Er ist der „Elder Statesman“ der AfD – sein Wort hat flügelübergreifend Gewicht. Armin Paul Hampel hat den Ehrenvorsitzenden der AfD besucht und ein großes Interview für COMPACT mit ihm geführt. Den ersten Teil sehen Sie am heutigen Sonntag (24. März) um 18 Uhr auf dem Youtube-Kanal von COMPACT-TV.

    Alexander Gauland hat alle Höhen und Tiefen der AfD mitgemacht. Er kennt die Partei wie kein anderer. 2013 war er einer der Mitgründer der Blauen und amtierte von 2017 bis 2019 als einer der beiden Parteichefs. Seit 2017 ist er Mitglied des Bundestages, wo er von 2017 bis 2021 neben Alice Weidel einer von zwei Vorsitzenden der Bundestagsfraktion war. Seit 2019 ist Gauland Ehrenvorsitzender der AfD und seit 2021 auch der AfD-Bundestagsfraktion.

    Der frühere CDU-Mann, der von 1987 bis 1991 die Hessische Staatskanzlei unter Ministerpräsident Walter Wallmann leitete, kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken – auch im publizistischen und journalistischen Bereich. So war er von 1991 bis 2005 Herausgeber der in Potsdam erscheinenden Märkischen Allgemeinen und ist Verfasser mehrerer Bücher zu historischen und politischen Themen, darunter eine Monografie über das Haus Windsor, das Werk „Kleine deutsche Geschichte. Von der Stauferzeit bis zum Mauerfall“ und „Anleitung zum Konservativsein“.

    Gauland scheut Kontroversen nicht: Man erinnere sich an seine Aussagen über Jerome Boateng oder Aydan Özuguz. Auch seine Rede beim Kyffhäuser-Treffen im September 2017 in Thüringen sorgte für Furore. Damals forderte er, einen Schlussstrich unter die Vergangenheitsbewältigung zu ziehen. Wenn die Franzosen „zu Recht stolz auf ihren Kaiser Napoleon“ seien und „die Briten auf Nelson und Churchill“, dann hätten Deutsche auch „das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“.

    Doch auch innerparteilich handelte sich Gauland mitunter Kritik ein, etwa mit seinen Aussagen zum 8. Mai 1945, zu Israel oder zur NATO-Mitgliedschaft Deutschlands. Fakt ist: Der 83-Jährige hat einen eigenen Kopf und sagt seine Meinung frei heraus, auch wenn er damit möglicherweise aneckt. Und: Er hat ein untrügliches Gespür für Stimmungen, kennt die Befindlichkeiten der unterschiedlichen Strömungen in der AfD – und weiß, wie man den „gärigen Haufen“ (Gauland über die AfD) zusammenhält.

    Armin Paul Hampel, einst Chefreporter des MDR sowie Parlamentskorrespondent des ARD-Hauptstadtstudios und nun COMPACT-Kolumnist und Korrespondent für COMPACT-TV, hat Alexander Gauland im Bundestag besucht und ein großes Interview mit ihm geführt. Darin nimmt das AfD-Urgestein Stellung zu verschiedenen innen- und außenpolitischen Themen sowie den brennenden Fragen unserer Zeit. Das hochinteressante Gespräch erscheint in zwei Teilen.

    ▶️ Der erste Teil des Interviews wird am heutigen Sonntag (24. März) um 18 Uhr auf dem Youtube-Kanal von COMPACT-TV veröffentlicht. Merken Sie sich diesen Termin vor. Es lohnt sich!

    Weiterführend:  Unsere neue Spezial-Ausgabe „AfD – Erfolgsgeschichte einer verfemten Partei“. Ein umfassendes Porträt der blauen Opposition und Interviews mit Alice Weidel, Tino Chrupalla, Björn Höcke, Maximilian Krah und anderen. Hier bestellen.

     

    28 Kommentare

    1. Hampl fiel schon im Bundestag auf durch dubiose Reden außerhalb der notwendigen West-Bindung Deutschlands. Wo wollt Ihr leben. HIER oder bei PUTIN??

      • Putin ist nur in deinem Kopf, du musst keine Angst haben. Ruhig durchatmen, entspannen und mal "Oooooohmmmmm" machen!

      • jeder hasst die Antifa am

        Bei der Wahl zwischen Scholz und Putin,dann schon lieber Putin.

    2. Alexander Gauland ist KULT. Warum? Weil er keine E-Mails schreibt und sich Sachen aus dem Internet ausdrucken lässt und dann auf Papier liest.

