Ist das Denken in rechten und linken Kategorien überholt – oder gibt es grundlegende Unterschiede zwischen Rechten und Linken, die nicht zu übertünchen sind? Unser Autor vertritt letzteren Standpunkt. Ein Debattenbeitrag. Weiterführend: Maximilian Krah: „Politik von rechts“ – wie rechtes Denken vom Kopf auf die Füße gestellt wird. Hier mehr erfahren.

    _ von Rudolf Seitner

    Oskar Lafontaine (aktuelles Werk: „Ami, it’s time to go“), sicher einer der Köpfe der Linken, die bisweilen in der Lage sind, Dinge differenziert zu betrachten und der Realität Vorrang vor der Ideologie zu geben, hat kürzlich auf den NachDenkSeiten einen Artikel veröffentlicht, dessen Grundtenor war, dass die AfD deshalb als attraktive Alternative erscheine, weil der Platz der Linken vakant sei, da nämlich die Gegner der AfD selbst ins rechte Lager gewechselt seien. Dem möchte ich widersprechen und dazu einen Ansatz einer rechten Standortbestimmung abliefern.

    Ich meine, das Gegenteil der Annahme Lafontaines ist der Fall. Sämtliche etablierte Parteien von Die Linke bis CDU/CSU sind links bis linksextrem, und die AfD zieht ihre Anziehungskraft genau daraus, die einzige nicht linke Partei zu sein. Die Einstufung der Kartellparteien (außer vielleicht der Linken) als „rechts“ begründet Lafontaine nun damit, dass diese eine neoliberale Wirtschafts- und Sozialpolitik verträten und sich für Kriege begeisterten.

    Die Ungleichheit der Menschen

    Ich denke jedoch: Lafontaine zeigt damit, dass er weiterhin ideologisch motivierten Unwahrheiten verhaftet ist. Dem möchte ich, ausgehend von Konfuzius‘ Gedanken, wer den Staat ordnen wolle, müsse zuerst die Begriffe ordnen, eine andere Auffassung entgegenstellen. Deren Kern wurde ebenfalls von Konfuzius bereits formuliert:

    „Der Edle strebt nach Harmonie, nicht nach Gleichheit. Der Gemeine strebt nach Gleichheit, nicht nach Harmonie.“

    Damit bekenne ich zunächst, als Rechter von der menschlichen Ungleichheit auszugehen. Jeder einzelne Mensch auf der Welt ist ein lebender Beweis dafür. Dem stehen auf der anderen Seite exakt null Beweise für Gleichheit gegenüber – keine zwei Menschen auf der Welt sind einander gleich.

    Philosoph, Politikercoach, Moralphilosoph: Konfuzius. Foto: XiXinXing / Shutterstock.com

    Damit ist nichts über den Wert von Menschen ausgesagt, aber eben doch: Wer Ungleichheit behauptet, sagt die Wahrheit, wer Gleichheit behauptet, sagt die Unwahrheit. Die Frage der Gleichheit vor dem Gesetz (oder auch vor Gott) ist ein eigener Fall, der für meine Betrachtungen hier nicht wesentlich ist.

    Ich behaupte also meinerseits, dass nach rechter Auffassung eine Gesellschaft beziehungsweise soziale Ordnung möglichst harmonisch sein sollte. Das heißt: Sie hat der Ungleichheit Rechnung zu tragen, damit jeder in ihr seinen Platz findet, auf dem er sich seinen Anlagen gemäß entfalten kann. Auf dem Reißbrett entstandenes Social Engineering, wie es die Linke betreibt, ist dabei kaum ein angemessenes Mittel.

    Lebenswirklichkeit statt Ideologie

    Da die Rechte nicht von Ideologien, sondern von der Lebenswirklichkeit ausgeht, ist es schwer, hier zu theoretisieren, aber es ist davon auszugehen, dass Harmonie am ehesten durch eine Mischung aus allgemein anerkannten Werten und Traditionen und einem relativ freien Spiel der Kräfte, welches Aufstiegsmöglichkeiten bietet, zu erzielen ist. Anders ausgedrückt: In Verwurzelung begründete Verantwortung und individuelle Freiheit gehen eine idealistisch motivierte Liaison ein.

