Der Wirbel um das Krah-Interview mit dem italienischen Blatt La Repubblica hält bundesweit an. Doch was hat der AfD-Spitzenkandidat zur Europawahl überhaupt gesagt? Das lesen Sie untenstehend. Die neue COMPACT (Juni-Ausgabe) beweist, warum Krah „Agent des Volkes“ ist. Hier mehr erfahren.

    Die Bild treibt es mal wieder auf die Spitze, schreibt von einem „Skandalinterview“ oder von den „SS-Aussagen“ des Maximilian Krah. Er habe „Mitglieder der SS, Hitlers ‚Schutzstaffel‘, die u. a. für Terror, Folter und Mord in NS-Konzentrationslagern verantwortlichen waren“, verteidigt. Welch ein ausgemachter und verlogener Blödsinn! Auch andere Blätter verzapfen ähnlichen Unsinn. COMPACT liegt das komplette Interview im Wortlaut vor.

    „La Repubblica“: Die Seite mit dem Krah-Interview. Foto: Repro COMPACT

    Provozierende Frage

    Gleich zu Beginn des Gesprächs mit der italienischen Tageszeitung wird Krah gefragt: „Sie haben gesagt, die Deutschen sollten stolz auf ihre Vorfahren sein. Auch wenn es SS-Offiziere waren?“ Wahrscheinlich hätte er sich auf eine derart provozierende Frage gar nicht einlassen sollen. Hat er aber! Krah sagte nämlich, es käme darauf an, was sie getan hätten. Doch der Reporter ließ nicht locker: „Die SS-Leute waren Kriegsverbrecher.“

    Daraufhin sagte Krah Folgendes: „Man muss die Fehler individuell bewerten. Am Ende des Krieges gab es fast eine Million SS-Angehörige, auch Günter Grass war in der Waffen-SS. Die Verwandten meiner Frau waren Deutsche, die in Ungarn lebten. Sie hatten die Wahl, sich bei der ungarischen Armee oder bei der SS zu melden. Hätten sie sich als Deutsche zur ungarischen Armee gemeldet, so wussten sie aus dem Ersten Weltkrieg, wäre das ein Todesurteil gewesen.“

    Und weiter: „Unter den 900.000 SS-Leuten waren auch viele Bauern: Es gab sicherlich einen hohen Prozentsatz an Kriminellen, aber nicht alle waren kriminell. Ich werde nie sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war.“

    Eine solche Aussage hatten vor Krah schon bundesdeutsche Größen wie Adenauer oder Strauß getätigt. Dennoch wurden anschließend Kübel voll Dreck über dem AfD-Spitzenmann ausgeschüttet. Und auch die AfD-Bundesspitze um Weidel und Chrupalla war nicht bereit, sich schützend vor Krah zu stellen, obwohl gegen seine Aussage inhaltlich ganz und gar nichts einzuwenden ist.

    Übrigens: Im weiteren Verlauf des Gesprächs ging es in keiner Weise um Geschehnisse aus der Vergangenheit, sondern um Feministinnen, um das Verhältnis zu Russland, das Format Voice of Europa („Haben die Russen Ihnen Geld gegeben“? – „Niemals!“) und natürlich um China. Hier führte Krah aus:

    „Ich glaube, es gibt eine gewisse Phobie gegenüber China. Es geht hier um anderthalb Milliarden Menschen, und es gibt enorme wirtschaftliche Interessen. Ich lasse mich von diesen Mobbing-Kampagnen nicht einschüchtern.“

    Schließlich wurde Krah gefragt, warum die AfD bei jungen Menschen so beliebt sei. Seine Antwort: „Die jungen Leute wissen, dass ihre Zukunft anders aussieht als das, was ihnen ihre Lehrer und Eltern erzählen. Die Linke ist für junge Leute nicht attraktiv. In den 80er Jahren waren in Deutschland die Popper der letzte Schrei. Und sie waren unpolitisch, sie kleideten sich modisch, sie hörten ‚I like Chopin‘. Stattdessen bedeutet links zu sein heute, vegetarisch zu essen und ein nachhaltiges Fahrrad zu haben. Das ist nicht sehr cool. Wir sind cool.“

    Die Kampagnen gegen Maximilian Krah reißen nicht ab. Das COMPACT-Magazin verteidigt den AfD-Spitzenkandidaten in der druckfrischen Juni-Ausgabe im Rahmen des spektakulären Titelthemas „Agent des Volkes“. Seht lesenswert! Hier bestellen.

