Jürgen Trittin ordnet Sahra Wagenknecht den Nationalbolschewisten zu – einer Querfrontbewegung in der Weimarer Republik. Weiß der Grünen-Politiker überhaupt, wovon er redet? Ein Nachhilfeunterricht. Ein Auszug aus der druckfrischen April-Ausgabe von COMPACT.
Es geht ein Gespenst um in Deutschland – das Gespenst der Querfront. Das Regime fürchtet, Vertreter konträrer Ideologien könnten ihre Differenzen vergessen und sich zusammenschließen. Auf sich allein gestellt, fehle es Linken und Rechten zwar an Massenwirkung, aber gemeinsam seien sie stark genug, um die Machtfrage zu stellen.
Nach der Friedenskundgebung am Brandenburger Tor, organisiert von der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, winselte Grünen-Politiker Jürgen Trittin: «Wagenknechts Nationalbolschewismus ist eine ganz unselige Tradition in Deutschland.»
Mit «Nationalbolschewismus» verweist Trittin auf die frühe Querfront in der Weimarer Republik. Wofür stand diese Richtung? Und weshalb war sie nach Meinung des grünen Abgeordneten «unselig»?
«Linke Leute von rechts»
In den 1920er Jahren gab es zwei Versionen der Querfront: Einmal als organisatorische Addition linker und rechter Bewegungen. Ein früher Vorschlag zu so einem Bündnis kam von links: 1923 würdigte der Kommunist Karl Radek, Mitstreiter von Rosa Luxemburg, den Opfertod des Nationalsozialisten Leo Schlageter im Kampf gegen die französische Besetzung des Ruhrgebiets.
Dessen Kameraden forderte er auf, mit der revolutionären Arbeiterschaft gegen das Joch des Versailler Vertrags zu kämpfen. Die zweite Querfront-Variante bestand in der inhaltlichen Verschmelzung linker und rechter Elemente zur Einheitsideologie – zum Nationalbolschewismus, dessen Anhänger man als «linke Leute von rechts» (Kurt Hiller) bezeichnete.
Diese Bewegung forderte nationale Souveränität, wandte sich gegen den westlichen Imperialismus und suchte eine Annäherung an Russland, das ebenso Opfer des Versailler Knebelvertrages war. Darüber hinaus bot das Sowjetsystem eine Alternative zum Kapitalismus. Der neben Ernst Niekisch bekannteste Vertreter des Nationalbolschewismus war der Publizist Karl Otto Paetel, nach eigen Worten ein «Außenseiter zwischen den politischen Fronten».
Als Chefredakteur von Ernst Jüngers Zeitschrift Die Kommenden gelang ihm die Verknüpfung von scheinbar Unvereinbarem: So schienen ihm ökonomische Revolution und sozialistischer Umsturz unumgänglich, gleichzeitig aber verstand er die Nation als schicksalsmäßigen «Ausdruck volkhafter Gemeinschaft». (…)
Scheitern und Flucht
Als Paetel 1932/33 das Land am Abgrund sah und dessen Unregierbarkeit befürchtete, ging er mit einem unglaublichen Vorschlag in die Offensive: Kommunisten und der linke Flügel der Nationalsozialisten sollten eine Querfront bilden. So könne man dem NS die Wolfszähne ziehen, ihn zähmen und Hitler rausdrängen. Das nationalbolschewistische Manifest, die konzise Formulierung dieser Vision, erschien am 30. Januar 1933, dem Tag von Hitlers Machtergreifung – also viel zu spät.
Die Auflage wurde sofort beschlagnahmt, fast alle Exemplare landeten im Reißwolf. Paetel, der in Hitler ein «Verhängnis Deutschlands» erkannte, ging in den Widerstand. Den Namen der von ihm 1930 gegründeten Gruppe Sozialrevolutionärer Nationalisten schwächte er 1934 in Gruppe Sozialistische Nation ab. Die Nazis verpassten ihm Schreibverbote, die der eigenwillige Journalist jedoch ignorierte. Das brachte ihm mehrere Gefängnisstrafen ein. (…) Ende der Textauszüge.
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der April-Ausgabe von COMPACT-Magazin mit dem Titelthema «Querfront Wie Rechte und Linke die Kriegstreiber stoppen können». Das vollständige Inhaltsverzeichnis dieser Ausgabe sowie die Möglichkeit zur Bestellung finden Sie hier.
11 Kommentare
Das ist doch alles nur inszenierter Bockmist, um sich selbst zu beschäftigen! Warum wagt sich niemand an das EINGEMACHTE?
Der MENSCH als beseeltes, moralisches WESEN existiert in diesem "legalen Rechtskonstrukt" nicht (Definition von legal = undoing god’s law). Es wird die PERSON erschaffen vom Standesamt über EGBGB Art10, die dem Staat gehört (Autorenschaft der "Dokumente") … der Mensch dahinter fungiert als Treuhänder ohne es zu wissen und ohne Auftrag für die Person, die ihm nicht gehört … ein ausgeklüngeltes parasitäres Machtwerk eben, von wem?
3x dürft ihr raten!
Und das scheint niemand mehr zu begreifen in diesem vereinigten Wirtschaftsgebiet mit überwiegend verdummten Trotteln, die sich so sehr schlau vorkommen … man muss sich fast schämen ob seiner MitBÜRGEN
Jürgen Trittin
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"GRÜNER TRITT-AB", ein slogan für besonders elegante wc -beschriftungen!!!
ich hab den typen noch nie arbeiten gesehen, der sah stets aus, als käme frisch eingeflogen aus thailand. alles sprechpuppen der globalisten.
Wohl von Natur aus gehören u.a. links und rechts zusammen, insofern die Menschen teils gleich und teil je einzigartig sind. Auch vorne und hinten, Fortschritt und Tradition, sowie oben und unten, Ziel/Jenseits/Inspiration und Verwurzelung gehören zu einem runden Gesamtbild vom Kosmos als Vorbild für gute Gemeinschaft.
Bezüglich der Flaggen der Nationalbolschewistischen Partei Russlands wundere ich mich über das Fehlen der blauen Farbe. Die slawischen Farben sind einer mir bekannten Slowakin zufolge weiß, blau und rot, wie u.a. in der jetzigen Flagge der Russischen Föderation.
J. Elsässer = Wiedergeburt Paetels.
@Soki
Gerade erst gefunden…
》Mit Volksverrätern meinst du diejenigen, die den Russen die Tore öffnen wollen ?
Nein, mit Volksverrätern meine ich die, die durch Waffenlieferungen und Soldaten jenseits der Ostgrenze, den sogenannten Zwei-plus-Vier-Vertrag gebrochen haben und Deutschland wieder gespalten und zur Kriegspartei gegen Russland gemacht haben, völkerrechtlich.
Deutschland i s t mehrfach gespalten , aber nicht wegen einer Handvoll Russkidioten.
„Querfront“ war damals schon ein schales Gesöff, heute erst recht. Kommt bitte schnell wieder von dem Trip runter, das ist weder realistisch noch zielführend.
Kann er nicht, Rechts in dem "schalen Gesöff " ertränken ist sein Lebensziel, Moskau freut`s , Israel freut`s.
Wenn die Grünen weit Mitregieren haben wir bei den Wahlen dann Verhältnisse wie in der DDR 99,9% für die Blockparteien.
Was aus den Linken nach der Weimarer Republik wurde kann man ja in den Geschichtsbüchern nachlesen. In diese Lage werden sie sich nicht noch mal bringen lassen.
@Mark
Du meinst die Staatsführung der Deuschn Demegraaschen Rebeblik?