Russische Truppen bedrohen die Ukraine! Der Krieg ist nah! Politiker und Medien überschlagen sich in apokalyptischen Prophezeiungen. Wer hat dieses Propaganda-Süppchen eingerührt? Ein Auszug aus COMPACT 2/2022 mit dem Dossier «Neue Hetze gegen Russland». Hier mehr erfahren.

    _ von Alexander Sviridov

    Wenn Sie dies lesen, müsste die Ukraine eigentlich in Trümmern liegen. Russische Truppen marschieren auf Kiew. Putins Luftwaffe bombardiert Ortschaften und Militärobjekte. Seine Artillerie schießt aus allen Rohren. Fallschirmjäger erstürmen die Häfen Odessa und Mariupol. Ballistische Raketen vom Typ Iskander fliegen gen Lemberg. Panzerkolonnen attackieren aus verschiedenen Richtungen.

    Da dies aber bislang nicht eingetroffen ist, hat sich der Chef der ukrainischen militärischen Aufklärung, Kyrylo Budanow, wohl vertan. Das ist nämlich sein Szenario für Anfang Februar 2022 – er hat es Ende 2021 präsentiert und wurde damit in den westlichen Medien weidlich zitiert. Es gehe sogar um eine dauerhafte Besetzung der Ukraine, unkte das Nachrichtenportal Bloomberg. Man weiß ja: Gute Nachrichten verkaufen sich schlechter als schlechte. Und was ist schon schlechter als ein guter Krieg!

    Feindbild Putin: Die deutschen Leitmedien lassen schon seit Jahren kein gutes Haar an Russlands Staatschef. Foto: Der Spiegel

    Dieses Szenario breitete der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow Ende November auch im Pentagon aus. CNN verriet er, ein Einmarsch der Moskowiter würde ein «wirklich blutiges Massaker» bedeuten – und bat die US-Amerikaner um noch mehr Militärhilfe. Und um Geld.

    Die gleiche Geschichte präsentierte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba in Brüssel. Und bat ebenfalls um Militärhilfe und Geld. Der Präsident des ukrainischen Parlaments, Ruslan Stefantschuk, warnte Ende Dezember 2021 sogar, Russland könnte einen Atomschlag gegen die Ukraine führen…

    Die sogenannte Weltgemeinschaft war alarmiert: Westliche Zeitungen veröffentlichten Satellitenbilder von russischen Panzern, die «an der Grenze zur Ukraine» konzentriert seien. Von 100.000 angriffsbereiten Soldaten war die Rede. Es roch alles nach Krieg.

    Über rote Linien

    Um dem Krieg vorzubeugen, fand aber schon Anfang Dezember ein – virtuelles – Gespräch zwischen dem amerikanischen und dem russischen Präsidenten statt. Joe Biden verdeutlichte, dass er und seine Verbündeten im Falle militärischer Aktionen gegenüber der Ukraine nicht mit Sanktionen gegen Russland zögern würden. Das sei eine «rote Linie», die man nie und nimmer überschreiten dürfe.

    Parallel schloss die neue Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) erstmals nicht mehr aus, dass deutsche Soldaten in der Ukraine stationiert werden könnten. «Falls Russland angreift, sind alle Optionen auf dem Tisch», sagte der grüne Außenpolitiker und jetzige Parteichef Omid Nouripour.

    «Putins Wahnsinns-Forderungen an den Westen» (Bild) umfassten im Gegenzug einen Verzicht auf die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine sowie auf «militärische Handlungen» in anderen Staaten Osteuropas, im Südkaukasus und in Zentralasien. Der Nordatlantikpakt müsse seine militärische Infrastruktur auf die Positionen von 1997 zurückziehen (dem Jahr der Unterzeichnung der NATO-Russland-Akte). Beide Seiten sollten von der Stationierung von Kurz- und Mittelstreckenraketen in Stellungen, wo sie eine Bedrohung darstellen könnten, absehen.

    «Falls Russland angreift, sind alle Optionen auf dem Tisch.» Omid Nouripour

    Im Grunde wurden diese Punkte schon seinerzeit vom letzten sowjetischen Parteichef Michail Gorbatschow eingefordert – und ihm von damaligen westlichen Führern auch zugesichert, wenn auch nur mündlich (siehe Infobox). Dennoch wurden die drei ehemaligen Sowjetrepubliken im Baltikum, fast alle Ostblockstaaten und Reste des zerbombten Jugoslawiens in den westlichen Militärpakt aufgenommen. Damit stieß die NATO bis an die Grenze Russlands vor, was Moskau nicht erfreute.

