Japans Zentralbank läutete schon in den frühen 90er Jahren eine Ära der radikalen Null- und Minuszinsen ein. Doch nun wurde hier eine Wende vollzogen, die dramatische Folgen für die Weltwirtschaft haben kann. Kommt ein Krisenjahr wie vor 100 Jahren? Entsprechende Analysen und Fakten bietet die Januar-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema „1923/2023 – Aufstand gegen die Inflation“. Hier mehr erfahren.

     Es hört sich auf den ersten Blick wie eine harmlose Allerweltsnachricht an: Die japanische Zentralbank hat die Bandbreite für die Rendite 10-jähriger Anleihen angepasst. Bisher durfte die Rendite zwischen -0,25 Prozent und +0,25 Prozent schwanken. Jetzt wurde das Band auf ±0,5 Prozent ausgeweitet.

    Gefahr für die Carry-Trades

    Na und, möchte man sagen, das ist doch völlig nebensächlich. Genau das ist es aber nicht. Die Ausweitung der Bandbreite der Zinskurve wurde von vielen Finanzmarktakteuren als grundsätzlicher Strategiewechsel der Bank of Japan aufgefasst, was sie wahrscheinlich auch ist. Schließlich hat der japanische Yen in letzter Zeit insbesondere gegenüber dem US-Dollar, aber selbst gegenüber dem Euro verloren, so dass den Währungshütern in Tokio gar nichts anderes mehr als eine Zinserhöhung übrig blieb.

    Wirtschafts-Crash voraus? Foto: MRLIGHTMAN1975 | Shutterstock.com

    Bei vielen Großinvestoren dürften die Nachrichten von der Zinserhöhung im Reich der aufgehenden Sonne freilich blankes Entsetzen ausgelöst haben. Schließlich ist der Yen die drittgrößte konvertible Währung der Welt – und die sogenannten Yen-Carry-Trades einer der wichtigsten Antriebsfaktoren der internationalen Finanzmärkte. Dabei werden Kredite in der japanischen Währung aufgenommen, um sie in höher verzinsten Währungen oder Anlagen anzulegen.

    Fünf Ausrufezeichen

    So wurden beispielsweise auch teilweise die Spekulationsexzesse an der US-Technologiebörse Nasdaq finanziert. Man könnte es nun für erfreulich halten, dass die BoJ gegen diese Entwicklungen angeht. Andererseits ist nun die Gefahr einer globalen Liquiditätskrise für das Jahr 2023 deutlich gewachsen.

    Paul Donovan, der Chefökonom der in großen Nöten befindlichen Schweizer Großbank UBS, schrieb deshalb unter Verwendung von fünf Ausrufezeichen an seine Kunden:

    „Die japanische Notenbank hat etwas gemacht!!!!! Worte, die ich seit Jahren nicht mehr geschrieben habe.“

    „Chaos an den Finanzmärkten“

    Und die Volkswirte der Deutschen Bank stellten fest:

    „Es ist wichtig, die Auswirkungen nicht zu unterschätzen, denn eine straffere Politik der Bank of Japan würde einen der letzten globalen Anker beseitigen, der dazu beigetragen hat, die Kreditkosten auf einem allgemein niedrigen Niveau zu halten.“

    Der als „Bond King“ bezeichnete bekannte Anleiheninvestor Bill Gross befürchtet schon ein „Chaos an den Finanzmärkten“, wenn der Zinserhöhungskurs der großen westlichen Notenbanken anhalte. Solche Reaktionen machen deutlich, dass die Notenbanken sich in einer selbstgeschaffenen Zwickmühle befinden, die für sie kaum noch aufzulösen ist. Auf die steigende Inflation müssen sie irgendwann mit Zinserhöhungen reagieren. Andererseits hängen die Finanzmärkte an der Nadel des billigen Geldes, das ihnen von den Notenbanken in den vergangenen drei Jahrzehnten in einem überreichlichen Maß verabreicht wurde. Ein schneller Entzug könnte deshalb auch zum Crash führen – so wie 2007, als sich die damalige Liquiditätskrise zur Weltfinanzkrise ausweitete.

    In der Januar-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema „1923/2023 – Aufstand gegen die Inflation“ vergleichen wir die beiden deutschen Schicksalsjahre, zeigen die Parallelen, aber auch die Unterschiede auf. Die bange Frage lautet: Wiederholen sich die Ereignisse von vor 100 Jahren? Kommt die nächste Mega-Inflation? Wird die Demokratie endgültig zur Räuberherrschaft? Und vor allem: Wie muss sich die Opposition im Krisenjahr 2023 aufstellen? In COMPACT 1/2023 finden Sie dazu Analysen und Fakten auf 64 Seiten. Spannend und aufschlussreich!

    Im Einzelnen finden Sie folgende Beiträge im Titelthema von COMPACT 1/2023:

    ➡️ Schicksalsjahr 1923/2023 – Demokratie und Räuberherrschaft: Wiederholen sich die Ereignisse von vor hundert Jahren? Erneut drohen Deutschland eine vernichtende Inflation und die Enteignung des Mittelstandes. Die Demokratie entpuppt sich als Räuberherrschaft, Revolution liegt in der Luft.

