100 Jahre Sowjetunion. In einer Rede beschreibt der russische Präsident Wladimir Putin die Entstehung der UdSSR und Lenins Fehler, ganze Gebiete als staatsähnliche Unionsrepubliken abzuspalten. Die Auswirkungen reichen bis zum heutigen Konflikt mit der Ukraine. COMPACT-Online publiziert einen Auszug aus Putins Rede «Uns bleibt nichts anderes übrig, als auf diese Gefahr zu reagieren», die Sie ungekürzt in COMPACT Spezial 33: „Feindbild Russland“ lesen können. Hier mehr erfahren.

    Mit dieser Rede leitete der russische Präsident den Beginn der Militäroperationen in der Ukraine ein. Sie ermöglicht einen Blick auf seine Weltsicht und seine Absichten:

    Aber jetzt möchte ich besonders auf die Anfangszeit der Gründung der UdSSR eingehen. Ich denke, das ist für uns sehr wichtig. Wir werden, wie man so schön sagt, in der Ferne beginnen müssen. Ich möchte daran erinnern, dass die Bolschewiki nach dem Oktoberputsch von 1917 und dem anschließenden Bürgerkrieg mit dem Aufbau eines neuen Staatswesens begannen und dass es zwischen ihnen recht heftige Meinungsverschiedenheiten gab.

    Stalin, der 1922 die Ämter des Generalsekretärs des Zentralkomitees der RKP und des Volkskommissars für Nationalitäten in Personalunion bekleidete, schlug vor, das Land nach den Grundsätzen der Autonomisierung aufzubauen, also den Republiken
    – den künftigen administrativ-territorialen Einheiten
    – bei ihrem Beitritt zum Einheitsstaat weitreichende Befugnisse zu übertragen.

    Lenin kritisierte diesen Plan und schlug vor, den Nationalisten, wie er sie damals nannte, Zugeständnisse zu machen – den «Unabhängigen». Genau das waren Lenins Vorstellungen von einer im Wesentlichen konföderativen Staatsstruktur und dem Recht der Völker auf Selbstbestimmung bis hin zur Sezession, die die Grundlage der sowjetischen Staatlichkeit bildeten:

    Zunächst 1922 in der Erklärung über die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und dann, nach Lenins Tod, in der Verfassung der UdSSR von 1924. Hier stellen sich sofort viele Fragen. Und die erste von ihnen ist eigentlich die wichtigste: Warum war es notwendig, irgendwelche grenzenlos wachsenden nationalistischen Ambitionen an den Rändern des ehemaligen Reiches zu befriedigen?

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    Die Übertragung riesiger, oft willkürlich gebildeter Verwaltungseinheiten, die Unionsrepubliken, die oft keinen Bezug zu dem Gebiet hatten? Ich wiederhole: Sie wurden zusammen mit der Bevölkerung des historischen Russlands übertragen. Darüber hinaus erhielten diese Verwaltungseinheiten faktisch den Status und die Form nationaler staatlicher Einheiten.

    Wieder einmal frage ich mich: Warum war es notwendig, derart großzügige Geschenke zu machen, von denen die glühendsten Nationalisten vorher nicht einmal zu träumen wagten, und darüber hinaus den Republiken das Recht einzuräumen, sich ohne jegliche Bedingungen vom Einheitsstaat abzuspalten?

    Geschändete Denkmäler

    Auf den ersten Blick ist das völlig unverständlich, das ist Wahnsinn. Aber das ist nur auf den ersten Blick so. Dafür gibt es eine Erklärung. Nach der Revolution bestand die Hauptaufgabe der Bolschewiki darin, die Macht zu erhalten, und zwar um jeden Preis. Dafür haben sie alles getan:

    Sie haben die erniedrigenden Bedingungen des Brester Vertrages zu einer Zeit akzeptiert, als sich das kaiserliche Deutschland und seine Verbündeten in der schwierigsten militärischen und wirtschaftlichen Lage befanden und der Ausgang des Ersten Weltkrieges eigentlich schon vorherbestimmt war, und sie sind allen Forderungen, allen Wünschen der Nationalisten im Inneren des Landes nachgekommen.

    Im Hinblick auf das historische Schicksal Russlands und seiner Völker waren die leninistischen Prinzipien des Staatsaufbaus nicht nur ein Fehler, sondern weitaus schlimmer als ein Fehler. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR im Jahr 1991 wurde das absolut offensichtlich. Natürlich können die Ereignisse der Vergangenheit nicht geändert werden, aber wir müssen zumindest direkt und ehrlich, ohne Vorbehalte und ohne politische Färbung über sie sprechen.