    Stand 12/2021 Quelle: OSZE, ISW. Grafik: COMPACT

    Deren Generalsekretär Jens Stoltenberg bürstete Putin ab: Die NATO entscheide selbst, wen sie aufnehme. Eine Teilung des Kontinents in Einflusssphären wie 1945 in Jalta dürfe es nicht mehr geben. Damit ignorierte er eine andere historische Parallele. Mit der potenziellen Verlagerung amerikanischer Raketen von Polen in die Ukraine würde die Anflugzeit eines mit Atomsprengköpfen bestückbaren Tomahawk auf Moskau auf fünf Minuten verkürzt.

    Dies ist eine ähnliche Situation wie 1962, als die UdSSR Nuklearwaffen auf Kuba stationierten: eine Bedrohung, die sich Washington nicht bieten ließ und für deren Beseitigung man sogar bereit war, einen Atomkrieg zu riskieren.

    Die russischen Bedenken sind umso verständlicher, als die USA in den letzten Jahren wichtige Verträge, die die Konfliktgefahr zügeln sollten, aufgekündigt haben: den ABM-Vertrag zur Begrenzung von Raketenabwehrsystemen, den Vertrag über die Beseitigung von Mittel- und Kurzstreckenraketen (INF-Vertrag) sowie den Open-Skies-Vertrag (der es den Unterzeichnern ermöglichte, die Territorien der anderen zu überfliegen, um militärische Aktivitäten zu beobachten).

    Wie Bilder lügen

    Wie verhält es sich nun mit der militärischen Drohung Moskaus gegen Kiew? Als Erste entdeckten nicht die CIA russische Truppen an der ukrainischen Grenze, sondern amerikanische Journalisten – und veröffentlichten entsprechende Satellitenbilder. Um wie viele Soldaten handelte es sich? Es geistern, oftmals von ukrainischen Politikern, verschiedene Angaben herum, meist plus/minus 100.000 Soldaten – Zahlen, die nie belegt wurden.

    Die US-Geheimdienste waren zurückhaltender. «Die Analyse ergab», schrieb die Washington Post am 8. Dezember, «dass sich bereits rund 70.000 russische Streitkräfte in der Nähe der Grenze zur Ukraine befinden. Obwohl unklar ist, wie die Analysten auf diese Zahl gekommen sind, handelt es sich bei einem erheblichen Teil davon wahrscheinlich um Truppen, die ständig in Militäreinrichtungen nahe der russischen Westgrenze und auf der Krim stationiert sind.» Weiter sind die amerikanischen Schlapphüte der Meinung… Ende des Textauszugs.

    Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Februar-Ausgabe von COMPACT. Dort finden Sie auch folgende Beiträge in unserem Dossier «Neue Hetze gegen Russland»:

    ➡️ „Man hat uns gesagt, verp**** euch!“ – Was Russland von der NATO verlangt: Was verlangt Russland von der NATO? Wie können die Spannungen entschärft werden? Auszug aus der Pressekonferenz des Präsidenten vom 23. Dezember 2021.

    ➡️ „Gazprom liefert mehr Gas als bestellt“ – O-Ton Wladimir Putin: „Russlands Präsident Wladimir Putin (69) hat den Gashahn abgedreht. Seit Sonntag fließt kein russisches Gas mehr über Belarus und Polen nach Deutschland“, meldete Bild  kurz vor Weihnachten. Stimmt das?

    ➡️ Putins Blitztruppen – Keine Farbenrevolution in Kasachstan: Der Umsturzversuch in Kasachstan ist gescheitert – dank des schnellen Eingreifens Russlands und seines Militärbündnisses OVKS.

    COMPACT 2/2022 mit dem Titelthema „Omikron: Warum dieser Mann schlimmer als das Virus ist“ ist am gut sortierten Kiosk erhältlich. Sie können die Ausgabe aber auch bequem online bestellen. Oder beginnen Sie mit dieser Ausgabe gleich ihr Abo.

    COMPACT 2/2022 können Sie hier bestellen.