    Sowohl ein Klassenkampf von oben in Form extremer Ausbeutung Untergebener als auch der von unten, bei dem es nicht um eine Korrektur von Fehlentwicklungen, sondern um den Sturz ins Chaos geht, stellen sich dabei als Angriffe auf die Harmonie dar und sind aus dieser Sicht links zu verorten, weisen aber auch auf bereits bestehende massive Störungen der Ordnung hin, ohne die sie nicht so sehr zur Bedrohung werden könnten.

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    Es ist diesbezüglich bezeichnend, dass schon Karl Marx die Versuche einer Re-Harmonisierung der Gesellschaft durch gegenseitige Zugeständnisse verschiedener Schichten, wie sie vielleicht von Otto von Bismarck und Ferdinand Lassalle im Sinne einer Allianz von „Schraubstock und Thron gegen Markt und Mammon“ unternommen wurden, vehement ablehnte.

    In Marxens Vorstellung musste der Kapitalismus erst bis zum Exzess getrieben werden, um dann vom Sozialismus und Kommunismus abgelöst zu werden. Dem extremen (von traditionellen Verpflichtungen gegenüber der Gemeinschaft gelösten) Kapitalismus wird hier durchaus die Rolle zugewiesen, die gewachsene Ordnung zu zerstören. Er ist damit nicht Gegner, sondern zumindest zeitweiliger Partner oder gar Rammbock der Marxisten.

    Die Linke und der Globalismus

    Das Spiel wiederholt sich dieser Tage in anderer Verkleidung: Heute haben wir es mit einer Clique einiger superreicher Globalisten zu tun, die scheinbar merkwürdigerweise die gleichen Ziele verfolgen wie vermeintlich revolutionäre Bewegungen der Linken, nämlich sogenannten Klimaschutz, Massenmigration und die Auflösung der Geschlechter.

    Aus rechter Sicht ist diese Übereinstimmung hingegen überhaupt nicht merkwürdig, denn globaler Kapitalismus und die sogenannte Neue Linke sind zwei Seiten einer Medaille, sie sind sich einig im Kampf gegen gewachsene Identitäten, Werte und Traditionen. Verwirrte und verunsicherte Menschen sind leichte Beute, weshalb möglichst viel Verwirrung erzeugt wird.

    Masterminds des Great Reset: Klaus Schwab und Christine Lagarde. Bild: Collage Paul Klemm / COMPACT

    Massenmigration, gleichsam betrieben von Globalkapitalisten wie woken Linken, ist ebenfalls vor allem dies: Ausdruck eines egalitären Menschenbildes und des Kampfes gegen die Harmonie, sowohl innerhalb der verschiedenen gewachsenen Gemeinschaften, wo Multikulti es den Individuen erschwert, ihren Platz zu finden, als auch gegen die Harmonie auf der Welt, wo jedes Volk seinen Platz hat.

    Libertäre wiederum würden wohl einwenden, die Globalisten seien gar keine Kapitalisten, da sie ja (Great Reset) den freien Markt einschränken und den Beherrschten ein faktisch egalitäres, sozialistisches System aufzwingen würden.

    Von rechts könnte man darauf antworten, dass Marktwirtschaft und Kapitalismus nicht ganz identisch sind: das eine ist als Wirtschafts- und das andere als Herrschaftsform zu betrachten, wobei Kapitalisten, die zu viel politische Macht erreicht haben, bestrebt sind, diese durch eine Ausschaltung oder Einschränkung des Marktes gegen potentielle, aus dem Mittelstand aufsteigende, Konkurrenz abzusichern. Ein Markt ohne in Werten und Traditionen begründete Beschränkungen zerstört sich somit irgendwann selbst.

    Das Entscheidende ist jedoch – und das ist der Punkt, den wohl weder markt- noch planwirtschaftlich orientierte Materialisten begreifen können: dem Rechten ist die Wirtschaftsform nicht Selbstzweck, sondern dem Ziel der Herstellung einer harmonischen Ordnung (streng genommen ein Pleonasmus), dem Blühen einer Kulturgemeinschaft, untergeordnet, und er wird sich dazu keinem theoretischen Dogma unterwerfen, sondern wohl eine an praktischen Erfolgen zu messende Mischform wählen.

