Der Medizinerin und Corona-Kritikerin Dr. Konstantina Rösch wurde mit sofortiger Wirkung die Berechtigung zur Ausübung ihres Berufes in Österreich entzogen. Im Januar hatte die Ärztin eine Praxis im südsteirischen Leibnitz eröffnet, nachdem sie vom Landeskrankenhauses in Graz entlassen worden war. Ein ausführliches Porträt der mutigen Frau finden Sie in COMPACT-Spezial Die Querdenker – Liebe und Revolution, das hier zu bestellen ist.

    Österreich hat sich zu einem Hotspot der Corona-Proteste im deutschsprachigen Raum entwickelt: Zehntausende demonstrierten in den vergangenen Wochen in Wien, Innsbruck und anderen Städten gegen Dauer-Lockdown, Freiheitsberaubung und Grundrechtseinschränkungen. Vermutlich auch deshalb geht das Kurz-Regime gegen Kritiker der Maßnahmen nun mit besonderer Härte vor. Nun hat es mit der steirischen Ärztin Konstantina Rösch eine der bekanntesten Querdenkerinnen in der Alpenrepublik erwischt.

    Wie gestern bekannt wurde, hat Konstantina Rösch ein Schreiben der Ärztekammer zugestellt bekommen, mit dem ihr die ärztliche Zulassung für Österreich entzogen wurde. Eine konkrete Begründung wird laut Rösch in dem Brief nicht genannt. Der Lebensgefährte der Medizinerin, Rechtsanwalt Dr. Roman Schiessler, kündigte sofortigen Einspruch vor dem Verwaltungsgerichtshof an. Die Zeitung Wochenblick schreibt: „Die freie Meinungsäußerung der bekannten Medizinerin war schon seit längerem vielen Corona-Fanatikern ein Dorn im Auge. Wahrscheinlich störten ihre fachlich fundierten Aussagen die guten Geschäfte mit der angeblichen Pandemie.“

    Stolz auf den Opa: Otto Rösch war vor dem Krieg Sozialdemokrat, dann Nationalsozialist. Nach 1945 trat er wieder der SPÖ bei und brachte es bis zum Innenminister. Foto: Mario Alexander Müller / COMPACT

    Rösch war im Sommer letzten Jahres vom Landeskrankenhaus Graz entlassen worden. Zugleich wurde ein Disziplinarverfahren gegen die Ärztin eröffnet. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass sie sich öffentlich gegen das Tragen von Schutzmasken ausgesprochen hatte. „Masken dienen ausschließlich der Demütigung“, so eine der Aussagen, die Rösch zur Last gelegt wird. Bei einer Demo in Graz hatte die Querdenker-Medizinerin den steirischen Hermann Schützenhöfer (ÖVP) angegriffen, weil dieser eine Corona-Impfpflicht gefordert hatte. Sie rief in die Menge: „Sind wir gehorsam?“ Die Antwort der Demonstranten: Ein lautes „Nein!“

    Erst im Januar hatte Rösch, die sich als klassische Schulmedizinerin versteht und keine generelle Impfgegnerin ist, im südsteirischen Leibnitz eine eigene Praxis eröffnet, um ihren Beruf weiter ausüben zu können. Nun will ihr die Ärztekammer auch diese Möglichkeit des Broterwerbs nehmen. Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres erklärte gegenüber der Zeitung Kurier zu dem Fall: „Es ist ein schmaler Grat zwischen freier Meinungsäußerung und Patientengefährdung. Wir haben 47.000 Ärzte in Österreich, aber einige verstehen es einfach nicht.“ Die Disziplinarkommission der Ärztekammer werde die Aktivitäten der steirischen Medizinerin genau prüfen. „Die rechtliche Frage die es zu klären gilt ist, behauptet man nur gewisse Dinge oder nehmen Patienten dadurch auch Schaden? Wenn ja, kann das bis zum Berufsverbot führen“, so Szekeres.

