Wer herrscht wirklich in unserem politischen System, das Volk oder nur einige wenige Mächtige? Dirk Müller, der früher als Makler an der Frankfurter Börse tätig war und heute sehr erfolgreich als Wirtschaftsjournalist und Fondsmanager arbeitet, hat dazu eine klare Meinung. Seiner Meinung nach herrscht schon lange das große Geld über eine Welt, in der es „keine großen Wunder oder völlig überraschende Entwicklungen“ mehr gibt. Lesen Sie jetzt sein aufrüttelndes Buch „Machtbeben“.

    Müller beruft sich bei seiner Einschätzung unter anderem auch auf Richard Coudenhove-Kalergi, den Gründer der Paneuropa-Union, da dieser immer wieder „Ausführungen, Prognosen und Konzepte“ vorlegte, die „offenkundig bis heute die Entwicklung Europas beeinflussen oder sie zumindest prognostiziert haben.“

    Das große Geld herrscht, nicht das Volk

    Nach Auswertung der Schriften des österreichisch-japanischen Aristokraten kommt Müller zu dem Schluss: „Das Volk HAT nichts zu entscheiden. Es darf wählen, aber auch nur, weil Wahlen genau jene Fassade sind, die CK als ,nominelle‛ Demokratie bezeichnet – ich selbst verwende lieber den klareren Begriff ,Scheindemokratie‛.“

    Der Autor, der um die Jahrtausendwende herum einer breiten Öffentlichkeit als „Mister DAX“ bekannt wurde, sieht die Weltwirtschaft vor einer neuen Entwicklungsphase, vor der seiner Einschätzung nach aber ein Börsencrash epischen Ausmaßes steht. Sein neuestes Buch trägt deshalb auch den eindeutigen Titel Machtbeben – Die Welt vor der größten Wirtschaftskrise aller Zeiten.

    Wie auch in anderen Veröffentlichungen führt Müller die Leser in gewohnt verständlicher Art und Weise durch in erster Linie geografisch aufgegliederte Themenblöcke und beleuchtet die Situation im Euro-Raum, in den USA und in China sowie in geopolitischen Hot-Spots wie Saudi-Arabien, Nordkorea oder Birma. Er verweist auf die enorm hohe Verschuldung, die sich seit der letzten Finanzkrise längst schon wieder im System aufgebaut hat.

    Die Vereinigten Staaten sieht der frühere Börsenmakler längst schon wieder in einem ähnlichen Zustand wie kurz vor der letzten Weltfinanzkrise der Jahre 2008/2009. Eine tickende Zeitbombe macht er besonders im Bereich der Studentenkredite aus, die ein unglaubliches Volumen von 1,4 Billionen US-Dollar erreicht haben und damit über dem Stand liegen, den die Subprime-Kredite 2007 mit einem Volumen von 1,3 Billionen US-Dollar erreicht hatten.

    Der Abschied vom Öl – Eine Entscheidung der globalen Eliten

    Besonders interessant sind die Ausführungen Müllers zum Ende des Ölzeitalters. Dieses ist nach Auffassung des Autors nicht wegen objektiv vorliegender Zwänge gekommen, sondern weil die globalen Eliten wieder einmal einen „großen Hebel“ umgelegt hätten. Den „Auftakt zur großen Wende“ sieht er in der vor der UN-Klimakonferenz des Jahres 2014 lancierten Ankündigung der Rockefeller-Familie, sich von ihren Ölinvestitionen zu trennen und „dieses Geld lieber in erneuerbare Energien (zu) investieren.“

    Das war nur der Auftakt zu einer ganzen Serie inhaltlich ähnlicher Erklärungen anderer westlicher Großinvestoren. Müller stellt klar, dass solche Grundsatzentscheidungen – wie in der Vergangenheit auch – letztlich auf Machtfragen beruhen. Die sowohl von der Politik, der Industrie wie auch von der Öko-Lobby lancierte These von Peak Oil, also dem bevorstehenden Hochpunkt der Ölförderung mit nachfolgender Erschöpfung der Reserven, bezeichnet er als „wunderbare(n) Marketinggag“.

    Tatsächlich werde das Öl, das die Förderländer bis 2050 nicht verkaufen können, ungenutzt im Boden liegen bleiben, wobei dieser Prozess mit ungeheuren geopolitischen Verwerfungen verbunden sei. Saudi-Arabien beispielsweise werde Stück für Stück seine zentrale Rolle in der Weltpolitik verlieren, was sich in den vergangenen Jahren schon abzeichnete.

    Müller verweist in diesem Zusammenhang auch auf die geopolitischen Skizzen, die US-Oberstleutnant Ralph Peters schon vor 13 Jahren im Armed Forces Journal vorstellte und in denen schon eine weitgehende territoriale Umgestaltung des gesamten Mittleren Ostens und insbesondere der drei Staaten Pakistan, Saudi-Arabien und Iran vorhergesagt wurde.

    Kompakt, kompetent, kritisch – Seit Jahren liefert Dirk Müller messerscharfe Analysen der Weltwirtschaft. Nun sieht „Mister DAX“ tiefschwarze Wolken über der globalen Ökonomie aufziehen und warnt vor dem größten Crash aller Zeiten. Sein aktuelles Buch können Sie hier bestellen!

    In Deutschland ist nach Müller die Grundsatzentscheidung zum Schwenk hin zu den Erneuerbaren im Jahr 2011 gefallen. Er bemerkt dazu: „Bundeskanzlerin Merkel nutzte die Fukushima-Katastrophe, um in einer Hauruckaktion aus der Atomkraft aus- und in die erneuerbaren Energien einzusteigen. Es ging dabei weniger um die Abschaltung der Atomkraft als vielmehr um den Schub, den das für die Erneuerbaren bringen würde. Es galt, der Technologie wirtschaftlich zum Durchbruch zu verhelfen.“

    Great Game um Birma

    Sehr pessimistisch wird der frühere Börsenmakler beim Blick auf China. Hier sieht Müller die Dominosteine schon aufgereiht, die zwangsläufig eines Tages fallen werden und spricht sogar von der „größten Blase der Weltwirtschaftsgeschichte“. Nach einem atemberaubenden jahrzehntelangen ökonomischen Aufstieg sei das Land wegen seiner völlig undurchsichtigen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und seiner absurd komplexen und verschachtelten Großkonzerne ein Pulverfass, das eines Tages in die Luft fliegen werde.

    Ein eigenes Kapitel widmet Müller der Lage in Birma. Seinen Analysen nach treibt der Westen hier wieder einmal ein doppeltes Spiel und unterstützt beide Kriegsparteien; sowohl die teilweise terroristisch agierenden Rohingya-Rebellen wie auch die birmesische Regierung. Tatsächlich aber gehe es darum, China den Zugang zum Indischen Ozean zu verwehren, den das Reich der Mitte durch die Einbindung Birmas in sein Konzept der Neuen Seidenstraße anstrebe.

    Der Grundthese Müller, wonach ein gigantischer Crash nicht mehr zu vermeiden ist, weil die globale Verschuldung viel zu hoch ist und seit der vergangenen Weltfinanzkrise viel zu viel Geld gedruckt wurde, wird kaum jemand widersprechen können. Die Lektüre seines Buches muss jedem ans Herz gelegt werden, der angesichts der nahenden Turbulenzen wenigstens einen Teil seines Vermögens retten will.

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