      Klar, darüber kann man sich lustig machen, ich wünschte mir jedoch manchmal, genau so wieder leben zu können. Ohne dieses Gehetztsein, diese Schnellebigkeit und leider auch die übermäßigen Erregungszustände, die einem durch das Internet oktroyiert werden.

      Alexander Gauland ist für mich ein Entschleuniger in der Tradition eines Günter Maschke, der bis zuletzt seine Manuskripte auf Schreibmaschine verfasste und sie per Post an die Redaktionen schickte. Wer nach Maschkes E-Mail-Adresse fragte, bekam nur ein Schulterzucken als Antwort.

      Die teils gehässigen Kommentare, die ich hier über Gauland lesen muss, finde ich mehr als unschön. Zum Glück kann er selbst sie nicht lesen, denn er ist ja nicht im Internet.

      • Na gut, Gauland ist über 80. Was will man da anderes erwarten? Meine Eltern (beide um die 90) haben auch bis heute kein Internet, sondern lesen nur gedruckte Zeitungen…

        • @ Karsten:

          Ja und? Das macht ihn (und Ihre Eltern) mir gerade sympathisch. Ich sehne mich nach der Zeit zurück, in der man sich nicht der Hektik, den Irrungen und Wirrungen und den Überreizungen des Internets aussetzen musste, um auf dem Laufenden bleiben. Sie nicht? Selbst das Fernsehen war zu jener Zeit noch erträglich. Man las die Sonntagszeitung zu Kaffee und Kuchen, und abends hat Mutti Schnittchen zur Sportschau gemacht. Herrlich!

    3. Wir brauchen Bismarck, nicht Adenauer.
      Altes Klein-Klein-Denken der alten Bundesrepublik ist längst obsolet, eine "Staatsräson" für Israel brauchen wir genausowenig wie Nato, EU und die alte CDU.
      Auf die AfD bezogen heißt das Höcke statt Dackelkrawatten, Tillschneider statt Meuthen. Und Andreas Kalbitz zurück und eine endgültige Entmeuthifizierung, siehe Hamburg.

      Herr Gauland wirkt etwas aus der Zeit gefallen. Er steht für vieles in der Altbundesrepublik, das zurecht unzeitgemäß rüberkommt. Und uns nicht wirklich weiterbringt. Wir brauchen einen Bismarck.

      • @ Eckard:

        Sie möchten in der AfD also nur noch Leute, die bei größtenteils unsympathisch rüberkommen? Jedenfalls bei vielen Menschen. Keine gute PR-Strategie. Wobei gerade Kalbitz mehr als unsympathisch ist, wenn man mal genauer hinschaut… Fragen Sie mal Leute aus dem Umfeld der AfD-Fraktion in Brandenburg… Und nein, ich werde das hier nicht breittreten, aber demgegenüber ist diese alte HDJ-Geschichte geradezu harmlos. Mit der Causa Milzriss ist damals zumindest die Spitze des Eisbergs ein wenig hervorgetreten, aber unter der Wasserfläche sieht’s noch schlimmer aus.

        Nur so viel: Die Aversion mancher ihm gegenüber hat keine politischen Gründe.

        • "… Sie möchten in der AfD also nur noch Leute, die bei größtenteils unsympathisch rüberkommen? …"

          Es ist immer die "Sympathie" einer "Schlaftablette" für die andere "Schlaftablette". Vielleicht sollten Gauland und Maaßen gemeinsame Sache machen? Die Reden als Einschlafhilfe des Nächtens. Kalbitz war und ist (der ist nicht ausgeschaltet, sondern nach wie vor aktiv als Redner) in Brandenburg Sympathieträger, fragen Sie doch mal die "richtigen" Leute und nicht die Kleindeutschen die sich vor dem eigenen Schatten fürchten und einander die Sprache verbieten wollen.

        • Andreas Kalbitz kam mir sehr sympathisch rüber. Ich habe ihn einmal live gehört (in Kandel) und fand es sehr angemessen, wie er die rbb-Hetzer gefaltet und eingetütet hat

          Leute, die mit scharfer Zunge den Feind (nicht: Gegner) benennen, fand und finde ich immer wichtig. Es darf auch gerne polemisch werden, denn der Feind verdient es nicht besser. Ob bei Kalbitz der Rbb, ob bei Tillschneider Annekröt A-krampe (die CDU-Quotentussi aus dem Saarland). Das Publikum im Saal und auch draußen darf kein Mitleid mit dem Widerpart haben, das macht einen guten Redner aus, die Leute abzuholen, selbst die unentschlossenen. In dem man die Lächerlichkeit der Feindseite seziert.