    ➡️ Aufstand gegen die Inflation – Der kurze Sommer der Querfront:Das Hungerjahr 1923 führte die Weimarer Republik an den Abgrund. Systemgegner von Links und Rechts erhielten ungeheuren Zulauf. Doch ihr Sektierertum schreckte die Mehrheit der Bevölkerung ab. Die damaligen Erfahrungen sind auch für die Opposition heute aufschlussreich.

    ➡️ Die Mutter aller Krisen – Inflation 1923 und Versailler Vertrag: Die Siegermächte bürdeten Deutschland die Alleinschuld am Ersten Weltkrieg auf. Die Reparationsforderungen waren so erdrückend, dass der Wirtschaftszusammenbruch im Jahr 1923 unvermeidlich war. Ein Rückblick von Generalmajor a. D. Gerd Schultze-Rhonhof.

    ➡️ Feuer wird mit Öl gelöscht – Markus Krall zur Inflation 2023:Die sogenannten Rettungspakete blähen die Nachfrage auf, während das Warenangebot schrumpft. Dann erfasst die Schockwelle den Produktionssektor. Eine ökonomische Analyse.

    COMPACT 1/2023 mit dem Titelthema „1923/2023 – Aufstand gegen die Inflation“ ist ab heute am Kiosk erhältlich. Sie können die Ausgabe aber auch bequem online bestellen. Oder beginnen Sie mit dieser Ausgabe gleich ihr Abo.

    COMPACT 1/2023 ist jetzt am Kiosk. Oder hier bestellen.

    Das komplette Inhaltsverzeichnis unserer Januar-Ausgabe:

    Titelthema
    Schicksalsjahr 1923/2023: Demokratie und Räuberherrschaft
    Aufstand gegen die Inflation: Der kurze Sommer der Querfront
    Die Mutter aller Krisen: Inflation 1923 und Versailler Vertrag
    Feuer wird mit Öl gelöscht: Inflation 2023: O-Ton Markus Krall

    Politik
    Rauchende Colts: Neue Erkenntnisse zu Nord Stream
    Millas Abenteuer unter Erwachsenen: Grün und bi im Bundestag
    Buntland ist abgebrannt: Das WM-Debakel der Gender-Elf
    Chinas Querdenker: Revolte und Repression
    Krieg der Eliten: Elon Musk gegen den Rest
    Die Trauma-Fabrik: Vorabdruck: Gerhard Wisnewski: Jahrbuch 2023

    Dossier: Die Klima-Psychotiker
    Sex, Drugs & Treibhausgas: Selbstklebende Psychopathen
    Öko-Freunde, Menschenfeinde: Vordenker des Klima-Terrors
    «Es geht uns nicht ums Klima» Die Radikalisierung des Protests
    Die Erde als Wüstenplanet: Filme für die Letzte Generation

    Leben
    Geschichten aus Entenhausen: Lebensrettend: 50 Jahre Disney
    Als die Pixel laufen lernten: Pacman jagt Super-Mario
    Unser Mann im Mond: Wernher von Braun und Paperclip

    Kolumnen
    Hartlages BRD-Sprech _ Zeitenwende
    Sellners Revolution _ Überläufer
    Corona-Spaß _ Zigeuner-Weisheiten

    COMPACT 1/2023 können Sie hier bestellen.

    6 Kommentare

    1. Man muss schon unterscheiden, ob die Inflation durch den Privatkunden vorangetrieben wurde oder ob die Inflation zwangsweise in den Markt getrieben wurde. In den USA wurde die Inflation durch das Konsumverhalten verursacht, währen sie in Deutschland durch steigende Gas- und Ölpreise nach oben getrieben wurde. In den USA mag die Zinserhöhung angebracht sein, um gegenzulenken, aber in Deutschland ist sie kontraproduktiv und führt zur Rezession.

      Wenn aber die FED die Zinsen erhöht, muß die EZB leider hinterher humpeln und auch der Nippon. Ansonsten würden sich die Kapitalmärkte in die USA verlagern. Ist so wie mit „Yin und Yang“, Gegensätze ziehen sich an.

      .

    2. jeder hasst die Antifa am

      Auf die BRD umgemünzt,ein System was dem Untergang geweiht ist,tut vieles um diesen zu beschleunigen.

    3. Willi Kuchling am

      Dazu eine Erklärung von einem, der was von der Materie versteht:
      https://www.youtube.com/watch?v=oXKejn1FT4E
      Also es wurde hundertmal so viel Gold verkauft, als es überhaupt auf der Welt gibt.
      Und fünfhundertmal so viel Silber!
      Was glauben Sie was hier los wäre, wenn die wüssten was los ist???

    4. In Japan fäält ein Stück Sushi vom Teller und schon muss die Welt erzittern ?
      Voll Paradox !
      In Argentinien ist ein Rind gestorben, muss nun die Welt auch zittern ?

    5. Eines war schon auffällig die letzten Wochen. Goldmünzen und Barren waren bei den Händlern nur noch mit kräftigen Aufschlag zu kaufen. Die Händler geben die offiziellen Kurse nicht mehr an den Endkunden weiter. Entweder übersteigt die Nachfrage unverhältnissmäßig das Angebot oder sie "bunkern".