In deutschen Medien wird der Eindruck erweckt, die Schlacht um die US-Präsidentschaftswahl sei schon geschlagen und Donald Trump stehe als sicherer Verlierer fest. Der beste und treffsicherste US-Wahlforscher hält das wiederum für eine reine Illusion – und prognostiziert einen sicheren Sieg Trumps im November. Das soziale Netzwerk Twitter hat derweil eine weitere umfangreiche Löschaktion begonnen, die ebenfalls mit den nahenden Präsidentschaftswahlen zu tun haben dürfte. Wenn Sie wissen wollen, wie Kreise des US-Establishments versuchen, Donald Trump wegzuputschen, dann lesen Sie jetzt unbedingt das Buch Spygate unseres Geheimdienst- und Spionagespezialisten Helmut Roewer, das Sie hier bestellen können!

     In den deutschen Medien ist die Triumphstimmung schon jetzt ausgesprochen groß. Genüsslich werden Umfragewerte herumgereicht, in denen der amtierende US-Präsident schon zweistellig hinter seinem Herausforderer Joe Biden liegt. Das wird aber alles nichts daran ändern, dass am Ende Donald Trump die Nase vorne haben dürfte, sagt Helmut Norpoth. Der 1943 in Essen geborene Politikwissenschaftler ist eine akademische Legende.

    Ein Zweifaktorenmodell ist besser als alle Umfragen

    Er hat das sogenannten Primary Model entwickelt und damit – wenn man das Konzept bis zur Wahl des Jahres 1912 zurückrechnet – den Ausgang von 25 von 27 Präsidentschaftswahlen korrekt vorhergesagt. Vor vier Jahren war er der praktisch einzige Wahlforscher, der den Trump-Sieg richtig prognostizierte.

    Der gebürtige Essener ist der Auffassung, dass Wahlumfragen – ähnlich wie Zigarettenpackungen – einen Warnhinweis tragen sollten, dass der Prognosewert einer Umfrage dem eines Münzwurfs entspricht. Sein Primary Model ist sehr viel einfacher – es beruht nur auf zwei Faktoren – und dennoch sehr viel erfolgreicher als die Umfragen der Demoskopen.

    Zyklen und frühe Vorwahlen sind entscheidend

    Norpoth blickt nämlich nur auf die Ergebnisse der frühen Vorwahlen und den Pendeleffekt, der ein zyklisches Muster bei dem Wechsel zwischen demokratischen und republikanischen Präsidenten aufweist. Demnach erhält ein Präsident zwei Amtszeiten, wenn sein Vorgänger einer anderen Partei angehört hat – das ist bei Trump bekanntlich der Fall, der vor vier Jahren auf Barack Obama folgte.

    Außerdem tat sich sein demokratischer Herausforderer Joe Biden außerordentlich schwer in den frühen Vorwahlen in US-Bundesstaaten wie Iowa, New Hampshire, Nevada und South Carolina und verlor hier gegen Herausforderer wie Bernie Sanders oder Pete Buttigieg – laut Norpoth ein Zeichen, dass auch die Mobilisierung im eigenen Wählerpotential nur unzureichend ist und zu wünschen übrig lässt. Deshalb billigt der Politikwissenschaftler Trump diesmal sogar eine 91prozentige Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg zu, vor vier Jahren gab er ihm „bloß“ 87 Prozent.

    Twitter im Zensurmodus

    Im Zusammenhang mit den nahenden Präsidentschaftswahlen dürfte auch eine weitere gigantische Löschaktion des sozialen Netzwerks Twitter stehen. Das Unternehmen aus San Francisco löschte Tausende von Konten der sogenannten QAnon-Bewegung, die glauben, dass die USA von einer mächtigen pädokriminellen Organisation beherrscht werden, der einflussreiche Persönlichkeiten wie Bill Clinton, Barack Obama oder George Soros angehören. Fast alle QAnon-Anhänger sind eingefleischte Trump-Anhänger, dem sie zubilligen, den Deep State zu bekämpfen.

    Die Löschaktion hat mehr als nur ein Geschmäckle, da sie nun so kurz vor den Präsidentschaftswahlen kommt. Wie war das nochmal mit der freedom of speech? Sie gilt entweder auch für Auffassungen, die man selbst für absurd oder abwegig hält – oder sie gilt gar nicht.

    Eine politisch korrekte Säuberungswelle flutet derzeit durch die früher einmal sehr vielseitige, heute aber auch immer stärker eingeengte US-Medienlandschaft. Unser Autor Federico Bischoff stellt dazu in seinem Artikel „Die große Säuberung“, der in der Augustausgabe von COMPACT erscheinen wird, fest:


    „Die Printmedien in den USA waren schon bisher klar links dominiert und dem Präsidenten in erbitterter Feindschaft verbunden. Trotzdem rollen auch dort im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November die Köpfe von Prominenten. Ein Beispiel ist Claudia Eller, die nach 20-jähriger Arbeit für die „Los Angeles Times“ als Chefredakteurin zu „Variety“ wechselte. Am 3. Juni klagte die weiße Autorin in einer Kolumne, dass sie und ihre Kolleginnen sich zu wenig für Diversität einsetzten – eine Selbstbezichtigung ganz im Sinne des Zeitgeistes. Die Journalistin Piya Sinha-Roy hielt dies jedoch für ein pures Lippenbekenntnis: Farbige, so erwiderte sie auf Twitter, würden trotz gegenteiliger Beteuerungen regelmäßig zurückgewiesen. Ellers Antwort – «Du klingst sehr verbittert» – war ihr Todesurteil. Eine ähnliche Hexenjagd gab es auch im Redaktionsgebäude der „New York Times“. Trotz der linksliberalen Ausrichtung des Blattes gelang es dem Meinungschef James Bennett immer wieder, auch konservative Kommentatoren zu gewinnen und damit ein ausgewogenes Spektrum zu schaffen. Am 3. Juni erschien dort ein Artikel des republikanischen Senators Tom Cotton, der die Entsendung von Truppen zur Eindämmung der Rassenkrawalle forderte, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Dieser Standpunkt, den Cotton mit seinem Präsidenten teilt, verursachte einen Skandal: Er gefährde das Leben farbiger Menschen. Bennet behauptete, den Text vorab nicht gelesen zu haben und berief sich auf Meinungspluralismus. Als man dem Artikel faktische Fehler nachwies, entschuldigte sich der Meinungschef und nahm den Hut.“

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