    Lesen Sie morgen den zweiten Teil dieses Beitrags.

    Vom Kopf auf die Füße: Mit seinem Manifest „Politik von rechts“ belegt der frisch gewählte AfD-Spitzenkandidat zur Europawahl, Maximilian Krah, einer der profiliertesten Köpfe des patriotischen Lagers, dass die AfD zu allen wesentlichen Politikfeldern Position beziehen und eine Alternative bieten kann: Identität, Staat, Zeitenwende, Wirtschaft, Volk, Zukunft, Politik – Krahs Werk ist ein selbstbewusster Entwurf und eine Ansage: Der Meinungskorridor ist zu eng. Es ist an der Zeit, ihn zu erweitern! Hier bestellen.

    33 Kommentare

    1. Peter vom Berge am

      Es gibt einen GRUNDSÄTZLICHEN Unterschied zwischen "Linken" und "Rechten/Patrioten" (obwohl diese Bezeichnungen oft missverstanden werden): Es ist die Haltung zur SOUVERÄNITÄT Deutschlands bzw. des jeweiligen Vaterlandes.

      Betrachten wird dies am Beispiel der Ukraine: Die Ukrainer, die gegen Russland kämpfen, betrachten sich selbst als "Patrioten" – in Wirklichkeit sind sie jedoch nur Opfer der NATO-Propaganda und des korrupten Massenmörders Selenski, der sie und ihr Blut an das amerikanische Terror-Regime verkauft.

      Oder betrachten wir das Beispiel Italien: Die Italiener, die dem völkerrechtswidrig unter dem Faschismus annektierten Süd-Tirol die Freiheit und die Selbständigkeit verweigern, betrachten sich selbst als "Patrioten" – in Wirklichkeit sind sie jedoch nur naive CHAUVINISTEN – Opfer der NATO-Propaganda, die aus militär-taktischen Gründen zwischen NATO und dem neutralen Österreich die Brenner-Grenze benötigt (in Süd-Tirol waren sogar schon US-Atomwaffen stationiert).

      Oder betrachten wir das Beispiel Deutschland: Die pseudo-rechte CDU/CSU wird von Uninformierten als "rechts-konservativ" betrachtet. In Wirklichkeit ist die CDU/CSU eine Verräter-Partei, weil sie von Washington gesteuert und bezahlt wird sowie eine links-grüne Agenda verfolgt.

    2. Man kann Linker bleiben und trotzdem mit dem Wort "Patriot" um sich werfen und dem Kapitalismus huldigen, ja selbst Kapitalist werden.
      Man ist auch dann weiter Rechter, wenn man erkannt hat, daß Nationalismus ohne Sozialismus eine LÜGE ist. Natürlich stimmen da die Definitionen von 1899 nicht mehr.

    3. Teil 4
      …Kapitalismus (und dessen Freie Marktwirtschaft. Pervertiert) und Kommunismus (Internationaler Sozialismus) sind materialistisches Welterfassen das von Zufallsgesellschaften mit x-beliebigen Zufallsindividuen/Kollektiven – also dem Abstraktum Menschheit – als Grundlage ausgeht. Die verfälschten und pervertierten Kirchen nicht zu vergessen: Eine auf die ganze Welt ausgedehnte Nächstenliebe gründet ebenfalls auf dem Abstraktum Menschheit, der ein Gleichsein damit suggeriert und daher Solidarität damit fordert. Mensch ohne Zuordnung war, ist und bliebt etwas Abstraktes. Mit dem deutschen Menschen können wir arbeiten, den können wir lieben, der ist (be)greifbar im Volksverständnis.

