Der größte Energieversorger Österreichs, der immer noch weithin als sozialdemokratisches Vorzeigeunternehmen gilt, könnte in die Pleite rutschen. Bürger gegen grüne Great Reset-Politik: COMPACT 9/2022 mit dem Titelthema „Heißer Herbst – Warum die Regierung Angst vor dem Volk hat“: HIER bestellen.

    _von Elmar Forster

    Wie prekär die Lage ist, erkennt man an der umgekehrt proportionalen Presseberichterstattung der österreichischen Medien über einen ihrer besten Sponsoren, das rote Wien: Die größte Boulevardzeitung, Die Krone, nahm die vormitternächtliche Schlagzeile („Paukenschlag! Wien Energie in finanzieller Notlage.“) für die heutige Morgenausgabe lieber gleich wieder aus dem Programm. – Offensichtlich hat das Blatt die jähzornig verklausulierte Zensuraufforderung des roten Wiener Energieunternehmens gleich verstanden:

    „Aufgrund aktueller Medienberichte: Nein, Wien Energie ist nicht insolvent/pleite.” (Wien Energie auf Twitter)

    „Finanzielle Turbulenzen“

    In diesem Sinne sprach dann auch der links-liberale Standard davon, dass „Wien Energie laut (!) Finanzminister ‚dringend finanzielle Unterstützung‘ “ brauche, ganz die Opferrolle des roten einstigen Paradeunternehmens hervorhebend:

    „Wegen stark steigender Strompreise steht das Unternehmen vor finanziellen Schwierigkeiten. Zahlungsunfähig will man aber nicht sein.“

    Der öffentlich-rechtliche Staatssender ORF griff  wie üblich in solchen Fällen tief in Beschwichtigungsrhetorik und sprach euphemistisch von „finanziellen Turbulenzen“ der Wien Energie. Und auch das Boulevardmedium OE24 wagte das Unaussprechliche nur mittels Zitat des österreichischen Finanzministers, Magnus Brunner (ÖVP), indirekt auszusprechen:

    „Wien Energie braucht dringend finanzielle Unterstützung.“

    „Ernste Mienen“

    Denn selbst die gesamte österreichische Bundesregierung ließ die äußerst prekäre Lage des Wiener Energieanbieters (mit 2 Millionen Kunden) sozusagen erst tröpfchenlweise „am Rande des Treffens zwischen Regierung und der E‑Wirtschaft im Bundeskanzleramt“ (ORF) durchsickern. So hatte etwa der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (OVP) mit folgendem Umstand für Verwunderung gesorgt: Dass er „kurzfristig zum Stromgipfel bat“, um dann das Unausweichliche wie eine heiße Kartoffel weitergebend anzusprechen: Dass nämlich  die Wien-Energie „an der Kippe“ (OE24) stehe. Das war nämlich der wahre Grund für die spontane Krisensitzung zum Thema Energiesicherheit am Sonntagabend…

    Der neue Kanzler: Karl Nehammer, zuvor Innenminister, gilt als Parteipanzer der ÖVP. Mit der drohenden Insolvenz von Wien Energie könnte er auch auf Bundesebene ein Problem bekommen. Foto: imago images/SEPA.Media

    Bände sprachen dann auch die „ernsten Mienen“ (OE24) der anwesenden Krisen-Bewältiger, Bundeskanzler Nehammer (ÖVP), Energieministerin  Gewessler (Grüne), Wirtschaftsminister  Kocher (ÖVP), Finanzminister  Brunner (ÖVP), Grünen-Klubobfrau Maurer sowie Vertreter der Energieversorger. Entlarvendes Detail am Rande: Der für die Wien Energie zuständige Wiener Finanzstadtrat Peter Hanke nahm vorsichtshalber an dem Treffen gar nicht mehr teil.