    In unserem Beitrag über Konstantina Rösch in COMPACT-Spezial Die Querdenker – Liebe und Revolution heißt es:

    Eigentlich wirkt diese Frau nicht wie die Sorte Doktor, die man auf Corona-Demos erwarten würde. Wenn die bodenständige Österreicherin spricht, fallen keine esoterischen Phrasen. Rösch interessiert sich weder für 5G noch für Verschwörungsszenarien oder Impfgegner. Sie selbst sei «jedem in meiner Familie mit der Impfnadel hinterhergerannt». Auch die Reichsfahnen in Berlin fand sie anfangs befremdlich. Trotzdem steht sie heute auf dieser Bühne: Weil sie keine Angst vor Covid-19 hat, dafür aber um die Demokratie. «Man hätte von Corona nichts bemerkt, wenn man es nicht hätte testen können», sagt sie. «Es ist ja interessant, dass man mit dem PCR-Test eine Mutation des Virus erkannt hat. Aber das ist ein Thema fürs medizinische Personal und nicht für die Allgemeinheit.» Sars-CoV-2 stelle in industrialisierten Nationen mit guter Infrastruktur und Versorgungslage keine Bedrohung der Allgemeinheit dar, auch wenn einzelne daran sehr wohl leiden oder sterben könnten. «Probleme mit Infektionserkrankungen wie Typhus, Ruhr oder Cholera treten da auf, wo es kein sauberes Trinkwasser gibt – dort gibt es gefährliche Epidemien.»

    Sorgen bereiten ihr vielmehr jene Viren, die sie «Emotionalisierung» und «Manipulation» nennt. Zum Beispiel, wie die Politik die Verantwortung für ihre angeblich alternativlosen Entscheidungen auf Experten wie die vom deutschen Robert-Koch-Institut abwälzt: «Momentan wird die Wissenschaft politisiert. Es sollte aber umgekehrt sein, indem sich die Politik verwissenschaftlicht. Stattdessen wird falsch informiert und gelogen.» Rösch meint, was die Österreicher brauchten, sei nicht bevormundender Schutz, sondern Sicherheit. Sichere Arbeitsplätze, sicherer Schulunterricht für die Kinder, sicher planen zu können, statt mit der ständigen Unwissenheit leben zu müssen, was die sogenannte neue Normalität morgen bereithält. In den Corona-Maßnahmen der Regierung von Sebastian Kurz sieht sie das Heraufziehen neuer autoritärer Strukturen. «Ich habe mich getäuscht, wie schnell das geht, die Leute in einen Angstmodus zu versetzen und an Willkür zu gewöhnen. Dass die Demokratie auf derart tönernen Füßen steht, das habe ich nicht gedacht», sagt die Ärztin mit einem Stirnrunzeln. Das alles geschehe im Zeichen der Maske: «Es ist eine Art Uniform. Und Uniform hat immer den Zweck, zu depersonalisieren.» Darum hat sie selbst nie eine getragen.

    Das Widerständige liegt der mutigen Ärztin im Blut – ist quasi Familientradition. Dazu kann man in COMPACT-Spezial Die Querdenker – Liebe und Revolution lesen:

    Ihr Großvater Otto Rösch wurde in den Dreißigern erst vom Sozi zum Nazi und dann nach dem Krieg wieder zum Sozi, brachte es schließlich zum Innen- (1970–77) und Verteidigungsminister (1977–83). «Der Großteil meiner Familie ist rot in der Wolle gefärbt», sagt die Enkelin. Sie selbst war über 25 Jahre Mitglied der SPÖ, wurde noch im Juni auf deren Liste zur Gemeinderätin in ihrem Heimatort Gössendorf bei Graz gewählt. Inzwischen ist sie ausgetreten, weil ihre Partei den «Ermächtigungsgesetzen» zugestimmt hat, wie sie die Corona-Verordnungen nennt. Sie sei den Werten der Sozialdemokratie treu geblieben, die Partei nicht. Früher, als sie hier im Regierungsviertel mit dem Opa unterwegs war, da seien die Politiker in den Cafés und Wirtshäusern noch nahbar gewesen, erinnert sich Rösch. Heute hätten sie sich vom Volk entfremdet, es gebe keinen Dialog mehr, nur noch Angst. «Das ist der Versuch einer Kontaktaufnahme», sagt sie über die Demos. Denn trotz der Art, wie mit ihr umgegangen wurde, mahnt Rösch zur Besonnenheit: «Lassen wir uns nicht hinreißen, im Zorn weiterzugehen und in der Wut», sagt sie. Ihre Vision ist eine offene Debatte, rational, faktenbasiert und transparent. Und dafür braucht es Ärzte, die sich trauen.

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