Widerspruch zum Gender-Schwachsinn gilt ab sofort als todeswürdig – so suggeriert der neue Shitstorm gegen Harry Potter-Autorin J.K. Rowling. Die hatte den Discounter-IQ zahlreicher Zeitgenossen schon öfters überfordert. 

    Bereits vor mehreren Jahren hatte die Publizistin Gabriele Kuby die britische Autorin J.K. Rowling beschuldigt, ihre Harry Potter-Romane betrieben Propaganda für das Böse und Finstere. Dabei stützte sich Kuby auf eine höchste einseitige Interpretation. Da Scheiterhaufen seit längerem nicht mehr in Betrieb sind, konnte Rowling solch paranoide Lesarten lässig wegstecken.

    Jetzt aber kommt der Ärger von einer neuen Inquisition: der politisch Korrekten, die alle Gegner linksgrüner Ideologie an ihre Online-Pranger stellen und zum sozialen Tod verurteilen möchten. Anklage und Urteilsbegründung gegen Rowling: Verstoß gegen ein Gender-Dogma.

    Im vergangenen Jahr wollte Rowling sich mit der Ökonomin Maya Forstater solidarisieren, die im Think-Tank „Centre for Global Development“ gegen Armut kämpfte. Aber die Wohltäterin war wegen transphober Äußerungen gefeuert worden. COMPACT-Online berichtete damals:

    Forstater hatte behauptet, dass es nur zwei Geschlechter gebe und Männer könnten nicht zu Frauen werden (und umgekehrt). Eine Geschlechtsumwandelung sei lediglich eine Annäherung an das andere Geschlecht, aber biologisch bleibe man dennoch dem ursprünglichen Geschlecht verhaftet. Das Londoner Arbeitsgericht bestätigte  Forstaters Entlassung: „Auch unter Berücksichtigung der Meinungsfreiheit darf man nicht erwarten, dass Ansichten geschützt werden, wenn sie andere Menschen in ihrer Würde verletzen oder eine feindselige Atmosphäre schaffen.“

    Das wollte J.K. Rowling nicht unkommentiert lassen. Auf Twitter schrieb sie: „Bezeichne dich, wie auch immer du willst. Schlafe einvernehmlich mit welchem Erwachsenen auch immer, der dich will. Lebe dein bestes Leben in Frieden und Sicherheit. Aber Frauen aus ihren Jobs für die Aussage zu drängen, dass das Geschlecht real ist? #IStandWithMaya (Ich stehe auf Mayas Seite, Anm.) #ThisIsNotADrill.“

    Der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten. Man beschimpfte die Star-Autorin als „Terf“ (Trans Exclusive Radical Feminist), was sich mit „Transgender ausschließende Radikalfeministin“ übersetzen lässt. Aber Rowling stichelte weiter: vor allem ihre Polemik gegen die Gender-Definition von Frau als „menstruierender Mensch“ löste erneut eine Hasswellen aus, die bis in die oberste Star-Riege reichte:

    „Sex And The City“-Star Cynthia Nixon flennte öffentlich, ihrem Trans-Sohn sei eine Welt zusammengebrochen: „Es war ungemein schmerzhaft für ihn, denn so viel von seiner Kindheit war eng mit ‚Harry Potter‘ verbunden. Die Bücher scheinen von erfolgreichen Menschen zu handeln, die anders sind. Dass sie sich diese eine Gruppe von Menschen herausgegriffen hat und quasi deren Existenz leugnete, ist unerklärlich“, rätselte die Luxus-Mutti.

    J.K. Rowlings gestern in Großbritannien erschienener Kriminalroman „Troubled Blood“ erzählt über einen Serienkiller, der seine Opfer in Frauenkleidung aufsucht. Nicht gerade neu: Hollywoodkracher wie Hitchcocks „Psycho“ (1960) und dessen Fortsetzungen, oder William Castles „Homicidal“ (1961) sowie Brian de Palmas „Dressed to Kill“ (1981) thematisierten transvestitische Mörder. Egal. Zeitgeistige Kritiker warfen Rowling vor, Hasspropaganda gegen Transmenschen zu verbreiten: Die Moral des Romans laute „Traue nie einem Mann im Kleid“, folgerte die Tageszeitung The Telegraph.

    Der linksgrüne Mob ließ sich nicht zweimal bitten: Unter dem Hashtag-Kürzel #RIPJKRowling („Ruhe in Frieden, J.K. Rowling“). einem Todeswunsch also, brach ein weiterer Shitstorm los. Dabei besaß die englische Sketch-Autorin Siobhan Thomspon noch die Frechheit, der Harry-Potter-Autorin unter Verwendung dieses Hashtags vorzuwerfen, sie wünsche Transmenschen den Tod (was Mrs. Rowling nie getan hat)! Ein weiterer Geistes-Riese twitterte: „Im Gedenken an J.K. Rowling. Sie ist nicht tot, aber sie hat ihre eigene Karriere vernichtet, indem sie stolz Transgender gehasst hat und es würde sie sowieso niemand großartig vermissen“. – Die Toleranzgesellschaft im Jahre 2020…

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