    Desaster für das rote Wien

    Fehlen doch der stadteigenen Wien Energie Garantien in der Höhe von 1,77 Milliarden Euro. Ohne die kann sie aber nicht mehr auf den Energiebörsen einkaufen. Finanzminister Brunner bestätigte dann die „Notlage“, was das rote Energieunternehmen lieber nicht als Teufel an die Wand malen will:

    „Aufgrund aktueller Medienberichte: Nein, Wien Energie ist nicht insolvent/pleite.” (Wien Energie auf Twitter)

    Alles ist natürlich auch ein Informations-Desaster – im Stile eines Gassenhauers auf jedem Rhetorik-seminar: „Denken Sie jetzt alle nicht an einen roten Elefanten !“ – Nachfrage: „Ist es Ihnen gelungen? Nein!“ Der gleich wieder eine Fortsetzung erlangte: Andere Landesenergieversorger wären laut  Finanzminister derzeit nicht in finanziellen Schwierigkeiten. Finanzminister Magnus Brunner(ÖVP)  äußerte dazu:

    „Momentan ist es so, dass es nur um die Wien Energie geht“ (Magnus Brunner im ORF in der Sendung ZIB 2)

    Wohlweislich darauf vergessend, dass der Pleitegeier schon längst auf andere österreichische Energieanbietern gelandet ist: Bisher hatte es zwar „nur“ kleine Diskontfirmen (die in den vergangenen Jahren mit günstigen Tarifen geworben haben) getroffen. Jetzt aber stehen sie vor der Pleite.

    So etwa der Linzer Anbieter schlaustrom, der seinen Kunden per Mail die Betriebseinstellung bekannt geben musste. Dies gilt per Ende Oktober: „Bitte suchen Sie sich umgehend einen neuen Lieferanten“ – wie es laut oe24 lapidar hieß. In die Insolvenz stolperte so auch das  McStrom-Unternehmen. Teils werden Energiekunden einfach gekündigt, obwohl sie eine aufrechte Preisgarantie haben. Dies betrifft Energieanbieter wie Maxenergy, Enstroga, TopEnergy und Grünwelt.

    Die Zentrale des Versorgers Uniper in Düsseldorf. Die Gas-Umlage soll unter anderem auch die Kosten der Vertstaatlichung dieses Unternehmens auffangen, welche ohne die Russland-Sanktionen gar nicht nötig geworden wäre. Droht in Österreich durch die mögliche Zahlungsunfähigkeit von Wien Energie nun ein ähnliches Szenario? Foto: nitpicker I Shutterstock.com.

    Und zwar am Gemeinderat vorbei – mittels einer milliardenschweren Garantie in den letzten Wochen. Nun sind aber Wiens finanzielle Grenzen überschritten, was de facto einer Pleite entspricht. Untergangs-optimistisch zeigt man sich innerhalb des roten Energieunternehmens aber trotzdem: Dass nämlich der Bund, also die Republik Österreich, einspringen möge: Dann nämlich kämen ja auch wieder „die Sicherheiten zurück, sobald die Handelsgeschäfte abgewickelt wurden.“ (Wien Energie auf Twitter) – Eine typisch österreichische Einstellung aus der Zeit der Siebziger-Jahre zu Zeiten des Kreisky-Systems, wonach der Staat eine ewig fette Milchkuh wäre.

    Der Great Reset frisst seine Kinder

    Gründe für die De-facto-Pleite gibt es viele. Und die unangenehme Antwort:  Etwa die exorbitanten Preissteigungen, seit einem Jahr um mehr als 1000 Prozent durch das sogenannte Merit-Order-System: Denn nach diesem geben Gaskraftwerke am Strommarkt in der Regel den Preis vor. Und der Strompreis ist automatisch daran gekoppelt. Und die Gasdpreisexplosion hängt direkt mit dem Ukrainekrieg und dem damit verbundenen Gasembargo der westlichen EU-Kriegstreiber-Regierungen zusammen – mit Ausnahme Ungarns.

    Zu einer Reform dieses Systems konnten sich die derzeitig im Amt befindlichen EU-System-Regierungen aber nicht durchringen – zum Schaden des Volkes. So ist bisher ein europaweiter Strom- und Ölpreisdeckel – aus Rücksicht auf die Profitinteressen der Energiekonzerne gescheitert. Deswegen „kann sich die E‑Wirtschaft nicht für eine Übergewinnsteuer erwärmen“ – wie die Krone euphemistisch flankiert. Und selbst die beiden österreichischen Arbeitnehmer-Organisationen, die Arbeiterkammer und der Gewerkschaftsbund (ÖGB) beließen es bisher bei Kampf-Rhetorik-Forderungen nach einer Sondersteuer: Sie würden nämlich gerne jährlich  1,5 bis 2,2 Milliarden Euro zur Finanzierung von Anti-Teuerungs-Maßnahmen lukrieren.