    17 Kommentare

    1. Gegen den "Volksagent" sprechen ganz andere Dinge als sein Spruch über die Führergarde.

    2. Es tut mir in der Seele weh, aber ich stelle fest: Die AfD wird uns nicht retten können! Sie lernen es einfach nicht! Ein linkes Stöckchen und schon springen und hüpfen sie, als gäbe es kein Morgen! Und ob Le Pen oder ob Le Pen nicht .. uninteressant .. es geht um Deutschland!

      In dieses Bild passt auch, dass die AfD in Coronazeiten die Menschen auf der Strasse im Stich liess. Ja – parlamentarisch sind sie eine Opposition – doch sie WOLLEN mit aller Konsequenz keine Bewegungspartei sein. Dabei wäre ein breiter Aufstand im Rahmen des GG längst überfällig.
      Man stelle sich nur mal vor, wenn sie damals August 2020 eine breite Protestbewegung organisiert hätten, eine Vorfeldorganisation, die Aktivisten (hier meine ich keine Terroristen) geschult und lanciert hätten .. wie breit und tief wäre heute die Unterstützung dieser Partei? Es gäbe kein Zittern um Prozentchen!
      Nein – ich fürchte, es muss irgendwann knallen, bevor sich in D noch was zum Guten wenden kann. Leider!!

      • diese Partei hat mit Abstand die allerdümmsten Funktionäre und geht jetzt zuversichtlich ihrem nahen Ende entgegen. Der nächste Bolzen wird wieder von Höcke gedreht, dann hoffentlich Ende Gelände.

    3. Ist klar, das für Italiener SS-Offiziere "Kriegsverbrecher " waren. Das muß Leuten so vorkommen, die mitten im Krieg die Seite wechseln. Warum mußte er denen überhaupt ein Interview geben ?

    4. Bert Brech am

      "Ein hoher Prozentsatz an Kriminellen"
      Woher weiß Krah das?
      Wenn auf deutschen Autobahnen morgen ein Tempolimit eingeführt würde, und ich bekäme für meine gestrige "freie Fahrt" einen Strafzettel, so entspräche das genau der Nürnberger Siegerjustiz.

      Dem "Abhörskandal" des Iwan nach zu urteilen gibt’s in der bestdeutschen Bundeswehr "einen hohen Prozentsatz an Kriminellen".

    5. Le Pen hat gezeigt, wie Deutschenfeindlich große Teile Westeuropas immer noch sind. Die AfD muss sich andere Partner suchen. Weidel und Chrupalla sind leider eine totale Enttäuschung. Soll letzterer doch wieder den Russen zum "Tag des Sieges" gratulieren. Das geht für ihn schon in Ordnung.

      • Spionageabwehr am

        @Dan
        Seien wir froh dass due Marinierte sich enttarnt hat
        Die Rasselbande kannnun keinen Schaden mehr anrichten

    6. Wilhelmine von Schlachtendorff am

      Es war unklug, nein, es war eigentlich bereits riegeldumm von Krah zum jetzigen Zeitpunkt so kurz vor der EU-Wahl überhaupt auf eine solche Frage zu antworten.

      Zwar hat Krah uneingeschränkt recht, doch war absehbar, dass seine Antwort brutalst möglich politisch-medial gegen die AfD und ihn missbraucht werden würde. Obwohl sich Krah unklug verhalten hat, müsste aber die ganze AfD wie EIN Mann hinter ihm stehen und insbesondere dieser anmaßenden Französin die Rote Karte zeigen!

      • Bert Brech am

        Das kommt davon, wenn man sich als Agnostiker in einem hysterischen demokrazi-Gottesstaat den Fragen der religiösen Fanatiker stellt.

        Der Gentleman genießt ein schnelles Pferd.

      • Ganz richtig, dieses Verhalten war maximalinkompetent. So ziemlich alle übrigen Befragten hätten entweder die offensichtlich journailleuse Aasgeierfrage entweder konsequent abgewimmelt, oder sich ohne Rücksicht auf Kompromisse klar positioniert.
        Aber sich nach über 10 Jahre Erfahrung mit der Quantitätsjournaille immer noch derart vorhersehbar wieder mal den Nasenring zum Zug durchs Schlammschlachtbad anlegen zu lassen ist Amateurmäßig fatal Dilettantisch, und das auch noch unmittelbar vor einer durchaus maßgebenden Wahl.
        Wagenknechter; Chruschtdämokraten und Maaßenbegeisterte werden sich freuen.

      • Spionageabwehr am

        @Wilhelmine
        Die Marinierte hat sich enttarnt und kann bei uns keinen Schaden mehr anrichten mit ihrer Rasselbande.

