Am 17. Januar 1991 begann der von den USA als Operation Desert Storm bezeichnete Angriffskrieg gegen den Irak, der Zehntausende von Menschenleben kostete. Der eigentliche Startschuss für das High-Tech-Massaker wurde aber genau heute vor 30 Jahren gegeben, als die damalige US-Botschafterin April Glaspie vom irakischen Regierungschef Saddam Hussein empfangen wurde. US-Kriegslügen bestimmten in hohem Maße die Geschichte des 20. und frühen 21. Jahrhunderts – mehr darüber erfahren Sie in COMPACT-Spezial 25 Krieg.Lügen.USA: Die Blutspur einer Weltmacht.

     Noch in den achtziger Jahren wäre man schlicht für verrückt erklärt worden, wenn man einen Krieg zwischen den USA und dem Irak prognostiziert hätte. Saddam Hussein galt damals als der Mann Washingtons in der Region und wurde von den US-Amerikanern mit modernster Waffentechnik beliefert. Schließlich führte er seit 1980 einen blutigen Angriffskrieg gegen den Iran und damit gegen den US-Erzfeind schlechthin, wobei die USA Bagdad damals Aufklärungsdaten über iranische Stellungen lieferten.

    USA belieferten Bagdads Chemiewaffenprogramm

    Für das zwischen 1979 und 1991 bestehende Chemiewaffenprogramm des Irak lieferten 24 verschiedene US-Firmen notwendige Vorprodukte und Bestandteile, ohne dass damals in den Vereinigten Staaten auch nur ein Hahn danach gekräht hätte.

    Doch nach der Beendigung des Ersten Golfkriegs im Jahr 1988, der mit einem Patt zwischen den beiden Regionalmächten endete, war der Irak in den Augen Washingtons schon zu einem sehr viel weniger wertvollen Partner herabgesunken. Das Land wurde den USA sogar lästig, weil es sich innerhalb der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) als Falke profilierte und immer wieder auf Förderungskürzungen drang.

    Schon am 23. Juli 1990 erschien dann im „Spiegel“ der Artikel „Greift Bagdad Kuweit an?“, der die Konzentration von mehreren Zehntausend Soldaten der irakischen Armee in Grenznähe thematisierte. Vielleicht wäre der Angriff auf das kleine Emirat damals aber noch zu verhindern gewesen, wenn die US-Botschafterin dem damaligen irakischen Regierungschef Saddam Hussein bei einem Treffen in Bagdad am 25. Juli 1990 deutlich gemacht hätte, welche Konsequenzen eine Eroberung Kuweits durch die irakische Armee nach sich ziehen würde.

    Das gewollte Mißverständnis

    Genau das tat sie dann aber nicht, sondern sie drückte sich im Gegenteil sogar ganz besonders missverständlich aus. Unser Autor Gerhard Wisnewski stellt dazu in seinem Artikel „Ouvertüre zur Pax Americana“, der in COMPACT Spezial 25 Krieg.Lügen.USA: Die Blutspur einer Weltmacht fest:


    „Was dabei völlig unterging: Der Krieg war von Anfang an ein Produkt der Vereinigten Staaten. Da kein Diktator so verrückt ist, ohne Zustimmung des Großen Bruders ein Land zu besetzen und eine Öl-Region neu zu ordnen, sicherte sich auch Saddam Hussein vor dem Einmarsch in Kuwait ab. Zu diesem Zweck traf er sich am 25. Juli 1990 mit der amerikanischen Botschafterin in Bagdad, April Glaspie. Dabei klagte Saddam darüber, von dem Nachbarstaat in die Enge getrieben worden zu sein. Und zwar zum einen durch Preisdrückerei der Kuwaitis beim Rohöl, wodurch er seine Kriegsschulden (aus dem Iran-Irak-Krieg 1980 bis 1988) gegenüber dem Land nicht abzahlen könne. Und zum anderen durch illegale Ölbohrungen an der kuwaitisch-irakischen Grenze. Dort hatten die Kuwaiter mit Hilfe schräger Bohraktionen irakische Ölfelder angezapft, wodurch dem Irak Milliardenverluste entstanden.

