Sie sorgen dafür, dass man am Menschen nicht verzweifelt. Dabei spielt es kaum eine Rolle, welcher Partei sie entstammen. Sie sind die Minderheit, die sich nicht zu Zeitgeist-Papageien erniedrigt: Neben Boris Palmer (Grüne) beweist vor allem Sahra Wagenknecht /Linkspartei), dass sie den Mut besitzt, sich des eigenen Verstandes zu bedienen – auch in Bezug auf „alternativlose“ Corona-Politik.

    Während Politiker und Medien in den vergangenen Wochen kritiklos strammstanden vor der Regierung und ihren Hofvirologen, zeigt Sahra Wagenknecht gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass sie die Zweifel der Bürger an deren Wissenschaftlichkeit teilweise nachvollziehen könne: „Das größte Problem ist, dass der Staat zu stark unter dem Einfluss bestimmter wirtschaftlicher Interessengruppen steht“. Das aber „ist mit Demokratie und gemeinwohlorientierter Entscheidungsfindung nicht vereinbar.“

    Unbefangen spricht sie aus, was im Mainstream als pure Blasphemie verfolgt würde: „Wir brauchen zum Beispiel mehr unabhängige öffentliche Forschung. Dass viele Menschen Wissenschaftlern nicht mehr trauen, hängt ja auch damit zusammen, dass die Forschung zunehmend von Geldern der Industrie finanziert wird. Angebliche Experten entpuppen sich dann schnell als Lobbyisten.“ Universitäts-Professoren seien des Renommees willen auf Drittmittel angewiesen, aber „hinter den Drittmitteln stehen kommerzielle Interessen“.

    Das gehe soweit, dass „selbst Mediziner des Robert-Koch-Instituts in Beratergremien von Pharma-Konzernen sitzen oder ihre Projekte von der Pharmabranche bezahlen lassen. Wenn der Staat seine Gelder kürzt, gehen die Privaten rein. Aber das erzeugt Abhängigkeiten.“ Da vermischen sich Notwendigkeit bzw. wissenschaftliche Objektivität allzu schnell mit kommerziellen Interessen. Dabei neigt die 50jährige Wagenknecht selber zur Vorsicht gegenüber dem Virus: „Ich gehöre eher zu den Ängstlicheren, auch, weil mein Mann altersbedingt zur Risikogruppe gehört. Ich versuche, vorsichtig zu sein, ohne mich verrückt zu machen.“

    Was die Bürgerproteste betrifft, widerspricht Wagenknecht der Nazifizierung durch Mainstream-Medien: Die Teilnehmer seien. „ja sehr unterschiedlich“: „Da muss man differenzieren und darf nicht pauschal alle Demonstranten in die Nazi-Ecke stellen oder als Verschwörungstheoretiker beschimpfen.“ Ein weiterer Kritikpunkt der Politikerin: die soziale Unausgewogenheit der Rettungspakete: „Viele Solo-Selbständige und Freiberufler bekommen gar nichts, während große Unternehmen teilweise immense Summen erhalten, darunter solche, die das Geld gar nicht brauchen.“ Als sinnvoll verteidigt Wagenknecht das Vorhaben von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), den Familien pro Kind eine Pauschale von 300 Euro zu zahlen: „Denn es hilft Familien mit Kindern, die wegen der Schließung von Schulen und Kitas besonders große Lasten tragen.“

    Wer ist Sahra Wagenknecht? Eine der beliebtesten und umstrittensten deutschen Politikerinnen, ein politischer Popstar, dauerpräsent in den Medien, eloquent in Talkshows und dennoch umgeben von einer Aura der Unnahbarkeit. Doch warum ist eine hochbegabte Theoretikerin und promovierte Volkswirtin, die sich selbst das Lesen beigebracht und Goethe und die klassischen Philosophen für sich erobert hat, eigentlich Politikerin geworden? Biograf Christian Schneider hat sich in intensiven Gesprächen mit ihr und ihren Weggefährten ein Bild gemacht. – Für mehr Infos und Bestellung auf das untere Banner klicken:

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