Vor 80 Jahren, am 12. August 1943, fiel mit Kurt Eggers einer der mitreißendsten Männer der jüngeren deutschen Kunstgeschichte und der wohl leidenschaftlichste Dichter und Schriftsteller seiner Zeit. Sein Enkel, unser Redakteur Sven Eggers, hat ihn für die August-Ausgabe von COMPACT porträtiert. Es folgt ein exklusiver Auszug aus dem Text, den Sie hier vollständig lesen können.

    «Bist du mit Kurt Eggers verwandt?» Oft, sehr oft, habe ich diese Frage gehört, sie scheint zeitlos zu sein. Vor 40 Jahren wurde ich so angesprochen, vor 30 Jahren, vor zehn und auch neulich wieder. «Ja, ich bin der Enkel», antworte ich stets. Ein «Großvater» war und ist Kurt Eggers nicht. Dieser nicht zu bändigende Kerl, dieser nimmermüde Mutige, dieser junge Gradlinige hatte gewiss loderndes Feuer in sich, aber keine bürgerliche Behaglichkeit. Opa? Nein, wirklich nicht!

    Als der Schriftsteller, Kulturpolitiker und Soldat mit dem 600-Seiten-Werk Der Tanz aus der Reihe 34-jährig (!) seine Memoiren vorlegte, ist er von einem Weggefährten gefragt worden: «Wieso schreibst du in so jungen Jahren deine Lebenserinnerungen?» – Antwort Kurt Eggers: «Ja weißt du denn nicht, dass ich in Russland fallen werde?!» Am 12. August vor 80 Jahren vollendete sich zumindest das irdische Leben dieses Draufgängers tatsächlich auf diese Weise.

    Bequemlichkeit? Nein danke! Kurt Eggers, immer ruhelos und voller Tatendrang. Foto: Privat

    Was am 12. August 1943 geschah, haben mehrere Augenzeugen der Familie Eggers nach dem Krieg geschildert, darunter auch SS-Oberscharführer Karl Schulzki. Seine Aufzeichnung, nachfolgend in Auszügen und der Lesbarkeit wegen sprachlich angepasst, wurden Traute Eggers, der hinterbliebenen Ehefrau, aus Rücksichtnahme bis zu ihrem Tod im Jahr 1984 nie vorgelegt:

    «Am 12. August erfolgte unser Angriff auf Klenowoje, südwestlich von Charkow. Die Ortschaft wurde von Kurt und mir genommen. Wir wollten dann die 1. und 3. Kompanie entlasten. Sehr starkes Pak-Feuer sollte uns daran hindern. Wir drehten ab, und ich stand zwei Meter neben Kurts Panzer, als das feindliche Geschoss ihn tödlich traf. Der Panzer brannte gleich lichterloh. Ich habe sofort Ulmer verbunden, nachdem ich sah, dass Kurt tot war und verbrannte. Das rechte Bein von Kurt hing noch leicht am Oberschenkel, Gesäß ganz aufgerissen, rechter Arm weggerissen, linker Arm und Schädel ganz schwarz. Einfach furchtbar! Ich musste weinen, als Kurt so vor mir lag.»

    Kurt Eggers hinterließ Gattin und drei Söhne, ein vierter Sohn war 1939 als Dreijähriger an einer Hirnhautentzündung verstorben. Der Obersturmführer wurde auf dem Soldatenfriedhof in Petropawlowka beigesetzt. Ein Regimentskommandeur rief ihm nach: «Wir vergessen ihn nie. Sein Leben wird ein Symbol unserer Zeit bleiben.»

    Heinrich George: Trauer um Eggers

    In der Heimat fand am 26. September 1943 für den Gefallenen eine üppige Trauerfeier in der Berliner Kroll­oper statt. Kurz zuvor war er posthum mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet worden. Eggers hatte seinen Freund, den Kunsthistoriker und Kulturpolitiker Hans W. Hagen, testamentarisch zum Trauerredner bestimmt, um «offizielle Lobhudler» fernzuhalten. Heinrich George, der große deutsche Mime, verlas im Rahmen der Trauerfeier mit Hingabe Eggers-Gedichte.

