Die Herkunft des Wortes Ostern ist nicht eindeutig. Viele meinen, dass er sich von einer germanischen Göttin namens Ostara ableitet, doch das ist umstritten. Weiterführend: Unsere Sonderausgabe Mythisches Deutschland die man hier bestellen kann.

    In den meisten europäischen Sprachen ist der Ursprung des Namens für das Osterfest eindeutig: Ob französisch „Paques“, italienisch „Pasqua“, schwedisch „Paskdagen“ oder niederländisch „Pasen“: Alle diese Bezeichnungen leiten sich vom jüdischen „Pessach“ ab, dem Fest, an dessen Vorabend sich der Bibel nach die Kreuzigung Jesu ereignete. Woher aber kommt der Name „Ostern“?

    Die Annahme, dass eine germanische Frühlingsgöttin „Ostara“ die Namensgeberin für das christliche Osterfest in Deutschland und England (Angelsachsen) gewesen könnte, geht auf den englischen Kirchenhistoriker Beda Venerabilis (673–735) zurück, der in seiner Streitschrift zur Terminierung des Osterfestes, das immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond stattfindet, den Namen „Eostre“ für die germanische Frühlingsgöttin erwähnt:

    „Der Eosturmonat, heute Passahmonat bezeichnet, war früher benannt nach einer ihrer Göttinnen, welche ,Eostre‘ genannt wurde, zu deren Ehren Feste in diesem Monat gefeiert wurden.“

    Die Existenz dieser Göttin wird von vielen Wissenschaftlern bezweifelt, es gibt auch keine weiteren Nachweise. Es ist auch nicht wahrscheinlich, dass der Name „Ostara“ eine andere Form für die germanische Göttin Frigg oder Freya war. Jacob Grimm (1785–1863) griff in seinem Handbuch der Mythologie die Idee der Göttin Ostara auf und sorgte für eine weite Verbreitung, da er sie für einen Bestandteil der deutschen Kultur hielt. Er zieht auch Eginhard heran, der die alte Bezeichnung „Ôstârmanoth“ für den Monat April erwähnt!

    Im Deutschen und auch im Englischen ist die Herkunft des Wortes Ostern oder Easter keineswegs so eindeutig. Einige vermuten einen Zusammenhang zum Osten, der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs. Die Bibel erzählt beispielsweise, dass das leere Grab Jesu „früh am Morgen, als eben die Sonne aufging“ entdeckt wurde. Deshalb wurde die Morgenröte im frühen Christentum zum Symbol der Auferstehung und des Neuanfangs. Viele neue Christen ließen sich „bei Sonnenaufgang“ am Ostermorgen – althochdeutsch zu den ostarun – taufen. Dieser Brauch hat sich bis heute erhalten: In der Osternacht und in den Gottesdiensten am Ostermorgen finden auch heute noch regelmäßig Taufen statt.


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    Andere, wie der Deutsche Sprachforscher Jürgen Udolph, verknüpfen den Namen eher mit dem nordgermanischen Begriff „austr“ – begießen. Demnach war es auch in vorchristlicher Zeit in Nordeuropa üblich, die Neugeborenen mit Wasser zu beträufeln und so zu segnen. Im Christentum wurde die Bezeichnung dafür übernommen, weil die Taufe auch ein zentraler Teil vieler christlicher Osterfeiern war. Diese These ist allerdings umstritten, da die vorchristliche Taufe nur in Skandinavien verbreitet war und zudem im Althochdeutschen für die Taufe eher das Wort „toufan“ verwendet wurde.

    Die Frühlingsgöttin Ostara dürfte daher zum Volksglauben gehören und wurde in der Zeit der Romantik von Jacob Grimm aufgrund der Schrift von Beda Venerabilis als charmantes germanisches Frühlingssymbol aufgegriffen.

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