      • Adenauer war ohnehin ein Verräter, der im Grunde seines Herzens gar keine deutsche Wiedervereinigung wollte, sondern seine rheinische Republik mit Westbindung an die USA und Frankreich…

    4. Th.Stahlberg am

      Alles, was man Gauland vorwirft, ist vermutlich richtig. Aber zur Schaffung der Alternative ist er mit einem bestimmten Gepäck angetreten, das man nicht einfach wegwerfen kann. Sein Verdienst ist es, unzählige Male das Sag- und Machbare artikuliert und umgesetzt zu haben, jeweils das Overton-Fenster erkannt und genutzt zu haben. Den Spielraum jedes Mal grundsätzlich erweitert zu haben. Im Leben eines Menschen gibt es für einen bestimmten Schritt immer nur einen richtigen Moment. Genauso ist es mit der Existenz, dem Entwicklungsweg eines Landes und Volkes. Die Schaffung der AfD war alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Gauland hat mehr als ein Mal dafür gesorgt, dass die Partei nicht im Frühstadium an Flügelkämpfen zerbrochen ist. Und wahrscheinlich wird diese Situation noch ein, zwei Mal auftreten. Wenn er zur Stelle ist, wird er sie vermutlich beilegen können. Für eine politische Kraft von solcher Dimension und Perspektive ist das doch nicht wenig. Oder?

    5. Karl aus Oberschlesien am

      "…. Damals forderte er, einen Schlussstrich unter die Vergangenheitsbewältigung zu ziehen. ….". Zitat.
      Die geht bei dem scheinbar nur bis 1933 zurück.
      Wir müssen aber nicht um ‚bewältigen‘, sondern um aufarbeiten der Zeit ab 1918, reden. SEIN ‚Fliegenschiss‘ geht nur auf die Zeit von 1933- 1945; davor hört man nichts von ihm.
      Ausserdem ist mir der Mann suspekt, da er der NATOD; UND Israel huldigt. Seine Meinung zu Israel sei ihm gegönnt, aber mit ‚Staatsräson‘ alle Deutschen, auch die Autochtonen, in dessen Kriege zu ziehen- DAS ist verwerflich.
      Aber gut, ich bin da vorbelastet, mit meiner Einstellung zu Politikern, wenn die AfD Wähler ihren Gauland wollen, sollen sie ihn behalten. Gruß Karl

    6. rechtsklick am

      Gauland ist in der alten Bundesrepublik sozialisiert worden, von dorther kommen auch seine politischen Reflexe sowohl im Schlechten als auch im Guten. Man muß ihm lassen, daß er bis jetzt tat, was er konnte. Aber das entspricht nicht mehr den Anforderungen unserer Zeit, das ist zudem zu langsam und auch zu wenig. Wir leben in einer anderen Republik unter anderen Bedingungen. Wollen wir unser eigenes System aufbauen ohne die unser Volk strangulierenden moralischen Lasten der Vergangenheit, müssen wir sie wie Fliegen vom Leib wischen. Dazu ist es unerläßlich, die Reihen zu schließen und eine rechte Avantgarde aufbauen, die uns die Straße zu einer deutschen Zukunft freimacht.

    7. Stellt dem Nato-Boy Gauland doch mal Fragen zur eigenen deutschen Atomwaffe. Ich wäre dafür. Nur jedes Land und Volk kann sich auf Dauer alleine verteidigen…

      • Karl aus Oberschlesien am

        #Karsten, mal abgesehen, das es die ‚Atomwaffe‘ nicht gibt, zumindest (glücklicherweise) nicht bewiesen, würden Sie der BuntenreGIERung so eine Waffe in die Hand geben? Na ja, mit eingeschaltetem Zünder= 00;02 – peng. LOL.
        Ausserdem hat die Bundesrepublik VON Deutschland nichts zu verteidigen, dafür haben die ihre Besatzer.
        Das Märchen vom Volk, in der BRvonD können sie vergessen. JEDER der einen Perso gekauft hat ist NUR Mitglied in diesem Verein. Nach UNO Statuten staatenlos "…. Staatenlose bekommen einen Personalausweis…."; steht so in der Resolution.
        Das ‚Deutsche Volk‘ sind die Völker der deutschen Staaten – immer noch. Nur nicht handlungsfähig, dank der Besatzer/ Sieger. Gruß Karl

        • Dr. med .psych. S. Freud. am

          Schade, aber jemanden der glaubt, es gäbe keine Atombomben, den kann man nicht ernst nehmen, der gehört zu den gestörten Spökenkiekern, die Die Kundschaft gewisser Spezialverlage und Zeitschriften bilden. Mit denen ist jede Diskussion Zeitverschwendung

    8. Gauland tropfte schon immer das System aus jeder Hautpore. "Flügelübergreifend" , da leuchten bei "Compact" die Augen. Synkretismus ist zwar das richtige Rezept für hohe Abo-Zahlen, aber für politischen Fortschritt ist es kontraproduktiv.

