Entführung Madeleine McCann: Polizei und Medien jagen einen deutschen Einzeltäter – und unterdrücken Hinweise, die auf ein ganzes Kinderschändernetz hinweisen, das bis in höchste US-Kreise reicht. COMPACT geht in seiner neuen Ausgabe den Spuren nach. „Die wichtigste COMPACT-Ausgabe, die je erschienen ist.“ (Oliver Janich)

    Cover 7/2020 Kinderschänder

    Wieder vergebens: Letzte Woche  ist die portugiesische Polizei wieder im Fall der am 3. Mai 2007 verschwundenen Maddie McCann aktiv geworden, dem spektakulärsten Fall seit Ende des 2. Weltkrieges. Drei Brunnen in der Nähe des damaligen Tatortes wurden durchsucht, ohne Ergebnis. In Deutschland gehen Staatsanwaltschaft Braunschweig und Medien seit Anfang Juni von der Täterschaft eines gewissen Stephan B. aus. Dem heute 43-Jährigen ist jedes Verbrechen zuzutrauen: Im Heim aufgewachsen, geriet er schon als Teenager auf die schiefe Bahn. 1994 und 2016 wurde er wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes zu Haftstrafen verurteilt, beide Male entzog er sich dem Gefängnis durch Flucht nach Portugal. 2005 überfiel, vergewaltigte und quälte er dort eine alte Frau. 2017 konnte er endlich ausgeliefert und u.a. wegen dieses Deliktes hinter Gitter geschickt werden, seither sitzt er in der Justizvollzugsanstalt Kiel. Der Typ ist ganz offensichtlich ein Psychopath, Ex-Freundinnen berichten von Schlägen und brutalen Misshandlungen. Wenn er bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag im Knast oder in der Hölle schmort – keiner weint ihm eine Träne nach.

    Das Problem ist nur: Ausgerechnet im Falle Maddie reicht die Beweislage wohl nicht zur Anklageerhebung gegen ihn aus, wie Mitte Juni 2020 auch die Staatsanwaltschaft einräumen musste. Auch eine XY-ungelöst-Sendung Anfang Juli erbrachte viele neue Hinweise, aber bis jetzt keinen Durchbruch. Als besonders belastend wird lediglich interpretiert, dass am Tatabend mit einem Mobilfon, das laut der Ermittler „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ von Stephan B. genutzt wurde, im Funkzellenbereich Praia da Luz telefoniert wurde, und zwar explizit in der Tatzeit zwischen 21.10 Uhr und 22 Uhr. Dieses Indiz ist aber eher entlastend: Sollte B. gleichzeitig ein Kind gekidnappt und ewig am Handy palavert haben? Viel erfolgversprechendere Spuren führen in eine ganz andere Richtung.

    Pizza-Gate oder Podesta-Gate?

    Im Herbst 2013 schlug Henri Exton, ein früherer Mitarbeiter des MI5, Alarm. Er leitete die private Ermittlergruppe, die die McCanns ins Leben gerufen hatten, um die Arbeit der Polizei zu unterstützen. Doch seltsam: Möglicherweise entscheidende Zeugenaussagen vom Tatabend, so Exton, waren von den Eltern unter Verschluss genommen worden und durften ohne schriftliche Erlaubnis nicht an die Ermittlungsbehörden weitergegeben werden. „Warum dieser Maulkorb? Hätten die Erkenntnisse den Fall nicht schon damals weiterbringen können? Denn für Scotland Yard gilt der Mann inzwischen als Hauptverdächtiger“, wunderte sich auch „Bild“ am 27. Oktober 2013.

    „Der Mann“ – das bezieht sich auf eine Person, die am 3. Mai 2007 um 22 Uhr in Praia da Luz mit einem Kind auf dem Arm gesehen wurde. Die Beobachtung stammt von Martin Smith, einem irischen Touristen, und seiner Ehefrau. Sie sagten gleich im Mai 2007 bei den portugiesischen Behörden aus, Extons Ermittlergruppe entdeckte sie ein Jahr später in den Fallakten und machte daraus einen Bericht für den Find-Madeleine-Hilfsfonds, der im Auftrag der McCanns die Suche koordinierte. Doch von dort kam das strikte No, im Falle einer Weitergabe wurde Exton sogar mit Klage gedroht. Ein Sprecher des Fonds, der nicht namentlich genannt werden wollte, begründete das Schweigegebot damit, dass der Bericht „hyperkritisch für die involvierten Personen“ sei und im Falle seiner Veröffentlichung „total ablenken“ würde.

    Statt dem von den Iren beobachteten „Smithman“ – so der Spitzname für den Verdächtigen – wurde nach einer völlig anderen Person gefahndet, die – ebenfalls mit einem Mädchen auf dem Arm – bereits um 21.15 Uhr gesehen worden war, und zwar von Jane Tanner, einer Bekannten der McCanns. Dabei konnte diese Spur von vornherein nicht zielführend sein, denn das Zeitfenster für eine Entführung zu diesem frühen Zeitpunkt wäre aufgrund der Kontrollgänge der Eltern zu klein. (Tatsächlich stellte sich später die Unschuld des Mannes heraus.) Trotzdem verbreiteten die McCanns fünf Jahre lang das Tanner-Phantombild, dagegen blieb die nach den Angaben des irischen Zeugen angefertigte Zeichnung bis 2013 unter Verschluss.

    Warum wohl? Was war am Smithman-Phantombild so „hyperkritisch für die involvierten Personen“? Die Abbildung auf dieser Seite ist aufschlussreich: Der Kopf – nach den Angaben von Smith gezeichnet – zeigt eine verblüffende Ähnlichkeit mit John Podesta, unter Barack Obama Stabsleiter im Weißen Haus und später Wahlkampfleiter von Hillary Clinton, und seinem Bruder Tony. Er spielt eine zentrale Rolle im sogenannten Pizza Gate, dem Skandal um einem mutmaßlichen US-Kinderschänderring (siehe weiteren  Artikel in dieser Ausgabe von COMPACT) . Selbstverständlich gilt auch für die Podestas die Unschuldsvermutung. Außerdem stellt sich die Frage, warum sie sich selbst die Hände mit einem Kidnapping schmutzig machen sollten, dafür gibt es ja Handlanger. Aber dass man über diese Spur im Mainstream gar nichts hört, ist schon sehr seltsam.

    (Dies war ein Auszug aus dem Artikel „Maddie und die Monster“ in COMPACT 7/2020. Unter anderem geht der Artikel auch Spuren nach, wonach die Eltern selbst in die Entüfhrung ihrer Tochter verwickelt sein könnten). COMPACT 7/2020 widmet sich im Titelthema ganz der Pädokriminalität und dem ritualisierten Missbrauch, der in den Eliten praktiziert wird:

    Titelthema in COMPACT 7/2020
    Kinderschänder: Die Netzwerke der Eliten
    Maddie und die Monster: War es wirklich ein Einzeltäter?
    Geheimakte Clinton: Pizza, Porno und Podesta
    «Es gibt keine Einzeltäter»: Ein Missbrauchsopfer im Interview

    Im Zeitschriftenhandel vielerorts schon ausverkauft, aber Sie können „Kinderschänder: Die Netzwerke der Eliten“ noch hier bestellen.

     

    Kommentare sind deaktiviert.