Wir haben nochmal Glück im Unglück gehabt – das ist die Auffassung des Epidemiologen Dirk Pfeiffer zur derzeit grassierenden Corona-Epidemie. Die nächste Viruswelle könnte weit schlimmer werden und große Teile der Weltbevölkerung dahinraffen, fürchtet der Wissenschaftler. Ob es so kommt oder nicht, dürfte im Reich der Mitte entschieden werden, da sich die dortigen Wildtiermärkte, die sogenannten Wet Markets, schon in der Vergangenheit als regelrechte Brutstätten für gefährliche Seuchen erwiesen haben.
Coronaviren können Artenschranken überspringen. Zur Gruppe dieser Krankheitserreger zählt auch der SARS-Virus, der sich in den Jahren 2002/2003 seuchenartig in Ostasien ausbreitete und etwa 1.000 Todesopfer forderte. Der Ursprung des SARS-Virus wird im Larvenroller, einer in Südostasien verbreiteten Schleichkatze, vermutet, es wurde außerdem auch schon in der Chinesischen Hufeisennase, einer Fledermausart, nachgewiesen. Das neue Coronavirus stammt wohl ursprünglich ebenfalls von einer Fledermausart, die auf einem Markt in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan angeboten wurde.
Angst vor einer neuen Super-Zoonose
Es gibt zahlreiche Zoonosen, also Übertragungskrankheiten, die vom Mensch auf das Tier und umgekehrt übertragen werden können; zu nennen wären hier unter anderem die Maul- und Klauenseuche, der West-Nil-Virus, die Tollwut und die Schweinegrippe. Wissenschaftler befürchten schon seit langem das Auftreten neuer Viren, gegen die sich nicht schnell genug ein passendes Virostatikum, das die Verbreitung der Krankheitserreger hemmt, entwickeln lässt.
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In Deutschland gilt es als unfein oder sogar als blanker „Rassismus“, auf den Zusammenhang zwischen der Entstehung neuer Infektionskrankheiten und den Ernährungsgewohnheiten fremder Kulturkreise hinzuweisen, obwohl dieser zweifellos besteht. Der Hallenser Biologe Alexander Kekulé stellte schon in einem Beitrag für den Berliner Tagesspiegel vom 28. Januar dieses Jahres fest, dass die Rückkehr der Lungenkrankheit SARS, als die COVID-19 von ihm eingestuft wird, einer „Schwäche der menschlichen Zivilisation“ geschuldet sei, nämlich der Rückkehr der Wet Markets, „in denen lebende Wildtiere erst beim Kauf getötet und dann blutend zum Verzehr nach Hause getragen werden.“
„Wir müssen an der Quelle ansetzen“
Ähnlich äußerte sich nun auch der Epidemiologe Dirk Pfeiffer, Professor an der City University of Hong Kong und Professor für Veterinärepidemiologie am Royal Veterinary College (RVC) in London, gegenüber dem Netzportal der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft. Auch er sieht in den chinesischen Wildtiermärkten den neuralgischen Punkt, der besser kontrolliert werden muss und äußert unter anderem: „Wir müssen an der Quelle ansetzen. Und das ist die Schnittstelle Wildtier, Wet Market und Mensch. Es geht darum, dass man die Kontaktpunkte versucht zu minimieren und Übertragungen vermeidet. Da gilt erst mal das Gleiche, was die WHO uns aktuell jeden Tag einhämmert: Hygiene und Abstand. Zum Beispiel, indem man die Regel einführt, dass Wildtiere in Wet Markets getrennt von anderen Tieren gehalten werden. Und dass nach dem Tagesgeschäft alles gut geputzt werden muss.“
Sollten keine Konsequenzen aus COVID-19 gezogen werden, dann – so befürchtet Pfeiffer – könnte „der nächste Ausbruch einer neuartigen Zoonose Potenzial für eine tatsächliche Katastrophe haben.“
Abseits von solchen wissenschaftlichen Betrachtungen häuft sich derzeit neuer Zündstoff zwischen Washington und Peking an. Auslöser für die Spannungen war ein Tweet von US-Präsident Donald Trump, in dem dieser COVID-19 als „chinesisches Virus“ bezeichnete. Die chinesische Regierung reagierte mit „großer Empörung“ auf den Tweet. Die Verknüpfung des Virus mit China sei eine „Art Stigmatisierung“, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums. Nimmt man allerdings die Aussagen von Kekulé und Pfeiffer zur Kenntnis, dann scheint die Bezeichnung des US-Präsidenten eben doch nicht so ganz unangemessen zu sein.
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