    Das komplette Inhaltsverzeichnis unserer Februar-Ausgabe:

    Titelthema
    Schlimmer als Omikron: Lauterbachs neue Lügen
    Internationale Entspannung: Die Panikwelle flaut ab
    Virus ex machina: Laborthese: Omikron schlägt Delta

    Politik
    Helfer in Not: Impfpflicht stranguliert Pflege
    Schokomousse mit Merkel: Ein Verfassungsrichter pariert
    Der Vertrauensmann: Der schärfste Hund von Potsdam
    Die Iden des Merz: Die CDU im Bierdeckel-Format
    Jagd auf Neo: Wer steckt hinter Telegram?
    Als nur die Kräftigsten starben: Seltsam: die Spanische Grippe
    Die Blume der Prärie: Trumps schärfste Waffe im Mittelwesten
    Spiel, Satz und Sieg: Impf-Diktatur contra Novak Djokovic
    «Spartakus der neuen Welt» Srdjan Djokovic im Gespräch

    Dossier: Neue Hetze gegen Russland
    Es geht durch die Welt ein Geflüster: Kriegshysterie rund um die Ukraine
    «Man hat uns gesagt, verp**** euch!» Was Russland von der NATO verlangt
    «Gazprom liefert mehr Gas als bestellt» O-Ton Wladimir Putin
    Putins Blitztruppen: Keine Farbenrevolution in Kasachstan

    Leben
    Siegfried auf der Barrikade: Wagner und Bakunin 1848 in Dresden
    Marsianer und Übermenschen: Zum Kultautor Robert A. Heinlein
    Kindergeburtstag mit Annalena: Die Infantilisierung der Gesellschaft

    Kolumnen
    Hartlages BRD-Sprech _ Radikalisierung
    Janichs Welt _ Das Ende der SED?
    Recht vor links _ Achtung, 2G-Kontrolle!
    Sellners Revolution _ Spaziergang als Waffe

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    8 Kommentare

    1. Man kann nur hoffen, daß der freie Westen unter der weisen Führung der USA baldigst beginnt, der Bevölkerung der Ukraine unsere allgültigen (also bis in’s All geltenden!) Werte von Freiheit und Demokratie zu bringen. Wenn’s sein muß – Embargos und Sanktionen scheinen beim Russen ja nicht zu fruchten! – eben auch mit Waffengewalt. Wie ich aus stet’s gut informierten Kreisen (CIA) in Erfahrung bringen konnte, haben gestern vor der rechtmäßig (Geschenkt ist geschenkt!) zur Ukraine gehörenden Krim russische Schnellboote zwei US-amerikanische Kriegsschiffe mehrmals und ohne Anlass beschossen. Bereits letzte Woche ließ der russische Diktator Putin Giftgas gegen Moskauer Demonstranten – die sich für die Freiheit der Ukraine einsetzten – einsetzen. Zudem haben die Russen tonnenweise Chemie- und Biowaffen angehäuft, was eindeutig den internationalen Absprachen zuwiderläuft. Laut letzten Meldungen sollen im von Rußland widerrechtlich besetzten Donbaß in Krankenhäusern von russischen Marineinfantristen ukrainische Säuglinge aus den Brutkästen auf den Boden geworfen worden sein, wo sie elendig verstarben. – Wie lange noch will die freie Völkergemeinschaft unter der Ägide der USA diese Verbrechen mitansehen?! Es ist Zeit, endlich zu handeln …

      • Werner Holt
        Haben Sie noch nicht bemerkt das in den Deutschen Großstätten schon hinter jedem Busch ein Russischer Untermensch mit einer Kalaschnikow im Anschlag lauert, das in den Nächten die russische Soldadeska massenweise Männer umbringt und deutsche Mädchen und Frauenschändet??
        Dietrich Bonhoeffer zur gefälligen Beachtung:
        "Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit.
        Gegen das Böse läßt sich protestieren, es läßt sich
        bloßstellen, es läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das
        Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem
        es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurückläßt. Gegen
        die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch mit
        Gewalt läßt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen
        nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen,
        brauchen einfach nicht geglaubt zu werden."

    2. jeder hasst die Antifa am

      Beim treffen der beiden Schlaftabletten Biden und Scholz versprach Biden die Nordstream Leitung zu sperren und Olaf verwahrte sich nicht gegen,das der sich in die inneren Angelegegenheiten Deutschlands einmischt,das zeigt wieder einmal wie es mit der Souveränität in diesem Land bestellt ist

    3. friedenseiche am

      ich sage jetzt auch mal was völlig verrücktes voraus !