    «Kult des Aberglaubens»: Titel aus dem umfangreichen Eggers-Schaffen. Hier bestellen. Foto: Forsite-Verlag

    Der legendäre Schauspieler zählte zum ausgewählten Kreis Kunstschaffender, die Kurt Eggers regelmäßig um sich versammelte. Meine liebevolle Großmutter hat oft lebhaft von den deftigen nächtlichen Gesprächsrunden erzählt, die sich «um Gott und die Welt», wahrscheinlich eher um Volk und Vaterland, gedreht hätten. Dabei sei es stets laut und leidenschaftlich bei reichlich Bier und Wein zugegangen. Heinrich George war regelmäßig dabei.
    Wie eng Kurt Eggers und George verbunden waren, verdeutlicht eine Anekdote, die in meiner Familie bis heute die Runde macht. Demnach hatten beide in feucht-fröhlicher Runde einst beschlossen, ihre jeweils nächsten Söhne Götz zu nennen, angelehnt an den von beiden bewunderten Reichsritter Götz von Berlichingen. So ist es schließlich gekommen: Götz George, der begnadete Schauspieler, kam sechs Monate vor meinem Onkel Götz zur Welt.

    Angesichts seiner besonderen Verdienste wurde Kurt Eggers die höchst bemerkenswerte Ehre zuteil, dass die Kriegsberichter-Abteilung der Waffen-SS ab dem 3. November 1943 seinen Namen trug. Kommandeur der Standarte «Kurt Eggers» wurde der Journalist Gunter d‘ Alquen, der meine Großmutter damals persönlich aufsuchte, um ihr diese Nachricht zu überbringen. Der Einheit gehörten zunächst 141 Mann an, bei Kriegsende waren es 1.180, darunter der spätere Stern-Herausgeber Henri Nannen, Herbert Reinecker, der Vater von Fernsehformaten wie Derrick und Traumschiff, oder auch Schriftsteller Joachim Fernau. (…)

    Beseelt vom Soldatentum

    Kurt Eggers hinterließ Frau und drei Söhne: Traute mit Götz, Jens und Jörg. Foto: Privat

    Geboren wurde Kurt Eggers am 10. November 1905 in Berlin als Spross einer Bauern- und Pastorenfamilie aus dem Niedersächsischen. Schon als der Erste Weltkrieg begann, entbrannte in dem Neunjährigen die Sehnsucht, die Heimat zu verteidigen. Vergebens versuchte er zum Beispiel, die Erlaubnis seines Vaters zu erlangen, in das Kadettenkorps in Plön eintreten zu dürfen.

    Vorerst blieb er dann in Berlin und erlebte später auf einem Schülerschulschiff das Ende des Kaiserreiches und die Wirren der Novemberrevolution 1918. Sein Schulschiffkommandant prägte ihn sehr. Ihm folgend und ohne ausdrückliche Genehmigung der Eltern nahm der junge Eggers 1919 an der Niederwerfung der Spartakisten­aufstände und im März 1920 am Kapp-Putsch teil. Diese turbulenten, kämpferischen und auch soldatischen Einsätze erfüllten und fesselten ihn. (….) Ende der Textauszüge.

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    20 Kommentare

    1. Theodor Körner am

      Kurt Eggers kämpfte für sein Heimatland Deutschland und fiel auch dafür ! Das Deutsche Volk sollte sich stets an seine Helden und Toten erinnern. Nur eine Nation das seine eigene Kultur Sprache und Opfer ehrt, verdient das Dasein auf der Welt des ewigen Ringen.

    2. Bei den Georges hat der Name "Götz" nicht geholfen.
      Vater Heinrich im russischen KL "zu Tode gekommen".
      Sohn Götz machte mit seiner Jablonsky-Jacke im Westfernsehen ‚Ausländer-rein-um-jeden-Preis‘ Propaganda.

