Wer sich um einen Vierbeiner kümmert, braucht seltener einen Arzt, kann besser mit Stress umgehen und hat weniger psychische Belastungen. Zahlreiche internationale Studien bestätigen, was Tierliebhaber längst geahnt haben: Dr. Katz und Prof. Hund verlängern das Leben! Tiere können aber noch mehr: Sie helfen im Altenheim, dem Diabetiker-Patienten und könnten zukünftig auch in der Krebsvorsorge eine Rolle spielen.
Sie wollen Ihren Blutdruck senken, mehr Bewegung in den Alltag einbauen, Ihr Herz unterstützen und Depressionen vorbeugen? Dann schaffen Sie sich eine „Medizin“ zum Streicheln an! Das kann schon im Kindesalter geschehen. Wie internationale Studien jetzt nochmals bestätigten: Kinder, die mit einem Hund oder einer Katze aufwachsen, bekommen seltener Atemwegserkrankungen und Allergien. Schon im ersten Lebensjahr vermindert sich die Häufigkeit für Atemwegserkrankungen um 30 Prozent! Die Kleinen entwickeln rascher ein starkes Immunsystem. Sogar gleich um die Hälfte reduzieren sich Fälle von Mittelohrentzündungen, fanden finnische Experten jetzt heraus.
Und die Erwachsenen? Hundebesitzer werden es wissen. Ob es schneit oder „Strippen“ regnet: Hund will Gassi gehen. Was damit gemeint ist? Das Tier braucht die Zuwendung, und man wird zu regelmäßiger Bewegung gezwungen. Die stetigen Spaziergänge, das Spielen und die Beschäftigung mit dem Tier kommen jeder Generation zugute. Es bringt das Herz-Kreislauf-System auf Trab, stabilisiert auch das Gewicht und regt sogar die Gehirntätigkeit an!
Nachweislich bilden die Aktivitäten mit dem Tier gesundheitserhaltene Faktoren. Bei einer Studie in den USA wurden Herzfrequenz und Blutdruck bei körperlichem und psychischem Stress in Anwesenheit von tierischen Gefährten gemessen. Die positive Auswirkung von Vierbeinern auf die Teilnehmer war unmittelbar messbar. Am ruhigsten blieben sie, wenn ihr Hund anwesend war. Der Effekt beruht offensichtlich auf der individuellen Beziehung zum Gefährten. Dass dies nicht nur für „Streicheltiere“ gilt, sondern auch für Fische und sogar Schlangen, konnte ebenfalls nachgewiesen werden.
Oxytocin
Auch die Streichel- und Kuscheleinheiten sind ein wichtiger Bestandteil in der Beziehung zum Tier. Schon mal was vom Hormon Ocytocin gehört? Das sogenannte Kuschelhormon wird von der Hirnanhangdrüse gebildet und gelangt übers Blut in unseren Körper. Es spielt eine zentrale Rolle, wenn es um unser Wohlbefinden geht. Die bekannteste Wirkung von Ocytoxin steht im Zusammenhang mit der Geburt. Es sorgt dort für die Wehen und den Milcheinschuss.
Doch auch in der Beziehung zu einem Partner kann es Wunder wirken. Beim Kontakt mit Mensch oder Tier, beim Kuscheln oder Streicheln wird dieses Hormon vermehrt ausgeschüttet. Im Hintergrund passiert jedoch noch mehr. Ocytocin reguliert den Blutdruck und mindert den Cortisolspiegel, sprich es reduziert den Stress. Denn Cortisol nennt man nicht ohne Grund das Stresshormon. Dass Stress im Dauerzustand inzwischen zu einer der wichtigsten Ursachen für ernsthaftete Erkrankungen gezählt wird, hat damit zu tun, dass ein über längere Zeit hoher oder zu hoher Cortisolspiegel sich sehr schädlich auf Gehirn und Herz-Kreislauf auswirkt.