    Und dann waren da auch noch die sogenannten Future-Spotgeschäfte mit denen man sich verspekuliert hat: Denn innerhalb der letzten zwei Monate haben sich die Kosten für diese Spotdeals um den Faktor 20 verteuert, nämlich von 50 Euro pro MWH auf 1000 Euro.

    Dieser Text wurde im Rahmen der Europäischen Medienkooperation von Unser Mitteleuropa übernommen. Überschrift und Illustrationen wurden von unserer Redaktion eingefügt.

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    18 Kommentare

    1. Guten Tag,

      danke für diesen interessanten Artikel. Da das Energieunternehmen angeblich 2 Mio. Kunden hat (20 % der Bevölkerung Österreichs), wird es natürlich mit Steuergeldern „gerettet“ werden. Deshalb nähert sich auch Österreich immer mehr dem Sozialismus, denn während die Marktkräfte bei den kleinen wirken und sie vom Markt verschwinden, werden die marktbeherrschenden Anbieter unterstützt. Nach den Banken in 2008 wird nun die nächste Branche kollektiviert.

      Für die Verbraucher wird das ein teurer Spaß, denn die um ein Vielfaches gestiegenen Energiepreise werden natürlich auch über den Umweg von Subventionen in Höhe von unzähligen Milliarden dem Bürger in Rechnung gestellt.

      Die Wohlstandsverluste materialisieren sich nun zusehends. Auch Österreich wird deutlich ärmer werden.

      Viele Grüsse

      HvH

    2. Mao in Yünnan am

      Wer Angst vor Impfungen hat , hält es natürlich auch für möglich, daß die "da oben" Angst vor "Volksaufständen" haben. Kann sein, wenn die ein Nervenkostüm wie die Impfphobiker haben.

      • Amerika First am

        Angst vor Impfungen können ja nur die haben, die ihre eigene nicht kategorisch ausschließen.
        Somit sogar eine pseudophobie.

    3. Strompreise sind deshalb so hoch, weil diese an Gas – und auch Ölpreis gekoppelt sind. Dazu kommt noch das Merit-Order-Prinzip.

      Windkraft und Solaranlagen, die angeblich preiswerter Strom anbieten können, kommen bei der Preisfindung nicht zum Zuge. Die kommen zwar bei der Nachfrage zuerst zum Zuge, aber das teuerste und zuletzt zugeschaltete Kraftwerk bestimmt den Strompreis. Derzeit bestimmt der Gaspreis über den von Gaskraftwerken produzierte Strom den Strompreis. Dieses ist eigentlich auch ein Argument, die Atomkraftwerke am Netz zu lassen, so dass wir nicht noch mehr in die Gasabhängigkeit geraten.

      Bereits haben zahllose Politiker versprochen, Strom, Gas – und Ölpreis zu entkoppeln. Zuletzt war es der Robääät. Aber passiert ist bisher nüscht. Vielleicht schafft er es noch während seiner Amtszeit.

    4. Schulden sind seit Urzeiten eine verhängnisvolle Krankheit. Am dümmsten sind Konsumschulden: lebenslängliche Zinsknechtschaft garantiert.

    5. Das kann aber kein Zufall sein oder?! In der Buntrepublik Österreich wird zufälligerweise auch Deutsch gesprochen und es gibt zufällig rot und grüne Politiker wie bei uns. Nein es ist kein Zufall was bei uns passiert kommt irgendwie auch in die Ostmark, das hat sich mal immer irgendwie in der Vergangenheit bewiesen. Ja es gibt noch genug alte weiße Europäer mit deutschen Wurzeln und vernünftigen Ansichten und diese sind bestimmt dem Great-Reset der Machtpyramide ein Dorn im Auge. Jetzt will man auch in der Alpenrepublik auf Kindergartenniveau krampfhaft nachhelfen, aber da werden kräftiger die Leute auf der Straße protestieren als bei dem C19-Märchen mit Zwangsimpfung. Die ganzen Sternchengelenkten Machthaber gucken sich noch um. mfg

