Hatte sich SS-Gralsforscher Otto Rahn in einem Gespinst aus Geheimdiensten und okkulten Logen verfangen? Täuschte er deshalb womöglich seinen Selbstmord vor? Eines der größten Rätsel des Dritten Reiches ist immer noch ungelöst. Mehr okkulte Hintergründe, die sich die etablierte Geschichtsforschung nicht auszuleuchten traut, finden Sie in dem neuen Enthüllungswerk „Der Aufgang der Schwarzen Sonne“ unseres Autors. Hier mehr erfahren.

    _ von Dennis Krüger

    Die beiden anderen Teile dieses Beitrags finden Sie hier: Teil 1 | Teil 2.

    Ob alle Mitglieder der Polaires an das naiv wirkende „Orakel“ glaubten, darf bezweifelt werden. Denn wichtiger als die Esoterik des Ordens waren zweifellos die Angehörigen und deren Kontakte: Otto Rahn hatte seit seinem Aufenthalt in Südfrankreich 1932 enge Kontakte zu der Gruppe. Des Weiteren waren auch der französische Okkultist René Guénon sowie der italienische Traditionalist Julius Evola zumindest lose mit der Gruppe verbunden.

    Julius Evola: Zwischen Hitler und Mussolini

    Nicht zuletzt verfügten der Polarier de Mengel, der erstmals 1937 mit SS-Chef Himmler zusammentraf, und vor ihm dessen Weggefährte Israel Georges Monti über beste Kontakte in die damalige Okkultistenszene. Von 1928 bis 1931 war de Mengel Mitarbeiter der Zeitschrift „Voile d’Isis“ und veröffentlichte ein Buch im Verlag Paul Chacornac. Gemeinsam mit Monti gründete er 1924 eine Studiengesellschaft für westliche Esoterik.

    Von den Polariern zu B’nai B’rith

    Monti war eine überaus schillernde Persönlichkeit: Aufgewachsen in einer Jesuitenanstalt machte er Bekanntschaft mit dem Okkultisten Papus, den er 1906 als eingeweihter Martinist auf einer Reise nach Ägypten begleitete. Nach einer Zeit als Privatsekretär des Neo-Rosenkreuzers Péladan wurde Monti vor dem Ersten Welt-krieg Mitglied einer Loge der „Heiligen Feme“ in München, kehrte aber 1914 nach Frankreich zurück. Dort arbeitete er in der Bibliothek von Orléans, wo alle Dokumente der bereits im Mittelalter gegründeten Prioré de Sion (siehe Teil 2) verwahrt wurden.

    Schon vor dem Ersten Weltkrieg als deutscher Geheimagent geführt und als solcher von den Nationalsozialisten übernommen, konvertierte der als Pangermanist geltende Okkultist zum Judentum. Als Graf Israel Monti wurde er hochgradiges B’nai B’rith-Mitglied, obgleich er zuvor als Antisemit galt. Die ideologische Wende nahmen ihm wohl einige Protagonisten nicht ab: Wenige Monate bevor de Mengel nach Deutschland aufbrach, wurde Monti am 21. Oktober 1936 durch Gift ermordet und, wie es hieß, „in aller Stille beerdigt“ .

    B’nai B’rith: Zu Besuch bei der jüdischen Loge

    Doch welches Ziel verfolgten de Mengel und sein Schirmherr Himmler wirklich? Überliefert sind mehrere sehr ominös wirkende Briefe des Polariers an das SS-Ahnenerbe. Dabei ging es um „schwarzmagische Kraftzentren“ und Kraftlinien, auf denen die Sowjets möglicherweise militärische Einrichtungen errichtet haben könnten. De Mengel empfahl jedenfalls eine diesbezügliche Untersuchung durch den Sicherheitsdienst der SS.

    Zwei Todesfälle – und keine Leiche

    Inwieweit Himmler und seine Untergebenen diese Informationen ernst nahmen, wird aus der Korrespondenz nicht ersichtlich. Im Ahnenerbe jedenfalls maß man den Übermittlungen des umtriebigen Polaires-Agenten offenbar keine allzu große Bedeutung bei. Unklar ist auch, ob Otto Rahn selbst ebenfalls in Finnland zugegen war. Offiziell war er nur als Übersetzer in der Angelegenheit tätig, allerdings lassen Lücken in seinem überlieferten Lebenslauf für den Sommer 1937 durchaus Raum für Spekulationen über eine direkte Beteiligung des Gralsforschers an der Expedition de Mengels.

    Der geheimdienstliche Charakter der Operation ließe sich immerhin als ein mögliches Motiv ausfindig machen, warum Rahn seinen Selbstmord vortäuschen sollte. 1939, so weit der heutige Stand, verlieren sich jedenfalls die Spuren de Mengels im Dunkel der Geschichte. 1939, just zum Zeitpunkt, als die deutsche Tibet-Expedition des SS-Kameraden Ernst Schäfer gerade Lhasa verlassen hatte, endete auch das Leben Rahns. Zumindest offiziell…

    Mehr über Otto Rahn, seine Gralssuche und andere Mysterien des Dritten Reiches lesen Sie in der sensationellen Neuerscheinung „Der Aufgang der Schwarzen Sonne“ unseres Autors.