    9. Gauland war 40 Jahre lang CDU-Mitglied, war "Welt"-Schreiberling und will an der Nato-Mitgliedschaft der BRD nicht rütteln… Noch Fragen?

      • Megas Alexandros, ein Theos (Wortwurzel von Theorie ist das schöpferisch Tätige), dem Aristoteles im Drangsal nach Osten (von der damals den Dortigen bekannten Welt ausgehend) bestärkte. Denn Europa (von Herodot als die Gebiete nördlich von Griechenland/Makedonien eingeführt) und Hyperborea (Heimat des Apollon/Helios, der Erleuchtete) waren ihnen kein Eroberungs- und Siedlungsgebiet.

    10. Wenn ein Altgenosse der CDU alternatives verkündet , hat er bestimmt sein Parteiprogramm nicht griffbereit , wo geschrieben steht …. nicht kleingedruckt , weiter mit dem Zirkus EU und NATO , wir Deutschen wollen den totalen Krieg , totaler als es Selenski je schaffen würde … Deutsche sind Kriegsteufel zu 20% …. Eine Taurus Flak Grossmutter zeigt uns den Weg in Ruinen und Asche …….

      Wenn man nicht wüsste , dass es Parteiflitzbogen gibt ,die den Krieg wollen , aber sich rechtzeitig ,wie der Festungskommandant Hanke aus Breslau sich verpissen im weiten weg , könnte man denken Politiker sind Vorbilder ……..

      Abziebilder eventuell …….

    11. Gauland lief nach dem "Tag der Befreiung", dem Tag der wiedererlangten "Fressefreiheit", dem 2. April 2022 noch wochenlang als EINZIGER der AfD im Bundestag mit umgeschnalltem Deppenlatz herum und übernahm damit brav die Propagandalüge vom angeblich hoch gefährlichem Coronavirus. Sorry – solche Faktenresistenten kann ich nicht ernst nehmen. Da konnte man fast schon annehmen, er war im Auftrag von Lauterbach unterwegs. Und er ist auch noch Ehrenvorsitzender. Das wirkt nicht gerade vertrauensbildend.

      Desweiteren schwadronierte er mal in einem Interview unaufgefordert über den Stolz von Wehrmachtssoldaten. Was wollte er damit erreichen? Steilvorlage für die Propaganda- & Dressuranstalten? Man ließ ihn natürlich – entgegen der üblichen Gepflogenheit dazwischen zu quatschen – ausreden und gewähren. Nur ein weiteres von vielen Fettnäpfchen.

      Ich habe aber bislang trotz ihm AfD gewählt. Hauptsächlich wegen Höcke. – Und ich bin Wessi!

    12. rechtsklick am

      Einen Schritt nach vorne – einen zurück. So würde ich sein öffentliches Politisieren auffassen. Das mag ein guter Beginn sein, doch das reicht nicht. Wollen wir der Sonne entgegenschreiten, dann darf es kein Zurück mehr geben.

    13. Gaulands israelfreundliche Rede im Bundestag zu ausländischen Geschehnissen die Palästinenserfrage im sog. Gaza-Streifen betreffend ist der Fehlannahme geschuldet seine Person besäße jene Wichtigkeit Festlegungen für stolze Deutsche treffen zu können (weit gefehlt). Es gibt keinen Rang der in der gesunden Staatsordnung über dem deutschen Volk steht. Genau das ist Problem unserer/deutscher Tage Werke: Fremdextremismus (sich selbstlos/aufgebend für fremde Interessen einsetzen, ohne sich selbst, d.h. das Deutsche dabei zu bedenken/achten) denken/tätigen/handeln.

    14. Nehmt es mir nicht übel, aber Gauland mit seiner fosilisierten "Westbindung" (wie üblich das Gegenteil vom Richtigen) mitsamt seines altklugen Geschwafels NERVT NUR!

      • Man bekommt leichter Leute aus der CDU raus als die CDU aus den Leuten raus.
        Sieht man auch bei den Wahlergebnissen, WerteUnion oder den Kelle-Publikationen.