    4. Teil 3
      …Kapitalismus (die Anbetung und das Huldigen des Mammons) wiederum ist eine Entartung dieses Prinzips im materialistischen Sinne, wobei eine Seite der (biologisch-materiellen) Ausbeutung unterliegt bzw. beherrscht ist, weil sie (die Seite) manipuliert wird (etwa durch Tarni-Politik im Einkaufswagen der (Internationalen) Hochfinanz die bei größeren Räubereien immer mitmischt). Sie ist durch das Zentralbankensystem (wer ist der Herr darüber?), das die Währungen kontrolliert, mit der Internationalen verknotet). Biologisch heißt (Volks)Arbeitskraft und Materiell (Volks)Eigentum (was der Nationalstaat einnimmt/erwirtschaftet und im Sinne des Volkes zu verwenden hat). Das Wesen des Materialismus zerstört eine Seite, damit die andere leben kann. Ein Ungleichgewicht entsteht und Ungerechtigkeit wirkt sich aus. …

    5. Teil 2
      …Das Prinzip der Marktwirtschaft lautet das die Nachfrage den Markt bestimmt. Dieses Bestimmen gibt es seit dem es Handel untereinander zwischen Angehörigen des Volkes und Völkern im Ausland gibt (also seit den nordisch-germanischen Ahnenstämmen unseres Volkes). Zuhause in der Heimat, dem jeweiligen Dorf vielleicht, existiert bestimmter Bedarf welcher die Nachfrage auf dem nächsten Marktplatz bestimmt. Was haben wir und was brauchen wir, was können wir miteinander handeln? Das ist der Grundgedanke, um viele Größenordnungen an Dörfern und Städten hochgerechnet auf das Gemeinwesen (im Gemeindetag bzw. Städtetag). …

    6. Teil 1
      Es geht wie bei allem politischen Sprachgebrauch zunächst um die weltanschauliche Hoheit der Wortbestimmung: Das heißt, was versteht unser „Wir“ darunter/darin (?). Also muss vorweg das Wir bestimmt sein. Das "Wir" das Volkes deutsches Blut in Ahn und Sproß, im Land die deutsche Welt der Heimat und Nation und im Nationalstaat deutsche Interessendurchsetzung will, will in diesem Sinne … Marktwirtschaft. Das Soziale der Marktwirtschaft voran gestellt, war in Rückschau die unternehmerische und wirtschaftspolitische Mitnahme aus den zweifellos vorhandenen Errungenschaften im Großdeutschen Reich (8 Stunden Arbeitstag) in die Besatzerkonstrukte (BRD, RÖ, DDR), also übernommene Einstellungen die einen volksgemeinschaftlichen Geist atmen und wirken, aber im Sinne von ausbeuterischen und gleichmachenden Ideologien die künstliche Widersprüche im Volk schaffen, missbraucht wurden/werden. …

    7. Jedes Ding kann man aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Die abgebildete Staue des Konfuzius wurde aus gutem Grund nicht von der entgegengesetzten Richtung fotografiert. Es gibt Ungleichheiten (keine zwei Menschen sind völlig identisch) und es gibt die nur zu berechtigte Forderung nach zumindest formeller Gleichheit. Ich halte es z. B. für unnütz, darüber zu sinnieren, ob die Schwarzen bezüglich des Intellekts den Weißen unterlegen sind oder nicht. Man räume jedem die gleichen Startchancen ein und die Sache regelt sich von selbst.

      Ich habe kein Problem damit, wenn jemand in einer feudalen Villa haust und mit einem noblen Benz herumfährt, während ich eine bescheidene Wohnung mein Zuhause nenne und mir nur einen C2 leisten kann. Doch auch bei dieser grundsätzlich akzeptablen Ungleichheit muss es Grenzen geben, sonst kann kann es auch nicht mehr als Harmonie bezeichnen. Das Problem liegt – wie es auch der Autor anführt – in einer Übertreibung in die eine oder andere Richtung.

    8. Vorsokratiker am

      "rechts" und "links" ist sowas ähnliches wie "Mann" und "Frau" für unsere mediengeschädigten Schlaumeier.
      Jeder kann sich da aussuchen was er sein will. Mann-sein ist ja bei den Gendersternchen schon sowas wie Nazi.
      Sie meinen damit den Faschisten zu lokalisieren, verschlucken sich dabei leider katastrophal an ihrer eigenen kindlichen Einseitigkeit. Tatsächlich wird das, was früher links oder rechts genannt wurde, in Zukunft über das Maß seiner Aggressivität definiert werden. Das Denunzieren, das Quälen, das Töten, die Dekonstruktion definiert den Faschisten, nicht seine politische Richtung. Das muß sich heute aber besonders die Linke hinter ihre zickigen Ohren schreiben

    9. @ Da die Rechte nicht von Ideologien, sondern von der Lebenswirklichkeit ausgeht

      SUPER….dann mal bitte den klingelton der "Lebenswirklichkeit" aus dem lande wahrnehmen und nicht, wie ER es gerne hätte.