      sollten die bemühungen klappen und man gegen die russen krieg führt
      weiß der nordkoreaner was ihm danach passiert, weiß der chinese was kommen wird
      wissen andere zb japan, der araber usw was kommen wird
      gemeinsam verbünden sie sich und schicken atomraketen auf haifa jerusalem und weitere städte sowie auf die metropolen in usa zb new york washington usw ebenso auf england kanada deutschland frankreich usw

      es wird ein ultimativer krieg der am ende nur die eliten als sieger sieht

      zumindest für die ersten stunden
      denn danach fallen die scheuklappen von den arius-augen der irren und sie erkennen dass ihre unsterblichkeit und immunität gegen atomstrahlen, alterung und sonnenstrahlen nur eingebildet ist

      zehn tage später lebt kein einziger mensch mehr auf erden
      auch die in den atombunkern haben es nicht geschafft
      die negativenergie der milliarden ermordeten weltweit hat dazu geführt dass die führer in den bunkern sich wie zombies die keine nahrung finden gegenseitig eliminiert haben

      na gut, vielleicht bin ich auch völlig gaga im kopf
      aber dann hätte hollywood den ultimativen untergangsfilm aus meiner idee zu DEM blockbuster der nächsten 100 jahre abgefilmt
      wenn nicht, tun mir die vielen tiere leid die den scheiß überlebten

      gezeichnet, der, der mit den toten spricht

    4. jeder hasst die Antifa am

      Der nächste Schenkelklopfer das Schnatterinchen Annalenadrausen bei ihren besuch in der Ukraine meinte "mein" Land ist bereit für die Ukraine einen hohen Preis zu Zahlen,der größte Lacher mein Land wo so ihre Partei mit Deutschland nicht anzufangen wusste das ist nicht ihr Land sondern das Land der Deutschen und den hohen Preis soll Sie und ihre Clique selbst bezahlen ,auch das gelbe Elend Lindner meinte an die Russen es würde eine eiserne Antwort geben mit was denn mit seiner Operrettentruppe der Lazarettarmee Bunte Wehr, das weckt doch bei den Russen nur ein müdes lächen hervor.

    5. Leon Wilhelm Plöcks hat ein Buch "Die Allianz – Skizze eines Machtprojekts" (Schnellroda, Antaios, Kaplaken 73, 2/2021) verfasst, in welchem er die Vereinigung von Nachfolgern des Marxismus mit westlichem Finanz- und Marktkapitalismus zu einem monopolistisch-diktatorischen Globalismus darstellt. Im Gefolge von Derrida, Adorno und anderen 68ern werde sog. Dekonstruktivismus praktiziert, der mit totalitärer Skrupellosigkeit, ausgehend von Universitäten, alles Natürliche und Gewachsene niedermacht: Familien, Geschlecht, Heimat, Völker, Kulturkreise und sogar die angezettelte Migration seien nur sprachliche Konstrukte, die es aufzulösen gelte. Dem Globalkapitalismus nütze dies, aber an entwurzelte und ausgebeutete Opfer denken heutige, oft grüngefärbte Salonmarxisten längst nicht mehr.

      Russland ist noch ein selbstbewusstes Volk, eine eigene Kultur und ein starker, wehrfähiger Staat. Wenn es sich sprachlich nicht dekonstruieren lässt, werden Waffen aufgefahren.

      Immerhin hat der Dekonstruktionsterror m.E. insofern etwas Selbstzerstörerisches, weil man mit ihm auch die von ihm angezettelte Klima- und Coronapropaganda als massenmedial induziertes Konstrukt auffassen und vielleicht als Wahnkrankheiten auch wieder heilen kann.

    6. jeder hasst die Antifa am

      Warum verschweigt man in der Lügenpresse das an der Sicherheitszone in der Ukraine zu Russland tausende Schwerbewaffnete Ukraine Soldaten samt Natoberatern und Soldaten bereitstehen um in das Autonome Gebiet ein zu Marschieren und die Ukraine das Minsker Abkommen torpediert,da sieht man von wem die Kriegsgefahr ausgeht Die USA braucht den Krieg um Nordstream 2 zu verhindern,damit Deutschland auf ihr dreckiges Frackingas angewiesen ist und die Nato braucht es um die Bevölkerung Westeuropas von ihrer Misere abzulenken in der sie mit ihrer Politik stecken.

      • europa ist aus der corona-misere im prinzip schon wieder raus. an der viren-abwehrfront kämpfen eigentlich nur noch die deutschen und franzosen. wobei berlin aus dem c-regiment auszusteigen scheint, selbst söder macht ja nun einen auf softie, jetzt, wo sich die propaganda wichtiger transatlantikermedien dreht.
        und selbst wenn westeuropa im gesundheits&wirtschaftssektor mit dem arsch an der wand stünde, würde man hier keinen krieg gegen die russen wünschen, da das schnell in kollektiven suizid münden kann. für einen waffengang sind, parteienübergreifend, die amerikanischen neocons. scholz und macron versuchen dagegen zu vermitteln und ich warte nur darauf, daß die achse paris-berlin ein für allemal genug hat, von den zündeleien.