      • schwarz und grün. Kommt aber auf dasselbe raus. An die Verbraucher in D und Ö: Zahlt nachträgliche Preiserhöhungen nicht! Sollen doch Uniper und Kommunistische Energie Wien pleite gehen. Immer noch besser als wenn wie pleite oder gar verschuldet sind. Die, die noch zahlen könnten und so dumm sind, das auch zu tun, gucken am Ende in die Röhre. Bis die Zwangsvollstreckungsandrohung kommt sind die marktuntauglichen Schadfirmen längst über den Jordan

        Man sollte auch mal über einen Grundsteuerboykott nachdenken. Die Städte, die jedes Unrecht mitgemacht haben, zum Quietschen bringen.

    6. Friedenseiche am

      Über Hundertwasser können viele berichten aber 130 steht über allem ;-(

    7. Willi Kuchling am

      Zitat: „Teils werden Energiekunden einfach gekündigt, obwohl sie eine aufrechte Preisgarantie haben.“

      Seht ihr wie das geht, mit den billigen Fixzinsen, welche Bankinstitute garantiert haben?
      Die werden jetzt auch bald Pleite gehen. Eine andere Bank kauft dann die Kredite und fordert dann „etwas mehr“ vom Schuldsklaven.
      Spannende Zeiten, und frohes Wählen gehen. Dann wird’s bestimmt besser…

    8. Du nix lesen machen?
      "sozialdemokratisches Vorzeigeunternehmen"

      Die Wiener haben vorbildlich Russengasgeschäftler gewählt, Freundschaft mit Russland unterstützt!

    9. Die "Green City Energy AG" in München hat bereits Pleite gemacht. Die Insolvenzverfahren laufen, die geretteten Vögel und Bienen dürfen sich wieder freuen und befreit singen und summen.

      Was sagen Fachleute zur indizierten giftgrünen Klimapsychose?
      https://eike-klima-energie.eu/die-mission/grundsatzpapier-klima/

    10. Amerika First am

      Alles nur eine Folge Putins Wirtschaftskrieg gegen uns. Künstliche Verknappung unter eigens initiierten Vorwand. Wer nicht intelligent gegensteuert muss halt verarmen.

      Zu keiner Zeit wurde zu 100% billiges Russengas bezogen. Trotzdem hatten alle Endverbraucher annähernd den gleichen Gaspreis. Sofern sich die Russengasgeschäftler nicht über Gebühr bereichert haben, müssen alle anderen Gasexporteure ja gigantischen Verluste eingefahren haben, wenn sie zum gleichen Endverbraucherpreis anbieten mussten.
      Auffällig, dass egal wo, immer die Genossen Flasche Bier ihre Fingerchen drin haben.
      Sonst sind einige doch auch ganz schnell mit Parolen a la "Wer hat uns verraten", hier aber liefs genau umgekehrt, oder?
      Mein Tip für alle Putinfreunde: "Merkel muss wieder her", oder künftig zumindest russlandgasfreundliche SPD wählen, vllt. machts Schröder ja nochmal und dann wird alles wieder gut!

      • jeder hasst die Antifa am

        Wirtschaftskrieg von Putin, wieder mal Fakten verdreht wer hat denn den Wirtschaftkrieg gegen Putin angezettelt und Lenchen Bockmist schnatterte noch großmäulig das wir auf Russengas und Öl sofort verzichten können,um sich dann beschweren wenn die Russen nicht liefern, grüne Logik.

        • Amerika First am

          neulichst habt ihr noch behauptet, dass putin nur technische probleme hat. (turbine). behauptet der sogar selber. wartung wartung wartung…

          entscheidet euch gefälligst mal für eine konsistente version eures traums, alles andere verwirrt nur.

    11. Das haben sich die Wiener redlich verdient!
      Wer Jahre lang nur die ganze korrupte Baggage wählt, dem ist nicht zu helfen!

      • Andor, der Zyniker am

        Glaubt asisi1 immer noch, dass Wahlen etwas bewirken?
        Im politischen Schmierentheater werden immer die gleichen
        Rollen gespielt, nur die Schauspieler wechseln.