      FRAGE:
      – seit wann WIRD DAS wort RECHTS" gebraucht und im welchen zuammenhang medial dargestellt?

      – WAS versteht der normale bürger im allgemeinen unter "RECHTS/RECHTE"?

      – seit wann wird das wort "RECHTE" negativ gebraucht und kann der normale mainstream teilnehmer das wort "RECHTE" politisch
      korrekt zuordnen?

      – sind taussende LINKE, die ähnlich wie WAGENKENCHT/LAFONTAINE ticken, damit politisch erreichbar und können somit zum
      politischen dialog/zusammenarbeit motiviert werden, um all die mißverständnisse aus den weg zu räumen???
      oder wäre es leichter das wort "RECHTE" in "deutsche konservative werte" zu tauschen ?????

      – WAS wird positiv politisch/medial leichter durchzusetzen sein: RECHTE oder DEUTSCH KONSERVATIV????

    10. Es gibt nur "richtig" und "falsch".
      "Rechts" und "links" ist eine Erfindung der Demokraten zum Spalten und herrschen.

    11. Professor_zh am

      Aber warum werden nicht die unterschiedlichen Ausgangspunkte herangezogen?
      Der ,,Rechte" (Gomez Davila benutzt leider dafür den Begriff ,,Reaktionär") geht von Gott aus und beruft sich in (idealerweise) jeder Hinsicht auf Ihn. Der ,,Linke" verleugnet Gott und hat nur den ,,autonomen" Menschen als Basis.
      Das ist, als führte man auf Rechenmaschinen eine Buchführung durch, ausgehend einmal von der Einstellung ,,2 + 2 = 4" und einmal von ,,2 + 2 = 5". Die Ergebnisse werden verschieden sein, sofern beide Rechnungen mit den gleichen Belegen ausgeführt werden.
      Verarbeitet man aber unterschiedliche Unterlagen, so kann es ausnahmsweise vorkommen, daß sich die Ergebnisse ähneln oder einzelne Zahlen sogar übereinstimmen…

    12. Professor_zh am

      Desweiteren schmerzt es Professor_zh, immer wieder so armselige, eindimensionale ,,Definitionen" von ,,links" und ,,rechts" vorzufinden. Diese sind nicht zuletzt dann wertlos, wenn sich plötzlich Gemeinsamkeiten ergeben oder ein Austausch von Positionen; als Beispiel sei die einstige Hinwendung der Konservativen (scheinbar: der ,,Rechten") zu den USA zu nennen, die heute von den ,,Linken" gepflegt wird.
      Ebenso wertfrei waren Zuordnungen wie: ,,Links ist, wer sich für andere einsetzt." oder ,,Links ist, wer gegen die herrschenden Verhältnisse ist."
      (Fortsetzung folgt)

      • @Professor_zh:

        Zitat:"…Ebenso wertfrei waren Zuordnungen wie: ,,Links ist, wer sich für andere einsetzt." oder ,,Links ist, wer gegen die herrschenden Verhältnisse ist."…"

        Ich denke, Sie erliegen hier einer Mißinterpretation.

        Linke setzen sich nicht für andere ein, sondern für alle.
        Linke sind nicht gg. die herrschenden Verhältnisse, sondern gg. jedwede Herrschaft als solche (abgesehen von der dann herrschenden Linken Elite. Das linke Fußvolk indes wird in der Illusion der Bekämpfung von Herrschaft gehalten.).

        Ferner bedeutet ‚hierarchie‘ originär soviel wie ‚heilige Ordnung‘. Hier ist die Querverbindung zu der von bspw. Konfuzius gemeinten Harmonie zu ziehen.

        Zudem, da der Mensch eben nicht -wie bspw. Bienen oder manche Fische – ein Schwarm- sondern ein sozialea Wesen ist, ist eine Herrschaftsstruktur zum Erhalt einer Gemeinschaft (nicht Gesellschaft, das is was andres) zwingend erforderlich. Gleich ob 12-köpfige Urmenschengruppe oder Millionenvolk.

