Mozilla-Firefox will „Masterpasswort“ gegen „Hauptpasswort“ ersetzen, weil „Master“ an Sklaverei erinnert… dabei lebt die ganze Digitalbranche von neokolonial-rassistischer Ausbeutung afrikanischer Kinder…

    Da werden afrikanische Kinder, die für Hungerlöhne in der Mine arbeiten, sich aber freuen: die Profiteure sorgen verschärft für „diskriminierungsfreie“ Sprache. Der Web-Browser Mozilla Firefox erleichtert sein Gewissen durch eine neue Sprachregelung. Ab sofort heißt es auf dessen Seiten nicht mehr „Masterpasswort“, sondern „Hauptpasswort“. Schließlich erinnert „Master“ an die Zeiten der Sklaverei.

    Es könne daher „- wenn auch unbeabsichtigt“ – zum Wachhalten von Rassismus beitragen. Wir möchten deshalb Begriffe vermeiden, die sich aus solchen überkommenen und schädlichen Metaphern ableiten“.  So schreib Mozilla in seiner Selbsterklärung (s. Screenshot).  Leider falsch. Gerade die politisch hochkorrekten linksgrünen Hipster halten den Rassismus, die Sklaverei, durch ihren Konsum hipper Lifestyle-Produkte wach: Smartphones, Computer, E-Autos – alles auf der Grundlage von Kinderarbeit in Afrika. Dazu beruhigt man seine  Doppelmoral mit idiotischer Metaphern-Jagd.

    Aber bestimmt wird dieses Beispiel auf linksgrüne Studenten inspirierend wirken: die könnten doch die Umbenennung des „Master“-Studiengangs in „Meister“-Studiengangs fordern – das wäre zugleich ein Anglizismus weniger…

    In welchem Ausmaß der linksgrüne Digital-Lifestyle auf neokolonial-rassistischer Ausbeutung  beruht, darüber berichtet der Artikel „Kindersklaven für Kobalt: Kolonialismus für Gutmenschen“ in COMPACT-Spezial 22: „Öko-Diktatur“. Es folgt ein Auszug:

    So liegen 48 Prozent der heutigen Kobalt-Produktion und 60 Prozent der bekannten Vorräte im Kongo, insbesondere in der östlichen Bürgerkriegsregion Kivu. Einst hatten belgische Bergbaukonzerne das Sagen in der Schatzkammer der früheren Brüsseler Kronkolonie, heute gibt Peking den Ton an. Vor allem chinesische Firmen fördern einen Großteil der Jahresproduktion von 84.400 Tonnen.

    Die Minen werden von chinesischen Spezialisten am Laufen gehalten. Rund 20 Prozent der Produktion stammt aber aus privaten Kleinminen, die teilweise unmittelbar in der Nähe von Dörfern bis zu 45 Meter in die Tiefe ragen und ohne jeden Arbeits- und Gesundheitsschutz betrieben werden. Ihren Unterhalt dulden die Behörden, da die Staatsfirmen während des bis heute schwelenden Bürgerkriegs ihre Lohnzahlungen weitgehend eingestellt haben.

    Das UN-Kinderhilfswerk Unicef schätzt die Zahl der Kinderarbeiter in den Anlagen auf 40.000. Sie dürfte in den kommenden Jahren deutlich steigen, denn die Automobilindustrie beziffert den Bedarf an Kobalt allein für die Akkus der E-Autos auf 122.000 Tonnen im Jahre 2035.

    Wie viele Menschen im zentralafrikanischen Vielvölkerstaat den Bergbau mit ihrer Gesundheit oder einem frühen Tod bezahlen, ist nicht statistisch erfasst. Doch «das kongolesische Volk, das auf diesen Bodenschätzen lebt, zählt zu den Ärmsten der Welt, weil es kaum davon profitiert», monierte der Vorsitzende der dortigen Bischofskonferenz, Fridolin Ambongo Besungu, bereits 2015.

    (…)

    Anonyme Zwischenhändler kaufen Kobalt aus den Kleinminen zu Spottpreisen. Diese «haben sich im Laufe der Zeit zu Teilen einer internationalen Mafia entwickelt», so Bischof Besungu. 95 Prozent der Produktion geht mit hohen Gewinnen nach China. Stark im Kongo engagiert ist auch der Schweizer Rohstoffkonzern Glencore. Das in der idyllischen Kleinstadt Baar im Kanton Zug firmierende Unternehmen wurde des Öfteren mit Vorwürfen über Verstöße gegen Arbeitsschutz- und Sozialstandards konfrontiert.

    Knapp ein Drittel ihrer kongolesischen Kobaltproduktion will Glencore in den kommenden Jahren an die chinesische Firma GEM verkaufen. Diese wiederum veräußert die Rohstoffe an den Batteriezellenhersteller CATL, ebenfalls aus der Volksrepublik.

    Diese Artikel erschien im COMPACT-Geschichte 22 „Öko-Diktatur“. Weitere Artikel dieser Ausgabe können Sie in der digitaler oder gedruckter Ausgabe als PDF lesen – hier zu bestellen.

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