Es ist eine Machtdemonstration sondergleichen: Ein Urteil des Obersten Verwaltungsgerichtshofs der Türkei hat den Weg für eine Umwandlung des wichtigsten Gotteshauses der christlich-orthodoxen Welt, der Hagia Sophia, in eine Moschee freigemacht. Das erste muslimische Gebet soll dort nun schon am 24. Juli stattfinden – wenn sich Recep Tayyip Erdoğan die endgültige Umwidmung der einstigen Kirche nicht noch als großen Wahlkampfschlager für die Zeit vor dem kommenden Präsidentschaftsvotum aufspart. Lesen Sie in unserem COMPACT-Spezial Islam – Gefahr für Europa wie der aggressive Expansionismus des Islams das Abendland bedroht.

     Gestern brandete plötzlich Jubel auf dem Vorplatz der Hagia Sophia auf. Dann hörte man aus vielen Kehlen den Ruf Allahu akbar, „Gott ist groß“. Die Manifestationen der Freude wurden ausgelöst durch ein Gerichtsurteil, das den Weg zur Umwidmung der Hagia Sophia in eine Moschee freimacht.

    Eines der kühnsten Bauwerke der Menschheit

    Das Gotteshaus wurde zwischen 532 und 537 nach Christus auf Anweisung des römischen Kaisers Justinian, der als bedeutendster Herrscher der Spätantike gilt, errichtet und schöpfte alle technischen und baulichen Möglichkeiten der damaligen Zeit aus, weshalb sie als eine der kühnsten Konstruktionen aus Menschenhand gilt. Sie diente als Krönungskirche der byzantinischen Kaiser, bis sie nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 als Moschee genutzt wurde.

    Auf Anregung des ersten türkischen Präsidenten Kemal Atatürk wurde die Hagia Sophia auf Beschluss des türkischen Ministerrats am 24. November 1934 in ein Museum umgewandelt. Die nun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anstehende erneute Umwidmung zur Moschee ist deshalb auch ein deutlicher Hinweis darauf, wie gering das kemalistische Erbe in der heutigen Türkei noch geschätzt wird.

    Patriarch Bartholomäus „traurig und erschüttert“

    In der Türkei scheint es praktisch keine Kritik an dem Vorhaben Erdoğans zu geben. So berichtet David Engler, der Türkei-Korrespondent der Zeit davon, dass sich gestern gegenüber einem türkischen Fernsehreporter nicht ein einziger Passant auch nur kritisch zur bevorstehenden Umwidmung der Hagia Sophia geäußert haben soll.

    Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus der christlich-orthodoxen Weltkirchen, der bis heute seinen Sitz in Istanbul hat, zeigte sich in einer ersten Reaktion „traurig und erschüttert“ über das Gerichtsurteil. Er bezeichnete die Hagia Sophia als Begegnungsstätte zwischen Ost und West und warnte davor, „diese beiden Welten auseinanderbrechen“ zu lassen. Weiter äußerte er: „Anstatt uns zu vereinen, spaltet uns ein 1.500 Jahre altes Erbe.“ (nach der Werbung weiterlesen)

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    Bartholomäus ist innerhalb der christlich-orthodoxen Welt allerdings nicht unumstritten. Insbesondere sein 2018 getroffener Beschluss, der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche die sogenannte Autokephalie, also die Unabhängigkeit als eigenständige und auch weitgehend eigenverantwortliche nationale Teilkirche zuzugestehen, führte zu heftiger Kritik seitens der Russisch-Orthodoxen Kirche.

    Erdoğan setzt im Zweifel auf seinen islamistischen Kurs

    In der internationalen Presse wird schon seit längerem darüber spekuliert, dass es ganz im Sinne Erdoğans sei, wenn ein von seiner Gunst abhängiger Kirchenmann, der in der Türkei unter einer Vielzahl von Drohungen leben muss, in die Rolle eines „gesamtorthodox und ökumenisch zuständigen“ Geistlichen schlüpft, da dies das „internationale Ansehen“ und vor allem die „Einflussmöglichkeiten“ Ankaras stärke – so formulierte es zumindest die Südtiroler Zeitung Dolomiten.

    Mit der jüngsten türkischen Gerichtsentscheidung dürfte freilich auch das Ansehen von Bartholomäus einige Kratzer abbekommen. Im Zweifelsfall zeigt sich immer wieder aufs Neue, dass Erdoğan seinen islamistischen Kurs ohne Rücksicht auf Verluste beibehält. Es ist prinzipiell sogar denkbar, dass er die offizielle Umwidmung der Hagia Sophia noch bis in den nächsten Präsidentschaftswahlkampf hinausschiebt, um dann mit diesem sehr populären Thema bei den türkischen Wählern zu punkten. Denn während in der westlichen Welt nicht nur die Selbstaufgabe, sondern immer öfter auch die Zelebrierung eines autorassistischen Selbsthasses ganz oben auf der Tagesordnung stehen, präsentiert sich der Islam weiterhin als von allen Selbstzweifeln völlig unangetastete autoritäre und mitunter auch aggressive Kraft.

    Was wird aus den herrlichen Fresken?

    Erdoğan kann sich sicher sein, dass er keine spürbaren Reaktionen ‒ beispielsweise seitens der EU ‒ zu befürchten hätte, egal wie christenfeindlich sein politischer Kurs ausfällt. Das macht es ihm einfach, sein Doppelspiel zu betreiben, das darin besteht, eine angebliche Unterdrückung der Muslime in Europa lauthals zu beklagen und gleichzeitig die Rechte der ohnehin schon winzigen christlichen Gemeinden in der Türkei immer weiter zu beschneiden.

    Offen ist derzeit noch die Zukunft der wunderbaren christlichen Fresken, die den Innenraum der Hagia Sophia schmücken. Schlimmstenfalls werden sie wohl einfach zugeputzt, denn in der islamistischen Türkei Erdoğans ist rein gar nichts mehr undenkbar.

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