        • Professor_zh am

          Herr Walter,

          Ihnen sollte klar sein, daß sich Prof die von Ihnen zitierten falschen Definitionen nicht zu eigen macht, sondern daß er sie seinerseits nur zitiert hat!
          Im übrigen setzen sich Linke nicht für alle ein; sie benötigen prinzipbedingt ein Feindbild. Der Gegensatz zu ,,für andere" wäre hier eher ,,für sich selbst"
          Ihr nächster Satz allerdings ist ja auch eine Bestätigung dafür!

    13. Professor_zh am

      Ein zweifellos guter Beitrag von Herrn Seitner, der gleichwohl einiger Korrekturen und Ergänzungen bedarf!
      So wäre zunächst einmal zu unterscheiden zwischen Gleichheit, Gleichberechtigung, Gleichbehandlung, Gleichwertigkeit und auch noch Gleichmacherei. Wem jegliche Art von ,,gleich" gleich ist, der sollte sich aus solchen Erörterungen heraushalten!
      Ungleichheit ist eine Tatsache, und dies in vielerlei Hinsicht. Wie damit umzugehen wäre, das ist die Frage.
      Wie es Herr Sokrates als deutlich erkennbarer linker Denker tut, sollte man es jedenfalls nicht machen: Er unterstellt jeder Ungleichheit eine böse Absicht (typisch für linkes Denken!). Es ließe sich ein ganzes Buch damit füllen, wie verkehrt dieser Ansatz ist!

      • Ist ja das Selbe . Rechts ist alles was Richtig ist, links ist alles was falsch ist. Jede andere Definition ist überholt und sinnlos.

    14. Eine "Dimension" übrigens, die seit vielen Jahren durch die Sozialwissenschaften geistert, ist die Unterscheidung zwischen "egalitären" und "elitären" Sichtweisen. Erstere wurde implizit mit "links" und letztere stets mit "rechts" assoziiert. Alles undifferenzierter Blödsinn, der der Erkenntnis und dem Verständnis kaum weiterhilft.

    15. Also der erste Fehler ist aus meiner Sicht, die sog. "neue Linke" (oder was auch immer) als "links" zu etikettieren – sofern man darunter im wesentlichen folgendes versteht: Pazifismus/Antimilitarismus, Kapitalismus- und Globalismuskritik, "libertär-humanistischer" Antiautoritarismus, Schaffung von gesellschaftlichen Bedingungen, wo "jedem gemäß seinen Fähigkeiten und jedem nach seinen Bedürfnissen" gedient ist (um Klassisches zu zitieren). Nur mal als Beispiel, man kann das auch anders sehen. In diesem Sinne müsste die "moderne Linke" vielmehr als reaktionär bzw. faschistoid charakterisiert werden. Man sieht, es ist ein Spiel mit Worten und Begriffen. Wo ich dem Autor zustimmen würde: die sogenannte (!!!) "neue Rechte" präferiert ein "harmonisches" Miteinander und eine "evolutionäre" Entwicklung, was einmal mehr zeigt, dass sich in dieser Gruppe die wahren Humanisten versammeln!

    16. Zitat: "Ist das Denken in rechten und linken Kategorien überholt – oder gibt es grundlegende Unterschiede zwischen Rechten und Linken, die nicht zu übertünchen sind?"

      Also schon diese "Fragestellung" ist hahnebüchen!! Liebe Leute, habt ihr’s klare Denken und Sprechen verlernt?? Bei "rechts" oder "links" geht es um SPRACHLICHE ETTIKETTIERUNGEN mit agitatorischer Intention, und NICHT um INHALTLICHE Differenzen, die es SELBSTVERSTÄNDLICH gibt!!!

