenkungen, und eben nicht – wie von der EU-Kommission suggeriert –, für volkswirtschaftliche Transformationsprojekte hin zu Innovation und Digitalisierung ausgeben zu wollen. Die Sieger bei diesem Spiel werden die italienischen Privathaushalte sein, die laut verschiedenen Studien ohnehin schon über ein vielfach höheres Privatvermögen als ihre deutschen Pendants verfügen.

    Wenn es eine deutsche Regierung in Zukunft einmal wagen sollte, diese durch und durch ungerechten Verhältnisse in Frage zu stellen, kann Rom immer mit einem Euro-Austritt drohen, der gleichzeitig bedeuten würde, dass die gigantischen Forderungspositionen der Bundesbank wertlos würden.

    Die Target-Salden sind also schon längst zu einem Mühlstein geworden, der die Euro-Länder aneinanderkettet. Mögliche Alternativen zum Euro-System wie eine Rückkehr zu nationalen Währungen sollen erst gar nicht auch nur in den Bereich des Denkbaren rücken.

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