    Ich kann nur hinzufügen, dass die Erwägungen der aktuellen politischen Konjunktur, so spektakulär und vorteilhaft sie zu einem bestimmten Zeitpunkt auch erscheinen mögen, unter keinen Umständen die Grundlage für die Grundprinzipien der Staatlichkeit bilden sollten oder können.

    Ich will jetzt niemanden beschuldigen – die Situation im Land zu dieser Zeit und nach dem Bürgerkrieg, vor dem Bürgerkrieg, war unglaublich schwierig und kritisch. Ich möchte heute nur sagen, dass es genauso war. Das ist eine historische Tatsache. Wie ich bereits erläutert habe, führte die bolschewistische Politik zur Entstehung der Sowjetukraine, die auch heute noch zu Recht als «Wladimir-Lenin-Ukraine» bezeichnet werden kann. Er war ihr
    Autor und Architekt. Das wird durch Dokumente in den Archiven vollständig bestätigt, einschließlich Lenins strenger Direktiven für den Donbass, der buchstäblich in die Ukraine hineingepresst wurde.

    Die Rede «Uns bleibt nichts anderes übrig, als auf diese Gefahr zu reagieren», können Sie ungekürzt in COMPACT Spezial 33 „Feindbild Russland“ lesen. Hier bestellen

    10 Kommentare

    1. Hat Wladimir eigentlich irgendwo das wahre Verhängnis der UdSSR erwähnt , die staatlich forcierte Gottesfeindschaft ? Noch auf dem 20. Parteitag der KPDSU , auf dem der Dummkopf Chruschtschow Stalin demontierte , initiierte er auch eine Kampagne gegen die Religion.

    2. Präsident Putin sollte den unerwarteten Schachzug wagen, die sehr
      suboptimale Polemik der "Entnazifizierung" zu beenden und den
      Banderista-Anhängern ehrenvolle Aufnahme in die Russische Föderation
      anbieten. Mit allen Rechten und mitsamt ihren "Ländereien"
      natürlich. Zweck und Ziel: Aktiv ein Ende machen – oder wenigstens
      damit zu beginnen – mit der sinnlosen "gemeinsamen Tragödie"!

      Schließlich konnte auch "unser großer Staatsmann" *) Stalin mit
      Hitler ein im Grunde für beide Seiten sehr vorteilhaftes Bündnis eingehen.
      Salopp gesagt.

      *) Zitat Putin

      P.S.: Der Spaltpilz waren die Angloamerikaner, aber da kann man heutzutage vorbeugen.

    3. Zurzeit läuft offensichtlich in Russland eine Sowjet-Nostalgiewelle. Die Gründe dafür und die Inhalte dessen mag jeder historisch Interessierte für sich selbst analysieren. Quellen hierfür sind jedenfalls genügend vorhanden.

    4. Leuchtturmwärter Ansgar am

      Ja , kauft , kauft ,Russenfreunde . Schließlich müßt ihr doch wissen, wie euer großer Held seine "spezielle Militäroperation " vor sich selbst rechtfertigt , damit ihr es nachplappern könnt. Große Reden mit geistreichen , weitreichenden Reminiszenzen kann er ja halten , der Wladimir. Nur als Kriegsherr kann er nicht so richtig. Die finsteren Blicke , mit denen der russische Oberbefehlshaber und sein Stabschef (der wie ein Bauer beim Schweinefüttern aussieht) ihren Chef musterten , waren ein übles Omen , dem der Gang der Dinge dann voll entsprach. Wladi hat nicht nur die Ukraine ( nitschewo, das sind ja Feinde ) sondern vor allem auch seine Soldaten voll in die S*****e getunkt. Die frieren sich jetzt , Dank seiner dilettantischen Pfuscherei , in Schützengräben die Zehen ab , die Armen.

      • Sonnenfahrer Mike am

        Weder Putin, noch die Russen als Volk haben den jetzigen Krieg mit der Ukraine im engeren und mit der EU
        und den USA im eigentlichen, echten Sinne provoziert, sondern die US-Eliten um Biden und die US-Demokraten
        herum zusammen mit ihrer Marionette Selenskyj und den anderen US-Marionetten innerhalb der EU. Ein zustimmendes "Ja" zu Ihren Ausführungen, werter
        Leuchtturmwärter Ansgar, also nur insofern, als Sie am Ende Ihrer die Wahrheit und Geschichte völlig verdrehenden,
        absolut boshaften Ausführung andeuten wollen, daß Ihnen sowohl die ukrainischen, als auch die russischen Soldaten
        und Zivilisten in diesem Konflikt leid tun, wobei ich Ihnen Ihr Mitgefühl nicht wirklich abnehme und dies eigentlich
        nur schreibe, weil ich als Deutscher und Europäer eben dieses Mitgefühl sowohl für die in die Irre geleiteten Ukrainer,
        als auch für die sich in Wahrheit selbst verteidigenden Russen empfinde.