    3. Peter vom Berge am

      Diesmal wird es niemanden mehr geben, der sich an die Kriegshelden erinnert, denn:

      DIE NATO PLANT EINEN ÜBERFALL AUF RUSSLAND:

      Rund 360.000 Militärangehörige sind in der unmittelbaren Umgebung des Unionsstaates Belarus und Russland stationiert. Diese Zahl schließt die Streitkräfte der osteuropäischen Länder ein, zitierte die russische Nachrichtenagentur TASS den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

      Seinen Worten zufolge sind außerdem etwa 8.000 gepanzerte Fahrzeuge, 6.000 Artilleriesysteme und Mörser, 650 Flugzeuge und Hubschrauber in der Nähe der Grenzen des Unionsstaates Weißrussland und Russlands stationiert.

      Die NATO bzw. das amerikanische Terror-Regime wird einen Anlass konstruieren (wie vormals den Tonkin-Zwischenfall) und dann OPERATION BARBAROSSA 2 beginnen!

      • @Peter vom Berge: Nur Wahnsinnige würden einen Überfall auf Russia (oder umgekehrt) durchführen. Als die Russen im Januar `45 die Oder überschritten , um Deutschland den Rest zu geben , taten sie das mit rd. 3.000.000 Mann . Und Peter (nicht Schoigu) will uns einreden , daß die Nato mit 360.000 m/w/div ( begreifst du, was die EINE Null weniger bedeutet ? ) Russia auf einer Front vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer angreifen will. Peter hat in Compact den Mist gelesen ,daß "die Nato marschiert" und den Humbug gefressen. Nur völlig Ahnungslose , welche vom Krieg nicht das Mindeste verstehen, können solche Quatsch glauben.

    4. Das waren vor 1945 noch ganz andere Zeiten in der Welt. Würden unsere Ahnen die auf dem Felde ihr Leben gelassen haben für Volk und Vaterland und heute sehen wie die nachfolgende Generation unseren Heimatboden zu einem Saustall heruntergewirtschaftet hat, da würden sie sich im Grabe rumdrehen. Selbst als 15Jähriger machte Eggers bei den Freikorps mit um es vor der roten Gefahr zu bewahren. Solche Jugendlichen waren Helden in der Gesellschaft. Heutzutage wird man als Held bezeichnet wenn man auf die Gräber unserer Soldaten spuckt und sich für offene Grenzen ausspricht mit dem Regenbogenfetzen. KURT EGGERS, HIER!!! EWIG LEBT DER TOTEN TATENRUHM!!!

      • Reeducation ?

        „Der erste Schritt zur Vernichtung eines Volkes ist die Auslöschung seines
        Gedächtnisses. Vernichten Sie seine Bücher, seine Kultur, seine Geschichte.
        Dann lassen Sie jemanden neue Bücher schreiben, eine neue Kultur herstellen,
        eine neue Geschichte erfinden. Bald wird die Nation zu vergessen beginnen,
        was sie ist und was sie war“.
        (Milan Kundera, Das Buch vom Lachen und Vergessen)

        • Friedrich Schiller am

          Im BRD Staatsfernsehen laufen täglich nur noch englische Musik und Filme. Die Zuwanderung wird zusätzlich von den vereidigten transatlantischen Bücklingen Sozis Grüne CDU noch staatlich gefördert. Man will nicht nur Deutschland zerstören, sondern auch den Volksaustausch verwirklichen. Da war ja die ehemalige DDR noch deutscher und hatte eine stabile Geburtenrate trotz russischer Knute und kommunistischer Mangelwirtschaft.