    7. I
      Zum besagten „Fall“ habe ich vorhin alle Kommentare in der „JF“ durchgelesen und ich muss sagen, dass ich ausser bei der „taz“ noch nie so eine Anhaeufung von dummen, linken Meinungen gelesen habe. So hat sich wieder einmal bestaetigt, dass in der Mainstream-Presse nicht mehr der Sinn einer Aussage eines AfD-Politikers zaehlt, sondern ob diese Aussage lediglich in einem oder mehreren Punkten durch das Linke Ideologieraster faellt. Schon bei Gaulands „Fliegenschiss“, von Storchs „Schiessbefehl“, Sellners „Wannsee 2.0“ bis zu Hoeckes „Deutschland fuer Alle“ waren, wie die „WELT“ bestaetigte, ganze Teams von „Journalisten‘ am Werk um die Aussagen in die vermeintliche Nazi-Ideologie zu verfrachten. So auch jetzt bei Krah. Das Krah momentan einen Fehler machte will ich nicht mehr beurteilen. Die Schuldbuckligen werden ihre dummen Maeuler, wie bei der „JF“ schon dazu aufreissen, aber wie immer es auch im Vorstand der AfD weitergeht und ob sich eine machtgeile Franzoesin nun den Platz an der Sonne mit der Nazikeule erobert hat ist scheissegal.

    8. II
      Diese franzoesisch dominierte EU wird nicht ueberleben, denn sie lebt von deutschem Geld. Und wenn deutsches Geld entzogen wird, dann ist auch die franzoesische Sonnenkoeniginnen-Marionette wieder weg vom Fenster. Was zaehlt ist einzig und alleine „unsere“ Ziele durch hartnaeckigen Zusammenhalt wahr zu machen. Alle „unsere“ Ziele duerfen nicht durch Wankelmut infrage gestellt werden. Deshalb AfD waehlen bis zum Umfallen. Ueberall und immer. Und wenn wir stark genug sind, dann entscheiden wir in der Basis was mit dem Vorstand geschieht. Haltet zusammen, dann wird auch dieser Sturm vorueber gehen.

    9. Die wenigen Funktionäre der AfD, die gegen Maximilian Krah auf Veranlassung außerparteilicher Einflussnahmen giften oder ihn gar im Stich lassen, scheinen leicht beeinflussbar zu sein. Wer leicht beeinflussbar ist, wird kaum konsequent die Interessen der Wähler vertreten können, sondern wird sich spätestens nach der Wahl wählerfeindlichen Diktaten unterwerfen. Es fehlt bei diesen innerparteilichen Krah-Kritikern die Qualifikation für eine parlamentarische Demokratie. Das kennt man zur Genüge von den Abgeordneten anderer Parteien. Soweit man noch an die parlamentarische Demokratie glaubt, kann man nur den Rücktritt der unbedachten parteiinternen Krah-Kritiker fordern und Maximilian Krah mehr denn je an die Spitze stellen.

      Bildungsbürgerliche Kompetenz auch in geschichtlichen Fragen ist besonders von AfD-Funktionären zu erwarten, wenn schon bei anderen Parteien Bildungsferne und Indoktrinierbarkeit überhand nehmen. Der Umgang mit Medien bedarf der Übung. Die Sensationsgier schlechter Medien sollte bekannt sein. Üblich ist es, ein Interview mit den Journalisten durchzuspielen, bevor Kamera und Mikrofon eingeschaltet werden.

    10. Zitat: „Rettung fremder Soldaten durch die SS und Schroeder
      Operation Market Garden Arnhem 1944
      1980 erhielt der ehemalige Kommandeur der 9. SS-Panzerdivision Obersturmbannführer Walter Harzer folgendes Dankschreiben:
      „Viele ehemalige britische Soldaten sind wegen Ihrer humanen Entscheidung, während des eher ungewöhnlichen Waffenstillstandes vom 24.09.1944, britische Verwundete in das Elisabeth-Krankenhaus in Arnheim bringen zu lassen, noch am Leben. Dafür danke ich Ihnen. Ich möchte Ihnen auch mitteilen, dass ich großen Respekt vor den Qualitäten Ihrer alten Division hatte und immer noch habe“ !
      Major General Robert Elliot “Roy Urquart“
      Bei der Schlacht um Arnheim erlitten britische und polnische Fallschirmjäger-Einheiten hohe Verluste. Zur Organisation der Versorgung der Verwundeten Fallschirmjäger, traf sich der Divisionsarzt der SS-Sanitätsabteilung 9, SS-Obersturmbannführer Dr. Egon Stalka, mit dem britischen Divisionsarzt. Die verwundeten Briten und Polen erhielten medizinische Behandlung und Versorgung durch SS- Sanitätsabteilungen.“
      Quelle:
      Luftlandeschlacht Arnheim 1944 – der letzte deutsche Sieg im Westen – A Bridge too far
      So viel zum Unterschied den Krah meinte.