    5. Sonnenfahrer Mike am

      So sehr ich auch gegen die Sanktionen gegenüber Russland, gegen die Aufrüstung der Ukraine und die Ausdehnung
      der NATO bis an den Gartenzaun der Russen bin, so sehr ich mir wünsche, alle Europäer würden endlich gleichzeitig
      aus der NATO austreten und ein eigenes, rein europäisches Wirtschafts- und Verteidigungsbündnis mit gleich guten
      Beziehungen sowohl zu den USA, als eben auch zu Russland bilden und die Beendigung der US-Besatzung
      Deutschlands und Europas einfordern und so sehr ich Putin ansonsten für viele Dinge schätze, diese Rede
      hier von Putin missfällt mir absolut und total und widerspricht meinen eigenen Ansichten absolut und funtamental,
      denn ich wünsche mir von ganzen Herzen souveräne, rein europäische Völker / Nationalstaaten mit eigener Identität
      und Kultur, die sich zwar zu einem gemeinsamen Wirtschafts- und Verteidigungsbündnis gegen Dritte
      zusammenschließen, aber dennoch ihre Nationalität, Kultur und Eigenständigkeit bewahren.

      • Sonnenfahrer Mike am

        Gut an dieser Rede von Putin hier ist nur, daß ich durch eben diese Rede Putins daran erinnert wurde, warum es
        keine gute Idee währe, die Russen mit in unsere europäische Gemeinschaft mit aufzunehmen, sondern lediglich
        ein gleich gutes Verhältnis mit den Russen, wie mit den USA anzustreben. Nein, werter Wladimir Wladimirowitsch
        Putin, ich als Deutsche / Europäer möchte weder von den Amis, noch von Ihnen dominiert werden und auch nicht,
        daß die Amis und/oder Sie ein anderes europäisches Volk / Land dominieren!!! Was ich mir von Ihnen wünsche
        ist lediglich ein Gegengewicht zu den USA sowie gute Beziehungen auf Augenhöhe mit Ihnen in jeglicher Hinsicht.

    6. Lenins Grossreich der Bolschewiki …… eine Paralelle der grossdeutschen Europäischen Union durch Täuschung aller Völker des ehemaligen Ostblocks auf "Kohle " Reichtum und Luxus …also das kapitalistische Schlarafenland …… Deutschland war heiss auf diese Europäische Union …und Amerika auf die vergrösserte Aggressionskraft gegen Russland ….. Deutschland war federführend bei der Gründung dieses Blandwerkes EU …… Als es aber anfing zu kriseln in der Union ,die Mitglieder zu viele Fragen und Kritiken übten ….Zack wurde ein zweiter Sack mit Ursula von der Leine gelassen , der EU übergestülpt …… als angebliche beste Führungskraft mit Erfahrung ….. Klar Merkels langer Arm ihrer kommunistischen Grossmannsucht …..
      Wären die vielen Staaten nicht klamm wie die grauen Kirchenmäuse gewesen …..hätten diese sich nicht so schnell vereinnahmen lassen …. Und die Idee hinter der EU …willst Du Speck ernten ,musst du auch vor EU eine Zusage machen im Schiess-und Überfall Club NATO mit zu spielen …hier unterschreib das mal schnell . Die EU ist ein Blendwerk der Täuschung nichts weiter …… aus diesem Schuppen kommen nicht die Ideen der Freiheit ,der guten Wirtschaftspolitik …. ,dass ist eine finanzielle Sanktionsbehörde mit Lügen .

    7. Walter Bornholdt am

      In der Anfangszeit der UNO (ich weiß nicht mehr wie lange) stimmte man nicht als ‚Sowjetunion’ ab sondern diese 4 Stimmen zählten:

      1. Russische Föderative Sowjetrepublik
      2. Weißrussische Sowjetrepublik
      3. Ukrainische Sowjetrepublik
      4. Transkaukasien (Armenien, Georgien, Aserbaidschan)

    8. Sehr geehrter Präsident von Russland, Sie müssen wissen, daß es Millionen Bürger gibt, die hinter Russland stehen. Die unqualifizierte Propaganda von ARD und ZDF gegen das russische Volk und Sie werden nicht von der Mehrheit in der EU getragen. Diese Bürger reichen Ihnen die Hand für einen Frieden im Donbass, gegen einen korrupten, ukrainischen Schauspieler im olivgrünen Outfit. Einen Kriegshetzer ohne Sinn und Verstand muß man nicht wahrnehmen. Auch eine Frau Strack-Zimmermann mit Frau Bärbock sind eine Schande für die BRD.