        • @Schiller : Wie kann die "DDR" , vollständig eine russische Schöpfung ," noch deutscher" (als was ?) gewesen sein ? Sie war russisch, stank russisch und stank noch nach Russe 3-4 Jahre nachdem die Russkis abgezogen waren. Allerdings, durch die Isolation hinter dem eisernen Vorhang und weil die gesamte Oberschicht nach Westen geflohen war , bewahrte die "DDR" den übelsten Teil des deutschen Volkscharakters : zugeknöpfte Borniertheit kleinbürgerliche Beschränktheit , Gartenzwergmentalität der Unterschichten. Nicht zufällig waren an der Spitze Gestalten wie der Dachdecker Honecker und der Tischler Mielke , dem die Prollbacke aus jedem Knopfloch seiner angemaßten Generalsuniform lachte.
          Die Geburtenrate war "stabil", weil es wenig andere Unterhaltungsmöglichkeiten gab. Also bitte keine Legendenbildung über die "DDR"-Sc***** ; ja ? ! Ein Spuk ,ein Alptraum, ein russisches Kuckucksei auf deutschen Boden.

      • "sie sich im Grabe rumdrehen"

        Das hat mein vater häufig gesagt! Er hatte auch gesagt das man frauen nie in führungspositionen setzen soll. Wenn ich jung war, war ich immer schokiert wie ältere leute über frauen redete. Man hat gewisse bilder über frauen und die mutter ist natürlich heilig. Mit dem laufe der zeit versteht man besser was sie eigentlich meinte und auch das sie, auf der ganzen linie, recht hatte. Morgen gehe ich meine mutter besuchen. Was steht auf der menu? Gerüchte, gerüchte, falsches mitleid zeigen für die misère jemand anders in der familie und weiter noch was gerüchte. Man kann so sehen an meine schwestern und tanten dass sie daran viel mehr spass haben als andere dinge… Ich spreche über leute die ein sehr bequemes leben leiten.

        • @Attila klar war die Russenzone auch beschissen….aber Westdeutsche Kameraden waren begeistert von den übrigen Deutschen Geist und Kulturgut …..Reichsbahn Mitropa Gasthäuser Denkmal vom alten Fritz…. nur Deutsche in wohnten Mitteldeutschland, Deutsche Namen Sprache Musik, die Geburtenrate war stabil weil deutsche Familien noch in der Ostzone staatlich gefördert wurden und genug zu Essen hatten und nicht frieren mussten und die Zonis mit russischen Gas günstig beliefert wurden. Selbst im Zweiten Weltkrieg war die Geburtenrate noch höher als in Friedenszeiten Sie in der BRD ist. Deutsche können sich kaum noch Kinder selbst leisten und die Deutschen hungern und frieren für die BRDemokratie, während arbeitslose Fachkräfte hecken wie die Fliegen und Kost Logie und Heizung vom deutschen Staat bezahlt bekommen.

    5. Peter vom Berge am

      Vor 80 Jahren war die Welt noch in Ordnung – heute gerät die Welt aus ihren Fugen:

      22. August 2023 – Der Tag, der alles verändern kann, Goldgedeckte Handelswährung, BRICS

      Wird die gesamte westliche Wirtschaft zusammenbrechen?

      https://youtu.be/GewisSSlcFk

        • @Markus

          Das hast du falsch verstanden!

          Vor 80 Jahren haben alle Deutschen noch richtig gedacht und empfunden. Nämlich patriotisch. Unter anderem. Die Welt, in der Vorstellung unserer Ahnen, war noch in Ordnung.

      • Peter vom Berge am

        Die Weltkriege im 20. Jahrhundert waren ein großer Einschnitt in der Menschheits-Geschichte: Die Briten begannen mit der Zerstörung des Alten Kontinents. Das amerikanische Terror-Regime trat dann das Erbe des britischen Empire an und setzte das Zerstörungswerk fort. Heute sind wir an einem Wendepunkt angelangt: Es sind weitere Kräfte auf dieser Erde entstanden, die das amerikanische Terror-Regime herausfordern. Am 22. August 2023 werden diese Kräfte sich zu einer Einheit zusammenfügen und damit das Ende des amerikanischen Terror-Regimes einleiten. Damit erhält die Menschheit eine einmalige Chance, aus dem Kreislauf von Krieg und Zerstörung auszubrechen!