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    Das komplette Inhaltsverzeichnis von „Der Aufgang der Schwarzen Sonne“:

    Vorwort | Einleitung

    1. Heinrich Himmler und die völkischen Geheimbünde

    1.1. Die völkischen Okkult- und Germanenbewegungen
    1.2. Heinrich Himmler
    1.3. Die SS – Von der „Schutzstaffel“ zum „Ritterorden“

    2. Wewelsburg und Erberinnerung: Der mysteriöse Oberst Wiligut-Weisthor

    2.1. Die Wewelsburg – das geplante weltanschauliche Zentrum der SS
    2.2. Erberinnerung und Runenmagie
    2.3. Karl Maria Wiligut alias Weisthor – „Himmlers Rasputin“

    3. Ahnenerbe und Urreligion: Der Vermächtnis des Herman Wirth

    3.1. Himmlers „Privatforscher“? – Das SS-Ahnenerbe
    3.2. Wilhelm Teudt und die Zeitschrift „Germanien“
    3.3. Herman Wirth und die Urreligion

    4. Indogermanische Weisheit statt „Germanentümelei“? 

    4.1. Männerorden statt Urmutter – die Verdrängung Wirths
    4.2. Walther Wüst und die Reform des Ahnenerbes
    4.3. Das indoarische Erbe: Hauer, Hielscher, Evola und der „SS-Glaube“

    5. Okkultismus, Ausgrabungen und Expeditionen

    5.1. Symbol-, Germanenkunde und Ausgrabungen
    5.2. Forschungsreisen und Expeditionen bis 1939
    5.3. Astrologie, Alchemie und Rutengänger

    6. Das Welteis, Edmund Kiss und Atlantis

    6.1. Hanns Hörbiger und die Welteislehre
    6.2. Edmund Kiss und das Pyrmonter Protokoll
    6.3. Atlantis und die vorgeschichtlichen Zivilisationen

    7. Gegnerforschung, Hexenkartothek und Männerbünde

    7.1. Die Freimaurerei im Visier Himmlers
    7.2. Der H-Sonderauftrag
    7.3. Otto Höfler, Bernhard Kummer und die Männerbünde

    8. Auf der Suche nach dem Heiligen Gral

    8.1. Der Heilige Gral – das indoarische Erbe
    8.2. Der Gralsforscher Otto Rahn im Land der Katharer
    8.3. Die Gralssuche der SS

    9. Die verschwundene Akte – SS-Okkult-Forschung und das Geheimnis des Gaston de Mengel

    9.1. Die Polaires
    9.2. Agarthi, Shambalah und der polare Mythos
    9.3. Gaston de Mengel und die Okkultforschung im Ahnenerbe

    10. Geheimnis Tibet – Rätsel Paraguay: Ernst Schäfer und die SS-Expeditionen

    10.1. Tibet-Expedition Ernst Schäfer
    10.2. Weitere Asien-Expeditionen
    10.3. Das Ahnenerbe und die Südamerika-Planungen

    11. Kriegswichtige „Zweckforschung“: Bruno Beger, Hans Kammler und das SS-Ahnenerbe

    11.1. Das Ahnenerbe im Krieg
    11.2. Von Tibet nach Dachau
    11.3. Kammler, die Atombombe und die Geheimwaffenforschung

    12. Von Neuschwabenland nach Aldebaran: Spekulationen um SS-Geheimprojekte

    12.1. Der Flugscheiben-Mythos
    12.2. Neuschwabenland und die 3. Macht
    12.3. Vril und Schwarze Sonne
    12.4. Das Geheimprojekt „Die Glocke“

    Ausklang: Eine vorläufige Bilanz

    Anhang: Schriftenreihe des Ahnenerbes | Dokumente | Literatur | Personenregister

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    5 Kommentare

    1. Unterirdisch… ja, das paßt! Hauptsache, kein Himmel; Hauptsache, kein Gott!

      Auf so ein Deutschland kann ich verzichten!

      • wolfgang eggert am

        dass die unter dem sonnenzeichen oder dem doppelblitz marschierenden nazis keine schwäche für den himmel hatten halte ich für ein gerücht. und gottlos waren sie sicher auch nicht, gottlosigkeit ist eher das erscheinungsmerkmal von marxisten und "wissenschafts"versessenen modernisten

    2. wolfgang eggert am

      Die Polaires und weitere – teilweise rosenkreuzerisch teilweise römisch geprägte – Geheimgesellschaften arbeiteten für das neue Deutschland und ein starkes Europa von morgen.
      De Mengels Kraftzentren dürften mit sowjetischen Basen wenig zu tun gehabt haben, die weit mächtigeren Halter dieser Basen sind sowohl unter- als auch überirdischer Natur.