    17. Friedenseiche am

      dem Autor mal ein Lob

      aus meiner Sicht die meine Erfahrungen widerspiegelt sind links und rechts keine ideale

      nicht nur belegbar durch die goldene Mitte bei allen alten Kulturen
      und auch der Vorfahren der heutigen Europäer

      wenn man wahrhaftig leben will muss man Einheit leben
      natürliche Einheit

      ob nun zuerst das Huhn oder das Ei da war?

      ich habe null Ahnung
      auch nicht warum heute die Ethnien sich an die Gurgel gehen für gold Landbesitz usw

      und ob sich daraus links und rechts entwickelt hat

      aber es braucht keinen Professor Titel um zu erkennen dass die Zwietracht uns bald alle vernichtet hat

      was gäbe ich dafür in ein modernes Avalon ziehen zu können

      aber diese träume erfüllen sich nicht,nicht für mich als auch für Mio andere Menschen

      so muss ich weiterhin den Zentralrat der Wahnsinnigen weiter ertragen

      in der Hoffnung andere haben es mal schöner

      kein Krieg keinen Hass keine Vergewaltigung keine perversen mehr

      • Dr. Strangelove am

        Deine Schreibe erinnert mich immer wieder an "Post von Wagner". :-D

        Aber gut. Wenigstens scheinst Du Dich hier mal ansatzweise mit dem Inhalt des Artikels befasst zu haben. Da muss ich meinen Kommentar unter dem Rammstein-Artikel wieder halb revidieren.

        Aber nur halb!

    18. Dr. Strangelove am

      Gratulation zu diesem Text (erster Teil). Das ist wirklich sehr präzise auf den Punkt gebracht. Und die Haupttrennlinien zwischen R und L werden gut herausgearbeitet.

      Sicherlich kommt gleich der "Fascist" und Pol-Pot (!) – Fan Sokrates und sagt uns, dass das alles totaler Murks ist — nicht bemerkend, dass er es eigentlich ist, der hier Tag für Tag ideologischen Murks verzapft, bei dem alles bunt zusammengemixt ist. :-)

      P.S.: Pol Pot ist das schlimmste Beispiel dafür, wohin linker Gleichheits(!)-Wahn führen kann.

      • Bedaure , aber ich habe mich krankschreiben müssen (morbus taedium , vulgo Überdruss) . Schon Goethe erkannte ja : "Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergeblich". Der geniale Salot Sar, alias Pol Pot hatte schon vor einem halben Jahrhundert erkannt, was Compactlern erst heute dämmert: Stichwort " Künstliche Intelligenz ". Kommt die Weisheit unter die Menschen, ergeht es ihr , wie es Pol Pot erging. RIP.

      • Man kann es sich ersparen, einen Grundsatzartikel zu studieren , der mit der Gleichung links = keine Familie — rechts = pro Familie beginnt oder die Binsenweisheit betont , daß Menschen nicht alle gleich sind. Hat noch nie jemand behauptet. Nur folgt aus der Ungleichheit eben nicht, daß es gut und richtig ist, sich gegenseitig übers Ohr zu hauen und sich durch Besitz von Vermögen über andere erheben zu wollen.

        • "Nur folgt aus der Ungleichheit eben nicht, daß es gut und richtig ist, sich gegenseitig übers Ohr zu hauen und sich durch Besitz von Vermögen über andere erheben zu wollen."

          Oh – welch ein wahres Wort.

    19. Friedenseiche am

      "rechts ist da wo linke Gewalt und deren perverse Ideologien keine macht haben"
      Copyright by me

    20. "Von rechts könnte man darauf antworten, dass Marktwirtschaft und Kapitalismus nicht ganz identisch sind: das eine ist als Wirtschafts- und das andere als Herrschaftsform betrachten," <- Zwischen "Herrschaftsform" und "betrachten" fehlt ein "zu". Flüchtigkeitsfehler.

      —————-

      COMPACT: Danke für den Hinweis. Wurde korrigiert.

      • Versteh ich nicht. Marktwirtschaft als Wirtschafts- und Kapitalismus als Herrschaftsform? Was sind das denn für seltsame Konstruktionen?? Die sog. "soziale Marktwirtschaft" ist ein politischer Kampfbegriff, um die mit dem Kapitalismusbegriff assoziierten "marxistischen" Konnotationen zu liquidieren.

      • Macht es nicht kompliziert. Ohne Kapitalismus keine Marktwirtschaft , ohne Marktwirtschaft keinen Kapitalismus.

    21. Friedenseiche am

      Oskar lafontäne differenziert nicht

      er sucht sich die dicksten Happen raus

      alles von links Predigt die Armut und Gleichschaltung und lebt doch, wenn möglich, wie ein fürst

      meine gleichgeschalteten Meinung ;-))))