    Was Saddam nicht wusste: Die USA und Kuwait stimmten in der beabsichtigten Schwächung Iraks im Wesentlichen überein. Daher versuchte der irakische Herrscher, bei Glaspie die Haltung der USA zu einem Einmarsch in Kuwait zu sondieren. Glaspie spielte die Desinteressierte und vermittelte den Eindruck, dass die USA sich heraushalten würden. Die USA hätten «keine Position zu innerarabischen Konflikten, wie Ihre Unstimmigkeiten bezüglich der Grenze mit Kuwait», log die US-Botschafterin. Dies habe auch Außenminister James Baker betont. Außerdem ließ das US-Außenministerium den Irak wissen, es bestünden «keine besonderen Verteidigungs- oder Sicherheitsverpflichtungen gegenüber Kuwait». Die USA «mögen nicht beabsichtigt haben, Saddam grünes Licht zu geben», schrieben die renommierten Politikwissenschaftler John J. Mearsheimer und Stephen M. Walt später, «aber im Endeffekt taten sie genau das.» Kaum war Saddam Hussein in Kuwait einmarschiert, saß er in der Klemme.“

    Der Irak sollte sich von dem Zweiten Golfkrieg bis heute nie wieder erholen. Das Land, das noch in den siebziger Jahren als aufstrebendes Schwellenland galt, ist bis heute ein Hort von Chaos und Gewalt geblieben. Dabei forderte nicht erst das katastrophale UN-Embargo, das nach dem Zweiten Golfkrieg erlassen wurde, Hunderttausende von Opfer, vor allem Kinder, sondern auch die Operation Desert Storm schlug dem Land tiefe Wunden. Dazu stellte Gerhard Wisnewski in COMPACT Spezial 25 Krieg.Lügen.USA: Die Blutspur einer Weltmacht fest:


    „Die Gräueltaten, die man Saddams Soldaten unterstellte, wurden nun tatsächlich von den Vereinigten Staaten und ihrer Kriegskoalition begangen. «Nachdem Saddam Hussein im Einklang mit der UN-Resolution 660 einen vollständigen Truppenabzug aus Kuwait angekündigt hatte», wurden beispielsweise Tausende fliehender Zivilisten und Soldaten auf der Straße von Kuwait-Stadt nach Basra bombardiert: «US-Flugzeuge stoppten den Konvoi, indem sie die Fahrzeuge vorne und am Ende zerstörten», heißt es in einem Bericht des früheren US-Justizministers Ramsey Clark. «Anschließend zerbombten und beschossen sie das Verkehrschaos stundenlang.»

    (…) Zwischen den Militärfahrzeugen sah man zahlreiche Busse und Personenkraftwagen. Die «offenbar schnelle Einäscherung» von menschlichen Körpern spreche für den Einsatz von Napalm, Phosphor und anderen Brandbomben, die durch die Genfer Konvention von 1977 verboten seien, so Clark. Es gebe «deutliche Anzeichen, dass viele der Getöteten palästinensische und kuwaitische Zivilisten waren, die vor den zurückkehrenden kuwaitischen Truppen fliehen wollten». Insgesamt forderte der Golfkrieg Zehntausende von Opfern, die genauen Zahlen sind umstritten. «Kuwait ist frei. Danke Amerika!», titelte die „Zeit“ nach dem «erfolgreichen» Abschluss dieses Golfkrieges 1992. Was eine deutsche Wochenzeitung eben so unter Freiheit versteht.“

    Kriegstreiber der modernen Zeit. Überall, wo ihre Interessen im Spiel sind, wird mit besonders harter amerikanischer Währung bezahlt. Es kommen dann die Flugzeugträger, die Marines und andere Special Forces. Auf 84 reich illustrierten Seiten untersuchen wir, wie sich aus der Ausrottungspolitik gegenüber den Indianern und der Sklaverei ein unersättlicher Imperialismus entwickelte, der trotz gegenteiliger Versprechen mit Propagandalügen (Lusitiania-Versenkung 1915, Pearl Harbor 1941) in die Weltkriege und damit in die Schlacht zur Unterwerfung Deutschlands zog. COMPACT -Spezial dokumentiert die weitreichenden Zerstückelungs- und Sterilisierungspläne unter anderem von US-Staatssekretär Henry Morgenthau aus den Jahren 1944/45 und folgt Uncle Sam bis in den blutigen Morast des Irak, von Libyen und Syrien. Hier bestellen oder zum Bestellen auf das Banner klicken!

    Kommentare sind deaktiviert.