Ocytocin hilft uns nicht nur, besser mit Stress oder den Folgen davon umzugehen, sondern sorgt als Neurotranmitter auch in unserem Gehirn für mehr Wohlbefinden. Tiere können auch kranken Menschen helfen. Oft schon hilft schon die bloße Anwesenheit der Tiere. Die vermehrte Ausschüttung von Oxytocin wird daher auch gerne in Altenheimen und Krankenhäusern ausgenutzt. Oftmals übernehmen die Tiere zudem in der Psycho- und Verhaltenstherapie die Rolle des Co-Therapeuten – als emotionale Türöffner, Anti-Stress-Mittel oder Lehrer für soziale Kompetenzen.
Krebsvorsorge
Die besonders feine Nase von Hunden wird genutzt, um diese darauf zu trainieren, Infektionen wie Malaria oder sogar Krebs zu erschnüffeln. Während Malaria in unseren Breiten (noch) nicht so verbreitet ist, lässt doch die Rolle beim Feststellen von Krebs aufhorchen. Hier geht es speziell um Darmkrebs. Insbesondere im Frühstadium ist die Erfolgsquote enorm hoch. In 98 Prozent der Fälle lagen die Tiere richtig, haben Studien festgestellt, als es darum ging, am Atem und Stuhl der Betroffenen die Krebserkrankung zu riechen.
Für die Forschung ist dies ein wichtiger Hinweis. Denn offensichtlich gibt es chemische Indikatoren für Krebs in unserem Körper, die man bei neuartigen Tests auf einfache Art feststellen könnte. Gerade bei Darmkrebs spielt die Früherkennung eine entscheidende Rolle.
Eher durch Zufall stießen japanische Forscher darauf, dass Hunde in der Früherkennung einsetzbar wären. Das bestätigt frühere Vermutungen, dass die Vierbeiner auch noch andere Krebsarten erschnüffeln können wie Lungen-, Brust- oder Eierstockkrebs. Gerade bei der Brustkrebsvorsorge ist die Mammographie in letzter Zeit in die Kritik geraten. Davon unabhängig könnte jetzt ein völlig neues Testverfahren entwickelt werden.
Bei Diabetes, Migräne oder Asthma
Warum Hunde bei Diabetiker-Patienten anschlagen, wenn die Blutzuckerwerte entsprechend schlecht sind, ist noch umstritten. Man vermutet, dass die Tiere bei Unter- oder Überzuckerung die reduzierte Sauerstoffsättigung beim Patienten im Blut wahrnehmen können. „Die Hunde reagieren nicht primär auf den Blutzucker, sondern vielmehr auf die Veränderung der Sauerstoffsättigung im Körper des Diabetikers, wenn der Blutzucker sinkt oder steigt“, erklärt das Deutsche Assistenzhunde-Zentrum. Durch die veränderte Sauerstoffsättigung verändert sich auch die Atemgeschwindigkeit. Zwar nur minimal, aber Hunde hören sie vermutlich.
Den gleichen Effekt gibt es offensichtlich bei drohenden Migräne- und Asthmaanfällen. Hier schlugen sogenannte Diabetiker-Warnhunde schon Alarm. Denn auch in diesen Situationen sinkt die Sauerstoffsättigung deutlich unter den Normalwert, wie Untersuchungen mit sogenannten Puls-Oximetern nahelegen.
Zusammenfassung
Wer Tiere mag und sich ein Haustier anschaffen kann, sorgt damit aktiv für seine Gesundheit vor. Dies gilt für alle Generationen. Schon Kleinkindern erwächst von der Anwesenheit von Hund oder Katze früher ein starkes Immunsystem, Atemwegserkrankungen gehen zurück. Erwachsene können von den regelmäßigen Spaziergängen, dem Aufenthalt im Freien, dem Spielen mit dem Tier ebenso profitieren. Die Anwesenheit des Vierbeiners ist nachweislich stressreduzierend, blutdrucksenkend und lässt unseren Herzschlag ruhiger werden. Dass das Kuschel-Hormon Oxytocin auch beim Streicheln des vierbeinigen Freundes ganze Arbeit leistet, konnte in Studien vielfach nachgewiesen werden. In der Krebsvorsorge zeichnen sich gerade neue Möglichkeiten durch den Einsatz von Hunden ab. Kurzum: Der Familienhund oder die Familienkatze könnten für viel Entspannung in unserem stressgeplagten Alltag sorgen, bei Groß und Klein!
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