Eine neue geopolitische Struktur: Die Weltgesundheitsorganisation, der Multimilliardär Bill Gates und angeschlossene Lobbygruppen, sogenannte Nichtregierungsorganisationen, sind in der Corona-Krise zum globalen Machtzentrum geworden. Ihnen gegenüber steht das hinter Donald Trump versammelte Großkapital. Es folgt ein Auszug aus dem Gesprächsprotokoll, das Sie in COMPACT 05/2020 vollständig lesen können.

    _ Eva Herman und Andreas Popp im Gepräch

    Vorbemerkung: Bill Gates, mit 80 Milliarden Dollar Privatvermögen einer der reichsten Männer des Planeten, ist der Big Player in der Corona-Krise. Seine Stiftung hat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit der Jahrtausendwende 2,5 Milliarden Dollar gespendet und stieg damit nach der US-Regierung zu deren bisher größten Geldgeber auf. Am 12. April bot ihm die Tagesschau eine Plattform – ein beinahe zehnminütiges Interview. Auszüge: «Wir werden den zu entwickelnden Impfstoff letztlich sieben Milliarden Menschen verabreichen, da können wir uns keine Probleme mit bedrohlichen Nebenwirkungen leisten. (…) Zu der Normalität vor Corona werden wir erst dann zurückkehren können, wenn wir entweder ein Wundermittel gefunden (…) oder wenn wir einen Impfstoff entwickelt haben.»

    «Der heimliche WHO-Chef heißt Bill Gates». Die Zeit

    Eva Herman: Donald Trump hat ja schon vor drei, vier Wochen vor der Presse gesagt, es gibt ein altes Malariamittel, Chloroquin, das mit einigen anderen Zusätzen ein wirkungsvolles Mittel gegen Covid-19 sein soll. Trump sprach wörtlich davon, dass ein Infizierter und auch Erkrankter innerhalb von sechs Tagen mit diesem Mittel geheilt sein kann. Und es gibt jetzt zig verschiedene große Unternehmen, die Dosen davon zu Millionen kostenlos an die Regierung und die Krankenhäuser abgeben wollen. Trump hat verfügt, dass die Kliniken diesen Stoff bekommen, um die Leute damit zu behandeln. Das heißt, es gibt eine Art Kopf-an-Kopf-Rennen: Schafft es Bill Gates noch mit seinem Mittel, die Welt durchzuimpfen, bevor andere schneller sind?

    Andreas Popp: Der Kampf ist auch zwischen den Konzernen ausgebrochen. Offenbar gibt es eine riesengroße Menge an Konzernchefs, die alle an der Seite Trumps stehen. Und eine kleine Gruppe will das verhindern. Ich glaube, sie sind in einer dramatischen Minderheit, aber sie haben den Vorteil der großen Munition. Kapital ist eine große Munition.

    Will die Menschheit impfen: WHO-Finanzier Bill Gates. Foto: picture alliance / REUTERS

    Eva Herman: Man kann nicht mehr pauschal sagen, dass Trump gegen den Deep State kämpft. Es sind zu viele verschiedene Interessengruppen. Es gibt nicht nur noch eine Fraktion der Pharmaindustrie, sondern verschiedene Interessengruppen innerhalb der Industrie.

    Popp: Die Kämpfe finden oberhalb der Ebene von Politik und Industrie und der Kapitalsammelbecken statt.

    Elsässer: Wir hatten das auch in der Klimadebatte. Mächtige Teile der Hochfinanz führen einen Krieg gegen die Realökonomie: Sie wollen die Industrie abwracken, zunächst mit den Mitteln der Klima-Demagogie und jetzt mit den Mitteln der Corona-Demagogie, und dann wollen diese mächtigen Finanzkreise wie Aasgeier die Reste der Realökonomie günstig aufkaufen. Und deshalb wundert mich auch nicht, dass die großen Konzernbosse sich mit Trump gegen die Aasgeier und Heuschrecken verbünden.

    Was mir Sorge macht, ist die Kontrolle von Bill Gates über die WHO. Der Normalbürger denkt ja, die ist unparteiisch, eine Unterorganisation der UNO. Aber wir haben einen schönen Artikel aus der ansonsten sehr mainstreamigen Wochenzeitschrift Die Zeit aus dem Jahr 2017, bei dem die Überschrift hieß: «Der heimliche WHO-Chef heißt Bill Gates» – weil er nämlich deren größter privater Geldgeber ist. Darüber hat er die früher unparteiische Organisation gekauft, und die kann dann mit nationalen Gesundheitsbehörden oder eben in Berlin mit Drosten lukrative Kooperationen aufbauen. So werden Netzwerke gesponnen, mit denen sich dann durchaus Realpolitik machen lässt – an allen Institutionen vorbei.

    Bewaffnete Trump-Anhänger protestieren in Michigan gegen die Lockdown-Regeln der Gouverneurin Whitmer. Foto: picture alliance/AP Photo

    Herman: Es ist ja wahrscheinlich kein Zufall, dass die NGOs eben Nichtregierungsorganisationen heißen, weil man glauben machen möchte, dass sie nicht regieren. Aber die Realität zeigt ein völlig anderes Bild, etwa beim UN-Migrationspakt. Der ist auch in der UNO von Nichtregierungsorganisationen durchgesetzt worden – und wir sehen, er wird umgesetzt.

    Elsässer: Was ich nicht verstehe, ist: Warum macht die Volksrepublik China diese WHO-Politik mit? Die wollen ja eigentlich auch nicht untergehen in der One World… (Ende des Auszugs)

    Das vollständige Gesprächsprotokoll lesen Sie auf Digital+ oder in der aktuellen Printausgabe COMPACT 05/2020 – hier bestellen

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