Kurz nach der Bundestagswahl gibt es eine von der Staatsanwaltschaft Köln geleitete Razzia bei dem früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs. Bringt Sie die Wende für Armin Laschet?  Lesen Sie in der Oktober-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema „Die Horror-Wahl“ mehr über den tiefrot-grünen politischen Flächenbrand in Deutschland. Hier zu bestellen.

    Das Gerücht, dass Angela Merkel nicht nur Deutschland ruinieren wolle, sondern auch ihre eigene Partei zum Abriss freigegeben habe, geht schon länger um. Wenn es zutrifft, dann muss sich der Entschluss, „Nach mir die Sintflut“ in die CDU-Parteibüros einziehen zu lassen, naturgemäß gegen Ende der Amtszeit noch vertieft haben.

    Der Osten kostete Laschet den Sieg

    Sucht man hierzu nach Belegen, wird man ganz aktuell wieder einmal fündig. Es ist das Ergebnis der Bundestagswahl, das ganz gehörig aufs Konto der weiter amtierenden Schattenkanzlerin geht ‒ und ihrem Nachfolger als CDU-Chef nun das Leben schwer macht. Dass es dazu kam, lag am stellenweise katastrophalen Abschneiden der CDU im Osten.

    Und dieses Abschneiden hat einen Namen: Marco Wanderwitz, Beauftragter der Merkel-Regierung für die neuen Bundesländer. Seine Ernennung erfolgte im Februar 2020, auf Vorschlag der Bundeskanzlerin. Seitdem besteht sein Kernauftrag offenkundig darin, die Bewohner im Osten durchgehend zu beleidigen. Zum Dank dafür kürte ihn die sächsische CDU, wiederum dem Vernehmen nach auf Bitten der Kanzlerin, im April 2021 zu ihrem Spitzenkandidaten.

    Der Ausgang ist bekannt: Die CDU schmierte bei den Wahlen von Rügen bis zum Rennsteig nachhaltig ab, in Sachsen und Thüringen ist die AfD der Sieger, im schwach besiedelten Norden sind es die Sozialdemokraten. Die flöten gegangenen Stimmen kosteten Merkel-Nachfolger Laschet den klaren ersten Platz bei der Bundestagswahl.

    Das starke Abschneiden der AfD in den neuen Bundesländern kostete Armin Laschet den Wahlsieg. Foto: Bihlmayer Fotographie I | Shutterstock.com

    Warburg: Eine Bank mit Geschichte

    Dort thront nun, wenn auch denkbar knapp, Konkurrent Scholz, getragen von einer Woge der multimedial verbreiteten Sympathie. Die, auch das muss man einmal erwähnen, sich aufzutürmen begann, als der ansonsten völlig unfähige Sozialdemokrat als subalterner Hamburger Bürgermeister etlichen Enthüllungen zufolge einem ganz besonderen Unternehmen millionenschwere Räuberleitern baute.

    Die Rede ist von der Warburg-Bank, einem Unternehmen, das sich von der bolschewistischen Revolution über das bräunlich-zionistische „Reiseunternehmen“ Haavara bis hin zu mannigfaltigen Thinktank-Gründungen ‒ die Medien-Großloge Atlantikbrücke ist eine unter vielen ‒ gleich mehrfach in die Kategorie „Politik und Zeitgeschichte“ eintragen konnte.

    Wer an Strippenziehern über den gewählten Regierungen glaubt, kommt an dem hanseatischen Geldhaus, das seine wichtigere Dependence in New York unterhält, nicht vorbei. Scholzens Olaf scheint nun diesen Herrschaften im Cum-Ex-Skandal als Bürgermeister zu Diensten gewesen zu sein, knapp 176 Millionen Euro, die üblichen Peanuts also, an der Steuer vorbeizuschleusen.

    Das ist nun ein paar Jahre her. Die Chose wurde von den Medien zunächst tief gehängt und Scholz durfte aufsteigen. Welches Amt ein vermeintlicher Finanzwäscher bekommt, weiß man spätestens, seit Wolfgang Schäuble unter seinem Schreibtisch sechs-bis siebenstellige Summen von einem kanadischen Waffenlobbyisten in Empfang nahm: Er wurde Finanzminister. Danach ging’s noch eine Stufe höher: Kanzlerkandidat der SPD lautete nun der Titel.

    Kölner Staatsanwälte werden aktiv

    Es versteht sich von selbst, dass die Warburg-eigenen transatlantischen Medien (Laschets Superminister im Wartestand, Friedrich Merz präsidierte diesem Klub 10 Jahre lang) „ihren“ Kandidaten Scholz aufbauten. Die Leichen des Cum-Ex-Skandals, die Deutschlands roter Hoffnung das Leben hätten erschweren können, blieben einstweilen unangetastet. Und wurden, so wie es sich gehört, in den Keller entsorgt. Die Schleifspuren dorthin, auch die personellen, wurden parteiintern gesäubert.

    Einer, der auf diesem glatten Parkett stürzte, war der Sozialdemokrat Johannes Kahrs; der inoffizielle Parteibeauftragter für Wärme- und Jugendförderung verabschiedete sich ‒ für sesselklebende Politiker äußerst ungewöhnlich ‒ scheinbar freiwillig von allen gutbezahlten Ämtern, angeblich weil die Genossen ihm den Job des Wehrbeauftragten bei der Bundeswehr verweigerten.

    Das Amt ging an Eva Högl (SPD), die zuvor während einer todernsten Rede des damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz (zum Terroranschlag in Barcelona) im Hintergrund allerlei Schabernack trieb und ‒ anders als der im Ahrtal feixende Laschet ‒ von den Medien geschont wurde.

    Johannes Kahrs (SPD) im Bundestag. Foto: Screenshot Youtube

    Diese letzte Ungerechtigkeit, es ist eine von mehreren, mag den CDU-Kanzler im Wartestand nun aufgestellt haben, im Hamburger Cum-Ex-Augiasstall doch noch mal nach dem Rechten zu sehen.

    Da aus der rot verfilzten Hansestadt diesbezüglich kaum ein Vorgehen zu erwarten ist, nimmt sich jetzt die Staatsanwaltschaft Köln aus Laschets Homestate NRW des Falls an. Und da ein polizeiliches Durchsuchungskomitee bei Olaf Scholz in diesen Tagen etwas auffallend gewesen wäre, traf es einmal mehr ein altbekanntes Bauernopfer: Johannes Kahrs.

    Treffen mit Christian Olearius

    Der hatte sich als haushaltspolitischer Sprecher der SPD mehrfach mit dem Chef der Warburg-Bank, Christian Olearius (gegen den bereits strafrechtlich ermittelt wurde), getroffen und über den Cum-Ex-Fall gesprochen haben. Gleiches tat Scholz. Jetzt durchforstet Laschets NRW-Staatsanwaltschaft Kahrs‘ Wohn- und Geschäftsräume.

    Sie wird dort jede Menge junger Angestellter finden, denen Kahrs erst aus dem Mantel und anschließend in die Karriere verholfen hat. Wenn man die aus den Räumen raus hat, kann man an den eigentlichen Skandal: an die Akten. Das kann dann interessant werden ‒ und Scholz die Kanzlerschaft kosten.

    Deutschland gefangen in ewiger politischer Stagnation, nach der Bundestagswahl ist noch nicht einmal ausgeschlossen, dass der Wahlverlierer Laschet neuer Kanzler wird. Lesen Sie in der Oktober-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema „Die Horror-Wahl“  mehr über die Krise der parlamentarischen Demokratie in Deutschland. Die Ausgabe können Sie hier bestellen.

     

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